MacAlister | Ein Vampir für mich allein | E-Book | www.sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 10,5, 120 Seiten

Reihe: Dark Ones

MacAlister Ein Vampir für mich allein


1. Auflage 2014
ISBN: 978-3-8025-9634-6
Verlag: LYX
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection

E-Book, Deutsch, Band 10,5, 120 Seiten

Reihe: Dark Ones

ISBN: 978-3-8025-9634-6
Verlag: LYX
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection



Eine neue Novella aus MacAlisters erfolgreicher Vampirserie: Eigentlich sollte die junge Wächterin Noelle ihre Freundin bei den Dreharbeiten zu einer neuen Reality-Serie unterstützen, die in einem alten Gemäuer in Tschechien aufgezeichnet wird. Als ihr dort der attraktive Vampir Grayson Soucek begegnet, weiß sie sofort, dass sie füreinander bestimmt sind. Nur ihn muss sie noch davon überzeugen ...(ca. 120 Seiten)

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2


»Da bist du ja! Wo warst du die ganze Zeit?«, rief Teresa. »Miles und ich sind das Material durchgegangen, das wir gestern gedreht haben, und er meint, wir sollten auf das Schwebestativ verzichten.«

»Es sieht nicht Blair-Witch-mäßig genug aus«, erklärte der große, elegante Mann neben ihr. »Wir wollen es wirklichkeitsnah haben, aber das hier sieht nicht gerade realistisch aus, sondern eher nach einem Kunstfilm. Wie kann ich die Leute davon überzeugen, dass sie tatsächlich mein wahres Ich sehen, mein inneres Ich, meine Seele, wenn die Bilder optisch ansprechend sind?«

»Mit der Steadicam ist es aber zuschauerfreundlicher. Bei Bildern von Handkameras wird den Leuten von dem Gewackel schlecht«, erwiderte Teresa, bevor sie sich wieder Noëlle zuwendete. »Was denkst du? Würdest du lieber …? Noëlle? Alles in Ordnung?«

Noëlle blieb vor den drei Leuten stehen, die sich um den Camcorder geschart hatten. Die beiden Männer starrten wieder in das kleine Display, während die schlanke dunkelhaarige Teresa aufstand und Noëlle mit wissendem Blick musterte. »Was ist denn los? Ich seh dir doch an, dass irgendwas passiert ist. Hat jemand von der Gemeinde was dagegen gesagt, dass wir hier drehen?«

»Nein, nein, und die Polizei hat versprochen, die Augen offen zu halten, falls noch mal jemand die Dreharbeiten stören will«, entgegnete Noëlle und stellte ihren Rucksack auf einer kleinen Kiste ab. »Teresa, was weißt du über dieses alte Gemäuer?«

Teresa sah sie verblüfft an. »Was ich darüber weiß? Abgesehen davon, dass es hier spukt, meinst du?«

»Was weißt du über die Besitzer? Hat die Person, von der du es gemietet hast, etwas über die Familie gesagt, die hier wohnt?«

Auf einen mahnenden Blick von Miles hin nahm Teresa Noëlle am Arm und ging mit ihr ans andere Ende der großen Eingangshalle, die mit dunklem Holz vertäfelt war und deren düstere Atmosphäre dafür sorgte, dass die Fantasie seltsame Blüten trieb. Nun stand jedoch ein Flügel der Eingangstür offen, damit Licht hereinkam, und so wirkte alles weniger beängstigend.

»Nur, dass der Besitzer ein sehr alter Mann ist, der aus gesundheitlichen Gründen in Südfrankreich lebt. Ich nehme an, dass es irgendwo einen Erben gibt, der sich aber nicht in Tschechien aufhält, weshalb die Anlage zur Vermietung steht. Der Makler hat mir aber erzählt, dass die Leute von Geister, Kobolde und Ghule ursprünglich hier hatten drehen wollen. Aber nach dem Skandal mit dem Moderator, der offenbar einiges gefakt hat, hatten sie nicht mehr die Mittel, um woanders als an den üblichen langweiligen Spukorten zu drehen – wie zum Beispiel dem Tower von London.« Teresas spöttischer Ton amüsierte Noëlle ungemein, weil sie sehr wohl wusste, dass sich allein auf dem Gelände des Towers zwei Portale zum Abaddon befanden.

