E-Book, Deutsch, Band 208, 384 Seiten
Reihe: Baccara Exklusiv
Lovelace / Maynard / Anderson Baccara Exklusiv Band 208
1. Auflage 2021
ISBN: 978-3-7515-0179-8
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Höhepunkte der Leidenschaft
E-Book, Deutsch, Band 208, 384 Seiten
Reihe: Baccara Exklusiv
ISBN: 978-3-7515-0179-8
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
NUR DU WECKST DIESE LUST IN MIR von SARAH M. ANDERSON
Wenn Gabriella den attraktiven Chance ansieht, sehnt sie sich nach seiner Berührung. Aber sie darf ihrem Verlangen nicht nachgeben. Der Millionär hütet ein düsteres Geheimnis, das sie unbedingt lüften muss - auch wenn sie den Mann ihrer Träume dadurch verlieren könnte ...
SINNLICHES SPIEL AUF ANTIGUA von JANICE MAYNARD
Dr. Jacob Wolff soll Hollywoodstar Ariel Dane während des Drehs zu ihrem neuen Film behandeln. Nur darf keiner merken, dass sie krank ist, deshalb muss Jacob sich als ihr Liebhaber ausgeben! Aber er ist so sexy, dass Ariel bald wirklich heiße Nächte mit ihm verbringen will ...
SAG JA ZU HEISSER LEIDENSCHAFT von MERLINE LOVELACE
Gina ist in der High Society für ihren freiheitsliebenden Lebensstil und Partys bekannt. Doch beim attraktiven Diplomaten John Harris Mason III wird aus ihrer Flirterei für eine Nacht mehr - und plötzlich hat sie ein süßes Problem. Lässt Gina sich von John auch noch zu einem 'Ja, ich will' verführen?
Als Tochter eines Luftwaffenoffiziers wuchs Merline auf verschiedenen Militärbasen in aller Welt auf. Unter anderem lebte sie in Neufundland, in Frankreich und in der Hälfte der fünfzig US-Bundesstaaten. So wurde schon als Kind die Lust zu reisen in ihr geweckt und hält bis heute noch an. Während ihrer eigenen Militärkarriere diente sie in Vietnam, Taiwan und im Pentagon. Als sie nach 23 Jahren ihre Uniform an den Nagel hängte, entschied sie sich dazu, ihre Leidenschaft für Abenteuer und ihren Hang zum Geschichtenerzählen zu kombinieren und ihre Erfahrungen bei der Luftwaffe in viele ihrer Romane einfließen zu lassen. Seitdem hat sie jede Menge aktionsreicher, spannender Romane geschrieben. Inzwischen sind es über 70, und einige davon schafften sogar den Sprung auf die Bestsellerlisten. Über zehn Millionen Exemplare wurden in dreißig Ländern verkauft. Ihre Bücher heimsten zahlreiche Preise ein, unter anderem den begehrten RITA Award, den Oscar der Verlagsbranche. Außerdem ist sie stolz darauf, sich Oklahomas Schriftstellerein des Jahres nennen zu können. Seit mehr als 35 Jahren ist sie mit ihrem Mann verheiratet, den sie bereits an ihrem zweiten Tag bei der Air Force kennenlernte. Sie genießt es zu golfen, zu reisen und lädt gern Familie und Freunde zu ausgedehnten Abendessen ein, bei denen es lebhaft zugeht.
Autoren/Hrsg.
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1. KAPITEL
„Dios mío!“, fluchte Gabriella del Toro leise. „Nicht mal mit einem Dosenöffner kann ich umgehen!“ Blut quoll aus dem Schnitt an ihrem Finger. Das hatte ihr gerade noch gefehlt.
Fragend blickte ihr Bodyguard Joaquin sie an.
„Alles in Ordnung“, beruhigte sie ihn schnell. „Ich habe mich nur an der Dose geschnitten.“ Dabei hatte sie lediglich eine Suppe für ihren Bruder Alejandro aufwärmen wollen. Das konnte doch nicht so schwierig sein. Allerdings hatte sie die Küche auf dem elterlichen Besitz Las Cruces westlich von Mexico City nur sehr selten betreten. Schließlich war die Köchin der Meinung, dass es unter der Würde der Dame des Hauses war zu kochen, selbst wenn diese „Dame“ erst zwölf Jahre alt war. Außer Tee und Kaffee konnte Gabriella nichts zubereiten, das heißt, ihre Tante, die Schwester ihrer Mutter, hatte ihr gezeigt, wie man Tortillas machte. Damals war Gabriella sieben gewesen. Das war jetzt zwanzig Jahre her.
Ihr Vater, Rodrigo del Toro, war einer der reichsten und mächtigsten Geschäftsleute Mexikos. Sie selbst war Schmuckdesignerin und Goldschmiedin, die aus Gold, Silber und Edelsteinen kleine Kunstwerke schuf. Aber im Augenblick, dachte sie verärgert, bin ich der typische Fall einer reichen Erbin, die nicht einmal eine Dose öffnen kann.
