Marnau / Jungnickel / Peters | DSR-LINES intern - Insider erzählen | E-Book | www.sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 584 Seiten

Marnau / Jungnickel / Peters DSR-LINES intern - Insider erzählen

Vom schnellen Aufbau und langsamen Ende der DDR-Handelsflotte
3. Auflage 2023
ISBN: 978-3-7584-2929-3
Verlag: epubli
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection

Vom schnellen Aufbau und langsamen Ende der DDR-Handelsflotte

E-Book, Deutsch, 584 Seiten

ISBN: 978-3-7584-2929-3
Verlag: epubli
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection



Kapitän Gerd Peters (?) und drei weitere Insider haben ihre privaten Archive ein Stück weit geöffnet, um Fragen zu beantworten, die in bisherigen Büchern über die Geschichte der Deutschen Seereederei Rostock nicht oder wenig behandelt wurden. Mit eigenen Erlebnisberichten und bisher zum Teil unveröffentlichten Dokumenten und Bildern gehen sie u.a. folgenden Fragen nach: Brauchte die DDR wirklich eine eigene Handelsflotte? Welche Anfangsschwierigkeiten waren zu überwinden? Wie verliefen die ersten Reisen ins Mittelmeer und nach Asien? Welche Menschen standen an der Spitze der Reederei? Wo kamen die ersten Kapitäne her? Wie war das Verhältnis zwischen DSR und den Werften? Wie wurden die Schiffsankäufe aus dem Westen finanziert? Wie wurden diese Entscheidungen getroffen? Was bedeutete das für die Seeleute? Wie konspirativ erfolgte der Ankauf der VÖLKERFREUNDSCHAFT? Wer hat die Steckenpferdbewegung wirklich ausgelöst und warum wurde sie beendet? Wie verlief die Flottenentwicklung in ihren Grundzügen? Wie hat die CIA die DSR eingeschätzt? Für welche absurden 'Vergehen' wurde man gefeuert oder ins Gefängnis gesteckt? Wie hat Direktor Freiberg Millionenschäden durch die Tankerkrise verhindert? Wem hat Rostock das 'Haus der Schiffahrt' zu verdanken? Wie wurde technischer Fortschritt an Bord umgesetzt? Was konnten die Schnellfrachter, die man in Rostock in Dienst stellte? Welche Konsequenzen hatte der halbherzige Einstieg in die Containerschifffahrt? Was ist nach dem Ende der DDR aus DSR-LINES geworden? Warum ging DSR-SENATOR beinahe bankrott und warum wurden sie von HANJIN gerettet? Wie verliefen die letzten 13 Jahre unter südkoreanischer Führung? Diese und andere Themen werden in einem Sammelband behandelt, mit dem Gerd Peters und sein Autorenteam eine Lücke in der Geschichte der deutschen Handelsschifffahrt schließen.

Geboren 1936 in einer Danziger Seemannsfamilie, zog es Heinz-Jürgen Marnau immer zur See. Nach Krieg und Vertreibung in Plau am See aufgewachsen heuerte er nach der Berufsausbildung zum Maschinenschlosser 1954 bei der DSR als Kohlentrimmer auf dem Dampfer WISMAR an. Schiffsingenieur seit 1960, fuhr er auf verschiedenen Schiffstypen und wurde zu einem der profiliertesten 'Chiefs' der DSR und war Initiator des 'komplexen Schiffsbetriebes'. Ab 1970 begleitete er die Entwicklung der DSR-Flotte an Land in leitenden Positionen, u.a. als langjähriger Technischer Inspektor in der Chefinspektion Sein Berufsinteresse galt der Aus- und Weiterbildung des technischen Nachwuchses und der Durchsetzung eines sicheren und wirtschaftlichen Schiffsmaschinenbetriebes. Seit 1992 ist er im Ruhestand.
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Über die Autoren

Kapitän Gerd Peters

Foto: Jutta Peters

Gerd Peters kam 1934 in Berlin in einer segelsportbegeisterten Familie zur Welt und wollte schon immer zur See. Nach Evakuierung in Schlesien und Thüringen kehrte die Familie 1945 ins zerstörte Berlin zurück, wo die Aussichten auf eine Seeoffizierslaufbahn zunächst nicht vielversprechend waren.

