Lutz | Lehrbuch Psychotherapie | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 544 Seiten

Lutz Lehrbuch Psychotherapie

E-Book, Deutsch, 544 Seiten

ISBN: 978-3-456-94839-3
Verlag: Hogrefe AG
Format: PDF
Kopierschutz: Adobe DRM (»Systemvoraussetzungen)



Das vorliegende Lehrbuch der Psychotherapie ist als Querschnitt durch neue Trends in der Psychotherapie und Psychotherapieforschung konzipiert und fasst aus einer störungsübergreifenden Perspektive heraus die neuesten Entwicklungen psychotherapeutischer I
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Zielgruppe


Studierende der Psychologie im Masterstudiengang, psychologische und ärztliche Psychotherapeuten in Ausbildung, Psychotherapeuten , Psychologen, Ärzte und interessierte Laien.


Autoren/Hrsg.


Weitere Infos & Material


1;Weitere Lehrbücher beim Verlag Hans Huber – eine Auswahl:;3
2;Vorwort des Herausgebers;6
3;Inhaltsverzeichnis;10
4;1.Was ist Psychotherapie? – Grundlagen und Modelle;26
4.1;Einleitung und Übersicht: Practice-based evidence und evidence-based practice;26
4.2;Psychotherapie – was ist das?;28
4.3;Abstraktionsgrade und Meta-Modelle der Psychotherapie – spezifisches und/oder kontextuelles Verständnis von Psychotherapie;30
4.4;Das Generic Model oder allgemeine Modell der Psychotherapie;34
4.5;Allgemeine Prozess- und Veränderungsmodelle der Psychotherapie;38
4.6;Abschließende Bemerkungen;48
5;2.Psychotherapieforschung: Verläufe, Prozesse, Ergebnisse und Qualitätssicherung;50
5.1;Inhaltliche Ebene: Was sind relevante Kriterien des Therapieerfolges?;50
5.2;Methodische Ebene: Wie können Veränderungen abgebildet werden?;52
5.3;Praxisrelevanz der Psychotherapieforschung;53
5.4;Verlaufs- und Ergebnisbewertung: Erfolgsstabilität und Misserfolg;62
5.5;Prozessforschung in der Psychotherapie;63
5.6;Individuumsorientierte Versorgungsforschung und Qualitätssicherung;66
6;3 Diagnostik und Therapie­planung in der Psychotherapie;72
6.1;Psychologische Diagnostik als wegweisender Begleiter der Psychotherapie;73
6.2;Indikationsorientierte Diagnostik;73
6.3;Therapiebegleitende Diagnostik: Prozessdiagnostik;86
6.4;Abschließende Bemerkungen;87
7;4 Differenzielle Indikation: Patienten- und Therapeutenmerkmale;90
7.1;Treatment-Aptitude-Forschung und individualisierte Behandlungsplanung;90
7.2;Empirisch gestützte differenzielle und adaptive Indikation im Rahmen einer Verlaufsdiagnostik in der Psychotherapie;92
7.3;Differenzielle Indikation: Vorgehen in der Poliklinischen Psychotherapieambulanz für Ausbildung, Lehre und Forschung (PALF) an der Universität Trier am Fallbeispiel Frau L.;94
8;5 Biologische Grundlagen der Psychotherapie;106
8.1;Einleitung;106
8.2;Biologische Veränderungen bei Psychotherapie;107
8.3;Psychopharmaka und Psychotherapie;111
8.4;Biologiebasierte therapeutische Verfahren;115
8.5;Ausblick;123
9;6 Richtungen und Verfahren der Psychotherapie im Überblick 1: Theoretische Orientierungen;126
