E-Book, Deutsch, 432 Seiten
Reihe: MIRA Taschenbuch
Mallery Wo Liebe ist, wird Weihnachten ein Fest
1. Auflage 2022
ISBN: 978-3-7457-0347-4
Verlag: MIRA Taschenbuch
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Roman
E-Book, Deutsch, 432 Seiten
Reihe: MIRA Taschenbuch
ISBN: 978-3-7457-0347-4
Verlag: MIRA Taschenbuch
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Willkommen in Wishing Tree, wo der Weihnachtszauber wohnt!
Die Somerville-Schwestern glauben an die Liebe, aber sie haben die Hoffnung aufgegeben, dass sie ihnen beschert wird.
Reggie ist seit der kürzesten Verlobung der Welt nicht mehr zu Hause gewesen. Ihren Eltern zuliebe, die an Weihnachten ihr Eheversprechen erneuern wollen, reist sie mit ihrer Dogge Belle nach Wishing Tree. Dort muss sie sich überwinden und über die gescheiterte Beziehung sprechen. Dann begegnet sie überraschend ihrer ersten großen Liebe Toby wieder, und erneut sprühen die Funken zwischen ihnen. Ob das neue Jahr ein neues Liebeglück für Reggie bereithält?
Dena hat das Warten auf den Richtigen satt. Sie will sich ihren Traum von einer eigenen Familie selbst erfüllen und ist jetzt endlich schwanger geworden. Als ein attraktiver Songwriter mit traurigem Blick in ihrem Bed & Breakfast übernachtet, flackert die Hoffnung auf eine neue Liebe in Dena auf. Micah, der nach dem Verlust seiner Frau nicht mehr schreiben kann, findet Inspiration in ihrer Entschlossenheit, Mutter zu werden. Aber ein Rockstar und eine Grundschullehrerin - kann das gut gehen?
Während die Weihnachtshochzeit ihrer Eltern immer näher rückt, scheint den Schwestern das wertvollste Geschenk zum Greifen nah: Liebe.
»Wenn dieser Roman Sie nicht in Weihnachtsstimmung bringt, dann wissen wir auch nicht, was sonst!« Woman's Weekly
Die SPIEGEL-Bestsellerautorin Susan Mallery unterhält ein Millionenpublikum mit ihren herzerwärmenden Frauenromanen, die in 28 Sprachen übersetzt sind. Sie ist dafür bekannt, dass sie ihre Figuren in emotional herausfordernde, lebensnahe Situationen geraten lässt und ihre Leserinnen und Leser mit überraschenden Wendungen zum Lachen bringt. Mit ihrem Ehemann, zwei Katzen und einem kleinen Pudel lebt sie in Washington.
Weitere Infos & Material
1. Kapitel
»Das ist ein Staubsauger«, sagte Reggie Somerville und versuchte, sich ihren Zweifel nicht anmerken zu lassen. »Du hast den Staubsauger neu erfunden?«
Gizmo wandte sich ihr zu. Selbst seine dicken Brillengläser konnten den verletzten Ausdruck in seinen Augen nicht verbergen. »Das ist ein kluger Staubsauger.«
»Gibt es nicht schon diese runden Dinger, die allein durch die Zimmer flitzen?«
»Die sind dumm und mittelmäßig. Meiner ist klug.«
Reggie machte sich weniger Sorgen um die Intelligenz von Staubsaugern als um die ihres Klienten. Gizmos Gehirn arbeitete in einer komplett anderen Sphäre als das eines Durchschnittsmenschen. Seine Ideen waren wirklich außergewöhnlich – an der Umsetzung haperte es allerdings oft. Basiswissen im Programmieren sollte nicht die Voraussetzung dafür sein, ein Haushaltsgerät bedienen zu können. Was sie ihm schon ungefähr siebenundfünfzigtausendmal erklärt hatte.
Misstrauisch beäugte sie den dreieckigen Staubsaugerkopf. Das knallige Violett war ansprechend, und ihr gefiel, dass der Staubsauger sowohl allein herumfahren als auch ganz normal per Hand benutzt werden konnte. Die ausgedruckte Anleitung – ungefähr achtzehn Seiten lang – war ein wenig einschüchternd, aber sie würde sie meistern.
Wenn der Probelauf klappte, würden Gizmo und sie die nächsten Schritte besprechen, darunter auch ihre Designvorschläge. Und sobald diese umgesetzt waren, konnten sie mit dem Beta-Test seiner neuesten Erfindung anfangen. In der Zwischenzeit würde sie sehr viel staubsaugen.
»Ich schicke dir in ein paar Wochen einen Bericht«, sagte sie.
