E-Book, Deutsch, 130 Seiten
Reihe: Digital Edition
Lynn Per SMS ins Liebesglück
1. Auflage 2020
ISBN: 978-3-7337-1792-6
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
E-Book, Deutsch, 130 Seiten
Reihe: Digital Edition
ISBN: 978-3-7337-1792-6
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
In den Träumen von Krankenschwester Beth spielt Dr. Eli Randolph schon lange die Hauptrolle. Der attraktive Arzt ahnt nichts von Beths Sehnsüchten - bis ihre Fantasien durch einen Zufall auf seinem Handy landen! Doch Mister Perfect reagiert anders, als sie erwartet hat ...
Janice Lynn hat einen Master in Krankenpflege von der Vanderbilt Universität und arbeitet in einer Familienpraxis. Sie lebt mit ihrem Ehemann, ihren 4 Kindern, einem Jack-Russell-Terrier und jeder Menge namenloser Wollmäuse zusammen, die von Anbeginn ihrer Autorenkarriere bei ihr eingezogen sind.
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1. KAPITEL
Schwester Beth Taylor rollte sich im Bett herum und tastete auf dem Nachttisch nach ihrem Handy. Sie blinzelte, als das helle Display ihre müden Augen blendete.
Wer schickte ihr kurz vor Mitternacht eine SMS? Sie hatte gerade zwei Zwölf-Stunden-Dienste auf der Intensivstation hinter sich. Völlig erschöpft war sie nach Hause gekommen, nur noch ins Bett gefallen und sofort eingeschlafen.
Und nun wurde sie von einer SMS geweckt! Die Handynummer war ihr unbekannt. Wenn es irgendeine dumme Werbung war, würde sie anfangen zu schreien.
Sie unterdrückte ein Gähnen, tippte aufs Display und öffnete die Nachricht.
Hallo! Wenn das hier Werbung war, sollte sie sie gleich abonnieren. Beth war plötzlich hellwach und starrte auf das Foto. Wahnsinn.
Noch einmal sah sie auf die Nummer und überlegte krampfhaft, wem sie gehören mochte. Auf jeden Fall niemandem, den sie kannte.
Auch dieses Sixpack hatte sie noch nie persönlich gesehen. Nicht einmal annähernd. Einem nackten männlichen Körper, heiß oder nicht, war sie seit ihrer Trennung von Barry vor einem Jahr außerhalb des Krankenhauses nicht mehr nahegekommen. Und wenn sie ehrlich war, interessierten sie auch weder SMS oder Bilder noch Nacktfotos von ihrem Ex oder sonst einem heißen Typen.
Mit einer Ausnahme.
Leider war der Mann in festen Händen und wusste nicht einmal, dass sie existierte. Trotzdem träumte Beth von Dr. Eli Randolph, seit sie ihn vor einigen Monaten an ihrem ersten Tag am Cravenwood Hospital hatte lächeln sehen.
Sie wusste auch nicht genau, warum er sie so faszinierte. Sicher, er sah toll aus, aber es war mehr als das. Die lebhaften Augen, sein offenes Lachen, wie fürsorglich und freundlich er mit Patienten und Mitarbeitern umging … Und dieses warme, einnehmende Lächeln, das mochte sie sehr.
Aber er hatte eine andere.
Diese Grenze würde sie nie überschreiten. Schließlich hatte sie so etwas am eigenen Leib erfahren. Nein, das konnte sie niemandem antun.
Allerdings durfte ein Mädchen ja wohl noch für jemanden schwärmen, oder? Beth betrachtete das Foto. Vielleicht machte sich eine ihrer Freundinnen einen Spaß mit ihr. Klar, das musste es sein. Sie hatte sich nämlich Anfang der Woche mit ihrer besten Freundin Emily einen Scherz erlaubt, und die nahm nun sicher Rache. Hatte Emily nicht von einer neuen App erzählt, bei der nicht die eigene, sondern eine völlig fremde Nummer angezeigt wurde?
Kurzerhand schickte sie ihrer Freundin eine SMS.
Du bist ja pervers!
