Lillibridge | Alles, was ich will | E-Book | www.sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 1567, 160 Seiten

Reihe: Bianca

Lillibridge Alles, was ich will


1. Auflage 2007
ISBN: 978-3-86295-885-6
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, Band 1567, 160 Seiten

Reihe: Bianca

ISBN: 978-3-86295-885-6
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Es ist Liebe auf den ersten Blick! Der stolze, feurige Rodeoreiter Bo Ramsey und die junge Abby Houston scheinen füreinander geschaffen. Doch dann begeht er einen verhängnisvollen Fehler und muss die Stadt verlassen - mit einer anderen. Für Abby bricht die Welt zusammen. Erst viele Monate später sieht er sie wieder: Erst jetzt kann er ihr sagen, was damals geschah. Und die Blicke aus seinen dunklen Augen verraten ihr tiefe, bedingungslose Liebe! Ihr Verstand warnt sie, ihm noch einmal zu vertrauen, doch ihr Herz sagt Ja ...



Loralee Lillibridge hat schon oft Kommentare wegen ihres Namens gehört. Am meisten den, das sie Romanautorin werden soll. Stellen Sie sich ihren Genuss vor, sagen zu können: 'Ich bin doch schon eine.' Aber es war nicht nur ihr Name, er sie dazu brachte, zu schreiben. Bücher waren schon immer ein großer Teil ihres Lebens und dank ihrer Eltern ist sie schon früh in die wunderbare Welt der Bücher eingeführt worden. Sie war gerade mit ihrem Ehemann auf einem Flug nach Hawaii, als sie sich entschloss ein Buch zu schreiben. Es begann ein lebenslanger Prozess, der einige Male vom Leben und seinen Komplikationen unterbrochen wurde. Durch reine Sturheit blieb sie dem Schreiben treu und veröffentlichte ihr erstes Buch 2004. Als geborene Texanerin hat Loralee ihren Ehemann kennengelernt, als sie für die Air Force arbeitete. Später zogen sie in seine Heimatstadt Michigan, wo sie ihren ersten Schneesturm erlebte. Nachdem sie sich daraus befreien konnte, kaufte sie sich Schnee - Boots und einen schweren Mantel und entschied sich, ihren Zweiflern zum Trotz, zu bleiben. Ein Schneesturm sollte sie nicht davon abhalten. Und heute, nach vier Kindern, einem Enkelkind später und vielen Jahren des Lebens auf der Farm, auf der ihr Ehemann geboren wurde, beweist sie all den Zweiflern, dass diese Entscheidung die Richtige war. Loralee bereist gerne die Welt und erweitert ihren Horizont mit dem Kennenlernen neuer Orte. Eine ihrer besten Erinnerungen war das Reiten auf einem Kamel in Tanger und des Erkunden der dortigen Kasbah. Reisen nach Venezuela, Spanien, Hawaii, Mexico und die Karibik stehen für ihre Liebe für's Abenteuer. Aber der Beste Teil am Reisen ist für sie "das nach Hause kommen".
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1. KAPITEL


„Bo Ramsey ist wieder in der Stadt.“

Wie erstarrt hielt Abby Houston mitten in der Bewegung inne. Der Teller, den sie abspülte, glitt ihr aus den nassen Fingern und rutschte langsam zurück ins Abwaschwasser, doch sie bemerkte es nicht. Ihr Herz begann zu rasen, noch bevor sie die Worte ihres Vaters überhaupt richtig begriff. Mechanisch griff sie nach einem Handtuch und wischte sich damit die feuchten Arme ab. Dann drehte sie sich um.

„Was hast du gesagt, Paps?“ Sicher hatte sie ihn bloß falsch verstanden. Der Name, von dem sie glaubte, dass er ihn eben ausgesprochen hatte, war seit beinahe zwei Jahren nicht mehr gefallen.

Allein die Möglichkeit, ihn vielleicht doch gerade gehört zu haben, verursachte Abby ein flaues Gefühl in der Magengegend. Sie hasste das. Empfindsamkeit war etwas, was sie sich weder leisten konnte noch wollte. Schließlich war sie eine starke Frau. Sonst wäre es ihr vermutlich auch nicht gelungen, ihre Vergangenheit endgültig hinter sich zu lassen. Aber sie hatte es geschafft, und darauf war sie stolz. Nun schien es, als würde ihre Stärke ein weiteres Mal auf die Probe gestellt werden.

Unwillkürlich straffte sie die Schultern, während Buck Houston mit väterlich sorgenvollem Gesichtsausdruck die Küche durchquerte und auf sie zuging.

