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E-Book, Deutsch, 368 Seiten

Lück Vererbtes Schicksal

Wie wir belastende Familienmuster überwinden und unser wahres Potenzial befreien - Das große Praxisprogramm

E-Book, Deutsch, 368 Seiten

ISBN: 978-3-641-30182-8
Verlag: Kailash
Format: EPUB
Kopierschutz: Wasserzeichen (»Systemvoraussetzungen)



Wir alle haben vererbte Erfahrungen, übernommene Schmerzen und alte Überlebensprogramme in uns gespeichert. Diese über Generationen weitergegebenen Verwundungen können Ängste, Depressionen, Beziehungskonflikte und eine Vielzahl körperlicher Symptome auslösen. Instinktiv spüren wir, dass sie nicht aus der eigenen Biografie resultieren. Die Ursache dafür sind Treueverträge, die wir bereits als Kind mit den Eltern schließen, um sie von der Last der Vorfahren zu befreien. Doch in jedem von uns liegt auch ein tiefes Wissen zur Heilung. Sabine Lück, Psychotherapeutin und Expertin für Transgenerationale Weitergabe, hat ein einzigartiges, umfassendes Programm zur Selbstheilung entwickelt. Die vielfach in der Praxis bewährten Übungen führen uns auf eine Reise zurück in die eigene Biografie und die unserer Ahnen, und unterstützen uns dabei, Familiengeheimnisse und blockierende Lebensmuster aufzuspüren. Schritt für Schritt lassen sich Verstrickungen auflösen und das ureigene Potenzial befreien.

