Marczak | The Monet Family - Shine Bright, Little Pearl | E-Book | www.sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 4, 544 Seiten

Reihe: Family of Secrets

Marczak The Monet Family - Shine Bright, Little Pearl

Roman
1. Auflage 2025
ISBN: 978-3-8412-3892-4
Verlag: Aufbau Verlage GmbH
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Roman

E-Book, Deutsch, Band 4, 544 Seiten

Reihe: Family of Secrets

ISBN: 978-3-8412-3892-4
Verlag: Aufbau Verlage GmbH
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Es ist nicht alles Gold, was glänzt - schon gar nicht, wenn man im goldenen Käfig lebt.

Die Monets atmen Luxus - Jachtfahrten auf dem Mittelmeer, Kurztrips zu den Kanarischen Inseln und Ausflüge zu den Niagarafällen. Obwohl niemand besser weiß als Hailie, dass es nicht nur darum geht, kostet sie die Vorzüge ihres neuen Lebens voll aus. Doch dann begeht sie einen schweren Fehler, der ihre Familie alles kosten könnte, und sie muss erkennen: Einige Privilegien kommen sie teuer zu stehen ... 

Endlich geht es weiter: der vierte Band der Bestseller-Reihe über eine mysteriöse Familie voller Abgründe.



Weronika Anna Marczak hat Medien- und Kommunikationswissenschaften an der Universität Breslau studiert. Nach ihrem Abschluss ging sie nach Spanien, wo sie den ersten Band der 'Family of Secrets'-Reihe schrieb - in den Cafés von Barcelona, stets mit schwarzem Kaffee und einem Schokoladencroissant bewaffnet. Später zog sie nach Wien, um dort in der Kryptoindustrie zu arbeiten. Heute lebt und schreibt sie in Warschau. Weronika kocht gern vegetarisch und liebt es, zu reisen. Ihre Bücher wurden in Polen zu Sensationserfolgen und sind vielfach preisgekrönt. Instagram/TikTok: @werkapisze
Marczak The Monet Family - Shine Bright, Little Pearl jetzt bestellen!

Weitere Infos & Material


1

Frankreich


In einer meiner ersten Sitzungen fragte mich meine Therapeutin einmal, womit ich mein Leben vergleichen würde. Die Antwort darauf hatte mir damals ziemliche Schwierigkeiten bereitet.

Heute, anderthalb Jahre später und mit den Brüdern Monet an meiner Seite, fiel es mir leichter, darauf zu antworten.

In den Sessel gegenüber meiner Therapeutin gekuschelt, suchte ich in meinem Kopf nach einer guten Beschreibung. Schließlich fand ich die richtigen Worte und setzte mich bequemer hin.

»Ein Zirkus«, erwiderte ich. »Mein Leben ist wie ein Zirkus. Nur einer ohne Tiere, weil ich gegen Käfighaltung bin. Und ohne Clowns, weil die voll spooky sind.«

Aber nein, Moment mal. Nach kurzem Nachdenken stellte ich fest, dass mein Zirkus eigentlich von fünf Clowns geführt wurde. Zufälligerweise waren sie alle älter als ich, total verzogen, herrisch und widerlich reich …

Die Mundwinkel der Psychologin zuckten, als ich diese Gedanken laut aussprach. Die jahrelange Erfahrung in diesem Beruf half ihr jedoch, bei meinem Spruch ernst zu bleiben.

»Du glaubst also, dass deine Brüder gruselig sind?«, fragte sie mit melodischer Stimme.

Ich mochte sie unter anderem wegen dieser Stimme. Ich interessierte mich wenig für all ihre Diplome, für die an den Wänden kaum Platz war. Meiner Meinung nach war das Kennzeichen eines guten Therapeuten oder einer guten Therapeutin eben dieser monotone Singsang. Ihre Art des Sprechens hatte eine beruhigende Wirkung auf mich.

»Am Anfang, als ich sie noch nicht richtig kannte, war genau das mein Eindruck«, gab ich zu und strich mit den Fingerspitzen über die mit braunem Leder gepolsterte Armlehne. »Ich erinnere mich, dass Dylan mich damals so komisch angesehen hat.«

»Wie hast du dich damals gefühlt?«

Ich holte tief Luft und erinnerte mich mit Schaudern an meine Anfangszeit in der Monet-Residenz.

