E-Book, Deutsch, Band 185, 384 Seiten
Reihe: Bianca Exklusiv
Mallery / Martin / Dawson Bianca Exklusiv Band 185
1. Auflage 2009
ISBN: 978-3-86295-593-0
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Kein Leben ohne Lia / Ich spüre deine Zärtlichkeit / Wie heiratet man einen Millionär? /
E-Book, Deutsch, Band 185, 384 Seiten
Reihe: Bianca Exklusiv
ISBN: 978-3-86295-593-0
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
KEIN LEBEN OHNE LIA von MALLERY, SUSAN
Obwohl sie ihn für einen Playboy hält, ist Kelly tief beeindruckt von Tanner Malone. Der reiche Unternehmer will seine wenige Tage alte Tochter alleine großziehen. Spontan bietet Kelly an, ihm zu helfen - und entdeckt dabei Seiten an Tanner, die ihr Herz höher schlagen lassen.
ICH SPÜRE DEINE ZÄRTLICHKEIT von DAWSON, JODI
Ohne seine Autopanne hätte der bescheidene Millionär Hunter King niemals die hinreißende Dani kennengelernt. Bei ihm ist es Liebe auf den ersten Blick - doch Dani will ihn so schnell wie möglich wieder loswerden. Da schmiedet Hunter einen gewagten Plan ...
WIE HEIRATET MAN EINEN MILLIONÄR? von MARTIN, LAURA
Kaum ist die junge Künstlerin Cathy in das kleine Cottage gezogen, lernt sie den charmanten Daniel kennen. Der arme Maler erscheint ihr wie ein Seelenverwandter. Doch auf dem Dorfball erfährt sie, wer Daniel wirklich ist - und will ihn nie wieder sehen.
Die SPIEGEL-Bestsellerautorin Susan Mallery unterhält ein Millionenpublikum mit ihren herzerwärmenden Frauenromanen, die in 28 Sprachen übersetzt sind. Sie ist dafür bekannt, dass sie ihre Figuren in emotional herausfordernde, lebensnahe Situationen geraten lässt und ihre Leserinnen und Leser mit überraschenden Wendungen zum Lachen bringt. Mit ihrem Ehemann, zwei Katzen und einem kleinen Pudel lebt sie in Washington.
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1. KAPITEL
„Mummy, erzähl mir mehr über unser neues Haus!“
Cathy kam eine kleine Pause nicht ungelegen. Sie packte die restlichen Küchengeräte in den Karton und setzte sich dann auf den Boden. Wegen des heutigen Umzugs war sie bereits seit dem Morgengrauen auf den Beinen und fühlte sich völlig erschöpft, obwohl es gerade mal drei Uhr nachmittags war.
„Nun, es ist alt und hat auf der Vorderseite vier Fenster, durch die man auf eine enge Gasse hinaussieht, und es steht in einem Garten, der vorn schmal und hinten etwas breiter ist.“
Robbie setzte sich auf ihren Schoß und kuschelte sich an sie. „Erzähl mir von dem Apfelbaum!“
Lächelnd legte Cathy die Arme um ihn. „Er steht im vorderen Teil des Gartens direkt unter dem Fenster deines Zimmers und wird bald duftige weiße Blüten tragen. Später werden daraus Äpfel, die wir ernten können, wann immer wir wollen.“
„Und niemand wird mit uns schimpfen?“
„Nein, niemand“, bestätigte Cathy.
„Auch nicht, wenn wir die Äpfel in der Dunkelheit pflücken?“
Cathy lachte und gab ihrem Sohn einen zärtlichen Kuss auf die Wange. „Nein, auch dann nicht.“
„Ich möchte auf dem Baum bis ganz nach oben klettern!“
„Wir werden sehen.“
Ein Schatten huschte über Robbies kleines Gesicht. „Glaubst du, ich finde dort Freunde zum Spielen?“
„Aber ja!“, versicherte Cathy im Brustton der Überzeugung, da dies mit ein Grund war, weshalb ihr Sohn dem Umzug eher skeptisch gegenüberstand. „Ganz bestimmt besuchen viele Kinder die hübsche kleine Dorfschule mit dem nagelneuen Spielplatz …“
„Und wenn es mir nicht gefällt, ziehen wir dann wieder hierher zurück?“
Cathy strich sich eine widerspenstige rote Locke aus dem Gesicht und ließ den Blick über die feuchten Wände und billigen Plastikeinbauschränke der winzigen Küche schweifen. Keinen Tag länger würde sie es mehr in dieser Schuhschachtel aushalten!
