Mallery | Kein Leben ohne Lia | E-Book | www.sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 144 Seiten

Reihe: Digital Edition

Mallery Kein Leben ohne Lia


1. Auflage 2016
ISBN: 978-3-7337-7337-3
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, 144 Seiten

Reihe: Digital Edition

ISBN: 978-3-7337-7337-3
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Tanner Malone will allein für sein Kind sorgen? Dr. Kelly Hall staunt sehr, als sie den Star-Unternehmer mit Baby Lia sieht. Gegen ihren Willen fasziniert, bietet sie dem frischen Vater mit den so blauen Augen ihre Hilfe an. Dabei ist sie nur die Ärztin seiner Ex ...



Die SPIEGEL-Bestsellerautorin Susan Mallery unterhält ein Millionenpublikum mit ihren herzerwärmenden Frauenromanen, die in 28 Sprachen übersetzt sind. Sie ist dafür bekannt, dass sie ihre Figuren in emotional herausfordernde, lebensnahe Situationen geraten lässt und ihre Leserinnen und Leser mit überraschenden Wendungen zum Lachen bringt. Mit ihrem Ehemann, zwei Katzen und einem kleinen Pudel lebt sie in Washington.

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2. KAPITEL

Kelly sah die Emotionen, die sich auf seinem Gesicht widerspiegelten und wusste, dass er verloren hatte. Tief in ihrem Inneren empfand sie so etwas wie Schuld. Vielleicht war es falsch gewesen, ihm seine Tochter in den Arm zu legen. Es lag ein Zauber darin, ein Neugeborenes zu halten, besonders, wenn es das eigene war. Es war eines der unglaublichsten Momente, die das Leben zu bieten hatte. Sie hatte Tanner erlaubt, diese Magie zu erfahren, aber was war mit der Realität? Konnte er damit umgehen?

Unsinn, beruhigte sich Kelly. Wenn er nicht bereit wäre, dieses Kind anzunehmen, würde er auch nichts empfinden, wenn er es in seinen Armen hielt. Trotzdem nagten Zweifel an ihr. Tat sie wirklich das Richtige? Konnte Tanner Malone seine Tochter allein aufziehen? Aber diese Frage stellte sie sich zu spät. Sein zärtlicher Gesichtsausdruck verriet ihr, dass die Sache bereits entschieden war.

Als er zu ihr hinüberschaute, lag neben Liebe und Ehrfurcht auch Panik in seinem Blick. „Ich möchte sie behalten. Ist das falsch?“

„Sie ist Ihre Tochter, Mr. Malone. Wie kann der Wunsch, Sie selbst aufzuziehen, falsch sein?“

„Ich könnte Ihnen drei Dutzend Gründe nennen, angefangen mit der Tatsache, dass ich absolut nichts über Babys weiß. Dazu kommt, dass mein Arbeitstag im Moment zwanzig Stunden beträgt.“

„Sie werden es schon schaffen. Millionen von allein erziehenden Vätern und Müttern schaffen es jeden Tag.“

Er wirkte nicht überzeugt. „Vielleicht. Und was passiert jetzt?“

„Jetzt werde ich dafür sorgen, dass Baby Ames nicht zur Adoption freigegeben wird und dass ihr Name in Baby Malone umgeändert wird.“

Auf Tanners Gesicht erschien wieder dieses umwerfende Lächeln, dass Frauenherzen höher schlagen ließ. Aber diesmal galt es nicht Kelly, sondern einzig und allein seiner Tochter. „Hast du das gehört? Du bist mein kleines Mädchen und jeder wird es bald wissen. Du bist Baby Malone.“

„Vielleicht sollten Sie über einen Vornamen nachdenken“, erwiderte Kelly trocken. „Wenn sie in die Schule geht, wird sie Baby Malone vielleicht nicht so gut finden.“

