Lowe | Wer sein Herz riskiert ... | E-Book | www.sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 130 Seiten

Reihe: Digital Edition

Lowe Wer sein Herz riskiert ...


1. Auflage 2020
ISBN: 978-3-7337-1955-5
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, 130 Seiten

Reihe: Digital Edition

ISBN: 978-3-7337-1955-5
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



'Ich bin überzeugter Single.' Tiefe Gefühle vermeidet Dr. Noah Jackson - bis er der schönen Hebamme Lilia begegnet. Gleich ihr erster heißer Kuss trifft ihn mitten ins Herz. Aber kaum will sich Noah näher auf Lilia einlassen, zieht sie sich plötzlich vor ihm zurück ...



Fiona Lowe liebt es zu lesen. Als sie ein Kind war, war es noch nicht üblich, Wissen über das Fernsehen vermittelt zu bekommen und so verschlang sie all die Bücher, die ihr in die Hände kamen. Doch schnell holte sie die Realität ein und sie war gezwungen, sich von den Büchern abzuwenden und ins Berufsleben einzukehren. Fiona wurde Krankenschwester und ihre Lieblingsbereiche im Krankenhaus waren die Geburtshilfe und die Notaufnahme. Aber sie genoss es stets ihr eigener Boss zu sein und wechselte bald in die Gesundheitsfürsorge und -beratung. Menschen die Kontrolle über ihre eigene Gesundheit übernehmen und medizinische Versorgung vermeiden, waren für sie Erfolge bei dieser Tätigkeit. 10 Jahre später, sie hatte mittlerweile eine Elternzeit mit ihrem ersten Baby genommen, hörte sie ein Interview mit einem Angestellten von Mills & Boon, der berichtete, dass der Verlag gerade sehr aktiv nach neuen Autoren suchte. Wie schwer mochte es sein, zu schreiben? Fiona war überrascht, als es nahezu eine Dekade dauerte, bis eines ihrer Bücher veröffentlicht wurde. Fiona Lowe lebt im südlichen Victoria, Australien mit ihren Ehemann und den zwei Söhnen. In der Dekade, in der sie auf eine Veröffentlichung wartete, lebte sie in zwei Ländern und drei verschiedenen Städten. Wenn sie nicht schreibt, arbeitet sie als Schulbeirätin. Sie spielt gerne Tennis, liest leidenschaftlich viel, ist oft bei der Gartenarbeit zu finden, mag das Theater und plant immer ihren nächsten Abenteuer - Urlaub, der fast immer Inspiration zum Schreiben eines neuen Buches ist. Sie grillt gerne und lädt Freunde dazu ein. Ein Bad im Pool und jede Menge Unterhaltung sind dabei die wichtigsten Bestandteile. Fiona Lowe würde sich sehr freuen, wenn Sie sie auf ihrer Webseite www.fionalowe.com
Lowe Wer sein Herz riskiert ... jetzt bestellen!

Weitere Infos & Material


1. KAPITEL

„Möchten Sie schließen?“

Noah Jackson, chirurgischer Oberarzt am Melbourne Victoria Hospital, lächelte, als Begeisterung in den Augen seines Assistenten aufleuchtete.

„Genauso gut könnten Sie mich fragen, ob mein Herz für die Westies schlägt.“ Rick Stewarts Leidenschaft für den strauchelnden West Adelaide Football Club war krankenhausbekannt, und die Kollegen zogen ihn gnadenlos damit auf, wenn sein geliebter Club wieder einmal verloren hatte.

„Für Mrs. Levatti wünsche ich mir, dass Sie besser nähen, als Ihr Team spielt.“ Auch Noah ließ sich die Chance nicht entgehen, obwohl er vollstes Vertrauen in Ricks Fähigkeiten hatte.

An seine Patienten ließ er nur Chirurgen, die herausragende Kompetenzen bewiesen hatten. Rick erinnerte ihn an seine eigene Assistenzarztzeit. Auch Noah war getrieben gewesen von dem Willen, erfolgreich zu sein.

„Danke an alle.“ Noah trat vom OP-Tisch zurück und streifte sich die Handschuhe ab. „Es war eine lange Woche, vor mir liegt ein freies Wochenende.“

„Glückspilz“, murmelte Ed Yang, der Anästhesist. „Ich habe Dienst.“

Noah zeigte wenig Mitgefühl. „Es ist mein erstes freies Wochenende seit über einem Monat, und ich werde es in der Rooftop Bar mit einem kühlen Bier einläuten.“

„Vielleicht sehen wir uns später dort“, meinte Lizzy.