„Ich dachte, du solltest es wissen, Kätzchen. Heute Morgen hab ich Shorty bei der Futtermühle getroffen, und da hat er es mir erzählt. Hat gesagt, Bo wohnt bei ihm auf der Ranch. Seit über einer Woche oder so.“

„Tja, ich …, ich schätze, es ist sein gutes Recht zurückzukommen. Er hat doch schon immer gemacht, was ihm passt.“ Abby zwirbelte einen Zipfel des Handtuchs zu einer länglichen Rolle, um ihre Finger zu beschäftigen. Mit etwas Glück würde es dem scharfen Blick ihres Vaters vielleicht entgehen, dass sie zitterten.

Er schnaufte verächtlich. „Wäre klüger von ihm gewesen, einen großen Bogen um Sweet River zu machen. Keine Ahnung, was er hier sucht.“ Buck legte die Arme um seine Tochter und drückte sie an seine Brust. „Aber weißt du, Kleines, er verschwindet bestimmt bald wieder. Wird schnell begreifen, dass es in der ganzen Gegend außer Shorty kaum wen gibt, der mit ihm noch was zu tun haben will.“

„Du hast ihn nicht zufällig gesehen, oder?“ Es gelang Abby nicht, ihre Stimme ruhig klingen zu lassen. Wo war der Gleichmut geblieben, der ihr bisher stets geholfen hatte, sich auch von den größten Schwierigkeiten nicht unterkriegen zu lassen? Sie blinzelte gereizt die Tränen der Frustration fort, die in ihren Augen brannten.

Buck schüttelte den Kopf.

„Nein, hab ich nicht. Kann ich auch gut drauf verzichten.“ Er schob Abby ein Stück von sich fort und schaute sie an. „Lohnt nicht, sich darüber Gedanken zu machen, Kätzchen. Wahrscheinlich kriegst du ihn kein einziges Mal zu Gesicht, bevor er seine Siebensachen packt und abhaut. Ich wollte bloß nicht, dass du’s von einer dieser Klatschtanten erfährst und aus allen Wolken fällst. Wundert mich sowieso, wie Shorty es angestellt hat, die Sache so lange geheim zu halten.“

Abby lehnte sich an die Brust ihres Vaters, und er strich ihr sacht über die Haare, wie er es früher so oft getan hatte. Sie würde ihm nie vergessen, dass er nach besten Kräften versucht hatte, für sie beide Elternteile in einer Person zu sein, nachdem ihre Mutter damals gestorben war. Entgegen jeder Vernunft wäre es ihm im Traum nicht eingefallen, die unprofitable Farm aufzugeben, und Abby wusste, warum. Ihretwegen. Sie wusste auch, was er alles während dieser schweren Zeit auf sich genommen hatte, damit es ihr an nichts fehlte. Dafür liebte sie ihn von ganzem Herzen.

Doch im Laufe der Jahre hatten sie die Rollen getauscht, und heute war es an Abby, ihr Heim vor der Pfändung zu bewahren. Bis jetzt hatte sie ein Dutzend Teilnehmer für ihr Projekt zusammen. Wenn auch nur die Hälfte der interessierten Eltern aus dem Umkreis ihre Kinder ebenfalls anmeldeten, könnte es endlich wieder bergauf gehen. Es musste einfach. Sie war fest entschlossen, Erfolg zu haben.

Ihr Vater hatte sein ganzes Leben immer nur geschuftet, und sie wünschte sich so sehr, dass er einen unbeschwerten Ruhestand genießen könnte. Bo Ramsey und die Vergangenheit hatten keine Bedeutung mehr für sie. Was zählte, war allein die Zukunft.

„Mir ist es egal. Wenn er meint, sich bei Shorty verkriechen zu müssen, umso besser. Du hast recht. Ramsey wird schon zusehen, dass er mir nicht begegnet. Warum sollte er das auch wollen?“ Das fast unmerkliche Beben in Abbys Stimme verriet, was sich hinter der Fassade der Selbstbeherrschung wirklich in ihrem Inneren abspielte.

„Abby, ich wünschte …“

„Ich weiß, Paps. Aber du kannst nichts daran ändern. Niemand kann das. Mach dir keine Sorgen, ja? Ich komm schon klar.“ Sie schob ihren Vater von sich fort, ging in den Flur und nahm ihren Hut vom Haken neben der Hintertür. „Es gibt einiges zu tun, bevor ich nachher in die Stadt fahre. Ich habe IdaJoy versprochen, dass ich ihr ein paar Stunden im ‚Blue Moon‘ helfe. Du weißt ja, samstags ist da um die Mittagszeit immer der Teufel los.“

„Du wirst es nicht glauben! Bo Ramsey ist in der Stadt.“

Zum zweiten Mal an diesem Tag traf es Abby wie ein Schlag in die Magengrube. Mit einer dumpfen, unwirklichen Ruhe zwang sie sich dazu, das Café zu durchqueren und auf den nächsten Barhocker am Tresen zuzusteuern. Ihre Beine fühlten sich wie Pudding an.

