Mather | Theopolis - Heimat meines Herzens | E-Book | www.sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 192 Seiten

Reihe: MIRA Taschenbuch

Mather Theopolis - Heimat meines Herzens

Liebesreise nach Griechenland
1. Auflage 2012
ISBN: 978-3-95576-098-4
Verlag: MIRA Taschenbuch
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Liebesreise nach Griechenland

E-Book, Deutsch, 192 Seiten

Reihe: MIRA Taschenbuch

ISBN: 978-3-95576-098-4
Verlag: MIRA Taschenbuch
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Demetri kann sich nicht vorstellen, dass sein Vater wirklich ein Verhältnis mit der jungen Frau hat, die ihn in seine Heimat begleitet. Und nach einem Ausflug zu einem malerischen Tempel wünscht er sich nur eins: Das die hinreißende Joanna sein Leben auf Theopolis mit ihm teilen möchte.



Ich habe schon immer gern geschrieben, was nicht heißt, dass ich unbedingt Schriftstellerin werden wollte. Jahrelang tat ich es nur zu meinem Vergnügen, bis mein Mann vorschlug, ich solle doch meine Storys mal zu einem Verlag schicken - und das war's. Mittlerweile habe ich über 140 Romances verfasst und wundere mich manchmal, wie schnell alles ging. Obwohl ich als Kind und auch als Teenager praktisch ständig geschrieben habe, habe ich keine Story wirklich beendet. Wenn mein Zimmer zu chaotisch aussah, kam meine Mutter herein, sammelte alle bekritzelten Blätter ein und warf sie in den Müll. So kam es, dass das Buch, das ich verfasste, als meine Tochter ein Baby war, das erste Werk war, das ich tatsächlich abschloss. Ich fand es schwierig, zwischen dem Haushalt und dem Kind genug Zeit zu finden und schrieb in jeder freien Minute auf ein Stück Papier - nicht gerade professionell, aber so war es halt damals. Mittlerweile sind meine beiden Kinder erwachsen, und ich habe zwei entzückende Enkel, die vier und sechs Jahre alt sind.

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1. KAPITEL

“Ist sie das?” Spiro Stavros warf seinem Arbeitgeber einen ironischen Blick zu.

“Sie ist nicht ganz das, was du erwartet hast, oder?” Demetrios Kastro zog geringschätzig die Brauen hoch. Da seine Ankunft bislang noch nicht bemerkt worden war, konnte er seinen Vater und dessen Begleiterin auf der gegenüberliegenden Seite des überfüllten Salons unauffällig beobachten. Das Paar wurde von Gästen umringt, die gekommen waren, um den alten Mann anlässlich seiner Rückkehr nach Theopolis zu begrüßen. Demetri presste die Lippen zusammen, als sein Vater besitzergreifend den Arm um die Schultern der Frau legte.

“Vielleicht nicht”, räumte er ein. Er hatte sie sich jünger vorgestellt. Als “blondes Flittchen” hatte seine Schwester sie beschrieben. Doch die Frau, die sein Vater als Geliebte gewählt hatte, sah absolut nicht ordinär aus. Ihr Gesicht mit den hohen Wangenknochen vereinte Schönheit und Intelligenz. Das blonde Haar hatte sie zu einem strengen Knoten geschlungen, der die Aufmerksamkeit auf ihren schlanken Hals lenkte. “Sie ist jedenfalls älter, als ich dachte.”

“Und weltgewandter”, fügte Spiro trocken hinzu. “Sie dürfte nicht so leicht loszuwerden sein, wie du erwartet hast.”

“Glaubst du?” Demetri klang zynisch. “Meiner Erfahrung nach hat jeder seinen Preis, mein Freund. Egal, ob Mann oder Frau. Wenn die Belohnung hoch genug ist, werden alle schwach.”

“Schließt dein Urteil mich mit ein?”

Demetri seufzte. “Wir reden nicht von dir, Spiro.”

“Das ist keine Antwort auf meine Frage.”

“Na gut … Ich hoffe nicht. Ich betrachte dich sowohl als Freund als auch als Assistent. Mag sein, dass ich übertrieben misstrauisch bin.”

“Nicht alle Frauen sind wie Athenee, Demetri.” Spiro erkannte, dass er seine Grenzen beinahe überschritten hätte, und fügte rasch hinzu: “Ich sollte mich wohl geschmeichelt fühlen. Also, was willst du nun tun?”

Demetris Miene wurde undurchdringlich. “Ich werde meinen Vater begrüßen und darum bitten, der entzückenden Kiria Manning vorgestellt zu werden.”

