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E-Book

E-Book, Deutsch, Band 2, 400 Seiten

Reihe: Die Stars-and-Smoke-Reihe

Lu Icon and Inferno

Romantisch und atemberaubend – der grandiose Abschluss der New-York-Times-Bestseller-Serie
1. Auflage 2025
ISBN: 978-3-641-30921-3
Verlag: cbt
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Romantisch und atemberaubend – der grandiose Abschluss der New-York-Times-Bestseller-Serie

E-Book, Deutsch, Band 2, 400 Seiten

Reihe: Die Stars-and-Smoke-Reihe

ISBN: 978-3-641-30921-3
Verlag: cbt
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Ihr Leben. Ihre Liebe. Die Sicherheit der Welt.

Seit Superstar Winter Young und Geheimagentin Sydney Cossette gemeinsam undercover unterwegs waren, ist ein Jahr vergangen. Ein Jahr, in dem Winter kein Wort von Sydney gehört hat und in dem er nicht aufgehört hat, an sie zu denken. Dabei möchte Winter nichts mehr, als wieder in die Welt der Geheimagenten abzutauchen, denn Familiengeheimnisse und hetzerische Zeitungsartikel machen ihm das Leben zur Hölle. Aber es dauert nicht lange, bis er seine Chance bekommt: Eine schief gelaufene Rettungsaktion und ein Attentat bringen Winter und Sydney mitten zurück ins Geschehen ... und in ein Land, das am Rande des Chaos steht. Als dann noch Sydney eines Mordes bezichtigt wird und flüchten muss, steht plötzlich nicht nur ihr Leben auf dem Spiel, sondern die Sicherheit der ganzen Welt.
Die umwerfende Fortsetzung der »Stars and Smoke«-Reihe über Superstars, Geheimagenten und eine verbotene Liebe!

Alle Bände der »Stars and Smoke«-Reihe:
Stars and Smoke (Band 1)
Icon and Inferno (Band 2)

Marie Lu ist eine #1-New-York-Times-Bestsellerautorin. Ihren Abschluss machte sie an der University of Southern California und wagte danach den Sprung in die Videogame-Industrie, in der sie als Designerin tätig war. Heute ist sie Vollzeitautorin und verbringt ihre Freizeit mit Lesen, Malen, Videospielen und damit, im Stau festzustecken. Sie lebt in Los Angeles, der Hauptstadt der Staus, mit ihrem Mann Primo Gallanosa, der Illustrator und ebenfalls Autor ist, und ihrem Sohn.

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2


Die Ruhe vor dem Wiedersehen

Sydney Cossette war eine sehr unauffällige Person.

Sie konnte einen Raum betreten, ohne dass ihr ein einziger Blick geschenkt wurde. Wenn sich ein Fremder mit ihr unterhielt, dann nur so lange, bis er jemand Interessanteren entdeckte. Sie hielt sich mit ihren dunkelblauen Augen und den fransigen, blonden Haaren für einigermaßen hübsch, aber eben unscheinbar. Sie konnte der gleichen Person immer und immer wieder begegnen, aber ihren Namen merkte man sich nicht. Sie wandelte von Ort zu Ort, ohne dass jemand ihre Anwesenheit bemerkte. Sie existierte am Rande der Aufmerksamkeit, stand nie im Mittelpunkt.

Niall, ihr Mentor, hatte ihr gesagt, das sei ein angeborenes Talent. Wenn man den Leuten nicht sonderlich auffiel, vertrauten sie einem Geheimnisse an, offenbarten ihre Schwächen und Laster und erinnerten sich nicht einmal mehr daran. Sydney sammelte diese Eindrücke, wie Panacea es ihr beigebracht hatte, legte sie in ihrem Gedächtnis ab, bis sie ihr einmal von Nutzen sein könnten. Wenn sie wieder darauf zugreifen musste, konnte sie alles ordentlich vor sich ausbreiten. Geständnisse. Ängste. Sünden.

Oder, wie in diesem Fall, die Bestätigung, in welchem Probenraum Winter Young sich morgen früh aufhalten würde.

Sydney lehnte sich an das Fenster der Fahrerseite des geparkten weißen Vans, justierte ihren Kopfhörer und gab sich gelangweilt, als ein paar Sicherheitsleute vor Winters Hotel in Hörweite miteinander stritten.

»Wir können seinen Wagen nicht im Leerlauf hier stehen lassen.«

»Claire hat aber gesagt, er muss ihm in der Früh zur Verfügung stehen.«

»Die Queen Street ist ab vier Uhr gesperrt.«

»Das macht nichts. Er trainiert immer sehr früh.«

Queen Street. Das bedeutete, es handelte sich um das Waikiki Dance Studio, den einzigen Probenraum mit der notwendigen Ausstattung hier in der Gegend. Sydney lächelte, während die beiden Männer weiter miteinander stritten, und beobachtete sie aus dem Augenwinkel. Vor einer halben Stunde hatte einer der beiden an ihre Fensterscheibe geklopft und sie gefragt, wie lange sie noch vorhätte, hier zu stehen. Sie hatte nur unschuldig den Kopf geschüttelt.

