Leigh | Zarte Spitze - heiße Haut | E-Book | www.sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 144 Seiten

Reihe: Digital Edition

Leigh Zarte Spitze - heiße Haut


1. Auflage 2021
ISBN: 978-3-7515-1309-8
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, 144 Seiten

Reihe: Digital Edition

ISBN: 978-3-7515-1309-8
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Heftiges Verlangen erfasst Charles Warren, als seine Sekretärin Jane in sexy Dessous vor ihm steht. Nur zu gern lässt er sich von ihr verführen. Ein Spiel mit dem Feuer, denn nach einem Unfall leidet Jane an Amnesie und ist überzeugt, Charles' zukünftige Ehefrau zu sein!



Seit Jo Leigh 1975 bei der großen Filmgesellschaft 20-Century-Fox als Lektorin in der Abteilung für Comedys einstieg, ist sie im Filmgeschäft zu Hause. Sie war für die Mediengesellschaften CBS, NBC und verschiedene andere große Produktionsfirmen tätig, wobei sie zunehmend Drehbücher konzeptionierte und bearbeitete. Kein Wunder, dass bei so viel Sachkenntnis bereits die erste Romance, die sie 1994 verfasste, gleich drei Preise erhielt! Seitdem hat sie weitere, sehr erfolgreiche Romane verfasst. Zudem vermittelt sie in zweitätigen Workshops die grundlegenden Kenntnisse über Drehbücher und tritt oft als Sprecherin bei Autoren-Konferenzen zum Thema Schreiben auf. Jo Leigh lebt mit ihren drei Katzen Zeke, Coco und Molly in Nevada.

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2. KAPITEL

An dem Tag, an dem das Inserat erscheinen sollte, stand Jane schon bei Sonnenaufgang auf. Sie hatte wundervolle Träume in der Nacht gehabt, von Charles und ihr. Die Weihnachtszeit schien bei ihm etwas bewirkt zu haben – oder vielleicht auch ihre Nähe? Wahrscheinlich beides. In ihrem Traum war er jedenfalls sehr zärtlich zu ihr gewesen.

Mit einem wohligen kleinen Erschauern schlug Jane die Decken zurück, setzte sich auf und angelte mit den Füßen nach ihren warmen Fellpantoffeln. Der Boden war morgens immer schrecklich kalt, aber sie konnte es sich nicht leisten, das Apartment nachts zu heizen. Manhattan mochte eine zauberhafte Stadt sein, doch sie war sehr, sehr teuer. Jane hätte Kosten sparen können, wenn sie sich mit jemandem eine Wohnung geteilt hätte, aber das war nichts für sie. Sie brauchte ihre Privatsphäre, und zumindest die bot ihr das kleine Apartment.

Zähneklappernd ging sie auf die Toilette. Es war der kälteste Raum in ihrer Wohnung, aber sie hatte ein System erfunden, wie sie nie den kalten Sitz berühren musste. Sehr erfinderisch. Das musste man in New York auch sein. Erfinderisch und warmblütig.

Danach ging sie über den schmalen Korridor ins Wohnzimmer, und ihr Blick fiel auf die Couch mit dem wunderschönen alten Teppich davor, den sie auf einem Trödelmarkt gefunden hatte. Daneben stand der Baum, ihr Weihnachtsbaum, der ein bisschen schief war und weniger Nadeln hatte, als er hätte haben sollen, aber liebevoll geschmückt war. Sie hatte Schleifen gebunden und kleine Stoffbeutel darangehängt, die mit Süßigkeiten gefüllt waren. Aus Stoffresten hatte sie zauberhafte Bilderrahmen genäht für Fotos von Menschen, die ihr nahe standen und diese dann ebenfalls am Baum befestigt.

Charles’ Bild nahm natürlich den Ehrenplatz ein. Obwohl keine der Dekorationen mehr als fünf Cent auf dem Flohmarkt eingebracht hätte, bedeuteten sie Jane sehr viel, und nur das war schließlich wichtig.

Was machte es schon, wenn andere nicht sehen konnten, was sie sah? Vielleicht glaubten manche Menschen, bei ihr sei eine Schraube locker. Ihre Fantasien bewirkten Wunder, und das war es, was das Aufstehen jeden Morgen lohnend für sie machte.

