Lutz | Florida Killings: Lodernder Zorn | E-Book | www.sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 5, 315 Seiten

Reihe: Fred-Carver

Lutz Florida Killings: Lodernder Zorn

Thriller - Ein Fred-Carver-Thriller 5 | »John Lutz ist ein Meister der Gänsehaut.« - Harlan Coben
1. Auflage 2024
ISBN: 978-3-98952-302-9
Verlag: dotbooks
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Thriller - Ein Fred-Carver-Thriller 5 | »John Lutz ist ein Meister der Gänsehaut.« - Harlan Coben

E-Book, Deutsch, Band 5, 315 Seiten

Reihe: Fred-Carver

ISBN: 978-3-98952-302-9
Verlag: dotbooks
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Das verheerende Brennen der Wut: Der packende Amerika-Thriller »Florida Killings: Lodernder Zorn« von John Lutz jetzt als eBook bei dotbooks. Als Henry Tiller in das Büro von Fred Carver stürmt, tischt der alte Mann dem Privatermittler eine wahnwitzige Geschichte auf: Key Montaigne, die paradiesische Florida-Insel, auf der er lebt, soll ein Zentrum des Verbrechens geworden sein. Carver zeigt sich zunächst unbeeindruckt - aber als Tiller angefahren und schwer verletzt wird, ahnt er seinen Fehler. Schon bald deuten erste Ermittlungsergebnisse in Richtung Drogenschmuggel in großem Rahmen. Als dann auch noch ein Anschlag auf Carvers Freundin verübt wird, muss der Ex-Cop erkennen: Die Suche nach der Wahrheit bringt nicht nur ihn in Gefahr ... sondern auch diejenigen, die er liebt! »John Lutz wird einfach immer besser und besser.« Bestsellerautor Tony Hillerman Jetzt als eBook kaufen und genießen: Der fesselnde Hardboiled-Krimi »Florida Killings: Lodernder Zorn« von Bestsellerautor John Lutz ist der abgründige fünfte Band seiner Reihe um den Privatermittler Fred Carver, der in der brutalen Hitze des Sunshine State ermittelt - preisgekrönte Spannung für alle Fans von James Patterson! Wer liest, hat mehr vom Leben: dotbooks - der eBook-Verlag.

John Lutz (1939-2021) war ein US-amerikanischer Autor von über 50 Thriller und Romanen. Er wurde für seine Kriminalromane mehrfach ausgezeichnet - unter anderem mit dem Shamus Lifetime Achievement Award und dem Edgar-Allan-Poe-Award, dem wichtigsten Spannungspreis Amerikas. Mehrere seiner Werke wurden verfilmt. Die Website des Autors: www.johnlutzonline.com/ Der Autor bei Facebook: www.facebook.com/JohnLutzAuthor/ Bei dotbooks veröffentlichte der Autor die folgenden eBooks: Die Missouri-Murders-Reihe um den Privatdetektiv Alo Nudger: »Missouri Murders: Schwarze Nacht« »Missouri Murders: Kaltes Schweigen« »Missouri Murders: Tiefe Schatten« »Missouri Murders: Harte Strafe« »Missouri Murders: Fatale Schuld« Die Florida-Killings-Reihe um den Ex-Cop Fred Carver: »Florida Killings: Brennende Rache« »Florida Killings: Roter Tod« »Florida Killings: Kaltes Feuer« »Florida Killings: Sengender Verrat« »Florida Killings: Lodernder Zorn« Seine Frank-Quinn-Reihe um einen Ex-Cop auf der Spur von Serienkillern: »Opferschrei« »Blutschrei« »Zornesschrei« »Jagdschrei Außerdem veröffentlichte der Autor bei dotbooks den Psychothriller »Die Stalkerin«.
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Kapitel 1


Wunderschön! dachte Carver. Er saß an seinem Bürofenster und sah zwei Frauen zu, die auf der gegenüberliegenden Seite der Magellan vorbeigingen. Sie waren jung und elegant, und der Wind vom Atlantik drückte den Stoff ihrer dünnen Sommerkleider dicht an die Körper. Anmutig neigten sie sich nach vorn und versuchten vergeblich, ihre Frisuren vor den Böen zu schützen. Wenn ich ein Maler wäre, dachte Carver, würde ich eine ganze »Frauen-im-Wind«-Serie malen. Aber er war kein Maler. Er hatte schon ein paar Zimmer angestrichen und einmal ein Haus, vor langer Zeit. Mehr nicht.

Als die Frauen hinter dem cremefarbenen stuckgeschmückten Gerichtsgebäude von Del Moray verschwunden waren, fragte sich Carver, ob sie ihm nicht vor allem wegen seines lahmen Beins so gut gefallen hatten. Sie hatten sich so anmutig und leicht bewegt, wie er es nur noch beim morgendlichen Schwimmen im Meer konnte.