Über die Zwischenstationen Stahlschiffbauerlehre auf einer Yachtwerft, Berufsschullehrer und GST-See-sportinstrukteur wurde er 1954 auf die Seeoffiziers-schule der VP-See in Stralsund aufgenommen und setzte 1959 seinen Kommandantenwimpel auf Räumboot 411 der Schwalbe-Klasse. Er schied 1960 aus den DDR-Seestreitkräften aus und fuhr als II.Offizier auf dem Segelschulschiff WILHELM PIECK.

1963 wechselte er zum VEB Deutsche Seereederei, die ihn zu einem Sonderlehrgang für nautische Offiziere delegierte. Nach bestandener Prüfung zum „Kapitän auf großer Fahrt“ erfolgte sein erster Einsatz als IV. Nautischer Offizier auf MS VÖLKERFREUNDSCHAFT. Er sammelte erste Erfahrungen im Ladungsbetrieb ab 1964 als II.Offizier (Ladungsoffizier) auf dem Fracht- und Lehrschiff HEINRICH HEINE. Nach Aushändigung des Patentes A6 1965 fuhr er als I.Nautischer Offizier weiter auf der H.HEINE und später wieder auf der VÖLKERFREUNDSCHAFT und der BOIZENBURG.

1969 wurde Peters zum Kapitän berufen und führte die Typ-IV-Schiffe DRESDEN und BERLIN in der Kuba/Mexiko- und der Fernostfahrt.

Ab 1970 an Land tätig, kam sein journalistisches Talent mehr und mehr zum Tragen, unter anderem bei der Mit-arbeit an Fernsehprojekten („Im Logbuch der Seefahrt geblättert“, „Zur See“ u.a.). Folgerichtig wechselte er von der nautischen Inspektion in die Leitung der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der DSR.

1988 verließ er die Reederei um sich voll dem Journalismus und der Schriftstellerei zu widmen. Sein erstes Buch „Der Nord-Ostsee-Kanal“ erschien 1995,  1998 folgte „Typ IV. Die legendären Frachter der DSR“ und „Vom Urlauberschiff zum Luxusliner“ 2005 mit denen er sich zu einem der führenden deutschen Schifffahrtshistoriker profilierte. Sein Leben hat er in drei bei Hinstorff erschienen Büchern erzählt.

Gerd Peters ist im Februar 2023 bei der Arbeit an diesem Buch verstorben. 

Kapitän Peter Jungnickel

Foto: P. Jungnickel

Geboren im Oktober 1944, beendete Peter Jungnickel 1961 die 10. Klasse und bewarb sich beim VEB Deutsche Seereederei Rostock. Dort begann seine erfolgreiche seemännische Laufbahn am 01. September 1961,  zunächst für zwei Jahre als Matrosenlehrling auf MS HEINRICH HEINE, gefolgt von zwei Jahren als Matrose auf dem 20.000 t MT MERSEBURG.

Nach dem Studium an der Seefahrtschule Wustrow und dem Patent A5 (Wachoffizier auf Großer Fahrt) trat er im September 1967 seinen Dienst als Nautischer Offizier auf dem Fracht- und Lehrschiff MS GEORG BÜCHNER an (Relation Kuba-Mexiko) und fuhr danach fünf Monate als II. Nautischer Offizier auf dem Gasturbinen-Passagierschiff GTMS FRITZ HECKERT.

Nach dem Erwerb des Patentes A6 (Kapitän auf Großer Fahrt) und des Hochschuldiploms an der IHS gehörte Kapitän Jungnickel ab August 1972 zur Bauaufsicht des zweiten Schnellfrachters der DSR MS FRIEDRICH ENGELS und war bis 1976 als II. Nautischer und Erster Offizier auf einem der modernsten Schiffe der Reederei tätig.

