Mallery | Was sich neckt, das küsst sich | E-Book | www.sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 10, 304 Seiten

Reihe: Fool's Gold

Mallery Was sich neckt, das küsst sich


1. Auflage 2013
ISBN: 978-3-86278-904-7
Verlag: MIRA Taschenbuch
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, Band 10, 304 Seiten

Reihe: Fool's Gold

ISBN: 978-3-86278-904-7
Verlag: MIRA Taschenbuch
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Heidi hat genug von reichen Männern, die meinen, sie über den Tisch ziehen zu können. Sie und ihr Großvater haben auf der Castle Ranch endlich ein Zuhause gefunden, und das wird sie sich von niemandem wegnehmen lassen. Da kann Rafe sich auf den Kopf stellen. Oder nackt unter ihre Dusche. Wobei Letzteres ihren Entschluss, ihn auf ewig zu hassen, ganz schön ins Wanken bringt ...
Wegen eines Grundstückstreits muss Rafe Stryker in seine alte Heimat zurückkehren. Dabei hatte er geschworen, nie wieder einen Fuß nach Fool's Gold zu setzen. Dann tritt er seiner Gegnerin gegenüber. Sie ist stur, dickköpfig, blond - und unglaublich sexy. Je länger er mit ihr zusammen ist, desto verlockender kommt Rafe das Leben auf dem Land auf einmal vor.



Die SPIEGEL-Bestsellerautorin Susan Mallery unterhält ein Millionenpublikum mit ihren herzerwärmenden Frauenromanen, die in 28 Sprachen übersetzt sind. Sie ist dafür bekannt, dass sie ihre Figuren in emotional herausfordernde, lebensnahe Situationen geraten lässt und ihre Leserinnen und Leser mit überraschenden Wendungen zum Lachen bringt. Mit ihrem Ehemann, zwei Katzen und einem kleinen Pudel lebt sie in Washington.

Mallery Was sich neckt, das küsst sich jetzt bestellen!

Weitere Infos & Material


1. KAPITEL

Nur in Fool‘s Gold konnte es passieren, dass ein Mercedes von einer Ziege zum Anhalten gezwungen wurde. Rafe Stryker stellte den Motor des PS-starken Wagens ab und stieg aus. Die Ziege stand mitten auf der Straße und schien ihn selbstbewusst zu mustern. Wenn er es nicht besser gewusst hätte, hätte er geschworen, sie versuche ihm mitzuteilen, dass das hier ihre Straße war und wenn einer in diesem geistigen Wettstreit unterliegen würde, dann er.

„Verdammte Ziegen“, murmelte er und schaute sich nach dem Besitzer des eigensinnigen Tieres um. Er entdeckte allerdings nur ein paar Bäume, einen kaputten Zaun und dahinter Berge, die in den Himmel ragten. Einige würden das hier als Land Gottes bezeichnen, aber Rafe wusste, dass Gott, so klug und allwissend er war, mit Fool‘s Gold nichts würde zu tun haben wollen.

Kaum zu glauben, dass Rafe nur drei Stunden in Richtung Westen fahren müsste, um nach San Francisco zurückzukehren - die Stadt der guten Restaurants, der Wolkenkratzer und der schönen Frauen. Dort gehörte er hin. Nicht hierher, in den Außenbezirk einer Kleinstadt, von der er sich geschworen hatte, nie wieder einen Fuß hineinzusetzen. Und doch war er zurückgekehrt, wie ein Magnet angezogen von der einzigen Frau, der er nicht den Rücken kehren konnte - seiner Mutter.

Er stieß einen leisen Fluch aus und warf der Ziege einen bösen Blick zu. Das Vieh wog vermutlich gute hundertzwanzig Pfund. Auch wenn er die letzten achtzehn Jahre sein Bestes gegeben hatte, um seine Zeit in Fool‘s Gold zu vergessen, erinnerte er sich doch nur zu gut an die Lektionen, die er auf der Castle Ranch gelernt hatte. Wenn es ihm als schmächtigem Vierzehnjährigen gelungen war, einen ausgewachsenen Stier in die Knie zu zwingen, würde er es doch heute wohl noch mit einer Ziege aufnehmen können. Zumindest sollte es ihm gelingen, sie hochzuheben und an den Straßenrand zu tragen.

Er ließ den Blick zu ihren Hufen wandern und fragte sich, wie scharf die wohl waren und was sie mit seinem Anzug anstellen würden. Dann stützte er die Ellbogen auf dem Autodach ab und massierte sich den Nasenrücken. Wenn seine Mutter am Telefon nicht so verzweifelt geklungen hätte, würde er jetzt umdrehen und nach Hause fahren. In San Francisco hatte er Personal. Menschen, die sich um Dinge wie auf der Straße stehende Ziegen kümmerten.