»Ich habe angeklopft«, sagte jemand, »aber niemand hat geantwortet.«

Carver wandte sich vom Fenster und der blendenden Helligkeit ab und drehte sich mit dem Bürostuhl um. Ein hochgewachsener, hagerer, grauhaariger Mann stand in der Tür, ein Mann mit hellblauen Augen und rötlicher Gesichtsfarbe. Er war breitschultrig, aber dünn, und an seinen dicken Handgelenken standen die Adern wie Schläuche vor. Er mußte um die Siebzig sein, ein altgewordener Wikinger.

»Sind Sie Fred Carver?« fragte der Mann. »Haben Sie früher als Cop in Orlando gearbeitet?«

Carver nickte.

»Ich habe gehört, Sie wären bei einem Überfall ins Knie geschossen worden und hätten sich zur Ruhe gesetzt. Und daß Sie jetzt am Stock gehen.«

»So ist es«, bestätigte Carver und fragte sich, wieso der alte Mann sich über ihn informiert hatte.

»Ich bin auch mal angeschossen worden, aber nicht so schlimm, ich konnte weitermachen.«

»Tatsächlich?«

»Ich heiße Henry Tiller.« Der Mann kam näher und streckte seine riesige Hand aus. Sein Händedruck war trocken und fest. Er roch nach kaltem Zigarettenrauch. »Ich war einige Zeit Cop in Milwaukee und später in Lauderdale. Dann war ich Sergeant bei der Kriminalpolizei in Lauderdale bis zur Rente. Heute wohne ich unten auf den Keys.«

Carver wartete, daß Tiller zum Thema kam, aber der hagere alte Mann blieb stehen und sah sich das Büro an – mit diesem aufmerksamen Blick, den Carver so gut kannte. Einmal ein Jäger, immer ein Jäger.

»Kann ich etwas für Sie tun, Mr. Tiller?«

»Das hoffe ich. Ein gemeinsamer Freund, Lieutenant Desoto, hat mich hergeschickt, weil Sie mir vielleicht helfen können.«

Carver wurde aufmerksamer. Lieutenant Alfonso Desoto von der Polizei in Orlando schickte nicht oft Leute vorbei. Tiller hatte offenbar ein Problem, mit dem die Polizei nichts zu tun haben wollte oder durfte, um das sich aber nach Desotos Ansicht jemand kümmern sollte. Von dieser Art waren die meisten Fälle, die der Lieutenant Carver schickte. Oder vielleicht war Tiller auch hier, weil er ein Ex-Cop war, lebenslanges Mitglied jener Bruderschaft, der auch Carver angehört hatte. Und Desoto glaubte, sie seien ihm etwas schuldig.

»Möchten Sie sich nicht setzen und mir erzählen, worum es geht, Mr. Tiller?«

»Nennen Sie mich Henry. Ich bleibe lieber stehen. Hab’ schon die ganze Zeit im Auto gesessen.«

»Und welcher Art ist Ihr Problem?«

»Ich bin nicht ganz sicher. Aber ich weiß verdammt genau, daß es ein Problem gibt. Seit ich vor ein paar Jahren in den Ruhestand gegangen bin, wohne ich auf Key Montaigne, einer kleinen Insel mitten in den Keys. Man kann sie nur über eine schmale Brücke von Duck Key aus erreichen.«

Carver erklärte, er wisse, wo Duck Key lag.

»Ich hab’ da ein kleines Cottage gekauft«, fuhr Tiller fort, »und ich lebe allein. Meine Frau hat sich schon vor fünfzehn Jahren abgesetzt. Sie wissen ja, wie das mit Frauen von Cops ist.«

»Mhm-hm.« Carvers eigene Ehe war vor fünf Jahren gescheitert, vermutlich aus denselben Gründen wie die von Tiller. Aber es hatte auch andere Gründe gegeben, Gründe, an denen nur er allein die Schuld trug. Fehler, die er vielleicht heute wieder machte.

Tiller stemmte die riesigen roten Hände in die Hüften und beugte sich ein wenig vor. Er schien das ganze Zimmer auszufüllen. »Sogar ein alter Cop wie ich hat noch Instinkte, Carver, Sie wissen schon.«

»Klar.«

»Ich habe lange Jahre in Milwaukee gearbeitet und dann in Lauderdale, die letzten Jahre davon in Zivil. Ich war Sergeant.«

Das hatte Tiller schon erwähnt, aber Carver machte ihn nicht darauf aufmerksam. Tiller war schließlich ein alter Mann, und alte Männer wiederholten sich hin und wieder. »Und genau diese Instinkte sagen mir, daß auf Key Montaigne irgendwas faul ist, so sicher wie in Buffalo Schnee fällt.«

Carver nahm an, daß er Buffalo in New York meinte, aber er beschloß, nicht nachzufragen. »Inwiefern faul?«

»Mein Häuschen steht dicht am Wasser, und ich sehe, was auf dem Anwesen meiner Nachbarn passiert. Und mit dem einen Nachbarn stimmt was nicht.«

»Wie kommen Sie darauf?«

»Wie ich schon sagte, es ist mein Instinkt.«

Immerhin hat er nicht vergessen, daß er den auch schon erwähnt hat, dachte Carver.

