Macomber | Heart of Texas - Die Hoffnung so groß | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 4

Reihe: Heart of Texas

Macomber Heart of Texas - Die Hoffnung so groß


1. Auflage 2022
ISBN: 978-3-7457-0294-1
Verlag: MIRA Taschenbuch
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, Band 4

Reihe: Heart of Texas

ISBN: 978-3-7457-0294-1
Verlag: MIRA Taschenbuch
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Willkommen in Promise, dem Herzen von Texas

Von Los Angeles ins texanische Hügelland. Direkt nach dem Ende ihres Studiums hat Jane den Job im ruhigen Promise angenommen. Nur drei Jahre muss sie durchhalten, dann kann sie ihren Studienkredit zurückzahlen. Doch wie soll sie das schaffen, wenn sie keinerlei Anschluss findet? Die Begegnung mit dem gutaussehenden, aber äußerst abweisenden Rancher Cal Patterson gibt ihr nicht gerade Zuversicht. Andererseits hat sie das Gefühl, dass mehr hinter seiner Verschlossenheit steckt, und es reizt sie, sein Geheimnis zu ergründen ...



SPIEGEL-Bestsellerautorin Debbie Macomber hat weltweit mehr als 200 Millionen Bücher verkauft. Sie ist die internationale Sprecherin der World-Vision-Wohltätigkeitsinitiative Knit for Kids. Gemeinsam mit ihrem Ehemann Wayne lebt sie inmitten ihrer Kinder und Enkelkinder in Port Orchard im Bundesstaat Washington, der Stadt, die sie zu ihrer -Serie inspiriert hat.

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1. KAPITEL

Texas sei der einzige Staat, in dem es noch Platz für Träume gebe. Das hatte man Dr. Jane Dickinson gesagt, als sie sich zu diesem Job verpflichtet hatte. Doch wer immer so etwas behauptet hatte, war offenbar nie in Promise gewesen.

Es war ihr als perfekte Lösung erschienen, ihr Studiendarlehen mit einer dreijährigen Tätigkeit als Ärztin im texanischen Hügelland abzugelten. Schon kurz nach ihrem Umzug von Kalifornien hierher hatte sich Ernüchterung eingestellt. In Texas gab es riesige Insekten, und vor Insekten aller Art hatte sie schon immer Angst gehabt. Noch schlimmer war allerdings die Tatsache, dass sie hier keinen Anschluss fand. Die Leute waren zwar höflich zu ihr, doch sie akzeptierten sie nicht. Sie kamen nur dann zu ihr in die Praxis, wenn sie absolut nicht mehr weiterwussten, und beklagten sich dann, dass sie nicht Dr. Cummings war. Der Umstand, dass sie ihr Medizinstudium gerade erst beendet hatte und fast fünfzig Jahre jünger war als ihr Vorgänger, machte es ihr nicht gerade leichter.

Aber obwohl sie sich einsam fühlte und oft nichts mit sich anzufangen wusste, hatte Jane den Eindruck, dass sich die Dinge langsam zum Positiven wendeten. Immerhin hatte sie sich mit Lydia Boyd angefreundet. Lydia war Ende fünfzig und besaß ein Antiquitätengeschäft mit einer Teestube, dem Victorian Tea Room. Seit sie Lydia eines Morgens angesprochen hatte, ging es Jane wesentlich besser.

Gerade hatte ihr letzter Patient die Praxis verlassen, und Jenny Bender, ihre Sprechstundenhilfe, war bereits im Feierabend. Jane lehnte sich in ihrem Schreibtischsessel zurück. Sie hatte einen arbeitsreichen Tag hinter sich. Das war ein gutes Zeichen, denn es bedeutete, dass mittlerweile mehr Leute Vertrauen in ihre Fähigkeiten hatten.

Elaine Patterson würde diese Woche aus den Flitterwochen zurückkehren. Sie führte ebenfalls ein Geschäft, und Jane hatte sie durch Lydia kennengelernt. Nun hoffte sie, dass sich auch zwischen ihnen eine Freundschaft entwickeln würde.

Ein Geräusch im Vorzimmer riss sie aus ihren Gedanken, und sie stand auf, um nachzusehen, was es war.

»Ist da jemand?«, fragte sie beim Verlassen des Sprechzimmers.

Nichts.

»Hallo?«, versuchte sie es noch einmal.

»Dr. Jane?«, erklang eine Kinderstimme aus dem Wartezimmer.

