Leuze | Dreams like the Ocean - Herzmuschelsommer | E-Book | www.sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 286 Seiten

Leuze Dreams like the Ocean - Herzmuschelsommer

Roman | Berührende Young Romance an der stürmischen bretonischen Küste
1. Auflage 2024
ISBN: 978-3-98690-965-9
Verlag: dotbooks
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection

Roman | Berührende Young Romance an der stürmischen bretonischen Küste

E-Book, Deutsch, 286 Seiten

ISBN: 978-3-98690-965-9
Verlag: dotbooks
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection



Wird sie endlich ihre wahren Wurzeln finden? Der mitreißende Young-Romance-Roman »Dreams like the Ocean« von Julie Leuze als eBook bei dotbooks. Die Nachricht fegt wie ein Sturm durch Kims Leben und lässt alles in Trümmern zurück: Sie wurde nach der Geburt im Krankenhaus vertauscht - ihre wahren Eltern leben in der Bretagne. Doch ist die Frau, die Kim aufgezogen hat, deshalb weniger ihre Mutter als noch vor einer Woche? Auf der Suche nach Antworten reist Kim an die bretonische Küste, um dort den Sommer zu verbringen: Bei Marianne und Alex, die bisher nicht mal wussten, dass sie eine lebende Tochter haben. Während Kim nach und nach ein zartes Band zu ihnen knüpft, lernt Kim außerdem Padrig kennen: den nachdenklichen Jungen, der immer wieder oben an den Klippen sitzt und den ein schmerzvolles Geheimnis zu umgeben scheint. Kim weiß, sie sollte sich fernhalten - doch in seiner Nähe hat sie endlich wieder das Gefühl, sie selbst zu sein ... Jetzt als eBook kaufen und genießen: Der Young-Adult-Roman »Dreams like the Ocean« von Julie Leuze ist bereits unter dem Titel »Herzmuschelsommer« erschienen und wird Fans von Sarah Stankewitz und Ayla Dade begeistern. Wer liest, hat mehr vom Leben: dotbooks - der eBook-Verlag.

Julie Leuze, geboren 1974, studierte Politikwissenschaften und Neuere Geschichte in Konstanz und Tübingen, bevor sie sich dem Journalismus zuwandte. Mittlerweile widmet sie sich ganz dem Schreiben von Romanen für Erwachsene, Young Adults und Kinder. Ihr Roman »Der Geschmack von Sommerregen« wurde 2014 als bester deutschsprachiger Liebesroman durch den Delia-Preis ausgezeichnet. Julie Leuze lebt mit ihrer Familie in Stuttgart. Mehr zur Autorin: www.julie-leuze.com Bei dotbooks veröffentlichte Julie Leuze ihren historischen Liebesroman »Regency Dance - Einladung zum Ball« sowie ihre Young-Romance-Romane »Dreams like the Ocean - Herzmuschelsommer«, »Only the Stars between Us - Das Glück an meinen Fingerspitzen«, »Like Storms We Collide - Der Geschmack von Sommerregen« und »Like Waves We Dance - Sternschnuppenträume«.
Leuze Dreams like the Ocean - Herzmuschelsommer jetzt bestellen!

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Kapitel 1


Die Bretagne, hatte mir Mia vor meiner Abreise aus der Stadt erklärt, sei ein grünes, mythisches Land am Meer, sonnendurchwirkt, windumtost und bevölkert von Druiden, Feen und süßen Jungs mit schwarzem Haar und blauen Augen.

Ich stehe vor dem winzigen Flughafen in Lannion, schlinge mir fröstelnd die Arme um den Oberkörper und denke, dass die bretonische Wirklichkeit nicht viel mit Mias romantischen Vorstellungen zu tun hat. Langsam drehe ich mich einmal um die eigene Achse: tief hängende graue Wolken, eine geschlossene Bar, ein paar Raben, ein verwaister Parkplatz. Weit und breit keine langbärtigen Druiden oder schwarzhaarigen Jungs – oder überhaupt irgendwelche Menschen. Und leider auch keine Frau um die vierzig, die der Fremden auf dem Foto ähnelt, das in meiner Jackentasche steckt; der Fremden, die meine dunkelblonden Locken und leicht schrägen, braunen Augen hat, und die damit glatt als meine Mutter durchgehen könnte.

Kunststück, denke ich und seufze. Sie ist meine Mutter.

Im April habe ich es erfahren, und der Gedanke fühlt sich noch genauso seltsam an wie damals.

Tja, seltsam oder nicht, heute ist es so weit: Ich werde sie kennenlernen, damit wir nachholen können, was wir sechzehn Jahre lang versäumt haben, sie, ich und der Mann, der auf dem Foto den Arm um sie gelegt hat. Denn im Gegensatz zu den Menschen, die ich bis April für meine Eltern gehalten habe, ist das Paar auf dem Foto nicht geschieden. Wir drei werden also eine richtige kleine Familie sein, sechs volle Sommerferienwochen lang.