Er lachte leise, als er sich vorstellte, wie seine steife Assistentin sich einer Ziege stellte. Ms Jennings, eine Frau Mitte fünfzig, unter deren Blick sich jeder noch so erfolgreiche Geschäftsmann inkompetent fühlte, würde die Ziege vermutlich so lange anstarren, bis sie entnervt weglief.

„Sie haben sie gefunden!“

Rafe drehte sich um und sah eine Frau auf sich zulaufen. In der einen Hand hielt sie einen Strick, in der anderen etwas, das aussah wie Salat.

„Ich habe mir solche Sorgen gemacht. Athena bringt sich gerne in Schwierigkeiten. Bisher habe ich noch kein Schloss gefunden, das sie nicht knackt. Sie ist so klug. Nicht wahr, mein Baby?“

Die Frau näherte sich der Ziege und tätschelte ihr den Rücken. Das Tier drängte sich an sie wie ein Hund, der nach Streicheleinheiten verlangte. Gelassen duldete es den Strick und machte sich über den Salat her.

Die Frau hob den Kopf und schaute ihn an. „Hey. Ich bin Heidi Simpson.“

Sie war vielleicht eins fünfundsiebzig groß und trug ihr blondes Haar in zwei geflochtenen Zöpfen. Das in die enge Jeans gesteckte Baumwollhemd zeigte ihm, dass sie langbeinig und wohlproportioniert war - eine Kombination, die er normalerweise durchaus ansprechend fand. Aber nicht an diesem Tag. Nicht wenn er sich noch seiner Mutter und der Stadt, die er hasste, stellen musste.

„Rafe Stryker“, stellte er sich vor.

Die Frau - Heidi - starrte ihn an. Ihre grünen Augen weiteten sich, als sie einen Schritt zurücktrat. Ihre vollen Lippen bebten leicht, und ihr Lächeln war verschwunden.

„Stryker“, flüsterte sie und schluckte. „May ist Ihre …“

„Meine Mutter. Woher kennen Sie sie?“

Heidi machte noch einen Schritt zurück. „Sie ist, äh, im Moment auf der Ranch und spricht mit meinem Großvater. Es scheint da ein Missverständnis zu geben.“

„Missverständnis?“, fragte er scharf nach. „So würden Sie das, was geschehen ist, also beschreiben? Mir fallen da eher Worte wie Betrug und Diebstahl ein. Schwerer Diebstahl.“

Das ist schlecht, dachte Heidi und wünschte, sie könnte einfach davonlaufen. Normalerweise stellte sie sich ihren Problemen, aber in diesem Fall würde sie sich wesentlich besser fühlen, wenn sie das in Gegenwart anderer Menschen und nicht allein auf einer verlassenen Straße tun könnte. Sie warf Athena einen verstohlenen Blick zu und fragte sich, ob die Ziege sie wohl beschützen würde. Vermutlich nicht. Athena wäre mehr an einem Happen von Rafe Strykers gut geschnittenem und offensichtlich teurem Anzug interessiert.

Der Mann, der da vor ihr stand, wirkte ernsthaft verärgert. Verärgert genug, um sie mit seinem großen Wagen zu überfahren und einfach liegen zu lasen. Er war groß, hatte dunkle Haare und dunkle Augen und sah im Moment so wütend aus, dass sie ihm zutrauen würde, sie mit bloßen Händen zu erwürgen. Sie hatte das dumpfe Gefühl, dass ihn das nicht mal sehr viel Kraft kosten würde.

Ein paarmal atmete sie tief ein und aus. Okay, vielleicht würde er sie nicht erwürgen, aber etwas Gutes führte er nicht im Schilde. Das sah sie in seinen schwarzbraunen Augen.

„Ich weiß, was Sie denken“, fing sie an.

„Das bezweifle ich.“

Seine tiefe seidige Stimme verunsicherte sie. Sie konnte nicht sagen, was als Nächstes passieren würde, hatte aber ein überaus ungutes Gefühl.

„Mein Großvater hat die Grenze überschritten“, sagte sie. Glens Lebensphilosophie war „Lieber um Verzeihung bitten als um Erlaubnis fragen.“ Sie schaute dem Mann in die Augen. „Er wollte niemandem wehtun.“

„Er hat meine Mutter bestohlen.“

Heidi zuckte zusammen. „Sie stehen einander nahe?“ Sie schüttelte den Kopf. „Vergessen Sie‘s, dumme Frage.“ Wenn Rafe nichts an seiner Mutter liegen würde, wäre er jetzt wohl kaum hier. Und es war nicht überraschend. Soweit sie das bisher beurteilen konnte, war May eine zauberhafte Frau, die sehr viel Verständnis für die Verwechslung gezeigt hatte. Allerdings nicht genügend Verständnis, um ihren Sohn aus der Sache herauszuhalten.