Die erste Reise als Kapitän führte im Februar 1977 mit dem Zweischraubenschiff MS FREUNDSCHAFT (Typ IV) in ein neues Fahrtgebiet – Vietnam. Der Höhepunkt der Reise war, dass alle bereits verlängerten Schiffspapiere aufgrund der einmonatigen Reedezeit ungültig wurden und sich nicht mehr verlängern ließen. Der Suezkanal wurde (glücklicherweise) ohne Probleme passiert, und das Schiff wurde in Rostock nach 19 Jahren außer Dienst gestellt.

Auch die zweite Reise mit MS HALBERSTADT brachte eine Besonderheit mit sich. Die Ladung von 7.000 t Reis in Säcken musste an Bord begast werden. Dazu wurden 47 Besatzungsmitglieder für eine Woche in das Seemannsheim von Dalian/VR China evakuiert, während zehn Besatzungsmitglieder für diese Woche mit zehn Chinesen an Bord verblieben. Im Maschinenraum liefen die Hilfsdiesel „wachfrei“ bei regelmäßigen Kontrollen mit Gasmaske. Alles verlief gut.

Zwei weitere Urlaubsvertretungen mit Schiffen des selben Typs - MS SCHWERIN und MS BERLIN - führten nach Kuba/Mexiko, bevor auch diese mit 19 Jahren zu ihren letzten Reisen ausliefen.

Mit MS MAGDEBURG (Typ XD) bot sich 1979 die Gelegenheit, MS WERBELLINSEE im Mittelmeer bei guten Wetterbedingungen über drei Tage und 426 sm mit 7,9 kn nach La Valletta zu schleppen. Es folgten 72 Tage vor Anker auf Reede Basra im Arabischen Golf - in Gemeinschaft mit weiteren 100 Schiffen.

1980 übernahm Jungnickel – mit Unterbrechungen bis 1989 - das Kommando auf MS FRIEDRICH ENGELS. Das Fahrtgebiet war Fernost und der Arabische Golf.

Interessant und prägend waren acht Jahre (1989 bis 1997) der Untersuchung eines weiten Spektrums DSR-interner Seeunfälle bei anfänglich 162 Schiffen, mit Beweissicherung, der Unterstützung betroffener Kapitäne vor Ort, Auswertung des Unfallgeschehens und Korrespondenz mit Kasko- und Haftpflichtversicherern.

Dieser Tätigkeit schlossen sich in Hamburg bis zum Erreichen des Rentenalters zwölf Jahre in einer „Schiffe finanzierenden Bank“ an - mit Verantwortung für alle Versicherungen, die die Eigner im Rahmen der Darlehensverträge abzuschließen hatten bzw. die Bank in ihrem Interesse abschloss (Kasko, Krieg, Haftpflicht/P&I, Ausfall- und Hypothekeninteresse u.a.). Auch hier waren die Ereignisse weit gefächert – von Totalverlusten, Kollisionen mit Personenschäden bis zu vorsätzlichem Untergang. Dazu kamen augenscheinliche Besichtigungen ausgewählter Schiffe.

Geblieben ist das Interesse an Entwicklungen der Seeschifffahrt und spektakulären Seeunfällen sowie deren Aufbereitung an Hand öffentlich zugängiger Informationen für eine an maritimen Ereignissen interessierte Zuhörerschaft.

Diplom- und Schiffsingenieur Heinz-Jürgen („Atze“) Marnau

Foto: H.J. Marnau

Geboren 1936 in einer Danziger Seemannsfamilie, besuchte Heinz-Jürgen Marnau nach Krieg und Vertreibung die Grundschule in Plau am See, Mecklenburg. 1951 begann er eine Lehre als Maschinenschlosser auf der Warnow-Werft und arbeitete danach als Facharbeiter in der Kesselschmiede und im Maschinenbau.