Gizmo, ein blasser, dünner Zwanzigjähriger, der mit seiner Familie nördlich von Seattle wohnte, schenkte ihr ein kleines Lächeln. »Du hast Zeit bis zum ersten Januar. Bis dahin habe ich genug damit zu tun, die Weihnachtsdeko am Haus anzubringen. Damit haben wir direkt nach Halloween angefangen, und es ist ziemlich viel Arbeit. Einige der Fehler vom letzten Jahr konnte ich ausmerzen, die animierten Teile sehen jetzt noch echter aus. Das hat viel Zeit gekostet, aber meine Grandma steht drauf.«
»Klingt lustig.«
»Wir starten alles am Freitag nach Thanksgiving, bauen aber den ganzen Dezember über weiter daran. Komm am besten mal kurz vor Weihnachten vorbei. Es wird dich umhauen.«
»Ich kann es kaum erwarten«, antwortete sie lachend.
Sie und Gizmo unterhielten sich noch ein paar Minuten, bevor sie ihn aus dem Büro in ihrem Haus nach draußen begleitete. Nachdem die Tür hinter ihm zugefallen war, lugte Belle – Reggies sechzig Kilo schwere Dänische Dogge – mit ihrem großen Kopf um den Schreibtisch herum.
»Du hast dich gar nicht von Gizmo verabschiedet«, sagte Reggie. »Ich dachte, du magst ihn.«
Belle richtete ihren Blick auf den violetten Staubsauger, der mitten auf dem Teppich stand, als wollte sie Reggie darauf hinweisen, dass die Todesgefahr immer noch nicht gebannt war.
»Der tut dir nichts«, versicherte sie ihr. »Er ist ja nicht mal angeschaltet.«
Doch Belle zog zweifelnd die Augenbrauen zusammen und gab ein kehliges Grummeln von sich, als wollte sie Reggie an Gizmos letzte Erfindung erinnern.
Reggie unterdrückte ein Lächeln. »Ja, ich erinnere mich, was mit dem Gassigeh-Roboter passiert ist«, gab sie zu.
Der robuste, seltsam aussehende Roboter hatte zunächst einen guten Eindruck gemacht, als er die besorgte Belle durch den Garten führte. Doch nach zehn Minuten war unglücklicherweise ein Programmierfehler zutage getreten, und der Roboter hatte angefangen, den Hund zu jagen. Belle – nicht der mutigste aller Hunde – war in ihrem Versuch, dem Angriff zu entkommen, durch die Fliegengittertür gesprungen und hatte sich den Rest des Tages hinter Reggies Schreibtisch versteckt.
Dieser Fehlschlag hatte Gizmo zutiefst getroffen, und er hatte beinahe so viel Trost gebraucht wie Belle. Manchmal, dachte Reggie seufzend, ist mein Job wirklich zu seltsam.
»Ich lasse den hier stehen«, erklärte sie Belle. »Er ist ausgeschaltet, du kannst ihn also beschnüffeln und dich an ihn gewöhnen.«
Belle trat zwei Schritte in Richtung Schreibtisch zurück. Ihre Körpersprache verriet deutlich, dass sie sich niemals an das Biest gewöhnen würde. Warum hat Reggie keinen normalen Job, einen, der nicht das Leben ihres einzigen Haustieres bedroht?, schien sie sich zu fragen.
»Du kannst dich auch draufsetzen«, schlug Reggie vor. »Der Roboter wiegt ungefähr zehn Pfund. Du bist mindestens zehnmal so schwer und würdest ihn vermutlich wie einen Käfer unter dir zerquetschen.«
Die Augen der Hündin weiteten sich beleidigt.
Erneut unterdrückte Reggie ein Lächeln. »Schon gut, ich werde nie mehr etwas über dein Gewicht sagen. Du bist wunderschön und wesentlich schlanker als ich.«
Sie setzte sich aufs Sofa und klopfte auf das Kissen neben sich. Mit drei Sprüngen war Belle bei ihr und lehnte sich schwer gegen sie. Der hellrosafarbene Pullover, den die Hündin trug, um sich vor dem feuchten Novemberwetter zu schützen, bot einen schönen Kontrast zu ihrem dunkelgrauen Fell. Reggie legte einen Arm um Belle und holte ihr Handy heraus. Ein Blick aufs Display verriet ihr, dass sie einen Anruf von ihrer Mutter verpasst hatte.
Sie versuchte, den Anflug von Grauen zu unterdrücken. Vergeblich. Sie liebte ihre Eltern – sehr sogar. Sie waren gute Menschen, die sie auch liebten. Doch sie würden darauf bestehen, dass sie über Thanksgiving und Weihnachten nach Hause käme, und leider fiel ihr kein einziger Grund ein, ihnen diese Bitte abzuschlagen.