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Einleitung
Das Wort »Schicksal« bezeichnet ein oder mehrere Ereignisse im Leben eines Menschen, die den Lauf seines Lebens beeinflussen und die durch eine höhere Macht, etwas Übergeordnetes, bestimmt werden. Es gibt auch freundliche, positive Schicksale, doch heutzutage wird der Begriff eher mit Leid und dramatischen Entwicklungen in Verbindung gebracht. Der Volksmund sagt: Ein jeder hat sein Päckchen zu tragen. Dieses Bild, diese Metapher, wird im vorliegenden Buch noch eine wichtige Rolle spielen, weil wir es wörtlich nehmen werden. Welches Päckchen hast du zu tragen? Die meisten Menschen denken bei dieser Frage an das, was man im Allgemeinen Schicksal nennt. Während der eine bedauert, sich beruflich nie verwirklicht zu haben, kommt ein anderer nicht über den tragischen Verlust einer geliebten Person hinweg. Das eine Kind erlebt Gewalt und Missbrauch und muss aus der Familie genommen werden, ein anderes lebt in einem goldenen Käfig, aus dem es nur durch eine Magersucht entkommen kann. Wurde jemand als Kind gefördert oder eher bis zur Leistungsgrenze zum Erfolg gedrängt? War man der Bruder, die Schwester eines sehr kranken Geschwisterchens oder war dieses gar als Kind gestorben? War man Vaters oder Mutters Liebling oder ein unsichtbares Kind? Während manche Paare sich bereits in ihrer Jugend gefunden haben und bis heute glücklich zusammenleben, erleben andere eine Enttäuschung nach der anderen und finden nie das richtige Gegenüber. Die einen verzichten für ihre Kinder auf Karriere und Ruhm, andere verfolgen ihre beruflichen Ziele mit so viel Ehrgeiz, dass alles andere, selbst die eigene Gesundheit, zurückstehen muss. Nicht selten ist man selbst das Päckchen, weil man sich nicht leiden kann: zu dick, zu groß, zu hässlich, zu dumm, zu laut, zu leise oder einfach nicht liebenswert. Man denkt: »So bin ich eben, das ist mein Schicksal.« Und trotzdem bemühen sich die meisten Menschen, diesem Schicksal zu entkommen oder es zu verwandeln. Vielleicht hoffen sie auch auf einen Prinzen (oder eine Prinzessin), der sie, wie in einem Märchen, endlich aus diesem Bann befreit und sie erlöst. Hast du dich in einem der Beispiele wiedergefunden? Gibt es ein bestimmtes Thema oder übergeordnetes Muster in deinem Leben, dem du nicht zu entkommen scheinst? Hartnäckig verfolgt es dich, haftet an dir und belastet dich mal mehr, mal weniger. Kannst du dir vorstellen, dass genau dieses Thema deshalb so »zuverlässig« in deinem Leben ist, weil es aus Treue geschieht? Aus Treue zu deinen Eltern und Vorfahrinnen? Als Kinder haben wir ein sehr genaues Gespür für das Wohlbefinden unserer Eltern und Bindungspersonen. Wir nehmen instinktiv ihre Wunden wahr und üben große Rücksicht, um in ihnen keinen Schmerz auszulösen. Dafür opfern wir sogar unser Potenzial. Wir spüren, dass es so etwas wie einen »familiären Glücksrahmen« gibt, den man nicht überschreiten darf. So bleiben wir mit unseren Möglichkeiten innerhalb dieses Rahmens und erreichen nicht, wozu wir eigentlich in der Lage wären. Gleichzeitig streben wir nach Ausgleich und versuchen das, was unseren Eltern und Großeltern verloren ging, in unserem Leben zu erreichen. Haben diese zum Beispiel Haus und Hof und allen Besitz auf der Flucht zurückgelassen, ist für uns vielleicht der Bau eines eigenen Häuschens das Allerwichtigste. Ist dir klar, ob es deine Lebensziele sind, die du in deinem Leben verfolgst, oder ob du dich damit in den Dienst der Heilung deines Familiensystems gestellt hast? Mit diesem Buch kannst du das und noch viel mehr herausfinden und verstehen, was es braucht, damit du deine eigenen Ziele erkennst und sie leben darfst. Wir alle haben Wunden und Narben, vielleicht sogar mehrere, und manche von ihnen scheinen nicht heilen zu wollen, was auch immer man unternimmt. Jedes Mal, wenn sie wieder durch etwas oder jemanden aufgerissen werden, schmerzen sie erneut. An welche Wunde oder Narbe musst du spontan denken, und wer hat sie dir zugefügt? War es ein Elternteil durch sein Verhalten dir gegenüber, oder waren es die Umstände, ein Schicksalsschlag, fremde Menschen in ihrer Unachtsamkeit? Kannst du dir vorstellen, dass die unverheilte Wunde, die ein Elternteil in sich trägt, dazu führt, dass auch sein Kind verwundet wird? Ein Vater vielleicht, der als Kind von seinen Eltern abgelehnt wurde und der heute seinen Sohn nicht herzlich umarmen kann. Jeder trägt ein (oder mehrere) Päckchen. Es gibt kleine Päckchen und riesengroße Pakete, die getragen werden wollen. Es gibt zarte oder starke Schultern, die sie tragen sollen. Manche Menschen schultern das Päckchen allein, manche gemeinsam mit anderen – all das macht einen Unterschied. Wurde das Päckchen, das du trägst, vielleicht schon weitergereicht, sodass du es als Erblast von einem Ahnen oder einer Ahnin übernommen hast? Möglicherweise trugen vor dir Menschen aus deiner Familie genau die gleiche Last, vielleicht war diese damals sogar schwerer als dein Päckchen heute. So zum Beispiel war es bei Sarah. Sie verlor als Kind ihren Vater durch eine Krebserkrankung. Ihre Urgroßmutter mütterlicherseits verlor als Kind Mutter und Vater; beide starben an Tuberkulose. Ihre Großmutter wiederum war erst acht Jahre alt, als ihr Vater im Zweiten Weltkrieg fiel. Ein Schicksal ähnelte dem nächsten. Am schwersten hatte die Urgroßmutter an ihrem Schicksal zu tragen, denn sie verlor beide Eltern und später auch noch ihren Mann im Krieg. Solche Wiederholungen von Schicksalsschlägen lassen sich immer wieder beobachten, wenn man sich mehrere Generationen in einer Familie anschaut.1 Hat sich hier das Schicksal der Urgroßmutter vererbt? In jedem Fall wurden die Folgen des erlittenen Traumas weitergegeben. Das, was diese Vorfahrin gefühlt haben muss – ihre Trauer und ihre Angst, ihren Schmerz und auch die Art und Weise, wie sie als Kind emotional überlebte, ohne an diesen Gefühlen zu zerbrechen –, gab sie an die nächste Generation weiter. Vielleicht verschloss sie ihr verwundetes Herz und ließ niemanden mehr hinein, um nie wieder einen solchen Schmerz ertragen zu müssen. Sarah erbte wahrscheinlich auch die aus der Not entstandenen Überlebensstrategien wie früh unabhängig zu werden und sich nicht auf andere Menschen (zum Beispiel Männer) zu verlassen. Solche Wiederholungen von gleichen oder ähnlichen Schicksalsschlägen in verschiedenen Generationen werten Familientherapeutinnen als solidarischen Akt der Treue, mit denen die nachfolgende Generation an das große Leid der Vorfahrinnen erinnern möchte, indem sie ebenjenen Schmerz teilt. Wo bist du in deinem Leben solidarisch mit deinen Vorfahren? Vielleicht liegt die Vergangenheit deiner Familie bereits wie ein offenes Buch vor dir, und du kannst Wiederholungen sowie Auswirkungen früherer Traumata auf dein eigenes Leben nachvollziehen. Oder aber deine Ahnengeschichte ist eher ein Buch mit sieben Siegeln, und du hast noch keine Idee. Woran kannst du also erkennen, dass es sich um vererbtes Schicksal handelt? Dieses Buch kann dir dabei helfen, dieser Frage auf die Spur zu kommen. Denn deine Lebensthemen sind immer auch mit dem Schicksal deiner Familie verbunden. Ich möchte dich einladen, dir Zeit zu nehmen und dich auf diese Arbeit gründlich vorzubereiten. Hinter den Wunden der Vergangenheit stecken meistens traumatische Erfahrungen, die ein paar Generationen zurückliegen. Durch die Verbundenheit, die wir mit unseren Vorfahren spüren, kann es passieren, dass auch wir von Gefühlen überwältigt werden und sich große Hilflosigkeit oder Angst einstellen. Dieses Buch möchte dich mit Erklärungen, Anregungen und Strategien darauf vorbereiten und dir helfen, einen guten Umgang damit zu finden. Was ist eigentlich ein vererbtes Schicksal?
Vielleicht hast du schon einmal den Begriff des transgenerationalen Traumas gehört und weißt auch, worum es sich dabei handelt. Für diejenigen, die das noch nicht wissen oder es gern noch besser verstehen möchten, werde ich ein wenig ausholen und dieses Phänomen beleuchten. Als transgenerationales Trauma bezeichnet man die Übertragung und den Einfluss von schmerzvollen, nicht verarbeiteten Erfahrungen unserer Vorfahren auf die folgenden Generationen. Manchmal scheint es, als würde eine Generation übersprungen, und das Trauma ist in einer sogenannten Seelenkapsel isoliert. Erst zwei oder drei Generationen später öffnet sich diese Seelenkapsel, und die Folgen des Vererbten zeigen sich. Ein Trauma ist eine seelische Wunde, die durch ein Ereignis (einmalig oder wiederholt) entstanden ist, das so furchtbar, schmerzhaft und überwältigend war, dass es ein Gefühl größter Verzweiflung hervorgerufen hat. Nicht selten hat die traumatisierte Person Todesängste erleben müssen. Um weiterleben zu können, muss das Erlebte verdrängt oder sogar abgespalten werden. Dabei wird der Kontakt zu den eigenen Gefühlen und dem Körper unterbrochen, um sich nicht erneut der Belastung ausgesetzt zu fühlen. Im günstigsten Fall ist es möglich, die furchtbaren Erlebnisse zu verarbeiten, weil Unterstützung und Heilungsangebote vorhanden sind. Wenn dies aber nicht der Fall ist und eine Verarbeitung des Traumas nicht gelingt, entstehen eine Reihe von Folgesymptomen, die man als Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) bezeichnet. Diese können an die nächsten Generationen weitergegeben werden. Es gibt in meiner psychotherapeutischen Praxis viele Fälle, bei denen sich die Symptome der Patientinnen und Patienten nur dann ausreichend erklären lassen, wenn man zusätzlich zu ihrer persönlichen Biografie auch ihre Familiengeschichte und die Erfahrungen vorheriger Generationen miteinbezieht. Die betroffene Person hat plötzliche Symptome wie hohe Stresswerte, Unruhe,...