»Am besten erzähle ich Ihnen erst mal was über Key Montaigne«, meinte Tiller. »Die Insel liegt etwa in der Mitte der Keys-Kette. Es wohnen nicht mal tausend Leute da, und natürlich stehen die protzigsten Häuser direkt an der Küste. Es gibt ein paar Fischer, aber vor allem Fremdenverkehr, Pensionen, Fischerhütten mit Booten und so.« Er winkte ab. Zeige- und Mittelfinger der rechten Hand hielt er in Zigarettenabstand gespreizt. Ein alter Raucher. »Eigentumswohnungen über Eigentumswohnungen und ein paar Seniorenwohnanlagen. Es gibt ein Städtchen, Fishback, aber da ist nicht viel los – eine Tankstelle, ein paar Restaurants, ein Supermarkt, ein paar Touristenfallen und Stände, an denen Fischköder verkauft werden. Außerdem gibt es noch ein Ozeanographisches Forschungsinstitut mit Aquarium und so, damit die Touristen auch dafür noch blechen müssen.«

Carver sagte: »Hört sich an, als wäre es ein netter Ort für den Ruhestand«, aber er fragte sich, ob man so etwas von irgendeinem Ort auf der Welt behaupten konnte.

»Das wäre es auch«, erklärte Tiller, »wenn es Walter Rainer nicht gäbe. Er hat einen großen Landsitz neben meinem Häuschen, mein Grundstück stößt an die Rückfront, und aus meinem Fenster kann ich sein Dock sehen. Irgendwas stimmt da nicht, Carver.«

»Irgendwas?« Tillers Darstellung klang mehr und mehr nach senilem Verfolgungswahn, aber Carver fiel ein, daß der alte Mann immerhin von Desoto kam.

»Dieser Rainer stinkt nur so nach Korruption«, meinte Tiller. »Wohnt in seinem Riesenhaus mit seiner Frau Lilly – die ist jung genug, um seine Tochter sein zu können. Er hat auch Angestellte, einen Kerl namens Hector Villanova zum Beispiel, einen Latino, sein Mann für alles, wie nennt man das noch?«,

»Faktotum?« half Carver aus.

»Genau. Und dann ist da noch Davy Mathis, so ein Schiffschaukelbremsertyp, muskulös und tätowiert, angeblich soll er Rainers Leibwächter sein.«

»Und wieso braucht dieser Rainer einen Leibwächter?«

»Das ist eine der Sachen, die Sie für mich rausfinden sollen, Carver.«

Carver meinte: »Ich muß noch mehr Einzelheiten wissen.«

Jetzt setzte Tiller sich doch hin. Er ließ sich auf dem schwarzen Plastikstuhl neben dem Schreibtisch nieder und schlug die langen, dünnen Beine übereinander. Er trug braune Slipper mit Quasten, von der Sorte, die immer als Golfschuhe bezeichnet werden, aber gar keine sind. Die Bündchen an seinen grauen Socken waren ausgeleiert und nach unten gerutscht, und an den Knöcheln, die dünner waren als die Handgelenke, hatte er eine Art Ausschlag. Er griff nach dem Päckchen Zigaretten in seiner Brusttasche, holte es aber nicht heraus, und sagte: »Rainer hat ein Boot, die Miss Behavin’ etwa sechzig Fuß lang. Sie läuft hin und wieder im Morgengrauen aus, ganz früh, wenn nur schlaflose alte Männer wach sind. Rainer und Hector und Davy flitzen hektisch hin und her, dann läuft die Jacht aus und kommt erst ein paar Nächte später wieder, ebenfalls im Halbdunkel.«

Carver dachte darüber nach. »Um ehrlich zu sein, Henry, ich glaube nicht, daß wir viel damit anfangen können. Kein Gesetz verbietet, im Morgengrauen auszulaufen, und vielleicht glauben Sie ja nur, daß Rainer und seine Angestellten es heimlich tun. Man kann das auch ganz anders interpretieren.«

Tiller runzelte die Stirn und zog ein zorniges Gesicht.

»Verdammt! Hören Sie auf, mich wie einen Idioten zu behandeln!«

Carver zuckte mit den Achseln. »Also gut. Das hab’ ich wohl verdient, es tut mir leid.«

»Diese Typen sind in irgendwas verwickelt, Carver. Ich habe ein paarmal gelauscht, wenn jemand mit Rainer gesprochen hat, und ich bin sicher, er hat gelogen. Er hat behauptet, das Boot habe schon monatelang vor Anker gelegen, aber das weiß ich besser. Er lügt, weil er was Kriminelles vertuschen will. Jedes Atom in meinem Hirn sagt mir das.«

Zerstreut trommelte Carver auf die Schreibtischplatte. Tarram! Tarram! »Na gut, ich verstehe, was Sie meinen.« Aber er war nicht sicher. Wenn Lügen allein schon kriminell wäre, säße die ganze Nation hinter Gittern. Bisher hatte Henry Tiller ihm nur wenig Fakten liefern können.

»Und dann war da der tote Junge«, sagte Tiller.

Carver starrte ihn an. »Wie bitte?«

»’n toter Junge. Dreizehn oder so. Wurde am Strand angespült.«

»An Rainers Strand?«

»Nein, nein, weiter unten auf der Insel.« Tiller war...



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