Letztes Jahr war es anders gewesen. Da war sie in Seattle geblieben, nur mit Belle als Gesellschaft, und hatte die Feiertage eher ertragen als genossen. Bis Neujahr hatte sie sich Zeit gegeben, um das Ende ihrer Beziehung zu betrauern – und die damit einhergegangene ungeheure Demütigung zu verarbeiten: Der Mann ihrer Träume hatte ihr beim Entzünden des Weihnachtsbaums auf dem Marktplatz am Freitag nach Thanksgiving einen Antrag gemacht, für den Samstag eine Party organisiert und sie am Sonntag sitzen lassen.
Nachdem sie ihr Glück mit beinahe allen, die sie kannte, geteilt hatte, nachdem ihre Freundinnen ihren Ring bewundert und nach ihren Hochzeitsplänen gefragt hatten, hatte sie ihnen erklären müssen, dass Jake seine Meinung geändert hatte. Das nahm sie zumindest an. Seine tatsächlichen Worte: »Ich kann das nicht. Es ist vorbei. Tut mir leid«, hatten ihr nicht viel über seine Motive verraten.
Verletzt und beschämt hatte sie sich in ihrer Arbeit und ihrem Leben in Seattle vergraben und war seitdem nicht mehr nach Wishing Tree zurückgekehrt. Sie zog es vor, ihre Wunden im Stillen zu lecken, und redete sich ein, dass sie langsam heilten, doch die Wahrheit sah anders aus, und das wusste sie auch – sie versteckte sich. Aber nun war es an der Zeit, sich zusammenzureißen und die Sache hinter sich zu lassen. Schließlich hatte sie hart daran gearbeitet, Jake zu vergessen und mit ihrem Leben weiterzumachen. Thanksgiving war in einer Woche, und sie würde nach Hause fahren, wie sie es vorher jedes Jahr getan hatte. Außerdem war es ja nicht so, dass sie ihrem Ex-Verlobten immer noch nachweinte. Sie war über ihn hinweg, und jetzt war es an der Zeit, das ihrer Heimatstadt zu beweisen … und möglicherweise auch sich selbst.
»So lautet zumindest der Plan«, erklärte sie ihrer Hündin und drückte den Knopf, um ihre Mutter zurückzurufen.
»Hey, Mom«, sagte sie, als ihre Mutter ranging.
»Reggie! Wie schön. Das errätst du nie. Es ist so romantisch! Dein Dad und ich werden heiraten.«
Reggie blinzelte ein paarmal. »Ihr seid bereits verheiratet. Im nächsten Monat steht euer fünfunddreißigster Hochzeitstag an. Ich dachte, ihr gebt eine Party oder so.« Darüber hatte sie noch vor ein paar Wochen mit ihrer Schwester gesprochen.
Ihre Mutter lachte. »Du hast recht. Technisch gesehen sind wir verheiratet. Wir sind damals durchgebrannt, aber ich muss gestehen, ich habe es immer bedauert, keine große Hochzeit gehabt zu haben. Dein Vater meinte, ich sei darüber jetzt seit fünfunddreißig Jahren traurig und es wäre vielleicht langsam an der Zeit, etwas dagegen zu unternehmen. Also haben wir beschlossen, unsere Ehegelübde bei einer großen Hochzeit zu erneuern. Und zwar am Mittwoch vor Weihnachten.«
»Ihr veranstaltet eine echte Hochzeit?«
»Ja. Oben im Resort. Wir laden alle ein. Bisher hat die Planung viel Spaß gebracht, aber langsam läuft sie aus dem Ruder. Ich hatte gehofft, du könntest mir helfen.«
»Mit eurer Hochzeit?«
»Ja. Liebes, geht es dir gut?«
»Mir ist ein wenig schwindelig.«
»Ich weiß, es ist eine Überraschung, aber ich freue mich so. Du kommst doch über Thanksgiving nach Hause, oder?«
»Ja.«
»Gut. Ich dachte, du könntest bis Weihnachten bleiben. Im Keller ist ausreichend Platz für dich zum Arbeiten. Morgens könntest du dich um deine Geschäfte kümmern und mir nachmittags helfen. Es sind nur fünf Wochen, Reggie. Und du hast einen Job, den du von überall aus machen kannst.«
Auch wenn das theoretisch stimmte, war Reggie nicht gerade begeistert von der Aussicht, ihr Leben einzupacken und für über einen Monat bei ihren Eltern einzuziehen.
»Was ist mit Belle?«, fragte sie in der Hoffnung, dass die Erwähnung des Hundes ihre Mutter umstimmen würde.
»Du weißt doch, dass wir sie lieben.«
»Sie hat aber Angst vor Burt.«
»Ach, die...