Lück, Sabine
Sabine Lück ist psychologische Psychotherapeutin, Kinder- und Jugendpsychotherapeutin und Systemische Familientherapeutin in eigener Praxis. Zusammen mit ihrer Kollegin Ingrid Alexander entwickelte sie 1994 den »Generation Code®«, ein innovatives Therapiekonzept zur Behandlung transgenerativer Traumata. Im Jahr 2010 gründeten die beiden Therapeutinnen das Institut für Transgenerative Prozesse (ITP) in Wendeburg. Sabine Lück ist Autorin des Buchs »Ahnen auf der Couch« und gibt ihr umfangreiches Wissen in Vorträgen, Seminaren und Ausbildungen weiter.

Holzberg, Oskar
Oskar Holzberg, geboren 1953, zählt zu den bekanntesten Paar- und Sexualtherapeuten Deutschlands. Der Diplom-Psychologe arbeitet als approbierter Psychotherapeut sowie als Supervisor und Dozent. Seit vielen Jahren schreibt er eine feste Kolumne in der »Brigitte«, in der er sich mit den vielen Facetten der Liebe beschäftigt. Als Autor veröffentlichte er zahlreiche Bücher, zuletzt »Neue Schlüsselsätze der Liebe«. Oskar Holzberg ist seit fast 40 Jahren verheiratet und berät seit über 30 Jahren Paare. Er hat drei erwachsene Kinder und lebt und arbeitet in Hamburg.


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