So war es immer schon gewesen. Ihre Eltern hatten sie nie verstanden. Sie hatten ihr sorgenfreies Leben in Long Island gehabt, in dem sich alles um die richtigen Schulen, die richtigen Kleider und die richtigen Freunde drehte. Ihre Mutter hatte Großes vorgehabt mit ihren Töchtern, und nur Jane hatte ihre Erwartungen enttäuscht. Jane hatte versucht, ein Jurastudium zu beginnen, aber dann gemerkt, dass das nichts für sie war. In den Vorlesungen hatte sie geträumt und sich eine Menge Schwierigkeiten eingehandelt. Was machte es schon, wenn sie ihren Platz im Leben noch nicht gefunden hatte? Ihr blieb schließlich noch Zeit genug. Mit sechsundzwanzig hatte sie noch ihr ganzes Leben vor sich.

Es beunruhigte sie höchstens manchmal, dass sie zu viel Zeit damit vergeudete, an Charles zu denken. Denn trotz ihrer romantischen Art, das Leben zu betrachten, war sie letzten Endes doch nur Jane. Nicht Pru, nicht Felicity und auch nicht Darra. Nur Jane. Vielleicht wäre es daher also praktischer, von Männern zu träumen, bei denen sie auch eine Chance hätte.

Sie seufzte, als sie zur Küchenbar hinüberging, um die Kaffeemaschine einzustellen, und sich dann über den Tisch beugte, um die Dusche aufzudrehen. Es war eigentlich gar nicht so schlecht, dass die kleine Badewanne in der Küche war. So konnte sie ihr Frühstück zubereiten, während sie duschte. Sie fragte sich, was Charles wohl gerade tat. Seine Badezimmer waren vermutlich riesig, seine Küche größer als ihr ganzes Apartment. Nicht, dass sie schon bei ihm gewesen wäre – aber sie kannte schließlich ihn und seinen Geschmack. Es hätte sie nicht überrascht, wenn er eine dieser im Boden versenkten Badewannen hätte, mit Stufen und mit Whirlpool-Armaturen.

Sie ging zur Heizung und schlug ein paar Mal mit dem Eisenstab darauf, den sie in der Zweiundvierzigsten Straße gefunden hatte. Das Gurgeln aus dem Keller bedeutete, dass die Wärme auf dem Weg nach oben war. Dann ging sie zurück zur Dusche, deren Wasser inzwischen warm genug sein müsste, zog sich aus, stieg in die Wanne und zog den Vorhang um sich herum.

Während des Duschens vergaß sie ihren Weihnachtsbaum, vergaß, dass sie nur Jane war, und begann zu träumen, Charles wäre hier mit ihr unter der Dusche. Er wusch ihr Haar und streichelte sie mit seinen schlanken Fingern. Seufzend lehnte sie sich zurück und spürte, wie die Kraft aus ihren Knien wich, als sie an ihrem Rücken seinen nassen warmen Körper fühlte …

Charles rückte seine graue Seidenkrawatte zurecht. Die Freisprechanlage im Bad rauschte, während er darauf wartete, dass sich David wieder meldete.

„Bist du noch da?“

„Ja.“ Charles beendete seine Toilette. „Und in zwei Sekunden bin ich weg.“

„He, reg dich ab. Es war was Wichtiges.“

„Dein Kaffee?“

„Ja.“

„Himmel, David, du weißt …“

„Ich weiß, dass du morgens nicht gestört werden willst, aber es ging nicht anders. Ich muss wissen, was du Heiligabend tust.“

„Das ist erst in einer Woche. Ich weiß es noch nicht.“

„Was soll das heißen, du weißt es noch nicht? Dein Leben ist so weit vorausgeplant, dass du wahrscheinlich sogar deinen Todestag schon kennst.“

„Ich weiß es wirklich nicht, David.“

„Dann überleg es dir gefälligst. Sarah will, dass du zum Dinner kommst, und sie wird mir keine Ruhe lassen, bis ich es ihr bestätige.“

„Warum rätst du deiner Schwester nicht, mehr auszugehen?“

„Das aus dem Munde eines Mannes, der sein letztes Date vor über einem Jahr hatte, soviel ich weiß.“