, hatte sie geantwortet und eine Hand mit fünf ausgestreckten Fingern hochgehalten. Der Mann hatte mit den Schultern gezuckt und war in der Annahme, dass Sydney zu Winters Team gehörte, wieder gegangen. Dann hatte er sie sofort vergessen.

»Schakal?«

»Ouais, Chef?«, antwortete sie abwesend, als Nialls raue Stimme über ihren Kopfhörer drang. Sie hatte es sich zur Angewohnheit gemacht, ihren Mentor immer in einer anderen der siebenundzwanzig Sprachen, die sie beherrschte, zu begrüßen.

Er grunzte, wie immer, und sie musste lächeln.

»Syd, das hier ist kein Spiel«, ermahnte er sie.

»Na gut, ich hör schon auf.«

»Warten Sie bis zum Morgengrauen im Van?«

»Außer ich soll bei Winter anklopfen. Ich könnte mir eine Pagenuniform besorgen«, bot sie an.

»Nein. Nicht nötig. Gehen Sie am besten vor, wie es sich ergibt«, sagte Niall. »Ich wollte bloß Bescheid geben, dass wir den Wagen nur bis morgen früh um zehn gemietet haben.«

»Länger brauche ich ihn auch nicht.«

»Sie klingen ja sehr überzeugt, dass er zustimmen wird.«

»Das bin ich auch.« Sydney sah hinüber zum Hotel. »Nach diesem Albtraum von einem Interview ist Winters Stimmung morgen früh sicher deutlich besser als jetzt. Und mir ist es lieber, er hat gute Laune, wenn ich ihn darum bitte, sein Leben für uns aufs Spiel zu setzen.«

»Versuchen Sie einfach, freundlich zu sein.«

»Ich?« Sydney gab sich erschüttert. »Aber ich bin doch immer freundlich.«

Niall lachte warm und aufrichtig und Sydney musste wieder lächeln. »Seien Sie einfach vorsichtig. Überall sind Sicherheitsleute positioniert. Lassen Sie sich kein blaues Auge von einem der Bodyguards verpassen.«

Sydney hob eine Augenbraue. »Wollen Sie damit etwa sagen, dass Sie sich Sorgen machen, die Agentin, die Sie einst damit beauftragt haben, eine Schweizer Bank zu infiltrieren, könnte Schwierigkeiten mit den Leibwächtern eines Popstars bekommen?«

»Kann sein. Sie können mir nachher berichten, was die größere Herausforderung war. Soweit wir wissen, sind Winters Sicherheitsmaßnahmen nach letztem Jahr deutlich erhöht worden.«

»Haben Sie vergessen, dass ich inzwischen vollwertige Agentin bin? Keine Sorge, Dad.«

Er seufzte. »Ich habe Ihnen doch gesagt, Sie sollen mich nicht so nennen.«

»Aber das hier ist unsere letzte gemeinsame Mission, . Wann werde ich sonst wieder Gelegenheit dazu haben, Sie so zu nennen?«

Niall schnaubte, aber sagte nichts weiter. Eine traurige Stille senkte sich über die beiden. Sydneys Lunge schmerzte, obwohl sie sich nicht angestrengt hatte.

»Was haben Sie vor«, fragte sie bemüht heiter, »wenn Sie Panacea offiziell den Rücken gekehrt haben?«

»Vielleicht fahre ich in den Urlaub. Nach Bora-Bora. Das Meer soll da sehr schön sein.«

»Freut sich Quinn schon darauf, Sie zu sehen?«

Wieder entstand eine Pause, bis Niall sich räusperte. Es war ihm immer etwas unangenehm, über Quinn zu reden, aber Sydney war von Nialls leiblicher Tochter fasziniert. Seiner Tochter. »Ich habe ihr noch nichts davon erzählt«, antwortete er schließlich.

»Sind Sie aufgeregt?«

»Das wird schon.«

Aber hinter Nialls tiefem Grummeln konnte Sydney Sorge ausmachen. Sie erkannte sie aufgrund ihrer vielen Gespräche. Sie hörte diese Sorge jedes Mal, wenn sie selbst dem Tod nur knapp entgangen war oder wenn sie ihre Lunge wieder einmal überstrapazierte oder an einem Treffpunkt nicht erschien. Sydney erinnerte sich noch gut an den Tag, als er an ihrer Highschool in ihrer schäbigen Kleinstadt aufgetaucht war. Ein Geheimagent, getarnt als Personalreferent einer nahe gelegenen Fabrik. Er war durch den ganzen Westen der USA gereist, um nach geeigneten Rekruten für Panaceas Ausbildungsprogramm Ausschau zu halten. Sie war damals ein fünfzehnjähriges Mädchen gewesen, das die Schule schwänzte, als Bewältigungsstrategie Ladendiebstahl beging, da sie um ihre Mutter trauerte, die an derselben Lungenkrankheit gestorben war, die auch sie plagte. Ein Mädchen, das nach einem Ausweg suchte. Niall hatte sie dabei erwischt, als sie in die verschlossene Sporthalle einbrechen wollte. Ihm war ihr Talent für Fremdsprachen aufgefallen, und so hatte er ihr einen Job angeboten. Erst Wochen später fand sie heraus, was Panacea wirklich war und wozu man sie dort ausbilden würde.