Mindestens.

Ein verrückter Gedanke.

Vor Nervosität wird mir übel. Ich setze mich auf meinen Koffer und lenke mich von meinem flauen Magen ab, indem ich Skizzenbuch und Bleistift aus dem Rucksack krame. Nichts bringt mich so zuverlässig zur Ruhe wie das Zeichnen von Menschen oder Tieren, und so konzentriere ich mich auf das einzig Lebendige, das es hier gibt: die Raben. Den Viechern scheint es allerdings nicht zu passen, dass ich sie so genau beobachte, denn nach kaum dreißig Sekunden erheben sie sich krächzend in die Luft und machen sich mit langen Flügelschlägen davon. Enttäuscht blicke ich ihnen nach, dann verstaue ich das Skizzenbuch wieder im Rucksack.

Meine Nervosität schwillt an.

Irgendetwas muss ich tun.

Ich wippe mit dem Fuß, greife nach meinem Handy und checke WhatsApp und meine SMS. Drei neue Nachrichten: eine von Mia, zwei von Sabine – und keine von Titus.

Keine von Titus?

Ich beiße mir auf die Unterlippe. Warum hat mein Freund sich noch nicht gemeldet? Immerhin bin ich nun über tausend Kilometer Luftlinie von ihm entfernt, da könnte er ruhig ... Ach, Blödsinn !, unterbreche ich mich in Gedanken barsch. Dass Titus sich sehnsüchtig nach mir verzehrt, ist angesichts der vielen Male, die ich ihn in der letzten Zeit zurückgewiesen habe, definitiv zu viel verlangt.

Doch meiner besten Freundin Mia fehle ich schrecklich, wie sie mir in ihrer Nachricht wortreich versichert, und das entlockt mir ein Lächeln. Ich schreibe ihr kurz zurück, dass ich nicht abgestürzt bin und gerade am Arsch der Welt auf meine Mutter warte, dann lese ich mit klopfendem Herzen die beiden Nachrichten von Sabine.

In der ersten schreibt sie, dass sie mich heute Abend anrufen wird, und in der zweiten, dass sie mich lieb hat.

Ja, klar.

Ich schlucke hart, stecke das Handy zum Skizzenbuch in den Rucksack und wünsche mir inbrünstig, dass sie endlich auftaucht, die blondgelockte Fremde, die mein neues, heiles Familienleben einläuten wird. Wie soll ich sie eigentlich nennen?, schießt es mir durch den Kopf. Frau Bleicher? Marianne? Mutter?! Über so vieles habe ich mir auf der langen Reise hierher Gedanken gemacht, aber darüber nicht.

In diesem Moment biegt ein Renault mit quietschenden Reifen auf den Parkplatz ein. Eine Frau steigt aus und hastet auf mich zu.

Sie ist da.

Langsam erhebe ich mich von meinem Koffer. Und schon steht sie vor mir, atemlos und strahlend. Sie ist fünfundzwanzig Jahre älter als ich, doch im dämmerigen Abendlicht sieht sie mir so ähnlich, dass es fast unheimlich ist.

»Salut, tut mir leid, dass ich zu spät bin. Ich bin Marianne«, sagt sie und fügt überflüssigerweise hinzu: »Deine Mama.«

Ich zucke zusammen. »Mutter« hätte genügt.

»Hallo, Marianne.« Obwohl das gar nicht meine Absicht war, klingt meine Stimme eine Spur abweisend. Marianne umarmt mich trotzdem.

Ich reiße mich zusammen, erwidere die Umarmung und lege meine Wange vorsichtig an ihr Haar. Ich meine, ich bin schließlich freiwillig hier! Niemand hat mich gezwungen, die Stadt und Sabine zu verlassen und in die Bretagne zu fliegen. Es war ganz allein meine Entscheidung, die gesamten Sommerferien hier zu verbringen, meine Entscheidung, bei fremden Menschen zu wohnen, in einem Kaff an der Côte de Goëlo, dessen Namen – Kerentiezh – ich noch nicht einmal aussprechen kann.

Und verdammt, auch wenn ich meinen Jähzorn seit dem Streit am Sonntag schon ungefähr hundertfünfzigmal bereut habe: Jetzt bin ich hier.

Und ich werde das Beste daraus machen.

Von Lannion bis zu dem Dörfchen, wo Marianne und Alex leben, dauert es eine Dreiviertelstunde. Eigentlich ein Katzensprung, doch da ich seit zehn Stunden unterwegs bin, kommt mir die Fahrt in Mariannes altem Auto wie eine Weltreise vor.

Ich lehne meinen Kopf gegen die Scheibe, lasse die dunkle Landschaft an mir vorbeiziehen und döse gerade weg, als Marianne sagt: »Es ist der Motor, weißt du? Jedes Mal, wenn ich etwas wirklich Wichtiges vorhabe, lässt er mich im Stich und springt nicht an.«

Fragend blicke ich zu ihr hinüber.

