Lutz / Petermann / Stangier | Klinische Psychologie – Intervention und Beratung | E-Book | www.sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band Band 14, 336 Seiten

Reihe: Bachelorstudium Psychologie

Lutz / Petermann / Stangier Klinische Psychologie – Intervention und Beratung


1. Auflage 2012
ISBN: 978-3-8409-2159-9
Verlag: Hogrefe Publishing
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark

E-Book, Deutsch, Band Band 14, 336 Seiten

Reihe: Bachelorstudium Psychologie

ISBN: 978-3-8409-2159-9
Verlag: Hogrefe Publishing
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark



Die Klinische Psychologie entwickelte sich in den letzten 35 Jahren im deutschen Sprachraum zum wichtigsten Anwendungsgebiet der Psychologie. Dieser Erfolg beruht nicht zuletzt auf den klinisch-psychologischen Interventionsformen, die in Psychotherapie, Beratung, Prävention, Mediation sowie Rehabilitation Anwendung finden. Das Lehrbuch stellt die Grundlagen, Formen und Basisorientierungen klinisch-psychologischer Interventionen dar. Neben der Psychotherapie, der bekanntesten klinisch-psychologischen Interventionsform, wird in diesem Lehrbuch auch den weiteren vielfältigen Anwendungsfeldern Rechnung getragen, nämlich der Beratung, Prävention und Rehabilitation. Die einzelnen Kapitel informieren über praktische Basisfertigkeiten und Interventionsformen. Zudem behandeln sie konkrete Problemstellungen und Kontexte der Anwendung wie psychische Störungen am Arbeitsplatz, Paarberatung und (Scheidungs-)Mediation, Alkoholabhängigkeit, interkulturelle Aspekte sowie Besonderheiten der Therapie und Rehabilitation bei älteren Menschen. Zahlreiche Kästen mit Beispielen, Tabellen und Abbildungen strukturieren den Text und erleichtern die Prüfungsvorbereitung. Verständnisfragen und Lösungshinweise und weitere Informationen für Studierende und Lehrende werden auf der Website psychlehrbuchplus zur Verfügung gestellt.