Bisher hatte sich noch keiner der knapp tausend Einwohner von Sweet River zum alltäglichen Austausch von Klatsch und Tratsch im „Blue Moon“ eingefunden, dem beliebtesten Treffpunkt. Doch das würde sich spätestens in zehn Minuten ändern. Nur IdaJoy Sparks war da, die Besitzerin.

Gut, dass Abby schon so früh hergekommen war. Die Neuigkeit, die IdaJoy ihr da unter die Nase gerieben hatte, war zwar keine mehr für sie, aber ihr war es dennoch lieber, wenn sie möglichst wenige Leute in dieser Situation sahen. So wie sich ihr Gesicht anfühlte, musste sie leichenblass geworden sein.

„Ich weiß.“

„Was? Du hast es schon gehört?“, kreischte IdaJoy schrill. Wenn sie aufgeregt war, klang sie wie ein wütender kleiner Spatz, der sein Nest gegen eine Krähe verteidigt. Sie nahm einen Becher, füllte ihn mit Kaffee und stellte ihn vor Abby auf den Tresen.

Koffein war eine gute Idee, das konnte sie jetzt brauchen. Doch als sie den Becher in die Hand nahm, zitterte diese so sehr, dass sie Angst hatte, etwas zu verschütten, wenn sie ihn zum Mund führte. Also beließ sie es vorerst dabei, ihn zwischen ihren Fingern hin und her zu drehen und den dünnen Dampfschwaden zuzusehen, die von ihm aufstiegen. IdaJoy musterte Abby, dann zog sie eine ihrer sorgfältig gezupften Augenbrauen hoch. Sie machte mit ihrem Kaugummi eine Blase und ließ sie mit einem lauten „Plopp“ wieder zerplatzen.

„Wer hat’s dir gesagt?“

„Mein Vater. Heute Morgen. Aber es kümmert mich nicht. Wieso sollte es au…“

„Mach mir nichts vor, Schätzchen. Sicher kümmert es dich. Meine Güte, wir haben schließlich alle gedacht, ihr zwei wärt schon so gut wie verheiratet. Und aus heiterem Himmel macht sich der Kerl aus dem Staub mit dieser …, dieser Person. Du willst mir doch nicht erzählen, dass du das vergessen hast.“

IdaJoy schob eine widerspenstige Strähne zurück in ihre mit reichlich Haarspray auftoupierte Frisur.

„Übrigens, wie findest du meine neue Farbe?“ Sie vollführte eine elegante Drehung, damit Abby sie von allen Seiten begutachten konnte. „Hat doch was, oder? Nennt sich ‚Blendend Blond‘. Ich fand, es war mal Zeit für eine Veränderung. Das Leben wird sonst einfach zu langweilig.“ Noch so eine von IdaJoys Eigenheiten. Von einem Gesprächsthema zum nächsten zu springen, ohne dabei auch nur Luft zu holen. Das bedeutete allerdings nicht unbedingt, dass das vorherige damit beendet war.

Abby beschloss, dem ein bisschen nachzuhelfen. Es war auf jeden Fall besser, über Haarfarben zu diskutieren, als sich mit neugierigen Fragen auseinanderzusetzen.

„Steht dir gut, viel besser als das Rot vorher“, meinte sie anerkennend.

„Danke.“ IdaJoy zog einen zweiten Becher aus dem Regal, schenkte sich selbst ebenfalls einen Kaffee ein, ging um die Theke herum und rutschte auf den Barhocker neben Abby. Sie seufzte tief. „Nein, ganz ehrlich, das hätte ich nie von Bo gedacht. Ich sag’s ja immer. Männer. Soll einer verstehen, was er an der Tussi gefunden hat. Die hat doch von Anfang an nur Ärger gemacht, seit Shorty sie zu sich geholt hatte. Weißt du noch, wie …“ Sie sah Abby an und kniff forschend die Augen zusammen. „Geht’s dir gut? Du bist auf einmal so bleich um die Nase. Willst du ein Glas Wasser haben? Ich hol dir eins.“

„Nein, nein, lass nur“, sagte Abby und winkte ab. Sie lächelte schwach. „Alles okay.“

„Bestimmt?“

„Ja, bestimmt.“

„Du hast mal wieder nicht gefrühstückt, richtig? Kindchen, das geht aber nicht.“

„Doch, ich …“

„Na, das haben wir gleich. Rühr dich nicht vom Fleck, ich mach dir jetzt erst mal ein ordentliches Sandwich mit allem drum und dran. Bin sofort zurück, kipp mir in der Zwischenzeit bloß nicht aus den Latschen, hörst du?“

IdaJoy stand auf und huschte, eine Wolke aus schwerem Moschusparfum hinterlassend, in die Küche. Abby unternahm keinen Versuch, sie aufzuhalten. Im Augenblick fehlte ihr dazu die Kraft. Sie schaffte es ja nicht einmal, sich gegen die Erinnerungen zu wehren, die unerbittlich auf sie einstürmten.

...



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