»Der Grund, warum ich zu spät gekommen bin«, erklärt sie und wirft mir ein entschuldigendes Lächeln zu. »Es liegt nur an dem blöden Auto. Sonst wäre ich natürlich rechtzeitig da gewesen, wo ich dich doch nun endlich wiederhabe, nach all den Jahren …«

Wiederhat? Nach allem, was ich inzwischen weiß, habe ich Marianne nie gehört, jedenfalls nicht länger als einen Tag lang. Und was ist schon ein Tag im Leben eines Menschen?

»Kein Problem.« Ich lächele gezwungen zurück. »Mama, ähm, Sabine kommt auch ständig zu spät. Ich bin’s also gewohnt.«

Marianne blickt konzentriert auf die Straße. Mittlerweile hat es angefangen zu regnen. Mit einem Ruck schaltet sie die Scheibenwischer ein. »Dann kannst du dich gleich umgewöhnen, Kim, ich bin nämlich ein sehr zuverlässiger Mensch. Und ich werde dich nie wieder warten lassen. Versprochen.«

Ich runzele die Stirn. Sooo schlimm waren die fünf Minuten Warterei vor dem Flughafen nun auch wieder nicht. Mir liegt Sabines Lieblingsspruch auf den Lippen: »Nun mach aus einer Mücke mal keinen Elefanten!« Aber dafür kenne ich die Frau, die meine Mutter ist, noch nicht gut genug.

Außerdem habe ich das Gefühl, dass es hier gar nicht um die fünf Minuten geht.

Also schweige ich und schaue wieder aus dem Fenster. Ich bin hundemüde. Marianne scheint das zu spüren, denn sie sagt sanft: »Schlaf ruhig ein bisschen, Kim.« Und obwohl ich murmele, dass sich das so kurz vor dem Ziel doch gar nicht mehr lohnt, dass ich viel zu aufgedreht bin, dass ich auf Kommando sowieso nicht einschlafen kann, fallen mir prompt die Augen zu.

Vom Motorengeräusch untermalte Bilder durchziehen meinen Geist, wirr und rätselhaft: sprechende Raben mit klugen schwarzen Augen. Goldgelockte Feen, die Babys in ihren Armen wiegen. Ein schöner Jüngling, der seine ferne, traurige Liebste kein bisschen vermisst.

Eigentlich gar nicht so weit weg von der Realität.

*

Titus war mir schon vor unserer ersten Begegnung aufgefallen. Aber dass er, dieser extrem gutaussehende, smarte Zwölftklässler, jemals mit mir, der kleinen Zehntklässlerin, würde zusammen sein wollen, hätte ich mir bis letzten Januar nicht träumen lassen.

Mia und ich waren in der Eislaufhalle. Stundenlang hatten wir unsere Runden auf dem Kunsteis gedreht und nun war ich ziemlich müde. Meine Freundin nicht: Unverdrossen lief sie weiter Schlittschuh, während ich mich schlapp auf eine Bank sinken ließ.

Automatisch zog ich einen Bleistift und einen kleinen Block aus der Jackentasche, denn zeichnen geht immer, egal, wie erschöpft ich bin. Ich liebe es, meine Beobachtungen und Eindrücke in Bilder zu übersetzen, und obwohl ich in den meisten Schulfächern nicht gerade zu den Besten gehöre – im Zeichnen bin ich richtig gut.

Hatte ich jedenfalls immer gedacht. Doch plötzlich hörte ich jemanden sagen: »Das ist aber echt eine nette Zeichnung.«

Nett. Nett?! Nett sind Gardinen! Empört hob ich den Blick.

Neben mir saß Titus, und er lächelte.

Meine Empörung machte heller Aufregung Platz.

»Wir gehen auf dieselbe Schule, oder?«, sagte Titus und strich sich eine hellblonde Strähne zurück. »Irgendwoher kenne ich dich jedenfalls.«

»Kann sein«, erwiderte ich betont gleichgültig, während mein Herz klopfte wie verrückt. Titus – der Titus! – sprach mit mir! Wieso? Und warum zum Teufel hatte ich nicht bemerkt, dass er sich neben mich gesetzt hatte?

»Elfte?«, fragte Titus.

»Zehnte«, gestand ich und war sicher, dass er spätestens jetzt das Interesse an mir verlieren würde: Ich zeichnete nett und ich war zu jung für ihn.

Aber Titus’ Lächeln vertiefte sich. Sein Blick wanderte zu meinem Mund, dann schaute er mir wieder in die Augen und fragte: »Hättest du Lust auf einen Glühwein?«

»Klar«, hauchte ich. »Sehr gerne!« Und so fing es an.

*

Als wir über eine unebene Dorfstraße rumpeln, die offensichtlich seit König Artus’ Zeiten nicht mehr restauriert wurde, wache ich...



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