Sie blickte aus dem Fenster. Von ihrem momentanen Platz am Küchenboden konnte sie nur dichte, graue Wolken und die oberen Stockwerke anderer hässlicher Mietskasernen sehen. Cathy hatte ihr ganzes Leben in solchen englischen Großstadtsilos verbracht. Wenn sie es jetzt nicht schaffte, hier herauszukommen, würde ihr Sohn ebenfalls in diesem sozialen Elend aufwachsen und wenig Zukunftschancen haben.
Sie dachte an die Schmierereien in der Eingangshalle und im Aufzug, an den unerträglichen Schmutz und Gestank, dem sie sich jedes Mal aussetzen musste, wenn sie ihre Wohnung im zwölften Stock verließ. Bald würde ihr Sohn die obszönen Sprüche an den Wänden lesen können und viel zu früh seine herzerfrischende, lausbubenhafte Unschuld verlieren.
„Dale sagt, es ist schrecklich langweilig auf dem Land“, erklärte Robbie weiter. „Es gibt dort keine Geschäfte, und wenn man etwas Süßes will, muss man meilenweit gehen! Er sagt …“
„Sobald wir uns ein wenig eingewöhnt haben, lädst du Dale ein und zeigst ihm, wie schön es auf dem Land wirklich ist“, unterbrach Cathy ihren Sohn, ehe er noch mehr Nachteile des Landlebens aus Sicht seines Freundes aufzählte. „Keine Angst, mein Schatz, es wird dir dort prima gefallen“, versicherte sie mit fröhlichem Lächeln. „Wir werden beide viel Spaß haben.“
Daniel schlug den Kragen seines Jacketts hoch. Teufel noch mal, war das kalt! Er musste endlich die Heizung seines Landrovers reparieren lassen. Drei Wochen bei eisigem Märzwind im ungeheizten Auto herumzukurven reichte ihm. Gleich morgen Früh werde ich in der Werkstatt anrufen, nahm er sich vor, während er den Wagen aus der Garage fuhr, die mit ihrer altmodischen Benzinpumpe und den noch aus der Vorkriegszeit stammenden Reklameschildern geradezu vorsintflutlich anmutete.
Im Ort war es an diesem Abend ruhig. Zwar brannte in den meisten Häusern rund um den Dorfplatz Licht, doch nur wenige Leute wagten sich bei diesem kalten Regen nach draußen. Verdammt! Die Bremsen mussten ebenfalls überprüft werden. Er trat mit voller Wucht auf das Bremspedal und brachte den Landrover schließlich zum Stehen. Wenige Meter vor ihm blockierte ein Lastwagen die enge Gasse. Daniel bemerkte, dass es sich um einen Leihwagen handelte. Die hinteren Planen waren zurückgeschlagen, und auf der Ladefläche standen einige Möbel. Nicht unbedingt das ideale Wetter für einen Umzug.
Er blickte zu dem kleinen Cottage, dessen Vorderzimmer im Erdgeschoss durch eine von der Decke baumelnde Glühbirne erhellt wurden. Er kannte das Haus, so wie er jedes Gebäude im Dorf kannte. Es wirkte reichlich heruntergekommen, besaß jedoch einen gewissen Charme – falls man die morschen Fensterstöcke, das moosüberwachsene Dach und etliche andere Schäden übersah, die dringend der Reparatur bedurften.
Ungeduldig betrachtete Daniel den Lkw. Bestimmt würde es noch eine Weile dauern, bis alle Möbel abgeladen waren. Ihm blieb wohl nichts weiter übrig, als umzukehren und eine andere Route zu fahren, was ärgerlich war, da ihn nur noch eine knappe halbe Meile von seinem Ziel trennte.
Während Daniel noch überlegte, trat ein Mann aus dem Haus und eilte den schmalen Pfad entlang, der durch den Vorgarten zur Straße führte. Er trug eine Baseballmütze, zerschlissene Jeans und eine kurze Lederjacke, die ihn nur unzureichend vor dem starken Regen schützte. Er war jung, höchstens zwanzig, schätzte Daniel, als der Mann näher kam und direkt auf den Landrover zusteuerte. Daniel kurbelte das Fenster herunter.
„Bis wir hier fertig sind, dauert es noch einige Zeit, Kumpel. Am besten drehst du wieder um.“ Ein harter, abschätzender Blick traf Daniel. „Oder du packst mit an.“ Der junge Mann sah zum Haus. „Ehrlich gesagt, ich könnte ein wenig Hilfe gebrauchen.“
„So?“ Daniels Blick folgte dem des jungen Mannes. Eine Gestalt in einem langen gelben Regenmantel mit hochgezogener Kapuze war an der Haustür aufgetaucht und hastete nun zu dem Lkw.