9.1;Psychoanalyse und psychodynamisch begründete Therapieverfahren;126
9.2;Verhaltenstherapeutisch und kognitiv-verhaltens­therapeutisch begründete Therapieverfahren;132
9.3;Humanistisch begründete Therapieverfahren;139
9.4;Systemisch begründete Therapieverfahren;145
10;7 Richtungen und Verfahren der Psychotherapie im Überblick 2: Neuere Positionen und Entwicklungen im Verständnis von Psychotherapie in Forschung und Praxis;152
10.1;Betonung von Methoden und Techniken in der Psychotherapie;152
10.2;Betonung der therapeutischen Beziehung;161
10.3;Schulenübergreifende, allgemeine und integrativ-verhaltenstherapeutische Perspektiven;163
11;8 Psychotherapie bei Kindern und Jugendlichen;176
11.1;Bestandsaufnahme Psychotherapieforschung;176
11.2;Allgemeine Struktur und Interventionsstrategien von Psychotherapien;183
11.3;Einsatz psychotherapeutischer Interventionen in Abhängigkeit vom kognitiven Entwicklungsstand;189
11.4;Ein Blick in die Zukunft;194
12;9 Paartherapie;196
12.1;Einleitung;196
12.2;Therapiebeginn;197
12.3;Veränderungsorientierte Interventionen;200
12.4;Akzeptanzstrategien;207
12.5;Emotionsfokussierte Strategien;213
12.6;Unterschiedliche Behandlungssettings als systematische Behandlungsstrategie;214
12.7;Zur Wirksamkeit der Paartherapie;214
13;10 Therapie bei älteren Menschen;218
13.1;Psychische Störungen im Alter;218
13.2;Gerontopsychologische Grundlagen der Alterspsychotherapie;219
13.3;Altersbezogene Modifizierungen therapeutischer Techniken;221
13.4;Psychotherapie bei leichter kognitiver Beeinträchtigung und Frühdemenz;222
13.5;Psychotherapie der Depression im Alter;228
13.6;Psychotherapie von Angststörungen im Alter;231
13.7;Psychotherapie von Traumafolgen im Alter;233
14;11 Ein problemzentriertes systemisches Rahmenmodell: auf dem Weg zu einer empirisch fundierten und integrativen Psychotherapie;238
14.1;Einleitung;238
14.2;Systemische und erkenntnistheoretische Grundlagen;240
14.3;Die problemzentrierte Sicht, das Klientensystem und das Netz der Einflüsse, das die Lösung verhindert (web of constraints);242
14.4;Rahmenmodell für die Therapie;243
14.5;Arons und Kates PCM-Therapie;261
15;12 Konfrontationsverfahren in der Kognitiven Verhaltenstherapie;268
15.1;Definition von Konfrontationsverfahren;268
15.2;Wirkmechanismen und Ziele der Konfrontationsbehandlung;268
15.3;Varianten der Konfrontationsbehandlung;271
15.4;Konfrontationsverfahren bei verschiedenen psychischen Störungen;275
15.5;Vorgehen bei der Konfrontationsbehandlung;280
15.6;Fazit;284
16;13 Entspannungsverfahren;286
16.1;Stellenwert systematischer Entspannungsverfahren in der Psychotherapie und ihre Klassifikation;286
16.2;Allgemeine Zielsetzungen und Effektbereiche systematischer Entspannungsverfahren;288
16.3;Theoretische Grundlagen und Bestandteile des Autogenen Trainings;293
16.4;Theoretische Grundlagen und Bestandteile der Progressiven Relaxation;298
16.5;Allgemeine und differenzielle Indikation von Autogenem Training und Progressiver Relaxation;303