Der laszive Blick der grünäugigen OP-Schwester erinnerte ihn an ein paar nette Stunden, die er mit ihr verbracht hatte. „Jeder ist willkommen“, antwortete er, um klarzumachen, dass er seine Unabhängigkeit schätzte. „Ich werde eine Weile da sein.“

Damit verließ er den OP-Saal und ging zu den Umkleideräumen. Ein Gefühl neu gewonnener Freiheit durchströmte ihn und erfüllte ihn mit Vorfreude auf die nächsten Tage. Noah wollte ausschlafen, mit seinem Rennrad den Yarra entlangfahren, sich vielleicht im Melbourne Cricket Ground ein Spiel ansehen, in seinem Lieblingslokal essen und endlich den neuen französischen Thriller sehen, von dem alle redeten. Ja, er liebte Melbourne im Frühling und alles, was die Stadt zu bieten hatte!

„Noah?“

Eine vertraute tiefe Stimme ertönte hinter ihm, und er drehte sich zu dem distinguierten Mann um, den das Pflegepersonal ehrfürchtig „Silberfuchs“ nannte.

„Hätten Sie einen Moment Zeit?“, fragte Daniel Serpell.

Nein. Aber dieses Wörtchen behielt man als Assistenz- oder Oberarzt lieber für sich, wenn man mit dem Leiter der Chirurgie sprach. „Klar.“

Der Ältere nickte bedächtig. „Guter Job am Dienstag bei der Leberruptur. Beeindruckend.“

Noah konnte sich gerade noch zurückhalten, die Faust in die Luft zu stoßen. Sein strenger Vorgesetzter warf sonst nicht gerade mit Lob um sich. „Danke. Es stand auf Messers Schneide, und wir mussten die Blutbank plündern, aber wir haben gewonnen.“

„Niemand in diesem Krankenhaus zweifelt an Ihren chirurgischen Fähigkeiten, Noah.“

Die Betonung auf „chirurgisch“ verunsicherte ihn ein wenig. „Das ist doch gut, oder?“

„Das Royal Australasian College of Surgeons benennt neun Kompetenzbereiche, die einen guten Chirurgen ausmachen.“

Noah kannte jeden einzelnen in- und auswendig. Schließlich standen in wenigen Monaten seine letzten Facharztprüfungen an. „Hab sie alle im Griff, Prof.“

„Mag sein, dass Sie das denken, Noah, aber andere sind nicht dieser Meinung.“ Er griff in seine Jacketttasche, zog einen weißen Umschlag hervor und reichte ihn Noah.

„Was ist das?“

„Ihre Lösung für Kompetenzbereich Nummer zwei.“

„Ich kann Ihnen nicht folgen.“

Der Professor seufzte. „Noah, Ihre technischen und handwerklichen Qualitäten sind exzellent. Ich würde mich, meine Frau und meine gesamte Familie bei Ihnen unters Messer legen. Ihr Talent bei schlafenden Patienten ist unbestritten, doch es gab Beschwerden über Ihren Umgang mit Patienten, die wach sind.“ Er räusperte sich. „Und Bedenken aus dem Kollegenkreis.“

Noah verspürte ein Brennen im Magen, und der Umschlag wog plötzlich schwer wie Blei. „Ist das eine offizielle Verwarnung?“

„Nein, überhaupt nicht. Ich stehe auf Ihrer Seite, und wie gesagt, es gibt eine Lösung für Ihr Problem.“

„Ich wusste nicht, dass ich ein Problem habe“, konnte er sich ein Aufbegehren nicht verkneifen.

Dr. Serpell deutete auf das Kuvert. „Und ich hoffe, dass es aus der Welt geschafft ist, sobald Sie dies hinter sich haben.“

„Schicken Sie mich zu einem Kommunikationskurs?“ Die Vorstellung, mit völlig Fremden in einer Gesprächsrunde zu sitzen und über seine Gefühle zu reden, hatte etwas Erschreckendes.

„Alles, was Sie wissen müssen, steht da drin. Sorgen Sie nur dafür, dass Sie am Montag pünktlich um acht Uhr starten können.“ Er klopfte Noah auf die Schulter. „Genießen Sie Ihr freies Wochenende.“

Während sein Chef davonging, nahm das mulmige Gefühl bei Noah nervtötende Ausmaße an, und der schneeweiße Umschlag erschien ihm wie eine tickende Zeitbombe. Um beim Lesen nicht beobachtet zu werden, eilte er ins Arztzimmer. Zum Glück war es leer.

Noah riss den Brief auf und überflog das kurze Schreiben.

Lieber Dr. Jackson,

Ihr vierwöchiges Praktikum am Turraburra Medical Centre beginnt am Montag, dem 17. August, um 8.00 Uhr. Eine Unterkunft können wir Ihnen, wenn gewünscht, im Ärzte-Wohnhaus an der Nautalis Parade anbieten. Sie müssten sich den Schlüssel bis Samstagmittag bei der Hausverwaltung in der Williams Street abholen. Zu Ihrer Orientierung lege ich eine Wegbeschreibung nebst Touristeninformationen bei.

Genießen Sie Ihren Aufenthalt in Turraburra – dem grünen Juwel von South Gippsland.