»Wie ein Eindringling«, murmelte ich zunächst leise vor mich hin, dann – als ich beschloss, dass dies der angemessene Ausdruck war – räusperte ich mich und sagte laut: »Ich fühlte mich wie ein Eindringling.«

»Hat außer Dylan noch jemand diesen Eindruck bei dir hinterlassen?«

Ich verfiel ins Nachdenken und ließ meinen Blick über die vollkommen glatte Zimmerdecke schweifen, deren perfektes Weiß eine unerklärliche Ruhe in meine Seele brachte.

»Vielleicht Tony?«, erwiderte ich und verstummte, aber nur für einen Moment, denn ich gehörte zu den Patientinnen, denen zu langes Schweigen während einer Therapiestunde unangenehm war. »Einmal hörte ich ihn sagen, dass ihr Haus kein Ort für mich sei.«

Dies war eine jener Erinnerungen, über die ich nur ungern nachdachte. Die Hailie von damals war extrem durcheinander und ihr Leben war albtraumhaft chaotisch gewesen. Ich mochte es nicht, in diese unangenehme Phase zurückzukehren. Nicht einmal in Gedanken.

»Hast du ihn jemals gebeten, diese Aussage zu erklären?«

»Nein …« Ich lächelte verzweifelt, weil ich nicht in der Lage war, mich richtig zu erklären. »Damals hatte ich einfach nicht den Mut dazu. Dann gab es irgendwie keine Gelegenheit mehr. Und dann … danach war eine Menge los.«

»Was war denn los?«

»Tony hat mich gerettet«, antwortete ich zögernd – denn immer, wenn ich heikle Themen ansprach, ging in meinem Kopf eine rote Lampe an. Ich hatte die Erlaubnis erhalten, in der Therapie über meine Erfahrungen zu sprechen; sogar über jene, die mit dem nicht ganz legalen Teil der Geschäfte der Brüder Monet verbunden waren. Trotzdem war es mir unangenehm, diese Informationen mit Menschen außerhalb der Familie zu teilen, und so grub ich nervös meine Nägel in meine Handflächen, als ich fortfuhr: »Er hat sich vor mich geworfen und mich mit seinem eigenen Körper vor einem Schuss gerettet.«

Jedes Mal, wenn ich mit solchen Geschichten kam, konnte ich das Entsetzen in den Augen der Therapeutin sehen, die mich unablässig mit ihrem klaren Blick durch ihre Cat-Eye-Brille beobachtete. Glücklicherweise war sie darauf vorbereitet, dass ihre Patientin die Schwester der berühmt-berüchtigten Monets war, sodass sie die meisten Enthüllungen, die ich von mir gab, ziemlich gut wegsteckte.

»Danach dachte ich mir, dass er es wohl nicht getan hätte, wenn er mich hassen würde«, fuhr ich fort. »Mit der Zeit erkannte ich, dass er, nun ja, halt so ist, wie er ist. Genau wie Dylan.« Ich rollte automatisch mit den Augen. »Ich habe einfach Zeit gebraucht, um das zu verstehen.«

Die Psychologin nickte sanft, zufrieden damit, dass ich meine eigenen Schlüsse zog, denn sie hatte mich seit Beginn meiner Therapie dazu ermutigt, genau das zu tun.

»Hast du diese Bedenken jemals mit deinem Erziehungsberechtigten besprochen?«

Ich schüttelte den Kopf.

»Es ist schwierig, mit ihm zu reden, weil … Er ist eigentlich der Gruseligste von allen«, lachte ich nervös.

»Wie meinst du das?«, wollte sie wissen.

»Vincent ist wirklich furchterregend. Früher hatte ich richtig Angst vor ihm.«

»Hast du immer noch Angst vor ihm?«

»Ich glaube nicht. Nicht mehr«, sagte ich nachdenklich. »Manchmal ist er mir immer noch unheimlich, aber irgendwie habe ich mich daran gewöhnt. Die Wahrheit ist, dass jeder ein bisschen Angst vor ihm hat.«

»Hm.« Die Therapeutin rückte ihre Brille zurecht und steckte sich eine Strähne ihres aschblond gefärbten Haares hinters Ohr.