„David, ich leg jetzt auf.“

„Warte. Sag mir zuerst, ob heute der große Tag ist.“

„Was für ein großer Tag?“

„An dem das Inserat erscheint.“

„Ja.“

„Und was tust du, falls sie anruft?“

„Ich nehme ab.“

„Ha, ha. Sehr witzig.“

„Ich lege jetzt auf.“

„Nein! Nicht …“

Er tat es. David würde es schon überwinden. Charles’ einstiger Zimmergenosse und bester Freund hatte lästige Angewohnheiten, wie zum Beispiel morgens anzurufen, wenn Charles die Leitung für seine ausländischen Börsenmakler freihalten musste. Den asiatischen Markt kümmerten seine Weihnachtspläne nicht, und Charles interessierten sie genauso wenig, wenn er ehrlich war. Die Weihnachtszeit wurde nicht nur maßlos überbewertet, sondern war zudem auch noch verdammt unpraktisch, weil sich dann so wenig an der Börse tat. Was er David nicht gesagt hatte, war, dass er während der Feiertage zu heiraten hoffte. Falls Holly anrief. Und falls sie nicht bereits verheiratet war …

„Was, zum Teufel, soll der Quatsch?“

Diese Worte, die in seinen Gedanken auftauchten, waren nicht seine eigenen. Es war David in seinem Kopf, David, der ihn von seinen vernünftigen Plänen abbringen wollte. David, der glaubte, seine Lizenz als Psychiater verliehe ihm einen einmaligen Einblick in die menschliche Natur. Aber David war ein sehr sentimentaler Mensch.

Trotzdem blieb ein Zweifel. Charles hatte bisher noch nicht ergründen können, aus welchem Grund er sich von Holly getrennt hatte. Das war das Einzige, was ihn beunruhigte. Aber es würde bestimmt nicht mehr so wichtig sein, wenn sie sich wiedersahen.

Zumindest hoffte er, dass es nicht mehr wichtig sein würde. Denn das Letzte, was er wollte, waren Dates. Das bloße Wort erfüllte ihn mit Schrecken. Tatsache war, dass er nicht gut in diesen Dingen war und nicht gern etwas tat, worin er nicht gut war.

Er verließ das Bad und ging ins Esszimmer, wo sein gewohntes Frühstück ihn erwartete: ein Sechs-Minuten-Ei, eine Scheibe Toast und Kaffee. Auch die New York Times lag auf dem Tisch, eine Aufmerksamkeit seiner Haushälterin Ellen, die gerade Geschirr aus der Spülmaschine wegräumte.

„Morgen, Mr. Warren“, sagte sie.

„Morgen“, murmelte er, den Blick schon auf die Schlagzeilen gerichtet.

Ein Hähnchenschenkel. Mehrere Cashewnüsse. Drei Selleriestangen. Ein Apfel. Ein halbes Sesambrötchen.

Exzellent. Jane schloss ihre Lunchbox und ließ den Verschluss einrasten. Sie würde auf dem Weg zur U-Bahn am Zeitungsstand vorbeigehen. Heute musste das Inserat erschienen sein. Sie schauderte vor Besorgnis, als sie an Holly Baskin dachte. Würde sie die Zeitschrift und die Inserate lesen? Und sich melden?

Während Jane die sechs Treppen hinunterstieg, fragte sie sich, ob sie Charles’ Anzeige nicht doch durch ihre eigene hätte ersetzen sollen. Wenn sie ihn wirklich liebte, hätte sie eigentlich selbstlos genug sein müssen, es zu tun.

Sie liebte ihn, das wusste sie. Aber manchmal war es gar nicht leicht. Er war sehr beschäftigt und stand unter großem Stress. Er arbeitete zu viel und lachte zu selten.

Draußen zog sie ihre Handschuhe an, als sie zur Straßenecke ging. Der Schnee unter ihren Füßen war schmutzig braun und glitschig. Gut, dass sie ein paar Minuten früher aufgebrochen war. Charles hasste Unpünktlichkeit. Seine Zeitschrift gekauft zu haben würde ihr als Ausrede nicht viel nützen. Für Charles waren Verspätungen schlicht unentschuldbar.

Zumindest hatte sie so Zeit, noch einen Blick auf die Weihnachtsdekorationen in den Schaufenstern zu werfen. Ihre Mutter war entsetzt, dass Jane in Harlem lebte, und der festen Überzeugung, sie würde eines Tages tot in irgendeiner Gasse...



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