Lebbon | PREDATOR: ARMADA | E-Book | www.sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 1, 432 Seiten

Reihe: Rage War

Lebbon PREDATOR: ARMADA

SciFi-Thriller
überarbeitete Ausgabe
ISBN: 978-3-95835-314-5
Verlag: Luzifer-Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

SciFi-Thriller

E-Book, Deutsch, Band 1, 432 Seiten

Reihe: Rage War

ISBN: 978-3-95835-314-5
Verlag: Luzifer-Verlag
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PROLOG


LILIYA



Wie ein Metronom des Todes dröhnten die Geräusche schwer in ihrer Brust. Für einen kurzen, verrückten Moment hielt sie die Vibrationen für Musik, und ertappte sich dabei, wie sie unterbewusst ihren Rhythmus mit den Fingern auf dem Bettrahmen mit trommelte. Doch dann hörte sie die Schreie und das Chaos, das Blutvergießen und die Explosionen, und die Wahrheit wurde ihr bewusst. Dieses stampfende Pochen war der Herzschlag des Schiffes, das in seinen letzten Zügen lag. Ihr Plan hatte funktioniert, und war es an der Zeit, seine letzte Phase einzuleiten.

Nach allem, was Liliya wusste, konnte sie ohne Weiteres das letzte lebende Wesen an Bord der sein.

Abgesehen von .

Unbewaffnet und allein arbeitete sie sich von den Schiffsquartieren zur Laborebene hinunter. Sie schlüpfte durch eine offene Tür, schloss sie hinter sich und versteckte sich in der Dunkelheit, als jemand oder etwas draußen vorbeischlich. Sie hörte das schwere Atmen und leise Fauchen. Nackte Angst machte sich in ihr breit. Länger als es vielleicht nötig gewesen wäre, blieb sie in ihrem Versteck und ertappte sich dabei, wie sie erneut ihre Befehle hinterfragte.

.

Eine der Kreaturen war in die Quartiere gelangt und hatte dort für Chaos gesorgt. Liliya hatte den Angriff mit anhören können – die erschrockenen Rufe, das heißere Fauchen der Kreatur, die Schüsse und die Schreie – und dann sah sie das Resultat der Attacke, als sie um die blutigen, aufgebrochenen Reste dessen herumlief, was einmal Menschen gewesen waren. Es waren wenigstens sieben Leichen, obwohl die Körper unter einer der Kojen so bis zur Unkenntlichkeit verstümmelt waren, dass sich nicht mehr genau sagen ließ, wie viele hier gestorben waren.

Aber es war nicht an ihr, Zweifel an ihren Befehlen zu hegen oder sie infrage zu stellen. Sie war aus einem bestimmten Grund hier. Sie hatte Wordsworth noch nie im Stich gelassen und würde auch jetzt nicht damit anfangen.

Es fühlte sich seltsam an, das verlassen wirkende Forschungsschiff zu durchqueren. Durch die Korridore, in denen normalerweise reger Betrieb herrschte, hallten weit entfernte Geräusche, und die dröhnte und ächzte, während sie weiter beschleunigte. Liliya kannte den Kurs des Schiffes. Wann immer roter Alarm ausgelöst wurde, würde das Schiff automatisch in die nächstgelegene Sonne steuern. Und alles verbrennen.

Es durfte nicht riskiert werden, das etwas entkam.

Doch sie hatte alles verändert. In ihrem Kopf lief bereits der Countdown.

Sie erreichte einen Knotenpunkt, von dem drei Korridore abgingen, und spähte in jenen Gang hinein, den sie durchqueren musste, aber nicht wollte. Die Beleuchtung in dem Treppenaufgang flackerte und fiel schließlich aus. Das konnte eine Folge der Notfallprozeduren des Schiffes sein, vielleicht hatte es dort unten aber auch Schäden gegeben, als jemand versuchte, sich gegen die entflohenen Xenomorphs zu wehren. Liliya zögerte nur kurz, dann stieg sie die ersten Stufen hinab, die zu den unteren Decks führten.

, dachte sie. Sie war beinahe einhundert Tage auf diesem Forschungsschiff gewesen, und in dieser Zeit hatte sie sich als Teil der Crew eingelebt, hatte sich so unauffällig wie möglich verhalten, ihre Aufgaben gut, aber auch nicht zu gut erfüllt, und war zu jedermann freundlich gewesen, ohne sich Freunde zu machen. Je länger sie an Bord war, umso weniger Menschen nahmen Notiz von ihr. Genau diese Form von Unsichtbarkeit hatte sie gesucht.

Wenn sie ihre Mission eher erfüllt hätte, wäre sie nicht mehr auf der gewesen, und vielleicht wäre dann auch nicht alles so schiefgelaufen. Die Rufe, die Schießereien, die Schreie, all das wäre womöglich nie passiert. Die Crew hätte entkommen können.

Vielleicht.

Doch wenn Xenomorphs im Spiel waren, schien das Chaos unausweichlich. Wann immer man mit ihnen experimentierte, ob an lebenden Exemplaren, Eiern oder Embryonen, nahm es ein böses Ende. Sie waren nicht dafür geschaffen, gefangen und studiert zu werden, und die Kreaturen hier an Bord, die man aus Proben von LV-178 erschaffen hatte, bildeten da keine Ausnahme. Es lag nicht in ihrer Natur, anderen zu gehorchen. Sie waren blutrünstige, gewalttätige Wesen. Und jeder Ort im Universum, an dem man auf sie stieß, schien unheilvoll und todbringend zu sein, ein Ort voller scharfer, schartiger Zähne.