„Glen, mein Großvater, hat einen sehr engen Freund, bei dem Krebs diagnostiziert wurde. Harvey brauchte eine Behandlung, hatte aber keine Versicherung. Glen wollte ihm helfen.“ Heidi versuchte zu lächeln, was ihr jedoch misslang. „Also hatte er die Idee, äh, einen Teil der Ranch zu verkaufen. An Ihre Mutter.“

„Der Ranch, die Ihnen gehört.“

„Technisch gesehen ja.“ Ihr Name stand auf den Kreditpapieren. Sie hatte nicht nachgerechnet, aber sie schätzte, dass sie ungefähr über siebzigtausend Dollar an Eigenkapital verfügte. Der Rest der Ranch war über eine Hypothek finanziert.

„Er hat meiner Mutter zweihundertfünfzigtausend Dollar abgenommen, und im Gegenzug gehört ihr gar nichts.“

„So in der Art.“

„Ihr Großvater hat keine Möglichkeit, ihr das Geld zurückzuzahlen.“

„Er bekommt Rente, und wir haben ein paar Ersparnisse.“

Rafe ließ den Blick von ihr zu Athena und wieder zurück gleiten. „Wie hoch sind die?“

Sie ließ die Schultern sinken. „Zweitausendfünfhundert Dollar.“

„Bitte führen Sie die Ziege aus dem Weg. Ich muss zur Ranch.“

Heidi richtete sich auf. „Was haben Sie vor?“

„Ihren Großvater verhaften zu lassen.“

„Das können Sie nicht machen!“ Glen war die einzige Familie, die sie hatte. „Er ist ein alter Mann.“

„Ich bin sicher, der Richter wird das bei der Festsetzung der Kaution berücksichtigen.“

„Er wollte doch niemandem schaden.“

Ihr Flehen ließ Rafe ungerührt. „Meine Familie ist hier aufgewachsen, Ms Simpson. Meine Mutter war die Haushälterin. Der alte Mann, dem die Ranch gehörte, hat ihr dafür kaum etwas gezahlt. Manchmal hatte sie nicht einmal genug Geld, um ihre vier Kinder satt zu kriegen. Aber sie hat durchgehalten, weil er ihr versprochen hatte, dass sie nach seinem Tod die Ranch erben würde.“

Die Geschichte gefiel Heidi gar nicht. Sie wusste, dass sie kein gutes Ende nahm.

„Wie Ihr Großvater hat auch er gelogen. Als er starb, hinterließ er die Ranch entfernten Verwandten an der Ostküste.“ Der Blick seiner dunklen Augen schien sich in Laserstrahlen zu verwandeln, die sich in sie hineinbohrten und ihr unbeschreibliche Bestrafungen versprachen. „Niemand wird meine Mutter zweimal um die Ranch bringen.“

Oh nein! Das war ja noch schlimmer, als sie gedacht hatte. Wesentlich schlimmer. „Sie müssen das verstehen. Mein Großvater hat noch nie jemandem absichtlich geschadet. Er ist ein toller Kerl.“

„Er ist der Mann, der meiner Mutter zweihundertfünfzigtausend Dollar gestohlen hat, Ms Simpson. Alles andere ist Schönfärberei. Wenn Sie jetzt also Ihre Ziege aus dem Weg räumen würden …“

Da sie nicht wusste, was sie erwidern sollte, trat Heidi an den Straßenrand zurück. Athena folgte ihr. Rafe stieg in sein Auto und fuhr davon. Das Einzige, was seinem wütenden Abgang fehlte, war eine aufwirbelnde Staubwolke. Doch die Straße war asphaltiert und wurde von der Stadt instand gehalten. Einer der Vorteile, wenn...


Mallery, Susan
In ihren mehr als 35 Liebesromanen gelingt es Susan Mallery immer wieder aufs Neue, Humor mit großen Gefühlen zu kombinieren und außerordentliche Charaktere zu schaffen, die in der Fantasie der Leser weiterleben.
Susan ist verheiratet und lebt mit Ihrem Mann in Südkalifornien, wo die Sonne immer scheint und exzentrische Anwandlungen eines Autors als normal angesehen werden. Sie hat einen großartigen Stiefsohn und zwei schöne, aber nicht sehr kluge Katzen.



Ihre Fragen, Wünsche oder Anmerkungen
Vorname*
Nachname*
Ihre E-Mail-Adresse*
Kundennr.
Ihre Nachricht*
Lediglich mit * gekennzeichnete Felder sind Pflichtfelder.
Wenn Sie die im Kontaktformular eingegebenen Daten durch Klick auf den nachfolgenden Button übersenden, erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Ihr Angaben für die Beantwortung Ihrer Anfrage verwenden. Selbstverständlich werden Ihre Daten vertraulich behandelt und nicht an Dritte weitergegeben. Sie können der Verwendung Ihrer Daten jederzeit widersprechen. Das Datenhandling bei Sack Fachmedien erklären wir Ihnen in unserer Datenschutzerklärung.