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Weitere Infos & Material


1;Inhaltsverzeichnis;7
2;Vorwort;13
3;Kapitel 1: Definition und Grundlagen klinisch-psychologischer Intervention;15
3.1;1.1 Zum Begriff „Intervention“ in der klinischen Psychologie;17
3.2;1.2 Formen klinisch-psychologischer Interventionen;31
3.3;Zusammenfassung;40
3.4;Fragen;42
4;Kapitel 2: Theoretische Grundkonzeptionen klinisch-psychologischer Intervention;43
4.1;2.1 Psychoanalytisch und psychodynamisch begründete Verfahren;46
4.2;2.2 Verhaltenstherapeutisch und kognitiv-verhaltenstherapeutisch begründete Therapieverfahren;51
4.3;2.3 Humanistisch begründete Therapieverfahren;58
4.4;2.4 Systemisch begründete Therapieverfahren;63
4.5;2.5 Schulenübergreifende, allgemeine und integrativ-verhaltenstherapeutische Perspektiven;67
4.6;Zusammenfassung;70
4.7;Fragen;72
5;Kapitel 3: Evaluation klinisch-psychologischer Interventionen;73
5.1;3.1 Die Evaluation klinisch-psychologischer Interventionsmaßnahmen;74
5.2;3.2 Allgemeine Aspekte der Wirksamkeitsprüfung;76
5.3;3.3 Wirksamkeitsprüfung;79
5.4;3.4 Wie kann klinisch-psychologische Interventionsforschung zu praxisrelevanten Aussagen gelangen?;85
5.5;3.5 Die Herausarbeitung der Wirkungsweise: Prozessforschung;90
5.6;Zusammenfassung;93
5.7;Fragen;93
6;Kapitel 4: Basisfertigkeiten klinisch-psychologischer Intervention;95
6.1;4.1 Was sind klinisch-psychologische Basiskompetenzen?;96
6.2;4.2 Das Erstgespräch;97
6.3;4.3 Gesprächsführung und Beziehungsgestaltung;100
6.4;4.4 Allgemeine Strategien zur Förderung einer positiven therapeutischen Beziehung;101
6.5;4.5 Allgemeine Strategien in der Gesprächsführung;107
6.6;4.6 Fallkonzeptionalisierung;114
6.7;Zusammenfassung;117
6.8;Fragen;118
7;Kapitel 5: Klinisch-psychologische Basisinterventionen;119
7.1;5.1 Beratung und Psychotherapie als Prozess;120
7.2;5.2 Grundlegende klinisch-psychologische Interventionstechniken;122
7.3;Zusammenfassung;137
7.4;Fragen;138
8;Kapitel 6: Prävention;139
8.1;6.1 Begriff und Definition;140
8.2;6.2 Klassifikation und Konzepte der Prävention;141
8.3;6.3 Methoden der Prävention;146
8.4;6.4 Historische Entwicklung;147
8.5;6.5 Gesetzliche Grundlagen;147
8.6;6.6 Bewertung und Wirksamkeit von Präventionsmaßnahmen;148
8.7;6.7 Psychologische Grundlagen des Gesundheitsverhaltens;151
8.8;6.8 Prävention in verschiedenen Altersgruppen;154
8.9;Zusammenfassung;163
8.10;Fragen;164
9;Kapitel 7: Rehabilitation;167
9.1;7.1 Begriff und Definition;168
9.2;7.2 Gesetzliche Grundlagen;168
9.3;7.3 Ziele und Aufgaben der Rehabilitation;169
9.4;7.4 Theoretische Grundlagen;171
9.5;7.5 Methoden und Interventionsformen der Rehabilitation;173
9.6;7.6 Wirksamkeit von Reha-Maßnahmen;178
9.7;Zusammenfassung;179
9.8;Fragen;180
10;Kapitel 8: Psychische Störungen am Arbeitsplatz;181
10.1;8.1 Psychische Störungen am Arbeitsplatz;182
10.2;8.2 Stress, Work-Life-Balance, Burnout;186
10.3;8.3 Mobbing;189
10.4;8.4 Betriebliche Gesundheitsförderung, Employee Assistance Programms, Coaching;193
10.5;Zusammenfassung;197
10.6;Fragen;198
11;Kapitel 9: Paarberatung und Mediation;199
11.1;9.1 Ziele von Interventionen im Paarsetting;200
11.2;9.2 Paarberatung/Paartherapie;201
11.3;9.3 Kombination von Behandlungssettings, Mediation und Wirksamkeitsforschung;215
11.4;9.4 Gewaltprobleme bei der Behandlung von Paaren;220
11.5;Zusammenfassung;222
11.6;Fragen;223
12;Kapitel 10: Interkulturelle Aspekte in Beratung und Therapie;225
12.1;10.1 Die Prävalenz psychischer Störungen in unterschiedlichen Kulturen;227
12.2;10.2 Kulturspezifische Störungsbilder;228
12.3;10.3 Psychische Störungen bei Migranten;230
12.4;10.4 Das Cultural Influences on Mental Health (CIMH)-Modell;234
12.5;10.5 Kulturelle Kompetenzen bei der Behandlung psychischer Störungen;236
12.6;10.6 Kultureller Hintergrund und Wirksamkeit psychotherapeutischer Interventionen;239
12.7;Zusammenfassung;241
12.8;Fragen;242
13;Kapitel 11: Sucht und Abhängigkeit am Beispiel Alkohol;243
13.1;11.1 Einführung – Alkohol und andere Suchtmittel;244
13.2;11.2 Geschichte des Alkoholkonsums und historische Typologie;246
13.3;11.3 Diagnose von Alkoholmissbrauch und Alkoholabhängigkeit;249
13.4;11.4 Abhängigkeitsentwicklung;251
13.5;11.5 Erklärungsmodelle der Alkoholabhängigkeit;254
13.6;11.6 Beratung – das Konzept des Motivational Interviewing;257
13.7;11.7 Rehabilitation;263
13.8;Zusammenfassung;271
13.9;Weiterfu?hrende Literatur;272
13.10;Fragen;273
14;Kapitel 12: Psychische Probleme älterer Menschen: Beratung und Rehabilitation;275
14.1;12.1 Altersrelevante Probleme und Störungen;276
14.2;12.2 Gerontopsychologische Theorien und Modelle;284
14.3;12.3 Diagnostik;288
14.4;12.4 Beratungs- und Rehabilitationsansätze;289
14.5;Zusammenfassung;299
14.6;Fragen;300
15;Anhang;301
15.1;Literatur;303
15.2;Glossar;321
15.3;Sachregister;333