»Und der Erbe? Weißt du, wie alt er ist? Und ob er zufällig tolle grüne Augen und ein Kinngrübchen hat, in das man am liebsten reinbeißen würde? Und ob er groß und unglaublich attraktiv ist und wahrscheinlich auch sehr gefährlich?«

Teresa zog die Augenbrauen hoch. »Nein, der Makler hat nichts dergleichen erwähnt. Ich nehme an, du bist diesem unbekannten großen, attraktiven Mann mit einem Kinn zum Anbeißen begegnet?«

»Bin ich«, sagte Noëlle und seufzte. Sie zog einen der kurulischen Stühle nach vorn, die links und rechts neben einer Rüstung mit Wappenrock standen, und klopfte auf das rote Sitzpolster. Eine Staubwolke stieg auf, und das zur Tür hereinfallende Sonnenlicht durchflutete sie und bildete einen Strahlenkranz um Noëlle, als sie sich hinsetzte. »Ich habe ihn gesehen, er hat mich entführt, und dann, als wir mitten in einem ziemlich interessanten Gespräch waren, ist er abgehauen. Es ist die Geschichte meines Lebens. Ich sage dir, Teresa, ich krieg noch Komplexe.«

»Der attraktive Mann hat dich entführt?« Teresas Gesichtsausdruck hätte Noëlle ziemlich gut gefallen, wenn sie nicht so niedergeschlagen gewesen wäre. »Und du bist ihm entkommen?«

»Nein, er hat mich freigelassen.« Sie seufzte wieder. »Es war alles richtig romantisch und auch ein bisschen geheimnisvoll und rätselhaft, und du weißt ja, wie sehr ich auf so was stehe. Aber dann hab ich ihn wohl verschreckt, weil ich gesagt habe, dass ich ihn küssen will, und er ist weggerannt. Ich wünschte wirklich, ich könnte meine Gedanken wenigstens ab und zu für mich behalten.«

Teresa stutzte. »Dann kennst du den Mann also?«

»Hm?« Noëlle hatte gerade feine Spuren in dem Staub vor der Sockelleiste entdeckt, die ganz nach Koboldspuren aussahen, und sah zerstreut auf. »Oh nein, ich habe Gray heute zum ersten Mal gesehen.«

»Gray?«

»Grayson. Ist das nicht ein interessanter Name? Mir gefällt er. Sein Kater hat auch einen interessanten Namen. Besser gesagt, einen ungewöhnlichen.«

Teresa fuhr sich mit der Hand über die Stirn. »Der attraktive Entführer hat einen Kater?«

»Nein, offenbar nicht.«

»Noëlle!«

Auf den frustrierten Ausruf ihrer Freundin hin nahm sie sich vor, das Kloster bei nächster Gelegenheit nach Kobolden abzusuchen. Es fehlte gerade noch, dass Teresa die kleinen Mistdinger auf Film bannte. »Ja?«

»Fang jetzt bitte ganz von vorn an. Und lass nichts aus, weder die Entführung noch den Kater – und schon gar nicht, warum du einem Fremden gesagt hast, dass du ihn küssen willst.«

Noëlle erzählte ihr die Geschichte, allerdings in stark gekürzter Version, denn Teresa hatte nicht die geringste Ahnung, was Noëlle wirklich machte und dass es so etwas wie die Anderswelt gab, aus der alle unsterblichen Wesen kamen, die sich unter die Sterblichen mischten. Sie verschwieg ihr auch, dass Gray ein – wie es die meisten Sterblichen nannten – Vampir war und sie beruflich mit Dämonen zu tun hatte. Und dass die Geister, mit denen Miles in den vergangenen vier Tagen kommuniziert hatte, gar nicht existierten.