Er nickte. „Sie haben recht. Und was passiert nach dem Krankenhaus?“

„Sie werden mit dem Jugendamt und der Adoptionsstelle Kontakt aufnehmen und ihnen mitteilen müssen, dass Sie Ihre Meinung geändert haben. Gesetzlich dürfte es keine Probleme geben. Da Sie die Papiere noch nicht unterschrieben haben, dürfen sie nicht verlangen, dass Sie Ihre Tochter abgeben. Trotzdem sollten Sie sich einen guten Anwalt nehmen und mit Lucy eine Übereinkunft treffen. Ich nehme an, dass sie das Kind nicht sehen will, trotzdem sollte alles vertraglich festgelegt werden. Außerdem wäre da noch die Frage des Kindesunterhaltes. Eigentlich könnte man Lucy heranziehen.“ Sie runzelte die Stirn. „Ein guter Anwalt kann Ihnen da sicherlich besser weiterhelfen als ich.“

Er schüttelte den Kopf und schaute seine Tochter an. „Ich will nichts von Lucy. Ich brauche ihr Geld nicht.“

„Das müssen Sie mit ihr aushandeln. Falls Sie mit ihr reden wollen, sie ist noch im Krankenhaus.“

Er sah auf. „Kann sie schon Besucher empfangen?“

„Natürlich. Sie hat nur eine Geburt und keine Gehirnoperation hinter sich. Wahrscheinlich fühlt sie sich im Moment, als wäre sie von einem Laster überfahren worden, aber sie ist gesund und in guter Verfassung. Sie wird sich schnell erholen. Sie und das Baby werden bereits morgen entlassen werden.“

Sie zögerte und fragte sich, ob Tanner überhaupt eine Ahnung hatte, worauf er sich einlassen wollte. „Ich kann dafür sorgen, dass Ihre Tochter bis morgen Nachmittag hierbleiben kann. Das gibt Ihnen mehr Zeit, um alles zu erledigen.“

„Zu erledigen? Was denn?“

Kelly schnappte überrascht nach Luft. Oje! Es war schlimmer, als sie gedacht hatte. „Mr. Malone, haben Sie jemals Kontakt zu Neugeborenen gehabt?“

„Nein, wie ich schon sagte, ich ging meinen Neffen und Nichten aus dem Weg, bis sie etwas handlicher geworden waren.“

„Ich verstehe.“ Sie wusste nicht, wie sie es ihm klarmachen sollte. „Ihr Leben wird sich von Grund auf verändern. Sie brauchen Babymöbel, Kleidung, Windeln, Nahrung, ganz abgesehen von ein paar guten Ratgebern über Babypflege. Sie müssen zumindest die erste Zeit jemanden einstellen, der sich während Ihrer Abwesenheit um das Kind kümmert. Obwohl es Tagesstätten gibt, die Babys bereits ab dem Alter von sechs Wochen aufnehmen, sollten Sie Ihre Tochter noch nicht so früh mit anderen Kindern zusammenbringen. Kleine Kinder haben häufig Erkältungen und Kinderkrankheiten, und das ist nicht gut für einen Säugling.“

Er trat einen Schritt zurück. „Mit anderen Worten sind Sie der Meinung, dass ich keine Chance habe, mit der Situation fertig zu werden.“

Sie schaute in sein gut geschnittenes Gesicht und sah die Sorge in seinem Blick. Sie konnte fast die Gedanken hören, die mit Lichtgeschwindigkeit durch seinen Kopf rasten.

„Ganz und gar nicht. Ich will Ihnen keine Angst einjagen, nur darauf hinweisen, dass ein Baby etwas mehr Aufwand als ein Welpe braucht.“

Er fluchte leise und ging dann zu der Glaswand hinüber. Kelly fühlte mit ihm. Er musste sich unter der Last seiner neuen Verantwortung fast erdrückt fühlen, aber sie wusste, dass er seine Meinung nicht ändern würde. Obwohl sie ihn am Anfang nicht ausstehen konnte, empfand sie jetzt doch so etwas wie Respekt für ihn. Vor fünfzehn Jahren hatte sie vor der gleichen Entscheidung gestanden und am Ende ihre Tochter weggegeben. Es war das Schwerste gewesen, was sie je getan hatte.

Sie respektierte Tanner, weil er es wenigstens versuchte. Unglücklicherweise sprach trotzdem einiges gegen ihn. Das größte Hindernis war sein vollkommener Mangel an Erfahrung und seine unmöglichen Arbeitszeiten. Wenn er ein Büroangestellter wäre, hätte es vielleicht noch funktionieren können. Aber Tanner hatte zurzeit einen Hundertmillionen-Dollar-Auftrag zu erfüllen und stand dazu noch, wenn auch schuldlos, unter großem Zeitdruck. Wann sollte er die Zeit finden, für seine Tochter zu sorgen?

