Marvelle | Mein skandalöser Viscount | E-Book | www.sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 0049, 320 Seiten

Reihe: Historical Special

Marvelle Mein skandalöser Viscount


1. Auflage 2013
ISBN: 978-3-95446-759-4
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, Band 0049, 320 Seiten

Reihe: Historical Special

ISBN: 978-3-95446-759-4
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Nie wieder soll ein Mann mir das Herz brechen! Das hat Lady Victoria sich geschworen, nachdem ihr geliebter Jonathan ohne ein Wort der Erklärung nach Venedig entschwand. Nun ist der attraktive Viscount zurück und hält um ihre Hand an. Empört weist Victoria ihn ab - obwohl seine Nähe ihre Haut sinnlich prickeln lässt ... Jonathon Pierce Thatcher, Viscount Remington, hat den finanziellen Ruin seiner Familie abgewendet. Als vermögender Mann darf er endlich um die begehrenswerte Victoria werben! Aber wird sie ihm vergeben, wenn sie erfährt, auf welch skandalöse Weise er in der Lagunenstadt sein Geld verdient hat?



Delilah Marvelle ist in Chicago geboren und aufgewachsen. Bereits mit vier Jahren war Delilah ein Theaterfan, spielte mit zehn Jahren ausgezeichnet Klavier und nahm fünf Jahre lang Ballettunterricht. Mittlerweile lebt sie mit ihrem Mann in Oregon. Da es dort sehr viel regnet, fühlt sie sich gezwungen, drinnen zu bleiben und zu schreiben.

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PROLOG

Ein wahrer Gentleman wird sich im Hinblick auf eine Eheschließung erklären, während ein Herzensbrecher nicht vor einem Skandal zurückschreckt. Eine Dame mag zwar der Meinung sein, zwischen einem Gentleman und einem Herzensbrecher unterscheiden zu können, doch das könnte sich als Trugschluss erweisen.

Wie vermeidet man einen Skandal, Autor unbekannt

Später Nachmittag

Bath, England, 21. August 1824

Landsitz der Linfords

Obgleich Jonathan Pierce Thatcher, Viscount Remington mit neunzehn Jahren in den Augen der Gesellschaft als erwachsener Mann galt, war er im Grunde seines Herzens ein verträumter Zwölfjähriger geblieben, der an ritterliche Liebe, Magie und die Macht des Schicksals glaubte. Er wusste zwar, dass Magie und Schicksalsmacht, wie sie in der realen Welt definiert wurden, im Denken eines Mannes nichts verloren hatten, doch für ihn bedeuteten Magie und Schicksal lediglich anderslautende Worte für Hoffnung und Zuversicht. Und niemand würde ihn je davon überzeugen, dass Hoffnungen sich nicht erfüllten.

Denn in diesem Augenblick, in der verblühenden Blütenpracht des weitläufigen Gartens im Schein der Nachmittagssonne, raunte die Hoffnung ihm inbrünstig zu, dass seine Zeit der Liebe endlich gekommen sei. Sie flüsterte ihm zu, die blondgelockte junge Dame im duftig weißen Kleid, die gelangweilt an der Seite ihrer Gouvernante einen gerüschten Sonnenschirm über ihr entzückendes Haupt hielt, werde sein Leben für immer verändern, wenn er sie nur davon überzeugen könnte.

Jonathan hütete sich, Lady Victorias Namen andächtig auszusprechen oder sie in der Menge der sich artig miteinander unterhaltenden Hausgäste unbotmäßig anzustarren. Aber er hätte Grayson am liebsten die Füße geküsst, der ihn zum Gartenfest der Linfords eingeladen hatte.

Da er in den kommenden zwei Wochen Victorias Nähe genießen durfte, spürte er mit untrüglicher Gewissheit, dass sie endlich die Seine werden würde, mit Herz und Namen. Es galt lediglich darauf zu achten, nicht das Missfallen des Gastgebers, ihres Herrn Vaters, zu erregen. Der stets finster dreinblickende Earl of Linford, ein reizbarer Mensch, ließ sich nämlich auch bei geringfügigen Anlässen zu brüllenden Tobsuchtsanfällen hinreißen. Zum Glück hatte der hitzköpfige Earl ein Faible für Jonathan und betonte immer wieder, er habe ihn wie einen Sohn ins Herz geschlossen.