Als Jane den Raum betrat, stand sie der sechsjährigen Maggie Daniels gegenüber, die offenbar gerade hereingekommen war. »Oh, hallo, Maggie.«

Die Kleine senkte den Kopf, und dabei fielen ihre Zöpfe nach vorn. »Hallo.«

Maggies Mutter war die Leiterin der Post in Promise, die neben der Arztpraxis lag. Jane unterhielt sich gern mit ihr und hatte vor einigen Tagen erfahren, dass Caroline und Grady Weston, ein Rancher aus dem Ort, sich verlobt hatten.

»Wo ist deine Mutter?«, fragte sie Maggie.

»Sie arbeitet.« Das Mädchen hatte den Kopf noch immer gesenkt und hielt sich den Bauch.

Jane kniete sich vor sie. »Geht es dir gut?«

Die Kleine schüttelte den Kopf.

»Wo tut’s denn weh?«

»Ich hab Bauchschmerzen.«

Jane legte ihr die Hand auf die Stirn, doch offenbar hatte Maggie kein Fieber. »Weiß deine Mommy, dass du hier bist?«

Alarmiert sah Maggie sie an. »Nein! Bitte sagen Sie es ihr nicht, ja?«

»Aber sie macht sich vielleicht Sorgen.«

»Ich sollte so lange spielen, bis sie fertig ist. Mrs. Murphy musste mich heute eher hier absetzen, weil sie einen Zahnarzttermin hatte.«

Jane nahm an, dass Mrs. Murphy nachmittags auf Maggie aufpasste.

»Hast du Probleme in der Schule?«, fragte sie die Kleine. Dass ihre Mutter nicht erfahren sollte, wo Maggie war, machte sie stutzig. Vielleicht hatte Maggie Ärger mit einem ihrer Lehrer, oder die Verlobung ihrer Mutter hatte sie aufgewühlt.

»Ich geh gern zur Schule.« Maggies Miene hellte sich auf. »Ich bin in der ersten Klasse.«

»Aber du fühlst dich nicht gut, stimmt’s?«

Maggie nickte. »Mein Bauch tut weh.«

»Okay, dann sollten wir uns das mal ansehen.« Jane streckte die Hand aus, und Maggie ergriff sie.

»Aber Sie sagen es nicht Mommy, ja?«

»Nicht, wenn du es nicht willst.« Jane fragte sich, ob es klug war, ihr das zu versprechen. Doch wenn sie es nicht getan hätte, wäre Maggie wahrscheinlich weggelaufen.

Sie führte sie ins Sprechzimmer und hob sie auf die Untersuchungsliege.

»Nimm deinen Rucksack ab, dann höre ich deinen Bauch ab«, wies sie das Mädchen an und griff zu ihrem Stethoskop.

Langsam und widerstrebend gehorchte Maggie, doch als Jane den Rucksack von der Liege heben wollte, griff Maggie danach und hielt ihn fest.

»Ist etwas Wichtiges darin?«, erkundigte sich Jane beiläufig.

Maggie nickte. Dann öffnete sie zögerlich den Reißverschluss. Dabei hielt sie zweimal inne und blickte Jane an.

Jane sagte nichts und wartete. Offenbar hatte die Kleine beschlossen, ihr zu vertrauen, denn sobald sie den Rucksack geöffnet hatte, zog sie eine alte, schäbige Puppe heraus. Es musste sich entweder um eine echte Antiquität handeln oder um ein Replik. Auf jeden Fall hatte die Puppe schon bessere Zeiten gesehen. Die ehemals roten Lippen in ihrem aufgestickten Gesicht waren nur noch blassrosa. Das vergilbte Musselinkleid musste einmal weiß gewesen sein, und die Schürze war ausgefranst. Trotz ihres Zustands hatte die Puppe etwas Besonderes an sich.

»Können Sie sie für mich aufbewahren?«, fragte Maggie angespannt und hielt ihr die Puppe entgegen.

»Das geht nicht«, entgegnete Jane vorsichtig.

»Bitte …« Maggies dunkle Augen füllten sich mit Tränen. »Ich hab sie mitgenommen …« Wieder hielt sie sich den Bauch. »Es tut mir leid, dass ich sie einfach eingesteckt habe …« Ihre Lippen bebten, doch sie riss sich zusammen.

»Kannst du sie nicht demjenigen zurückgeben, dem sie gehört?«, fragte Jane.