Jetzt würde Emily hoffentlich Ruhe geben. Beth legte ihr Handy zurück auf den Nachttisch, kuschelte sich in die Kissen und hoffte auf süße Träume. Wenigstens da durfte sie wilden Sex haben, oder?
Jedenfalls konnte Emily ihr nicht vorwerfen, dass sie öffentlich zeigte, wie verzweifelt sie war. Ihr Leben, insbesondere ihr Liebesleben, war langweilig, langweilig, langweilig. Ihre beste Freundin wusste das und drängte sie, endlich den Mann zu vergessen, der von ihrer Existenz nicht das Mindeste ahnte. Das Dumme war nur, dass es keinen anderen gab, der es mit ihm aufnehmen konnte.
Emily machte sich ihren eigenen Reim darauf, amateurpsychologisch.
„Du suchst dir einen Mann, der unerreichbar ist, weil du das mit Barry noch nicht verkraftet hast“, hatte ihre Freundin gesagt. „Du hast einfach Angst, dich auf einen Mann einzulassen, und wieder verletzt zu werden.“
Großer Irrtum, meine Liebe, dachte Beth. Über Barry war sie längst hinweg. Außerdem wusste sie, dass nicht alle Männer klammheimlich zu ihren Exfreundinnen zurückkehrten, während sie in einer neuen Beziehung waren. Und jeder, der Dr. Eli Randolph kannte, konnte auf den ersten Blick sehen, warum sie sich nach ihm sehnte. Das hatte nichts mit ihrem treulosen Ex zu tun. Dr. Randolph war einfach rattenscharf!
Allerdings sollte sie Emilys Rat vielleicht doch annehmen und ihr Privatleben buchstäblich auf Vordermann bringen. Zum Beispiel mit dem Typen aus der Verwaltung, der sie schon ein paar Mal zum Essen eingeladen hatte. Beth schloss die Augen, sah ein markantes Gesicht mit blauen Augen vor sich, dichtes dunkelbraunes Haar und ein atemberaubendes Lächeln. All das gehörte allerdings nicht dem Verwaltungsangestellten, sondern ihrem Traummann. Dr. Eli Randolph.
Nun hellwach, griff sie wieder nach ihrem Handy, um Emily noch eine SMS zu schicken und ihr mitzuteilen, dass sie ihr auf die Schliche gekommen war.
Wie tief kann man sinken, fragte sich Eli, während er auf die Antwort starrte, die auf seine idiotische, versehentlich abgeschickte SMS hin auf dem Display erschienen war.
Anscheinend tiefer, als er sich vorstellen konnte.
Er rieb sich die müden Augen und schüttelte frustriert den Kopf. Was hatte ihn nur getrieben, ein Foto von seinem nackten Bauch zu machen und es versehentlich an sonst wen zu schicken?
Erst hatte er die Nummer seiner Exfreundin eingegeben, sie dann Ziffer für Ziffer wieder gelöscht, dann erneut getippt, während er sich fragte, was mit ihm los war. Warum konnte er nicht mit einer Frau glücklich sein, die eigentlich ideal für ihn war? Warum törnte ihn das Foto, das Cassidy ihm unerwartet aufs Handy geschickt hatte, nicht so an, wie es eigentlich sollte? Sie war eine wunderschöne Frau. Zornig auf sich, dass er sie nicht lieben konnte, hatte er eine falsche Ziffer getippt, es bemerkt und sie gleich wieder löschen wollen. Dummerweise hatte er danebengegriffen und auf „Senden“ getippt.
Er hatte ein unmögliches Foto an eine völlig fremde Person geschickt, die fast die gleiche Handynummer wie seine perfekte Ex hatte.
Perfekt.
Da war es wieder, dieses Wort. Und heute Nacht schlug es ihm auf den Magen.
Alle sagten ihm ständig, wie glücklich er sein konnte, dass er die perfekte Freundin hätte. Dass Cassidy und er das perfekte Paar wären. Dass sein Leben perfekt sei.
Die perfekte Cassidy …
Vor ein paar Wochen hatte er ihr den Laufpass gegeben.