“Sei vorsichtig”, warnte Spiro.

“Bin ich das nicht immer?” Mit einem spöttischen Lächeln knöpfte Demetri das Jackett seines dunkelblauen Seidenanzugs auf. “Keine Sorge, ich halte meine Trümpfe zurück.”

Nichtsdestotrotz verspürte er eine leichte Gereiztheit, als er den Raum durchquerte. Verdammt, sein Vater war erst seit wenigen Wochen aus dem Krankenhaus, Wochen, die er in London verbracht hatte, um der hochsommerlichen Hitze auf Theopolis zu entgegen. Der alte Mann war ernsthaft krank gewesen. Wann, um alles in der Welt, hatte er die Zeit gefunden, diese Frau kennen zu lernen und intim mit ihr zu werden?

Er würde es herausfinden. Auf seinem Weg zu Constantine Kastro und dessen Geliebter wechselte er hier und dort ein paar Worte. Wie hieß sie doch noch gleich? Manning, richtig. Aber wie lautete ihr Vorname? Stirnrunzelnd überlegte Demetri. Joanna! Joanna Manning. Ob es ihr richtiger Name war? Falls ja, war er genauso elegant wie die Frau selbst.

“Erzähl mir nicht, dass du deshalb so grimmig dreinblickst, weil ich jetzt wieder hier bin.” In den – vermutlich der Frau zuliebe – auf Englisch gesprochenen Worten seines Vaters schwang ein spöttischer Unterton mit.

Zu spät erkannte Demetri, dass seine Gefühle sich auf seinem Gesicht widergespiegelt hatten. Rasch rang er sich ein höfliches Lächeln ab, schüttelte dem alten Mann die Hand und erwiderte die traditionelle Umarmung mit aufrichtiger Herzlichkeit. “Verzeih mir, Papa. Natürlich bin ich froh, dass deine Ärzte dich für gesund genug erachten, endlich zu uns zurückzukehren.”

Constantine wirkte jedoch keineswegs erfreut. “Ich bin kein Invalide”, verkündete er, obwohl sein ausgemergelter Körper die Behauptung Lügen strafte. “Die Ärzte haben mich für genesen erklärt, also benimm dich nicht so, als wäre ich aus dem Krankenhaus geflohen.”

Demetri verzichtete auf eine Antwort und wandte sich stattdessen der Begleiterin seines Vaters zu. Da sie von neugierigen Zuschauern umringt wurden, war Constantine nun gezwungen, ihm die Frau vorzustellen.

“Meine Liebe …” Er ignorierte Demetris kaum verhohlene Entrüstung über die vertrauliche Anrede. “Darf ich dich mit meinem Sohn bekannt machen. Demetrios, dies ist Joanna. Joanna Manning, meine … Freundin.”

“Wie geht es Ihnen?”

Die Frau beging nicht den Fehler, seinen Vornamen zu benutzen. Demetri lächelte zufrieden. “Es ist mir ein Vergnügen, Sie zu treffen, Kiria Manning. Hoffentlich ist unser Wetter für Sie als Engländerin nicht zu belastend.”

“Im Gegenteil”, entgegnete sie trotz der feinen Schweißperlen auf ihrer Oberlippe. “Ich liebe die Hitze. Sie ist so … sinnlich.”

Sinnlich? Nur mit Mühe verbarg er seine Verblüffung. Er hatte zwar gehört, dass sein Vater von dieser Frau besessen war, doch er hatte nicht damit gerechnet, dass sie ihn aus der Fassung bringen würde. Täuschte er sich, oder amüsierte sie sich tatsächlich über die Situation? Mit ungefähr einssiebzig war sie größer als die meisten Frauen seines Bekanntenkreises, und obwohl er sie trotzdem noch um Haupteslänge überragte, musste sie den Kopf nicht allzu weit zurücklegen, um ihn anzuschauen. Versuchte sie etwa, ihn zu provozieren? Nein, das war lächerlich. Allerdings schien ihre trotzige Miene ihn geradezu herauszufordern …

“Verstehe. Sind Sie denn an das griechische Klima gewöhnt, Miss Manning?”

“Mrs. Manning”, korrigierte sie ihn. “Aber nennen Sie mich ruhig Joanna oder Jo, wenn Ihnen das lieber ist.” Nach einem zärtlichen Blick auf Constantine fügte sie hinzu: “Nein, ich habe mich noch nicht akklimatisiert, doch das wird sich hoffentlich bald ändern.”