„Unter klinisch-psychologischer Intervention werden sämtliche Formen professioneller psychologischer Unterstützung bei der Bewältigung vorwiegend psychischer, aber auch sozialer und körperlicher Beeinträchtigungen und Störungen zusammengefasst.“ (Bastine, 1992, S. 58)

Die Probleme können demnach nicht nur psychischer, sondern auch sozialer und körperlicher Natur sein. Eine soziale Problematik, welche klinisch-psychologische Intervention erfordert, könnte neben Paarund Familienschwierigkeiten auch Beeinträchtigungen bei der Bewältigung des Alltags sein, in der der Patient auf die Unterstützung anderer angewiesen ist, wie etwa in Form des betreuten Wohnens. Körperliche Beeinträchtigungen, welche einen psychischen Leidensdruck verursachen stellen zum Beispiel chronische Rückenleiden dar: Schmerzpatienten erleben häufig eine starke psychische Belastung. Ein wichtiger Begriff in dieser Definition ist die Professionalität, unter der zwei Aspekte verstanden werden: klinisch-psychologische Interventionen müssen wissenschaftlich begründet sein und auf berufsrechtlichen Kriterien beruhen.

Damit ist der Raum der Interventionen eingegrenzt auf solche, für die es durch wissenschaftlich durchgeführte Studien Nachweise ihrer Wirksamkeit gibt. Genaueres zur Überprüfung der Wirksamkeit klinisch-psychologischer Evaluationen wird in Kapitel 3 dieses Bandes behandelt. An dieser Stelle ist jedoch festzuhalten, dass sich Interventionen in der klinischen Psychologie durch dieses Wirksamkeitskriterium von Behandlungsformen abgrenzen, deren Spannbreite sich von Unwissenschaftlichkeit bis hin zu zweifelhafter Seriosität erstreckt, wie etwa Schamanismus, Exorzismus, Wahrsagerei oder Astrologie. Kostenträger psychischer Behandlungen wie z. B. Krankenkassen sind natürlich daran interessiert, dass sie für Leistungen bezahlen, die auch auf wissenschaftlicher Grundlage Erfolg versprechend sind.

Schließlich legen Perrez und Baumann (2011) eine Definition vor, welche eine weiter elaborierte Systematisierung klinisch-psychologischer Interventionen erlaubt:

Begriffsklärung (2): Klinisch-psychologische Intervention „Die klinisch-psychologischen Interventionsmethoden sind eine Teilmenge der psychologischen Interventionsmethoden. Sie lassen sich durch sechs Merkmale charakterisieren. (1) Die Wahl der Mittel, (2) die spezifischen Interventionsfunktionen, (3) die Zielorientierung, (4) die theoretische Fundierung, (5) die empirische Evaluation und (6) die Professionalität des Handelns.“ (Perrez & Baumann, 2011, S. 342)

Während z. B. in der Psychopharmakologie medikamentöse oder in der Medizin chirurgische Interventionsmittel zum Einsatz kommen können, sind Interventionen in der klinischen Psychologie durch psychologische Mittel bestimmt, z. B. in Form von Gesprächen, Verhaltensexperimenten, Übungen oder der zwischenmenschlichen Beziehung (Baumann, 2000). Das entscheidende Merkmal ist also nicht das „Was“, also das Problem selbst, das angegangen wird, sondern das „Wie“– nämlich dass ein Problem mit psychologischen Mitteln angegangen wird. Auch Probleme, die keine rein psychische Ursache haben, können mit psychologischen Mitteln behandelt werden.

Die Punkte (2) und (3) oben genannter Definition beziehen sich auf das „Wozu“ im Zusammenhang klinisch-psychologischer Interventionen. Zielorientierung meint, dass sich die Intervention auf ein überprüfbares Ergebnis beziehen muss; dies ist Voraussetzung für die Evaluation der Intervention. Als Zielbereiche können Gesundheitsförderung, Prävention, Behandlung bzw. Therapie und Rehabilitation unterschieden werden.