Und das, nachdem er drei Jahre seines Lebens mit ihr verbracht und sich immer vorgestellt hatte, mit der hübschen blonden Ärztin alt zu werden. Aber als sie vor einiger Zeit anfing, Andeutungen über eine Ehe zu machen, und ihn fragte, warum sie nicht den letzten Schritt auch noch täten, hatte ihn etwas zurückgehalten.
Da ihm nichts Besseres eingefallen war, hatte er als Grund vorgeschoben, dass es im Bett mit ihnen nicht besonders berauschend wäre. Und heute Nacht hatte sie ihm nun ein Foto von sich geschickt, das wohl leidenschaftliche Gefühle in ihm wecken sollte. Gern hätte er etwas empfunden, aber da war nichts. Da er wusste, dass es an ihm lag und nicht an der perfekten Cassidy, hatte er sich gedacht, warum nicht ein bisschen Sexting? Telefonsex per SMS, vielleicht würde ihn das in Stimmung bringen.
Noch nie hatte er Fotos von seinem eigenen Körper gemacht. Doch er zog sein Hemd hoch, spannte die Bauchmuskeln an und drückte auf den Auslöser. Eine halbe Stunde saß er dann da, ohne das Bild abzuschicken. Ein ungutes Gefühl hielt ihn davon ab, und es war so ziemlich das gleiche Gefühl, das ihn davon abgehalten hatte, Cassidy einen Antrag zu machen.
Irgendwie konnte er sich Cassidy, so perfekt sie auch war, nicht als Mutter seiner Kinder vorstellen. Genauso wenig wie er sich vorstellen konnte, die nächsten fünfzig Jahre jeden Morgen neben ihr aufzuwachen. Er hatte nicht gelogen, als er von mangelnder Leidenschaft gesprochen hatte. Es funkte absolut nicht zwischen ihnen. Schon so lange nicht mehr, dass er sich fragte, ob es überhaupt jemals anders gewesen war.
Glücklicherweise war er so klug gewesen, nur seinen Bauch abzulichten und nicht sein Gesicht oder die Region noch weiter südlich, wie es beim Sexting üblich war.
Wieder summte sein Handy. Genervt öffnete er die SMS, in der es wahrscheinlich wüste Beschuldigungen hagelte. Verdient hätte er es. Vielleicht sollte er sich einfach entschuldigen und zugeben, das Foto versehentlich abgeschickt zu haben.
Ich weiß übrigens, dass du es bist, Emily. Hast du dir diese App runtergeladen, durch die deine Handynummer in eine andere verwandelt wird? Du brauchst dir aber keine Sorgen zu machen, du hast in diesem Schlafzimmer nichts gestört außer meinem Schlaf.
Wer immer seine SMS bekommen hatte, hielt ihn für jemand anders. Was für ein Glück! Am besten wäre es, gar nicht zu antworten und die Sache auf sich beruhen zu lassen. Trotzdem reizte es ihn zurückzuschreiben.
Wobei hätte ich dich denn unterbrechen sollen?
Er war nicht richtig bei Verstand, dass er jetzt auch noch antwortete. Oder nur wahnsinnig müde. Aber er konnte nicht anders.
Ha, als wüsstest du das nicht längst.
Sag es mir noch mal.
Dr. Eli Randolph an mein Bett gefesselt und meiner Zunge ausgeliefert.
Eli blieb der Mund offen stehen. Er starrte auf die Handynummer. Seine Müdigkeit war schlagartig verschwunden. Wer steckte hinter dieser Nummer?
Was würdest du bei Dr. Randolph mit deiner Zunge anstellen?
Fast hätte er geschrieben bei mir. Er merkte es jedoch zum Glück noch rechtzeitig und änderte es in seinen Namen um.
All das, was jeder Frau bei diesem Mann in den Sinn kommt.
Eli bezweifelte, dass jeder Frau bei ihm erotische Fantasien in den Sinn kamen. Er war ein ganz normaler Kerl, trieb Sport, um sich fit zu halten, und arbeitete hart, um finanziell abgesichert zu...