»Und als ich ihm gesagt habe, ich würde ihn gern küssen, hatte er auf einmal so einen eigenartigen gequälten Ausdruck im Gesicht, und dann hat er sich einfach rumgedreht und ist gegangen. Während ihm der Kater gefolgt ist. Also, ich glaube allmählich, ich bin ein hoffnungsloser Fall, was Männer angeht.«

»Ich wüsste gern, wer er ist«, sagte Teresa nachdenklich. »Er hat das Vorhängeschloss ans Tor gemacht, sagst du?«

»Ich nehme an, dass er das war, denn als ich heute Morgen in den Ort gegangen bin, war es noch nicht da. Ich hab es erst bei meiner Rückkehr gesehen.«

»Wenn das Tor jetzt abgeschlossen ist, wie kommen wir dann raus?«

Noëlle zuckte mit den Schultern. »Darüber machen wir uns Gedanken, wenn es so weit ist. Du hast gesagt, du willst das Haus in den zwei Wochen, die wir es haben, nicht verlassen, also ist es doch egal, oder?«

»Eigentlich schon, aber ärgerlich ist es trotzdem. Meinst du, er ist der Erbe des Besitzers?«

»Möglicherweise.« Oder war er vielleicht selbst der Besitzer? Dunkle benutzten häufig einen nicht anwesenden Elternteil als Vorwand, um es so aussehen zu lassen, als würde ein Besitz von einer Generation an die nächste weitergegeben werden. »Ich frage mich, warum er denkt, wir wollten hier irgendwas anstellen.«

Teresa verzog das Gesicht. »Wer weiß? Wahrscheinlich ist er verrückt, und von der Sorte habe ich schon genug am Hals. Du weißt, wen ich meine.«

Noëlle warf einen Blick zu Miles, der nun mit ausgestreckten Armen mitten in der Halle stand, den Kopf theatralisch in den Nacken gelegt, und leise eine Art Sprechgesang intonierte. Raleigh, der Kameramann, der den Pilotfilm und die ersten beiden Folgen von Miles der Geisterdetektiv drehte, stand mit dem Rücken zur offenen Tür und filmte die Szene.

Miles drehte sich genau so zur Seite, dass die Kamera sein göttliches Profil einfing.

»Er ist wirklich schamlos, nicht wahr?«, flüsterte Noëlle Teresa zu.

»Ja, aber ich bin bereit, es zu ertragen. Das und seine allabendlichen Séancen und auch die ganze Schau, die er abzieht, denn die Zuschauer werden total auf diese Serie abfahren.«

»Hoffentlich. Obwohl ich gar nicht wusste, dass Geister-Realityshows so beliebt sind.«

»Miles der Geisterdetektiv ist auch ganz anders«, sagte Teresa voller Überzeugung. »Schließlich haben wir dich.«

Noëlle zog die Nase kraus. »Als ich zugesagt habe, dir ein paar Wochen auszuhelfen, hatte ich eher an Unterstützung bei der Produktion gedacht als an Geister. Nicht dass Miles schon einen gefunden hätte.«

»Er wird welche finden. Als du heute Morgen unterwegs warst, hat er gesagt, er hätte im Ostflügel eine Begegnung mit einem Poltergeist gehabt.«

Das war allerdings interessant. »Mit einem Poltergeist? Wirklich? Wie viele Arme hatte er denn - oder sie?«

Teresa starrte sie an, als hätte sie sich plötzlich in einen Gummibaum verwandelt. »Wie viele Arme

»Vier? Oder drei? Denn wenn er zwei gehabt hätte, hätte Miles vermutlich gar nicht gemerkt, dass es ein Poltergeist ist.«

»Wovon um alles in der Welt redest du?« Als der große Geisterdetektiv kurz, aber eindringlich zu ihnen herüberschaute, beugte sich Teresa zu Noëlle und raunte ihr zu: »Ich meinte einen Poltergeist, keinen Freak vom Rummelplatz. Du weißt schon, das sind diese Geister, die Krach machen. Die Gegenstände umwerfen und Steine regnen lassen und so weiter.«

»Apporte. Solche Steine nennt...


MacAlister, Katie
Katie MacAlister hat über dreißig Romane verfasst und wurde in zahlreiche Sprachen übersetzt. Insbesondere mit ihren Romantic-Fantasy-Romanen um Vampire und Drachen hat sie eine große Leserschaft gewonnen und landet regelmäßig auf den internationalen Bestsellerlisten. Daneben schreibt sie auch sehr erfolgreich Romantic History.

Katie MacAlister hat über dreißig Romane verfasst und wurde in zahlreiche Sprachen übersetzt. Insbesondere mit ihren Romantic-Fantasy-Romanen um Vampire und Drachen hat sie eine große Leserschaft gewonnen und landet regelmäßig auf den internationalen Bestsellerlisten. Daneben schreibt sie auch sehr erfolgreich Romantic History.



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