Auch in der nächsten Ebene flackerten die Lichter und schienen sie heranzulocken. Eine matte, gläserne Form hing an einer der Wände. Ein Kommunikationsterminal. Sie wischte mit der Hand über den Bildschirm und eine schematische Darstellung des Schiffes erschien. Das Wort STATUS leuchtete auf. Liliya tippte die leuchtenden Buchstaben an und sah zu, wie sie erloschen. An ihrer Stelle erschien ein Warnhinweis.

Sie hielt den Atem an und las die Meldung noch einmal, obwohl das eigentlich nicht mehr nötig war. Sie verfügte über ein fotografisches Gedächtnis und ihr Erinnerungsvermögen war absolut. Das war der Grund gewesen, warum Wordsworth ausgerechnet sie für diese Aufgabe ausgewählt hatte. Andere wurden auf weitere Missionen innerhalb der Menschlichen Sphäre ausgeschickt, aber seinen Worten zufolge war es diese Mission, die am meisten zählte. Sie war von enormer Wichtigkeit. Was sie von der mitnahm, würde darüber entscheiden, ob die Gründer triumphieren oder als unrühmliche, halb vergessene Fußnote der Geschichte enden würden.

Der Warnmeldung zufolge blieb ihr noch weit weniger Zeit, als sie befürchtet hatte. Das Schiff beschleunigte immer mehr und folgte einem Selbstzerstörungskurs, der es in weniger als einer Stunde mit Alpha Centauri kollidieren und verglühen lassen würde.

Liliya schloss die Augen und nahm ein paar tiefe Atemzüge.

, dachte sie bei sich.

Ein knisterndes Geräusch drang aus der Ferne heran, wie ein Klettverschluss, der aufgezogen wurde. Ein Ruf folgte ihm, doch die Worte waren unverständlich. Dann Schüsse und Schreie.

Liliya eilte zu den Treppenstufen in die nächste Ebene und begann, sie hinunterzusteigen. Ihre Schritte hinab waren vorsichtig, ihre Sinne geschärft, denn jede Bewegung und jedes Geräusch konnte Gefahr bedeuten. Sie hoffte nur, dass sie finden würde, weshalb sie hierher gekommen war. Jetzt, nachdem die Xenomorphs aus ihnen entkommen waren, stellten die Labors ironischerweise vielleicht sogar den sichersten Ort auf diesem Schiff dar.

Die Treppe mündete in einen kleinen Vorraum, von dem Korridore in mehrere Richtungen abzweigten. Irgendetwas Furchtbares musste hier passiert sein. Ein Körper saß aufrecht an eine Wand gelehnt. Sein Arm stand in einem unnatürlichen Winkel ab, und überall um ihn herum war Blut. Seine Waffe lag dicht neben ihm. Ein Gitterrost war aus dem Boden geschlagen worden, und aus dem Loch darunter schien die Dunkelheit in den Korridor zu kriechen.

Liliya ließ den Schauplatz schnell hinter sich, eine Geschichte, die sie nie erfahren würde. Ganz egal, ob es sich bei der Person um einen guten oder schlechten Menschen gehandelt hatte – sie hoffte, dass ihr ein schneller Tod vergönnt gewesen war.

Sie befand sich jetzt auf dem Forschungsdeck und nach einer weiteren Reihe von Türen erreichte sie den ersten Sicherheitsbereich. Ihre Hoffnung, dass die Türen aufgebrochen wurden oder bereits offen standen, wurde sofort zunichtegemacht. Aber darauf war sie vorbereitet. Während sie ein schmales Werkzeugetui aus ihrer Tasche zog, spürte sie einen dumpfen Schlag unter ihren Füßen, gefolgt von einem Dröhnen, das von weiter her zu kommen schien.

. Sie blinzelte, neigte ihren Kopf zur Seite und lauschte angestrengt. Wenn sich eine Kettenreaktion ereignet haben sollte und das Schiff auseinanderzubrechen drohte, würde sie sich schnellstmöglich zum Landedeck oder den Rettungskapseln begeben müssen und ihre Mission wäre verloren.

Der Boden vibrierte ein wenig, doch das war alles. Das pochende Herz des Schiffes zeigte an, dass die Triebwerke weiterhin beschleunigten.

Was immer diese Explosion in der Ferne verursacht hatte, ging sie nichts an.

Zumindest jetzt noch nicht.

Sie kramte einen Decoder hervor und schloss ihn an den Verschlussmechanismus an. Während das Gerät damit beschäftigt war, die Kombination herauszufinden, zückte sie einige dünne Pinzetten und ein Lötmesser und machte sich daran, das erste der mechanischen Verriegelungssysteme zu öffnen. Die Mischung aus elektronischen Schlössern und althergebrachten Bolzenschlössern hatte ausgereicht, um Eindringlinge abzuhalten, aber Liliya war trainiert. Und sie war etwas Besonderes.

Nach weniger als einer Minute glitten die Türen auf und sie befand sich in der Hauptabteilung des Labors. Der gesamte Teil dieser Station war von einer gigantischen und verstärkten schützenden Struktur umgeben – eine Hülle innerhalb der Schiffshülle...



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