Da die Blutung nachgelassen hatte, ging Gabriella in Richtung Badezimmer, um sich ein Pflaster zu holen. Sofort war der Bodyguard aufgestanden und tat es ihr gleich. Seit sie dreizehn war, folgte Joaquin Baptiste ihr wie ein Schatten. So anstrengend das auch in mancher Hinsicht war – etwa wenn sie ein Date hatte –, war sie doch froh über seine Fürsorge. Manchmal hatte sie den Eindruck, ihr Glück sei ihm wichtiger als ihrem Vater oder Bruder. Während sie sich das Pflaster um den Zeigefinger wickelte, seufzte sie auf. Mit der Wunde konnte sie unmöglich die feinen Geräte bedienen, die sie für die Schmuckherstellung brauchte.
Aber hier konnte sie ja sowieso nicht arbeiten! Ihre Werkzeuge hatte sie in Las Cruces gelassen, auch weil sie davon ausgegangen war, dass sie sich nur kurze Zeit bei ihrem Bruder in Texas aufhalten würde.
Armer Alejandro, armer Papa! Entführungen waren in der Familie del Toro nichts Seltenes. Aber alle hatten geglaubt, dass Alejandro in Texas sicherer war als in Mexiko. Daher hatte Alejandro sich auch geweigert, seinen Bodyguard Carlos mitzunehmen. In Amerika brauche man so etwas nicht, hatte er gemeint. Und Rodrigo hatte schließlich nachgegeben. Sonst wäre der Sohn nicht nach Texas gegangen, um für den Vater Erkundigungen über eine Ölgesellschaft einzuziehen, die der Del-Toro-Konzern eventuell erwerben wollte.
Gabriella war immer noch überrascht, dass der Vater sich quasi hatte erpressen lassen und Alejandro erlaubt hatte, allein und wie ein Amerikaner zu leben. Zwei Jahre zuvor war Alejandro als Alex Santiago nach Texas gegangen, und sie hatte sofort begonnen, ihn um sein freies Leben zu beneiden. Zumal ihr Vater ihren Wunsch, ebenfalls nach Amerika zu ziehen, strikt abgelehnt hatte. Offensichtlich war die Tatsache, dass sie unter seiner und Joaquins Aufsicht bleiben musste, eine unerschütterliche Tatsache.
Letzten Endes war sie darüber sogar ganz froh gewesen, vor allem als die Nachricht von Alejandros Entführung sie erreicht hatte. Erstaunlicherweise gab es keine Lösegeldforderungen wie sonst in Mexiko üblich. Aber auch von Alejandro hatten sie nichts gehört – bis zu dem Zeitpunkt einige Wochen zuvor, als er zusammen mit illegalen Immigranten, die nach Amerika wollten, in einem Lastwagen an der Grenze aufgegriffen worden war. Offenbar war er von den Entführern nicht gerade sanft behandelt worden. Er hatte Blutergüsse und kaum verheilte Wunden.
Das Schlimmste aber war, dass er sein Gedächtnis verloren hatte und überhaupt nicht wusste, was in der Zwischenzeit mit ihm passiert war. Mittlerweile lebte er wieder in seinem Haus in Royal, einem kleinen Ort in Texas. Hin und wieder kam die Polizei, um sich nach seinem Zustand zu erkundigen. Aber da er sich noch immer nicht erinnern konnte, waren den Beamten die Hände gebunden.
Gabriella war darüber nicht glücklich. Sie hatte den Eindruck, dass man von offizieller Seite nicht energisch genug nach den Entführern suchte. Andererseits, was sollten sie tun, wenn Alejandro ihnen keinerlei Hinweise geben konnte? Meist saß ihr armer Bruder vorm Fernseher und guckte Fußball. Seltsam, er konnte sich an sein früheres Leben nicht erinnern, aber seine Liebe zum Fußball war geblieben. Er erkannte weder die Schwester noch den Papa, hatte zumindest keinerlei Reaktion gezeigt. Nur als der Vater meinte, sie wollten nun alle nach Las Cruces zurückkehren, hatte er protestiert.
Also war Rodrigo mit ihr nach Royal gekommen und hatte in Alejandros glücklicherweise sehr geräumigem Haus sein Hauptquartier aufgeschlagen. Von dort aus versuchte er seine Geschäfte zu führen, so gut es eben ging, und vor allem die Entführer zu finden. Er war nicht bereit, die Verbrecher davonkommen zu lassen, die seinem Sohn, einem Del Toro, so etwas angetan hatten. Gabriella konnte nur hoffen, dass ihr Vater sein Temperament zügelte, wenn die Entführer gefasst wurden. Sonst landete er vielleicht noch selbst in einem amerikanischen Gefängnis – wegen schwerer Körperverletzung.