Abgesehen von der Tatsache, dass Jonathan Victoria seit einigen Jahren kannte, fühlte er sich magisch von ihr angezogen. In ihren jadegrünen Augen wähnte er eine für eine Siebzehnjährige höchst erstaunliche, unergründliche Tiefe. Sie plauderte geistreich und schnippisch mit ihm, und ihr selbstbewusstes Auftreten gab ihm zu verstehen, dass sie vor niemandem Respekt hatte, schon gar nicht vor ihm, allerdings hatte sie ihn noch nie ernstlich brüskiert. Tief in seinem Innern spürte er, dass sie ebenso romantisch veranlagt war wie er, was sie freilich geleugnet hätte.

Jonathan bahnte sich seinen Weg durch die Menge der Gäste, die sich an den Silberplatten mit Früchten, Petit Fours und Kuchen auf weiß gedeckten Tafeln im Garten gütlich taten, und näherte sich seinem Freund Grayson.

„Wann soll ich mich ihr erklären?“, fragte er. „Vor meiner Abreise? Oder nach meinen Rückkehr aus Venedig?“

Grayson nahm das letzte Stück Banbury Cake vom Teller und schob es sich in den Mund. Während er es sich schmecken ließ, schüttelte er seinen dunkelblonden Kopf und hielt Ausschau nach Victoria. „Ich rate zwar vor einem überstürzten Schritt ab“, erklärte er kauend, „aber in deinem Fall würde ich nicht warten. Allein wegen der Mitgift meiner Cousine stehen die Freier aus halb Europa bereits Schlange vor der Tür meines Onkels.“

Jonathan nickte knapp, sein Magen krampfte sich bei dem Gedanken zusammen. „Ich hoffe nur, sie erwidert meine Gefühle.“

Grayson stellte seufzend den leeren Kuchenteller ab. „Was immer du tust, Remington, sei kein Schlappschwanz und sag ihr bloß nicht, dass du sie liebst.“

Jonathan straffte die Schultern und senkte die Stimme. „Und warum nicht? Genau diese Gefühle hege ich für sie.“

„Es geht nicht darum, was du für sie empfindest. Victoria ist eine Linford der schlimmsten Sorte. Sobald du das Wort Liebe in den Mund nimmst, wird sie dich der Heuchelei bezichtigen.“

„Heuchelei? Wenn ich ihr sage …“

„Ja. Wenn du es ihr sagst. Falls es dir entgangen sein sollte, sie ist ihrem Vater in vieler Hinsicht sehr ähnlich, bis auf den Griesgram und die Wutausbrüche. Aber kann man es ihr verdenken, nach allem, was sie durchmachen musste? Die Sterne strahlen nicht, wenn der Himmel bewölkt ist. Das hat nichts mit dir persönlich zu tun, es ist nur ihre Art. Deshalb rate ich dir, dich in den nächsten zwei Wochen diplomatisch zu verhalten. Überfordere sie nicht mit albernen Schwärmereien, sonst ergreift sie die Flucht, egal, was sie für dich fühlen mag.“

Jonathan atmete tief durch, wollte nur auf seine innere Stimme hören. Und diese Stimme sagte ihm, dass er seine Angebetete nicht mit Diplomatie gewinnen konnte. „Tu mir den Gefallen und lenke ihre Gouvernante ab. Ich muss mit ihr reden.“

„Jetzt?“, fragte Grayson mürrisch.

„Ja. Jetzt. Geh. Sei so gut.“

Grayson knurrte: „Ich habe dich nicht eingeladen, um mir anzusehen, wie du dir dein eigenes Grab schaufelst. Du musst gewitzt und achtsam sein. Dich ihr hier im Beisein meines Onkels und der Hälfte der vornehmen Gesellschaft zu erklären ist nicht empfehlenswert.“

Jonathan verdrehte die Augen. „Ich habe nicht vor, sie hier und jetzt um ihre Hand zu bitten. Ich will nur ein paar Minuten mit ihr allein sein, ohne ihren Zuchtmeister. Du weißt genau, was Mrs Lambert von mir hält. Die Hexe würde mich am liebsten zum Teufel jagen.“