»Vince ist aber in Ordnung, wirklich.«

»Was ist mit dem Rest deiner Geschwister?«

»Was soll mit ihnen sein?«, versuchte ich mit einer Gegenfrage abzulenken, was natürlich nicht funktionierte.

»Wie würdest du sie charakterisieren?«

»Will ist großartig. Das war er schon immer. Er ist die ganze Zeit nett und freundlich zu mir und ärgert mich nie. Er würde mir zum Beispiel nie Schlamm ins Gesicht schmieren, wie Dylan.« Die Therapeutin hob eine Augenbraue, aber ich fuhr fort, ohne den Vorfall näher zu erklären: »Ich mag Shane auch sehr. Er ärgert mich manchmal, aber er hat seine guten Momente. Einmal, als ich traurig war, haben wir zusammen einen Zeichentrickfilm geschaut.«

Die Psychologin lächelte ermutigend.

»Das war sehr nett von ihm. Weißt du noch, warum du damals traurig warst?«

Ich nickte erneut. »Shane hat mich getröstet, weil ich mich mit Vincent gestritten hatte. Es war ein ziemlich schlimmer Streit. Einer der schlimmeren, die wir jemals hatten …«

»Worum ging es?«

»Ich erinnere mich, dass Vince mir einen Bodyguard zugewiesen hat, der mich überallhin begleiten sollte. Buchstäblich überallhin.«

»War das gegen deinen Willen?«

»Na ja, klar, es war eine Form der Bestrafung. Jetzt stört es mich nicht mehr so sehr. Ich meine den Leibwächter. Ich mag ihn sogar.« Ich zuckte mit den Schultern. »Man gewöhnt sich dran.«

»Was hast du getan, dass er meinte, du hättest eine Strafe verdient?«

»Vince ist sehr empfindlich, was Lügen angeht, sowie jegliche Handlungen, die sich gegen die Familie richten. Und ich habe mir beides zuschulden kommen lassen«, seufzte ich, nicht sehr stolz auf die Entscheidungen, die ich in der Vergangenheit getroffen hatte.

»Inwiefern hast du denn das Gefühl, gegen deine Familie gehandelt zu haben?«, fragte die Therapeutin nach.

»Tja. Manches, was ich damals gemacht habe, würde ich heute einfach anders angehen.«

Die Therapeutin schwieg, aber mit ihrem Blick ermutigte sie mich weiterzusprechen.

»Ich würde nicht mehr hinter dem Rücken meiner Geschwister etwas aushecken, das sie direkt betrifft«, sagte ich auf. Diese Antwort hatte ich zuvor mehrfach in Gedanken erprobt.

»Was hat sich geändert?«, wollte sie wissen.

Ich brauchte ein paar Sekunden, um meinen Kopf zu heben und ihr direkt in die Augen zu sehen.

»Mir wurde klar, dass sie meine einzige Familie sind. Und dass Familie das Wichtigste ist.«

*

Es war ein vollkommen windstiller Tag. Die Ruhe des fast wellenlosen, im Sonnenschein glitzernden Meeres breitete sich in uns allen aus. Eine solche Ruhe war nur in den seltensten...



Ihre Fragen, Wünsche oder Anmerkungen
Vorname*
Nachname*
Ihre E-Mail-Adresse*
Kundennr.
Ihre Nachricht*
Lediglich mit * gekennzeichnete Felder sind Pflichtfelder.
Wenn Sie die im Kontaktformular eingegebenen Daten durch Klick auf den nachfolgenden Button übersenden, erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Ihr Angaben für die Beantwortung Ihrer Anfrage verwenden. Selbstverständlich werden Ihre Daten vertraulich behandelt und nicht an Dritte weitergegeben. Sie können der Verwendung Ihrer Daten jederzeit widersprechen. Das Datenhandling bei Sack Fachmedien erklären wir Ihnen in unserer Datenschutzerklärung.