Man hatte ihm nicht gesagt, dass sie verheiratet gewesen war. Doch irgendwie passte diese Tatsache ins Bild. Und falls er noch Zweifel an ihrer Beziehung zu seinem Vater gehegt hätte, so wären sie durch den innigen Blick zerstreut worden.

“Leben Sie auf der Insel, Demetrios?”, erkundigte sie sich. “Oder haben Sie ein eigenes Heim?”

“Dies ist mein Heim.” Diesmal war er außerstande, seinen Ärger zu überspielen. “Das Haus hier ist der Familienstammsitz. Aber keine Sorge, Mrs. Manning, es ist weitläufig genug, um uns alle unterzubringen, ohne dass wir uns auf die Füße treten.”

Zufrieden registrierte er, dass sie bei der Zurechtweisung leicht zusammenzuckte. Ihre vollen Lippen bebten kaum merklich. Verdammt, was interessierte ihn ihr weicher, verletzlich wirkender Mund? Sie war eine Frau, die sich aushalten ließ. Es gab keinen Grund, sie zu bedauern. Sein Vater war der Verletzliche. Verletzlich und einfältig. Was glaubte er denn, was sie von einem über dreißig Jahre älteren Mann wollte?

“Demetri hat seine eigene Suite”, warf Constantine ein und sah ihn vorwurfsvoll an. “Genau wie Alex und Olivia. Unsere Insel ist sozusagen unsere Burg. Du wirst leider bald feststellen, dass Sicherheit für uns sehr wichtig ist.”

Joanna nickte. “Verstehe.”

“Das bezweifle ich”, meinte Demetri. “Mein Vater ist sowohl für Terroristen wie auch für Paparazzi ein begehrtes Ziel. Nur auf Theopolis können wir – normalerweise – gewährleisten, dass er nicht Opfer skrupelloser Männer und Frauen wird.”

Ihre tiefblauen Augen funkelten. “Sie wollen doch nicht etwa andeuten, dass ich eine Bedrohung für Ihren Vater sein könnte, oder?”, fragte sie kühl.

Er konnte kaum ein Lächeln unterdrücken. “Natürlich nicht.” Ein kurzer Blick auf seinen Vater verriet, dass dieser keineswegs von der Beteuerung seines Sohnes überzeugt war. “Ich bin sicher, Sie und mein Vater haben vieles gemeinsam. Haben Sie auch Kinder, Mrs. Manning?”

“Nein.”

Zu Demetris Erstaunen legte sein Vater schützend den Arm um Joannas Schulter und zog sie an sich. Es schien eine spontane Reaktion zu sein, als wüsste er Details aus ihrer Vergangenheit, die sie vor anderen verbarg. Demetri fragte sich, worum es sich handeln mochte. Ihm missfiel der Gedanke, dass hinter der Affäre mehr stecken könnte als eine vorübergehende Verirrung seines Vaters.

Bevor Demetri jedoch etwas darauf erwidern konnte, beendete sein Vater das Gespräch. “Dort drüben ist Nikolas Poros”, sagte er zu Joanna Manning. “Ein alter Freund und Geschäftspartner. Ich möchte, dass du ihn kennen lernst.” Er sah seinen Sohn kurz an. “Würdest du uns bitte entschuldigen?”

Es war weniger eine Frage als ein Befehl. Demetri neigte schweigend den Kopf und trat einen Schritt beiseite, um die beiden vorbeizulassen. Joanna schaute ihn im Vorbeigehen verstohlen an. Triumphierend? Demetri war sich nicht sicher. Eines stand allerdings fest: Die Vernarrtheit seines Vaters in diese Frau war stärker als die sexuelle Faszination, die Demetri anfänglich vermutet hatte.

“Demetri, wie geht es dir? Soll ich dir einen Drink besorgen?”

Widerstrebend konzentrierte er sich auf seine Umgebung. Nachbarn, Freunde, Verwandte. Sie alle hatten sich versammelt, um den alten Mann daheim willkommen zu heißen, und wollten nun auch Demetri begrüßen. Ihm blieb nichts anderes übrig, als das Problem mit seinem Vater und dessen Geliebter vorerst zu vergessen und lächelnd den ergebenen Sohn zu spielen.

Verdammt, ich bin ihm ergeben, dachte er grimmig und nahm ein Glas Champagner entgegen, doch ich bin auch sein Stellvertreter, und er sollte den Respekt, den er in der Geschäftswelt genießt, nicht wegen einer Frau gefährden, die seine momentane Schwäche schamlos ausnutzt.

“Sie ist wirklich schön, nicht wahr?” Spiro hatte sich ihm unbemerkt genähert.

“Ja,...



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