Mit freundlichen Grüßen

Nancy Beveridge

Vermittlung chirurgischer Praktikanten

Nein! Ausgeschlossen! Das konnten sie ihm nicht antun. Unerwartet erschien ihm die Vorstellung, einen Kommunikationskurs zu besuchen, ausgesprochen reizvoll.

Immer mit der Ruhe, vielleicht hast du nicht richtig gelesen. Noah versuchte, seinen Zorn zu unterdrücken, und las die Zeilen noch einmal langsam von vorn bis hinten genau durch.

Leider änderte sich nichts. Das Urteil stand fest. Schwarz auf weiß.

Man schickte ihn ins Exil, und das Timing hätte nicht schlechter sein können. In weniger als sechs Monaten fanden seine letzten Prüfungen statt. Da brauchte er die Zeit am Victoria, um seine chirurgischen Fähigkeiten zu vervollkommnen, sich mit neuester Technologie vertraut zu machen, Fortbildungen zu besuchen und zu lernen.

Stattdessen sollte er sich in einer Feld-, Wald- und Wiesenklinik die endlosen Klagen von Patienten mit chronischen Krankheiten anhören, die mit chirurgischen Maßnahmen nicht zu beheben waren!

Allgemeinmedizin. Noah schüttelte sich nur bei dem Gedanken daran. Seine Karriere hatte er ganz bewusst so geplant, dass er um die langweilige Routine einer Allgemeinpraxis einen Riesenbogen schlagen konnte. Es interessierte ihn nicht im Geringsten, eine Beziehung zu seinen Patienten aufzubauen, ihre Familien kennenzulernen oder ihren Hunden vorgestellt zu werden. Warum ich? Er fühlte sich zutiefst ungerecht behandelt. Keiner der anderen chirurgischen Oberärzte war für einen Monat aufs platte Land versetzt worden!

Vage tauchte die Erinnerung an eine Auseinandersetzung auf. Oliver Evans hatte ihm vor ein paar Monaten die Meinung gegeigt, aber das hier war sicher nicht die Folge davon, oder? Chefärzte pfiffen ihre Oberärzte schon mal an, vor allem in stressigen Situationen, wenn das Leben eines Patienten auf dem Spiel stand. Hitzige Wortwechsel, saftige Flüche – alles schon da gewesen, aber am Ende des Tages wieder vergessen.

Und noch etwas fiel ihm ein: Der Prof hatte ihn gebeten, in zwei Wochen einen Workshop für die neuen Assistenzärzte zu halten. Also musste die Innenstadt von Melbourne von diesem Turraburra aus recht gut zu erreichen sein. Vielleicht schickte man ihn nur in ein Randgebiet der stetig wachsenden Millionenstadt. Eine Weile zu pendeln, damit kam er klar. Während der Fahrt konnte er seine Lern-Podcasts hören.

Optimistisch suchte er auf der beigelegten Straßenansicht den markierten Punkt.

Noah fluchte laut. Das war am Ende der Welt. Seiner Welt!

Lilia Cartwright, niemals Lil und für ihre Freunde immer Lily, stand im milden Licht der aufgehenden Sonne am Pier und blickte zum Horizont. Sie genoss den Wind in den Haaren und atmete den Duft der salzigen Meeresluft tief ein.

„Ein neuer Tag, Chippy“, sagte sie lächelnd zu ihrem braun-weißen Windhund, der mit seelenvollen dunkelbraunen Augen zu ihr aufblickte. „Na, komm schon, Junge, du könntest ein bisschen mehr Begeisterung zeigen. Nach diesem langen Spaziergang kannst du dich darauf freuen, den ganzen Tag auf der faulen Haut zu liegen und gestreichelt zu werden.“

Chippy zerrte an der Leine wie jeden Morgen, wenn sie am Hafenbecken standen, weil er es nicht erwarten konnte, ins Haus zu kommen.

Lily war gern draußen, aber sie verstand, dass ihr Hund eine sichere Umgebung brauchte – nach den Erfahrungen, die er in seinen ersten Lebensjahren gemacht hatte. Widerstrebend wandte sie sich von der aquamarinblauen See ab und ging auf das Turraburra Medical Centre zu.

Das Natursteingebäude war vor hundertdreißig Jahren als Arzthaus auf dem Grund eines kleinen...



Ihre Fragen, Wünsche oder Anmerkungen
Vorname*
Nachname*
Ihre E-Mail-Adresse*
Kundennr.
Ihre Nachricht*
Lediglich mit * gekennzeichnete Felder sind Pflichtfelder.
Wenn Sie die im Kontaktformular eingegebenen Daten durch Klick auf den nachfolgenden Button übersenden, erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Ihr Angaben für die Beantwortung Ihrer Anfrage verwenden. Selbstverständlich werden Ihre Daten vertraulich behandelt und nicht an Dritte weitergegeben. Sie können der Verwendung Ihrer Daten jederzeit widersprechen. Das Datenhandling bei Sack Fachmedien erklären wir Ihnen in unserer Datenschutzerklärung.