„Ich könnte Ihnen helfen!“, stieß sie impulsiv hervor und fragte sich dann, woher dieser Gedanke so plötzlich gekommen war.

Er sah erstaunt zu ihr hinüber. „Wie meinen Sie das?“

„Genau wie ich es gesagt habe.“ Sie schaute auf ihre Armbanduhr. „Holen Sie mich um achtzehn Uhr hier ab. Es ist Freitag, also haben die Geschäfte heute länger auf. Ich werde mit Ihnen zu einem Babyausstattungsgeschäft fahren und Ihnen helfen, alles für das Kind vorzubereiten. Ich bin an diesem Wochenende in Bereitschaft, aber falls keine meiner Patientinnen vorzeitig ein Kind bekommt, kann ich Ihnen ein wenig zur Seite stehen.“

Sein Haar war wieder in die Stirn gefallen, und Kelly musste gegen den überwältigenden Wunsch ankämpfen, es ihm aus dem Gesicht zu streichen.

„Warum tun Sie das?“, fragte er.

Sie verstand seine Frage. Warum wollte sie einem wildfremden Mann helfen, dazu noch jemandem, den sie bis vor kurzem verabscheut hatte?

„Weil ich glaube, dass Sie einen großartigen Vater abgeben werden, und ich will, dass die Kleine genau das bekommt.“

Erleichterung durchströmte ihn und nahm etwas von seiner Anspannung. „Danke, Doc. Ich weiß Ihr Angebot wirklich zu schätzen. Allein wüsste ich nicht, was ich einkaufen sollte.“

„Bitte, nennen Sie mich Kelly. Und was das Baby betrifft – mit ihm klarzukommen, kann auch nicht schwieriger sein, als einen Krankenhausflügel zu bauen.“

Er lächelte. „Wetten doch?“

„Warum warten Sie nicht einfach drei Wochen, bis Sie mir darauf die Antwort geben?“

Tanner blieb vor dem Krankenzimmer stehen und fragte sich, was er eigentlich sagen wollte. Er wusste, dass Lucy über seine Entscheidung nicht glücklich sein würde, aber sie würde sie hinnehmen müssen. Er hatte genauso viel Recht auf das Baby wie sie. Ein Anruf bei dem Anwalt für Familienrecht, den sein Firmenanwalt ihm vermittelte, hatte das bestätigt.

Er straffte die Schultern, klopfte kurz an und ging dann, ohne eine Antwort abzuwarten, in den Raum. „Hallo“, sagte er, als er Lucy im Bett sitzen sah.

„Tanner, dich habe ich nun wirklich nicht erwartet“, erwiderte sie ohne großen Enthusiasmus. „Falls du dich nach meinem Wohlbefinden erkundigen willst, so kann ich dir versichern, dass es mir gut geht. Die Geburt hat nicht besonders viel Spaß gemacht, aber meine Ärztin sagt, dass mit mir alles in bester Ordnung ist. Ich werde morgen Früh das Krankenhaus verlassen, und in ein paar Wochen werde ich so gut wie neu sein.“

„Ich freue mich, dass es dir gut geht.“ Er steckte nervös die Hände in die Taschen seiner Jeans und schaute sie an. Selbst nach den Anstrengungen der Geburt war sie immer noch schön. Ihr langes platinblondes Haar war zu einem Zopf geflochten, ihr Gesicht mit den hohen Wangenknochen, dem vollen Mund und den großen grünen Augen genauso makellos schön wie immer. Aber ihre Schönheit hatte für ihn schon lange seinen Reiz verloren. Er wusste, dass sich dahinter eine kalte, herzlose Frau verbarg.

Er hatte sich immer wieder gefragt, was er eigentlich vor all den Monaten in ihr gesehen hatte. Er erinnerte sich, dass sie sich während eines Picknicks mit Freunden getroffen hatten und dass sie nach zu viel Bier schließlich zusammen im Bett landeten. Er hatte damals geglaubt, alt genug zu sein, um dem Reiz einer hübschen Frau...



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