Wie lange die Familie in Royal bleiben musste, stand in den Sternen. Und falls Gabriella gehofft hatte, nun ihrerseits die Freiheit in Amerika genießen zu können, so hatte sie sich gründlich getäuscht. Nachdem er beinah seinen Sohn verloren hatte, bestand der Vater umso energischer darauf, dass die Tochter nie ohne Bodyguard ausging. Deshalb kannte sie bisher nur den kleinen Flugplatz, auf dem der familieneigene Jet gelandet war, das Krankenhaus und Alejandros Haus.
Sie langweilte sich. Der Bruder war kaum ansprechbar, und dem Vater ging sie lieber aus dem Weg. Nun war sie endlich in Amerika und sehnte sich doch nach Las Cruces. Das hätte sie nie für möglich gehalten. Aber dort hatte sie wenigstens ihre Werkstatt und konnte arbeiten. Außerdem konnte sie ihr Pferd Ixchel satteln lassen und – wenn auch in Joaquins Begleitung – über den großen Besitz reiten. Das verschaffte ihr zwar nicht das Gefühl von absoluter Freiheit, war aber mehr, als sie hier hatte.
In diesem Haus war sie gefangen und hatte als Gesprächspartner nur den Bruder, den unberechenbaren Vater und den schweigsamen Joaquin. Kurzfristig hatte Alejandros Hausmädchen Maria, die Nachfolgerin seiner früheren Haushälterin Mia Hughes, etwas Abwechslung in Gabriellas Leben gebracht. Und auch Nathan Battle, den Sheriff von Royal, und die Staatsanwältin Bailey Collins hatte sie kennengelernt. Aber das war’s auch schon.
Ein Klingeln unterbrach Gabriella in ihren Gedanken.
Hoffentlich war das Maria. Dicht gefolgt von Joaquin, ging Gabriella zur Tür. Es tat einfach gut, sich mit einer anderen Frau zu unterhalten, auch wenn es dabei im Wesentlichen um die Einkäufe und das Wetter ging. Wieder drückte jemand auf die Klingel. Nein, das konnte nicht Maria sein, die war nicht so ungeduldig. Also der Sheriff oder die Staatsanwältin. Auch gut. Besser als gar nichts.
Am Eingang verständigte Gabriella sich kurz mit Joaquin und öffnete dann. Zu ihrer großen Überraschung standen weder Nathan Battle noch Bailey Collins vor der Tür, sondern ein großer breitschultriger Mann, der wie ein Cowboy gekleidet war. Er trug eine abgetragene Lederjacke über dem dunkelgrauen Hemd, dazu eine ausgeblichene Jeans, die in dunkelgrauen Stiefeln steckte. Sowie er sie erblickte, nahm er seinen breitkrempigen Hut ab und hielt ihn sich vor die Brust.
Hombre, hat der grüne Augen! So grün wie das frische Gras im Frühling auf den Ländereien von Las Cruces. Als sie ihm in die Augen sah, hatte sie ein ganz seltsames Gefühl, vertraut und doch aufregend.
„Tag, Ma’am.“ Er lächelte und hob kurz die Augenbrauen, als sei er erstaunt, aber auch erfreut, sie zu sehen. „Ich würde gern mit Alex sprechen.“
Zu spät wurde ihr bewusst, dass sie ihn unverhohlen anstarrte. Wahrscheinlich weil sie bisher mit kaum jemandem aus dem Städtchen in Kontakt gekommen war. Vielleicht aber auch, weil sein Blick sie bis in die Grundfesten erschütterte.
Er streckte die Hand aus. „Mein Name ist Chance McDaniel. Ich glaube nicht, dass wir uns schon mal …“ Fragend sah er sie an.
Chance McDaniel? Das war Chance McDaniel? Was Gabriella bisher von ihm gehört hatte, machte ihn in ihren Augen nicht gerade sympathisch. Der Sheriff und auch die Staatsanwältin hatten ihr und ihrem Vater erzählt, dass dieser McDaniel einerseits eng mit Alejandro, das heißt Alex Santiago, befreundet gewesen war. Andererseits wurde er aber auch verdächtigt, etwas mit der Entführung zu tun zu haben. Was wollte er dann hier? Und wie sollte sie sich ihm gegenüber verhalten? Ihn hereinlassen?
Joaquin stand hinter der Tür, und Gabriella sah aus dem Augenwinkel, wie er die Hand in die Innentasche seines Jacketts schob. Oh, nein, nicht die Pistole … Zwar konnte Gabriella sich nicht vorstellen, weshalb der Hauptverdächtige unbedingt mit seinem Opfer sprechen wollte, wenn es denn überhaupt sein Opfer war. Aber sie waren schließlich nicht in Mexiko. Hier griff man nicht gleich zum Colt.
Schnell hob sie die Hand, und Joaquin trat einen Schritt zurück. Dann lächelte sie den Fremden freundlich an. „Oh, Mr. McDaniel. Kommen Sie doch herein.“
Kurz runzelte er die Stirn, dann ließ er die Hand sinken und trat in die Eingangshalle. Joaquin kam...