Niall sprach nie über Quinn, aber sein Schweigen sagte mehr als alle Worte. Sydney wusste, wie schwer es sein musste, eine Beziehung zu einer Tochter aufrechtzuerhalten, die man nie sah und deren Kindheit man verpasst hatte, ohne je erklären zu können, warum.

»Sie wird sich sicher freuen«, ermutigte Sydney ihn.

Niall antwortete nicht sofort. »Bleibt zu hoffen, stimmt’s?«, sagte er schließlich, und Sydney spürte einen Anflug von Eifersucht.

Natürlich war es albern, eifersüchtig auf Quinn zu sein. Sie kannte die Frau nicht, und Niall war nicht Sydneys Vater. Ihr Vater war ein Alkoholiker, bei dem Ärger auf der Arbeit genug Grund gewesen war, sie zu schlagen, der sie ausgelacht hatte, weil sie die Welt jenseits ihrer erdrückenden Kleinstadt hatte sehen wollen. Ihr Vater hatte ihre Mutter allein im Krankenhaus sterben lassen, weil er zu feige gewesen war, ihr beizustehen.

Ihr Vater war kein guter Mann, und Sydney hatte ihm vor langer Zeit den Rücken gekehrt.

Sie schob die Erinnerungen beiseite und sah wieder zum Hotel hinüber. Sie kannte die Wahrheit hinter ihrem Schmerz. Sie trauerte, weil Niall in den Ruhestand ging und es ihr vorkam, als gäbe er nicht nur Panacea, sondern auch sie auf. Nach dieser Mission würde er nicht mehr da sein, sich um seine ihm im Grunde fremde Tochter kümmern, die ihm wirklich etwas bedeutete. Laut den strengen Regeln des Geheimdienstes durfte er Sydney nie wieder kontaktieren. Dann wäre sie endgültig allein.

Ihr blieb noch Sauda, die Direktorin von Panacea und ihre Vorgesetzte, aber es war Niall, mit dem Sydney auf jeder Mission zusammenarbeitete, der sie von Anfang an trainiert hatte, der sich für sie verwendet hatte, als Sauda sie hochkant hinauswerfen wollte.

Selbst schuld, dachte Sydney, sie hätte sich nicht so sehr an ihn binden dürfen. War das nicht eine ihrer ersten Lektionen bei Panacea gewesen?

Keine Gefühle, keine Freundschaften, keine Liebe. Nur Loyalität gegenüber ihrer Pflicht, die Welt zu einem besseren Ort zu machen.

»Bringen Sie einfach den Van vor zehn zurück.« Niall sprach weiter, und Sydney landete wieder in der Gegenwart, widmete sich erneut ihrer Aufgabe. Sanfte Regentropfen landeten nun auf der Windschutzscheibe des Wagens.

»Ich bringe ihn mit einer Schleife auf dem Dach zurück«, antwortete sie.

»Bitte lassen Sie die Schleife weg.«

»Sie sind eine Spaßbremse«, erwiderte sie und beendete das Gespräch.

Sydney machte es sich in ihrem Sitz gemütlich. Immerhin war Winter eine willkommene Ablenkung.

Wie lange war es her, seit sie ihn zuletzt gesehen hatte? Ein Jahr?

Bevor sie ihn kennengelernt hatte, hatte Sydney – wie viele auf der Welt – nur Vorurteile über den Superstar gehabt. Er war sich seines guten Aussehens und seines...


Lu, Marie
Marie Lu ist eine #1-New-York-Times-Bestsellerautorin. Ihren Abschluss machte sie an der University of Southern California und wagte danach den Sprung in die Videogame-Industrie, in der sie als Designerin tätig war. Heute ist sie Vollzeitautorin und verbringt ihre Freizeit mit Lesen, Malen, Videospielen und damit, im Stau festzustecken. Sie lebt in Los Angeles, der Hauptstadt der Staus, mit ihrem Mann Primo Gallanosa, der Illustrator und ebenfalls Autor ist, und ihrem Sohn.

Schmitz, Yola
Yola Schmitz übersetzt literarische Texte aus dem Englischen und dem Italienischen ins Deutsche. Sie hat an der LMU München Englische Literaturwissenschaft und Literarisches Übersetzen studiert und ist in Übersetzungswissenschaft promoviert. Mit jeder Übersetzung taucht sie in eine neue Welt ein – sammelt Eindrücke, Gerüche und Klänge–, um diese Welten den deutschsprachigen Leser:innen zugänglich zu machen und sie an die Oberfläche zu bringen. Klingt ein bisschen nach Zauberei? Ist es auch.



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