Energisch schüttelte Maggie den Kopf.

Jane zog die Stirn kraus und betrachtete das Mädchen eingehend. »Du möchtest also unbedingt, dass ich sie für dich aufbewahre.«

Die Kleine nickte.

Wieder vertraute Jane ihrem Instinkt, der ihr sagte, dass sie Maggie zu nichts drängen durfte. Offenbar bedauerte sie es, die Puppe mitgenommen zu haben, und wusste nicht, wie sie sich jetzt verhalten sollte.

»Also gut, ich mach’s.« Jane beschloss, die Puppe in ihr Sprechzimmer zu setzen, in der Hoffnung, dass der rechtmäßige Besitzer sie dort früher oder später entdecken würde. »Ich verspreche dir, gut auf sie aufzupassen«, fügte sie ernst hinzu und half Maggie von der Liege herunter. »Komm, lass uns ein neues Zuhause für deine Puppe finden.«

Später würde sie sich etwas im Ort umhören. Möglicherweise wusste Lydia ja etwas über die Puppe, da sie ein Antiquitätengeschäft besaß. Allerdings schien ihre Freundin zurzeit andere Probleme zu haben. Vermutlich hatte es etwas mit Frank Hennessey, dem Sheriff von Promise, zu tun, mit dem sie seit Langem liiert war. Offenbar hatten die beiden sich gestritten und trafen sich momentan nicht mehr.

Maggie umfasste Janes Hand, als sie mit ihr in das kleine Sprechzimmer ging, das einmal Dr. Cummings gehört hatte. Vorsichtig setzte sie die Puppe in das Bücherregal, das man auch vom Flur aus sehen konnte.

»Okay«, sagte sie dann und trat einen Schritt zurück. »Was meinst du?«

Maggie lächelte und seufzte. »Mein Bauch tut nicht mehr weh.«

»Das ist toll.« Eine Wunderheilung, dachte Jane. Anscheinend war sie eine bessere Ärztin, als sie angenommen hatte. »Du kannst deine Freundin jederzeit besuchen.«

Maggie schüttelte den Kopf und wirbelte dann herum. »Mommy wartet auf mich.« Sie lief in den Untersuchungsraum, schnappte sich ihren Rucksack und rannte ins Wartezimmer. Dort blieb sie noch einmal stehen und drehte sich um. »Danke, Dr. Jane.«

»Gern geschehen«, erwiderte Jane lächelnd.

Daraufhin verschwand Maggie durch die Tür.

Wenn ich mit meinen anderen Patienten doch auch so gut zurechtkommen würde, ging es Jane durch den Kopf.

***

Traurig lief Lydia in ihrem Gemüsegarten von Tomatenstaude zu Tomatenstaude und pflückte die reifen Früchte. Ihr einziger Trost war, dass es Frank wahrscheinlich noch schlechter ging als ihr. Zehn Jahre lang waren sie ein Paar gewesen, und während dieser Zeit hatte sie oft das Thema Ehe angesprochen. Frank hatte sein ganzes Leben als Junggeselle verbracht. Da sie verstehen konnte, dass eine Heirat eine große Veränderung für ihn bedeuten würde, war sie geduldig gewesen. Nein, ich bin dumm gewesen, entschied sie. Obwohl sie Frank liebte, hatte ihre Situation sie nie glücklich gemacht. Das wusste er, und wahrscheinlich hatte er ihr deswegen leere Versprechungen aufgetischt. Als sie ihn nach Elaine Frasiers und Glen Pattersons Hochzeit darauf festgenagelt hatte, hatte er schließlich zugegeben, dass er nicht für die Ehe gemacht war und sie daher nicht heiraten konnte.

So schmerzlich sein Geständnis auch für sie gewesen war, es hatte ihr zu einer wichtigen Einsicht verholfen: Entweder akzeptierte sie Frank so, wie er war, und gab sich mit ihrer Beziehung zufrieden, oder sie musste sich von ihm trennen. Letzteres hatte sie schließlich auch getan. Es war ihr nicht leichtgefallen. Er fehlte ihr. Sie vermisste ihre gemeinsamen Unterhaltungen am Nachmittag, die romantischen Abendessen auf der Veranda und die Nächte mit ihm. Fast neun Jahre lang hatte er zweimal in der Woche bei ihr übernachtet.

Mit ihrem ersten Mann Marvin war sie...



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