Sobald sich die Gelegenheit dazu bot, heuerte er als Kohlentrimmer auf dem gerade neu in Dienst gestellten Dampfer WISMAR an und fuhr dann drei Jahre als Maschinenassistent auf den Dampfern WISMAR und ROSTOCK sowie auf den Motorschiffen OSTSEEBAD WUSTROW und ANKLAM.

1957 wurde er zur Ingenieurschule für Schiffstechnik in Warnemünde delegiert und machte 1960 seinen Abschluss als Schiffsingenieur. Seine ersten Sporen als Technischer Offizier erwarb er sich auf dem alten Tanker LÜTZKENDORF, dessen verschlissene Anlagen der Maschinenbesatzung alles abverlangten. Inzwischen vom IV. zum I. Ingenieur aufgestiegen, fuhr er 1963 auf dem Kühlschiff FRITZ REUTER und danach als „Chief“ (Leitender Technischer Offizier) auf den Motorschiffen STRALSUND (II), LÜBBENAU, ESPENHAIN und BRANDENBURG.

Später begleitete er die technische Entwicklung der DSR-Flotte in leitenden Positionen an Land. So war er u.a. von 1975 bis 1983 Technischer Inspektor in der Abteilung Schiffsführung der Chefinspektion der DSR, verantwortlich für Grundsatzfragen der Aus- und Weiterbildung der Schiffstechniker sowie Fragen der technischen Dienstorganisation.

Daneben nahm er Lehrverpflichtungen als Dozent an der Betriebsakademie der DSR und an der Ingenieurhochschule Warnemünde/Wustrow wahr und wirkte in einer Reihe von beruflichen Gremien mit. Mit der technischen Praxis an Bord blieb er durch zahlreiche Vertretungsreisen als Chief verbunden, beispielsweise auf MS RIESA (1976), MS GRÖDITZ (1977), MS WEIMAR (1978), MS KÖLPINSEE (1979), MS CALBE (1980), MS VÖLKERFREUNDSCHAFT (1981), MS JENA (1982) und MS CRIMMITSCHAU (1983).

Als Mitte der achtziger Jahre vor den Küsten der DDR und Polens nach Erdgas und Erdöl gesucht wurde, leitete Marnau 1983-1987 die Schiffsinspektion des VEB Geophysik Leipzig, die das Messschiff IMPULS betrieb.

Nach Beendigung dieses Projektes kehrte er zur DSR zurück, wo er von 1988 bis Ende 1992 die Abteilung Containerreparatur, danach Ladehilfsmittel leitete, bevor er in den Ruhestand ging. Er ist Gründungsmitglied des „Vereins der Schiffsingenieure zu Rostock“ (VSIR) und Mitglied im „Förderverein Leuchtturm Warnemünde“ sowie Verfasser von bisher 145 Veröffentlichungen in der maritimen und regionalgeschichtlichen Fachliteratur. 

Dirk Peters

Foto: Regina Peters

Der gebürtige Rüganer verbrachte Kindheit und Schulzeit größtenteils in Rostock, wo er 1981 das Abitur ablegte. Nach seiner Wehrdienstzeit studierte er in der Fachrichtung Ökonomie des Seetransports an der Universität Rostock.

Während eines Betriebspraktikums im Jahr 1986 im Fahrtgebiet Nordeuropa–Indien der DSR kam er erstmals mit der kaufmännischen Seite der Containerschifffahrt in Berührung. Dieses Thema beschäftigte ihn auch in seiner Diplomarbeit und folgenden drei Jahren als wissenschaftlicher Assistent an der Universität Rostock.

Nach einem Teilstudium in Bergen, Norwegen, stieg er 1991 bei der Deutschen Seereederei im Geschäftsbereich Containerdienste ein. Dort hatte er die Chance, von Anfang an beim Aufbau der neuen Containerlinie zwischen Kanada und dem Mittelmeer dabei zu sein, ab 1993 als Leiter des Reedereibüros in Montreal. Nach weiteren Stationen in São Paulo, Brasilien, und Bremen kehrte er 1998 mit seiner Familie nach...



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