„Ja, mich hat nämlich ein Kumpel im Stich gelassen.“ Der junge Mann wischte sich den Regen aus den Augen und schlug den Kragen seiner Lederjacke hoch. „Das kleinere Zeugs haben wir schon abgeladen, aber nun kommt das Bett, und ich weiß wirklich nicht, wie wir es allein ins Haus schaffen sollen.“
Daniel beobachtete, wie die Gestalt im Regenmantel auf die Ladefläche kletterte und dann versuchte, ein Bett zur Rampe zu ziehen.
„He, lass den Blödsinn, du tust dir doch nur weh!“, rief der junge Mann und wandte sich dann wieder an Daniel. „Verstehst du jetzt, was ich meine?“ Er stieß einen wilden Fluch aus, rannte zum Lkw, zog sich mit einem Klimmzug nach oben und begann laut zu schimpfen.
Daniel seufzte. Wohl oder übel musste er mit anpacken, wenn er nicht Zeuge werden wollte, wie das Bett zu Bruch ging. Er drehte sich um und zog aus dem Durcheinander auf dem Rücksitz einen langen Regenmantel hervor, der schon bessere Tage gesehen hatte.
Das Bett war gar nicht sonderlich schwer, jedoch sperrig, und der sichtlich bemühte Helfer im gelben Regenmantel stand eher im Weg, als dass er eine Hilfe war. Daniel schob das Bett bis zur Rampe, sprang auf die Straße und half dem Mann in der Lederjacke, das gute Stück vom Lkw zu hieven und ins Haus zu tragen.
Drinnen war es düster und kalt, aber auf alle Fälle angenehmer als draußen im Regen. Wie ein gelbes Leuchtfeuer wandelte die Gestalt im Regenmantel voraus, hinter ihr trugen Daniel und der junge Mann das Bett durch eine enge Diele und dann eine kleine Treppe hinauf in ein geräumiges Zimmer mit verblichener Rosentapete und vereinzelten feuchten Flecken an den Wänden.
„Vielen herzlichen Dank. Stellen Sie es einfach hierhin.“
Ihre Stimme klang jung und außerordentlich dankbar. Wieso hatte er nicht bemerkt, dass es sich um eine Frau handelte? Interessiert beobachtete Daniel, wie sie die Kapuze abstreifte und eine kastanienrote Lockenmähne zum Vorschein kam, die sich kontrastvoll vom Gelb des Regenmantels abhob.
Mit dem makellos hellen Teint und den leuchtend grünen Augen wirkte die junge Frau in der düsteren Umgebung wie eine exotische Erscheinung. Daniel musste sich zwingen, sie nicht einfach anzustarren. Er lächelte überrascht, und sie erwiderte sein Lächeln zögernd. „Ich glaube nicht, dass wir es ohne Ihre Hilfe geschafft hätten“, sagte sie leise. „Nicht wahr, Gary?“
„Stimmt. Leider sind wir noch nicht fertig.“ Gary zog fragend die Brauen hoch. „Was ist, Kumpel, hilfst du uns auch noch, die restlichen Sachen ins Haus zu tragen?“
„Klar.“ Daniel nickte und ließ den Blick wieder zurück zu der jungen Frau schweifen. Sie sah erschöpft aus. „Sie bleiben besser hier“, meinte er. „Es nützt keinem, wenn Sie unnötig nass werden.“
„Danke.“ Mit sichtlicher Anstrengung rang sie sich ein weiteres Lächeln ab. „Dann werde ich jetzt nachsehen, was Robbie macht. Er wird sich fürchten, wenn er aufwacht und ich nicht da bin.“
„Robbie?“ Die Frage war Daniel unfreiwillig entschlüpft.
„Mein Sohn.“ Ruhig erwiderte sie seinen Blick. „Er schläft unten in einem Sessel. Gary“, wandte sie sich an den jungen Mann, „könntest du als Nächstes sein Bett abladen?“
„Ich werde es versuchen“, gab er missmutig zur Antwort. „Versprechen kann ich nichts.“
Es dauerte noch weitere dreißig Minuten, ehe der Lkw ganz leer geräumt war. Sie hatten nicht allzu sehr schleppen müssen, da sich unter den kunterbunt zusammengewürfelten Möbeln nur wenig schwere Stücke...