16.6;Mehrstufige Differenzialdiagnostik für die Indikation von Autogenem Training und Progressiver Relaxation;306
16.7;Prozessevaluation und Effektkontrolle bei der Anwendung systematischer Entspannungsverfahren;308
17;14 Achtsamkeit;312
17.1;Das Prinzip Achtsamkeit;312
17.2;Achtsamkeitsbasierte Ansätze;315
17.3;Ausblick;326
18;15 Hausaufgaben und Verhaltensverträge in der Psychotherapie;328
18.1;Definition, Zielsetzung und Typen therapeutischer Aufgaben;328
18.2;Einsatz von Hausaufgaben;330
18.3;Gestaltung von Hausaufgaben;330
18.4;Erfassung von Hausaufgaben;332
18.5;Verhaltensverträge;334
18.6;Zusammenfassung;336
19;16 Kognitive Techniken;338
19.1;Einleitung;338
19.2;Die zweidimensionale Organisation von Kognitionen;339
19.3;Kognitive Techniken: Die vier Phasen;342
19.4;Abschließende Bemerkungen;355
20;17 Ressourcenaktivierung – Kapitalisierung in der Psychotherapie;358
20.1;Die individuellen Ressourcen von Patienten;358
20.2;Zur Geschichte ressourcenorientierter Strategien;360
20.3;Wirkfaktor Ressourcenaktivierung;361
20.4;Wirksamkeit der Ressourcenorientierung;363
20.5;Ressourcendiagnostik;368
20.6;Ressourcenorientierte Gesprächsführung;369
20.7;Strukturinterventionen;373
20.8;Fazit;375
21;18 Klärungsprozesse in der Psychotherapie;378
21.1;Grundlagen der Klärungsorientierten Psychotherapie;378
21.2;Die Klärung von Schemata;379
21.3;Schema-Ebenen;380
21.4;Zentrale und periphere Schemainhalte;382
21.5;Was bedeutet Klärung?;383
21.6;Wie verläuft Klärung?;383
21.7;Wie unterstützt der Therapeut den Klärungsprozess?;386
22;19 Förderung der Emotionsregulation;394
22.1;Emotionsregulation – Was ist das?;394
22.2;Therapiebezogene Diagnostik emotionaler Kompetenzen;397
22.3;Methoden zur systematischen Förderung emotionaler Kompetenzen;398
22.4;Fazit;407
22.5;Fallbeispiel;408
23;20 Motivationale Interven­tionen und Beziehungsgestaltung in der Psychotherapie;414
23.1;Theoretische Grundlagen;414
23.2;Die therapeutische Interaktion unter der motivorientierten Perspektive;421
23.3;Abschließende Bemerkungen;429
24;21 Verhaltenstherapeutische Standardverfahren: Operante Methoden, Training sozialer Kompetenz­ und Selbstsicherheit, Stressbewältigungs- und Problemlösetraining;432
24.1;Operante Methoden;432
24.2;Soziale Kompetenz;440
24.3;Problemlöse- und Stressbewältigungstraining;453
25;22 Integrativ-verhaltens­therapeutische und interpersonale Interventionen;464
25.1;Zu den Möglichkeiten einer integrativen und interpersonalen Perspektive in der Verhaltenstherapie;464
25.2;Übergreifende theoretische Ansätze zu einem erweiterten Therapieverständnis in der Verhaltenstherapie unter Berücksichtigung von integrativen und interpersonalen Perspektiven;465
25.3;Interpersonale Therapieansätze im engeren Sinne;468
25.4;Integrativ verhaltenstherapeutische und interpersonale Modelle;475
26;Literatur;484
27;Herausgeber und Autoren;520
28;Psychotherapieforscherinnen und -forscher;527
29;Sachregister;536