Die Funktionen klinisch-psychologischer Interventionen sind zuZeitpunkt der gleich mit dem Zeitpunkt verbunden, zu dem sie stattfinden: Gesundheitsförderung und Prävention sollen verhindern, dass sich psychische Beeinträchtigungen ausweiten oder überhaupt erst auftreten, im Sinne einer Vorsorgebehandlung. In Begriffen der Epidemiologie geht es also darum, die Inzidenzrate zu senken (vgl. Kapitel 11 im ersten Band). Liegt das Problem akut vor, wird korrektiv interveniert, z. B. durch Beratung oder Psychotherapie. Auf diese Weise soll die Prävalenzrate psychischer Störungen vermindert werden. Zur Nach sorge, Rückfallprophylaxe und Wiedereingliederung in den Alltag nach einer Behandlung dienen rehabilitative Maßnahmen. Dabei gilt es, Behandlungserfolge zu stabilisieren und Langzeitfolgen einer Störung zu verhindern bzw. zu minimieren. In Kapitel 1.3 wird auf diese einzelnen Interventionsformen noch genauer eingegangen.

Auf die Bedeutung einer theoretischen Fundierung (4) als ein Kriterium der Wissenschaftlichkeit und der empirischen Überprüfbarkeit bzw. Evaluation (5) wurde bereits hingewiesen. Klinisch-psychologische Interventionen beruhen in ihrer Konzeption nicht auf Alltagswissen, privaten Erfahrungen oder Überzeugungen, sondern auf z. B. lerntheoretischen, kognitionspsychologischen, psychodynamischen oder philosophischen/humanistischen Theorien. Diese theoretischen Grundkonzepte klinisch-psychologischer Interventionen werden in Kapitel 2 dieses Bandes ausführlicher vorgestellt. Professionelles Handeln beschreibt außerdem das „Wer“ bezogen auf den Behandler: Entsprechend ausgebildete Psychologen, Berater oder Ärzte verfügen über das für ihr Interventionsangebot notwendige Fachwissen. So kann z. B. der Beruf des Psychotherapeuten gemäß dem Psychotherapeutengesetz (s. unten) nur von einem Psychologen mit Hochschulabschluss und anschließender Weiterbildung (Psychologischer Psychotherapeut) oder von einem Arzt mit entsprechender Facharztweiterbildung bzw. Zusatzqualifikation ausgeübt werden.

Damit bleibt allerdings noch die Frage offen: „Bei wem sollte interveniert werden“? Die Beantwortung dieser Frage fällt, wie oben beschrieben, der Diagnostik und Indikation zu. Als wichtige Klientenoder Patientenmerkmale, die über die Interventionsbedürftigkeit entscheiden, sind zu nennen: Schwere der Beeinträchtigung (Komplexität und Chronizität der Probleme, Ausmaß der sozialen Beeinträchtigung), Persönlichkeitsmerkmale (individueller Copingstil, Selbstwertempfinden, Widerstand und Motivation) und Umweltfaktoren wie etwa soziale Unterstützung, zwischenmenschliche Aspekte und Ressourcen des Klienten (Lutz, Mocanu & Weinmann-Lutz, 2010). Nicht zuletzt sind Einsicht in das Vorliegen eines Problems, wahrgenommene Behandlungsbedürftigkeit und das Vorhandensein einer geeigneten Interventionsstrategie wichtig.

Auf der Ebene einer einzelnen Person (intrapersonelles System) können sich Interventionen auf einzelne gestörte Funktionen (z. B. Denken, Emotionen, Wahrnehmung, Gedächtnis, ...) oder auf gestörte Funktionsmuster (Affektive Störungen, Angststörungen, ...) beziehen. Interventionen auf der zwischenmenschlichen Ebene (interpersonelle Systeme) können beispielsweise bei Dyaden und Paaren, in Familien, Schulen oder Betrieben stattfinden, z. B. im Kontext …


Prof. Dr. Ulrich Stangier, Dipl.-Psych., Lehrstuhl für Klinische Psychologie und Psychotherapie an der J.W. Goethe-Universität, Frankfurt a. M.



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