„Weil du eine Gefahr für die Ware darstellst, von der sie sich erhofft, sie an einen Duke verschachern zu können. Und so sehr es mir missfällt, die traurige Tatsache zu erwähnen, Remington, du bist kein Duke. Auch kein Marquis oder Earl. Oder …“

„Es reicht.“ Jonathan sah ihn finster an. „Tust du mir den Gefallen oder nicht?“

„Vergiss es. Ich habe bereits mehr als genug für dich getan. Zum Dank sollte jedes deiner Kinder einmal meinen Namen tragen. Egal, ob Knabe oder Mädchen.“ Jonathan trat einen Schritt näher, um hervorzuheben, dass er einen ganzen Kopf größer und auch breitschultriger war als Grayson. „Wenn ich daran denke, wie oft ich dir mit meinen Fäusten aus der Bredouille geholfen habe, schuldest du mir diesen Gefallen und noch weit mehr.“

Grayson schnaubte verächtlich. „Was zum Henker erwartest du? Soll ich Mrs Lambert fesseln und knebeln und in eine Besenkammer sperren, während alle Welt zusieht, wie du den Romeo mimst?“

„Ja. Genau das erwarte ich von dir. Mir bleiben nur zwei Wochen, um eine Zusage von Victoria zu erhalten. Zwei lächerliche Wochen. Ich brauche jede Minute mit ihr, die ich kriegen kann.“

Grayson tippte mit einem Zeigefinger gegen die Krawatte seines Freundes. „Dein Leben liegt vor dir. Dein ganzes Leben. Wieso willst du die Dinge überstürzen? Hmm? Wie man hört, versetzen venezianische Frauen ihre Liebhaber derart in Verzückung, dass sie den ganzen folgenden Tag noch benommen sind. Genieße doch diese Freuden, ehe du dich endgültig bindest.“

Jonathan stöhnte enerviert. Es ging ihm nicht um ein Liebesabenteuer mit einer Frau. Ihm ging es darum, seine Angebetete zu erobern und ein ganzes Leben in Leidenschaft mit ihr zu verbringen. „Fünfzehn Minuten.“

Bedächtig wiegte Grayson den Kopf von einer Seite zur andern. „Warum musst du dir ständig nicht nur dein Leben, sondern auch das meine schwer machen? Wieso?“

„Ach ja? Du findest, ich mache dir das Leben schwer?“ Jonathan dämpfte die Stimme. „Mir käme es nicht in den Sinn, heimlich Geld zu entwenden, um es an Frauen zu vergeuden, bei denen man sich über kurz oder lang eine Krankheit holt.“

Grayson blies die Backen auf und stieß den Atem hörbar aus. „Ich brauche nicht noch einen Vater, der mir ständig Vorhaltungen macht.“

Jonathan hätte ihm am liebsten einen Nasenstüber verpasst. „Ein Vater reicht offenbar nicht aus, um dich zur Raison zu bringen. Gott weiß, sechs Väter würden das nicht schaffen. Du kritisierst meinen Lebenswandel und ich den deinen. Einigen wir uns darauf, dass wir uns nicht einig sind. Also, hilfst du mir jetzt oder nicht?“

Seufzend blickte Grayson zur Gartengesellschaft. „Ich gebe dir fünfzehn Minuten, wenn du mir versprichst, meinem Vater nichts von dem Geld zu sagen.“

Jonathan stieß ihm feixend in die Rippen. „Abgemacht.“

Grayson erwiderte den Rippenstoß. „Bleib hier. Ich schicke dir Victoria und lenke Mrs Lambert ab.“

„Du bist ein guter Freund.“

„Ein besserer, als du je verdient hast.“ Grayson zwinkerte ihm zu und entfernte sich.

Jonathan zog an den Manschetten seines Gehrocks und trat an die lange Tafel, die beladen war mit Silberplatten voller Backwerk und Früchten. Er beugte sich über eine leer gegessene Platte, um sein Aussehen im spiegelblank polierten Silber zu prüfen, strich sich eine schwarze Locke nach hinten, die ihm der Sommerwind in die Stirn geweht hatte, richtete sich wieder auf und blickte Grayson hinterher.

Lady Somerville schlenderte am Arm ihres ergrauten Gemahls zum...



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