3 Diagnostik und Therapieplanung in der Psychotherapie (S. 71-72)

M. Grosse Holtforth, W. Lutz und Y. Egenolf

Der Einsatz genauer und verlässlicher psychodiagnostischer Messinstrumente ermöglicht im Rahmen der Psychotherapie nicht nur wissensbasierte Interventionsentscheidungen, sondern ist gleichzeitig die Grundlage für die Evaluation klinischpsychologischer Interventionen (Brähler, Schumacher und Strauß, 2002). Grob lassen sich die Funktionen psychologischer Diagnostik im Rahmen psychologischer Interventionen nach Phasen der Behandlung einteilen (Laireiter, 2000; Schumacher & Brähler, 2005). Diese sind Diagnostik vor und zu Beginn der Therapie (Indikationsorientierte Diagnostik), Diagnostik im Verlauf der Therapie (Verlaufs- und Prozessdiagnostik) und Diagnostik am Ende bzw. nach der Therapie (Evaluative Diagnostik).

Vor und zu Beginn der Therapie dient die Diagnostik 1) der Bestimmung und Beschreibung der Ausgangslage des Patienten, 2) der Klassifikation der Symptomatik des Patienten und 3) der Erklärung der Ätiologie und Geneseder Symptomatik (ätiologische und funktionale Analyse). Daneben unterstützen die Ergebnisse der Diagnostik 4) die Konzeption therapeutischer Problemstellungen (Fallkonzeption), 5) die Selektion und Beschreibung therapeutischer Problem- und Zielbereiche, 6) die Selektion angemessener Interventionsstrategien sowie die Zuordnung zu spezifischen therapeutischen Vorgehensweisen (differenzielle und selektive Indikation) und 7) die Abschätzung der Entwicklung und Therapierbarkeit der Symptomatik sowie der Entwicklung des Therapieverlaufs (Prognose). Qualitäts- und Prozesskontrolle sind ebenso wie Therapie- und Prozesssteuerung (adaptive Indikation) (8) Aufgaben der Diagnostik im Verlauf der Behandlung. Nach Abschluss der Behandlung leistet psychologische Diagnostik die Beurteilung des Erfolges und der Effektivität der Therapie (Evaluation) (9).

Die evaluative Diagnostik wird in Kapitel 2 gesondert behandelt und hier daher nicht vertiefend erläutert. Neben ihren unterschiedlichen Funktionen in den verschiedenen Behandlungsphasen unterstützt die psychologische Diagnostik die Dokumentation des Behandlungsverlaufs, die Supervision, die Kommunikation innerhalb und zwischen den Fachdisziplinen sowie die Vorbereitung der Nachbehandlungsplanung. Insofern kann die psychologische Diagnostik als ein ständiger, wegweisender Begleiter der Psychotherapie betrachtet werden.

3.1 Psychologische Diagnostik als wegweisender Begleiter der Psychotherapie

Für die Diagnostik in der Psychotherapie wurden detaillierte Qualitätsstandards formuliert, wie Reliabilität und Validität, klinische Nützlichkeit, Akzeptanz bei Patienten, Verbesserung der klinischen Entscheidungsfindung, Vermeidung diagnostischer Fehler und Kostenoptimierung. Diese dienen als Kriterien der Auswahl von Messinstrumenten im Rahmen einer empirisch gestützten Diagnostik. Die Qualitätskriterien der Diagnostik in der Psychotherapie überlappen sich mit den Standards für pädagogisches und psychologisches Testen (Häcker, Leutner & Amelang, 1998), die ursprünglich ein angloamerikanisches Expertenkomitee zusammengestellt hat.

Als zentrale Grundlage der interventionsbezogenen Diagnostik gilt das Prinzip der Multimodalität (Seidenstücker & Baumann, 1987). Eine multimodale Diagnostik sollte möglichst viele Aspekte innerhalb der folgenden Kategorien berücksichtigen: Datenebenen (biologisch/somatisch, psychisch/psychologisch, sozial, ökologisch), Datenquellen (befragte Person selbst, andere Personen, apparative Verfahren/Leistungsdiagnostik/Intelligenzdiagnostik), Untersuchungsverfahren (Selbstbeobachtung, Fremdbeobachtung, Interview, Leistungsdiagnostik, Felddiagnostik, projektive Verfahren, inhaltsanalytische Verfahren) und Konstrukte/Funktionsbereiche (Symptome, psychosoziales Funktionieren, zwischenmenschliche Beziehungen, Ressourcen etc.).

Im Folgenden werden wir uns schwerpunktmäßig auf standardisierte diagnostische Verfahren zur Erfassung von psychologischen und sozialen Phänomenen konzentrieren und verzichten an dieser Stelle auf die Darstellung von Persönlichkeitsstrukturtests, Tests zur Erfassung von Einstellungen/ Interessen, Leistungstests und projektiven Verfahren (für einen Überblick: Schuhmacher & Brähler, 2005). Entsprechend der oben genannten Gliederung der Bereiche und Funktionen der psychotherapeutischen Diagnostik ist dieses Kapitel nach dieser Einführung [3.1] gegliedert in [3.2] Indikationsorientierte Diagnostik und [3.3] Prozessdiagnostik. Überblicksartig werden die Prinzipien und Methoden der interventionsbezogenen psychologischen Diagnostik dargestellt (für detaillierte Informationen zu einzelnen Messverfahren siehe etwa Brähler, Schumacher & Strauß, 2002; Grosse Holtforth, Lutz & Grawe oder Strauß & Schumacher, 2005, in Druck)."


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