Maynard | Sanft berührt - und schon verführt? | E-Book | www.sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 1762, 144 Seiten

Reihe: Baccara

Maynard Sanft berührt - und schon verführt?


1. Auflage 2013
ISBN: 978-3-95446-548-4
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, Band 1762, 144 Seiten

Reihe: Baccara

ISBN: 978-3-95446-548-4
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



'Ich will meine Tochter sehen!' Was fällt ihm eigentlich ein? Am liebsten würde Olivia dem wutentbrannten Mann die Tür vor der Nase zuknallen. Sechs Jahre ist es her, seit er ihr in sinnlichen Nächten den Himmel auf Erden geschenkt hat. Dann verschwand er spurlos, und Olivia machte zwei Entdeckungen: Sein Name war falsch, und sie war schwanger! Also was will Kevin, nein, Kieran jetzt in ihrem und Cammies Leben? Und warum verspürt sie plötzlich diese verräterische Sehnsucht nach diesem Betrüger - als genüge schon eine Berührung von ihm, erneut ihre Leidenschaft zu wecken?



Janice Maynard wuchs in Chattanooga, Tennessee auf. Sie heiratete ihre High-School-Liebe während beide das College gemeinsam in Virginia abschlossen. Später machte sie ihren Master in Literaturwissenschaften an der East Tennessee State University. 15 Jahre lang lehrte sie in einem Kindergarten und einer zweiten Klasse in Knoxville an den Ausläufern der schönen Great Smoky Mountains. Im Herbst 2002 verließ sie die Schule um in Vollzeit zu schreiben.

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1. KAPITEL

Kieran Wolff stand auf der vorderen Veranda des kleinen gelben Hauses und blickte nachdenklich vor sich hin. Aus der Ferne waren fröhliche Kinderstimmen und das Geräusch eines Rasenmähers zu hören. Offenbar lebten in dieser Gegend von Santa Monica ganz normale Familien. Und auch Olivia wohnte hier, wie er endlich herausgefunden hatte.

Das musste nicht unbedingt etwas zu bedeuten haben. Der Artikel, den er aus der Zeitung seines Vaters ausgeschnitten hatte, brannte wie Feuer in seiner Hosentasche. Er brauchte ihn nicht noch einmal zu lesen, denn die Worte würde er nie vergessen.

Die Oscar-Gewinner Javier und Lolita Delgado veranstalteten aus Anlass des fünften Geburtstages ihrer Enkelin eine extravagante Party. Das berühmte Paar, das zu den letzten großen Stars Hollywoods gehört, hatte dazu jeden eingeladen, der sich in der Filmindustrie einen Namen gemacht hat. Die kleine Cammie schien sich gut zu amüsieren. Sie war die Hauptperson des Abends und genoss das Ponyreiten und die Luftballons. Lediglich Kaviar wurde beim Nachmittagsbuffet nicht serviert. Olivia Delgado, die Mutter des Mädchens, hielt sich wie üblich im Hintergrund. Allerdings wurde sie hin und wieder mit dem Nachwuchsstar Jeremy Vargas gesehen.

Immer wieder musste Kieran an die Kleine denken. Zeitlich könnte es hinkommen. Aber das allein war noch kein Beweis dafür, dass Cammie sein Kind war.

Plötzlich und unerwartet stieg heiße Wut in ihm auf, gleichzeitig aber auch tiefes Bedauern. Das war alles so verwirrend! Wie sehr hatte er sich bemüht, Olivia zu vergessen. Die Zeit mit ihr war kurz, aber dafür außergewöhnlich gewesen. Er hatte sie mit einer Leidenschaft geliebt, zu der nur ein junger Mann fähig war.

Konnte es also wahr sein? Wieder einmal zog er den zerknitterten Zeitungsausschnitt aus der Tasche und starrte auf das unscharfe schwarzweiße Foto. Das Gesicht des Kindes lag im Schatten. War dies seine Tochter?

Seine Finger bebten, als er das Papier zurück in die Tasche steckte. Erst vor weniger als drei Tagen war er aus dem Nahen Osten zurückgekommen. Immer noch litt er unter dem Jetlag. Auch wenn die Trennung von Olivia nicht gut gelaufen war, konnte er sich nicht vorstellen, dass sie die Schwangerschaft vor ihm verheimlicht hätte.

Als er den Artikel mehr oder weniger zufällig im Büro seines Vaters entdeckt hatte, hatte er ohne nachzudenken sofort seine Pläne geändert. Anstatt an dem lange geplanten Familientreffen in den Bergen von Virginia teilzunehmen, hatte er sich direkt wieder verabschiedet und die nächste Maschine nach Kalifornien genommen. Und nun stand er hier vor Olivias Tür, nervös und aufgeregt, und drückte mit zitterndem Zeigefinger auf den Klingelknopf.

Als die Tür aufging, straffte er die Schultern und setzte ein ironisches Lächeln auf. „Hallo, Olivia.“

Die Frau, die ihm gegenüberstand und ihn aus großen braunen Augen fassungslos anstarrte, hätte selbst ein Filmstar sein können. Sie ähnelte ihrer exotisch aussehenden Mutter sehr, wirkte nur auf eine sanftere Weise schön. Die zarte Haut war von der Sonne gebräunt, das rotbraune Haar fiel ihr voll und weich auf die Schultern. Vor Überraschung hatte sie die vollen Lippen leicht geöffnet. Als sie ihn erblickte, wich alle Farbe aus ihrem Gesicht.

Das registrierte Kieran voll Genugtuung. Denn so sehr er sich auch dafür schämte, er konnte dem Zwang nicht widerstehen, ihr wehzutun. „Darf ich hereinkommen?“

Nervös befeuchtete sie sich mit der Zunge die Lippen, die pochende Ader an ihrem Hals verriet, dass ihr Puls raste. „Warum bist du gekommen?“ Sie bemühte sich sichtlich, Haltung zu bewahren, aber Kieran konnte sehen, dass es ihr nicht leicht fiel.

„Ich hatte Lust, dich wiederzusehen und alte Erinnerungen aufzufrischen. Sechs Jahre sind eine lange Zeit.“

Sie rührte sich nicht. „Ich habe keine Zeit“, sagte sie abweisend. „Ich muss arbeiten. Es passt mir jetzt nicht.“

Ihr Versuch, ihn abzuwimmeln, hätte ihn amüsiert, wenn er nicht schon bei ihrem Anblick die alte Erregung gespürt hätte. Diese vollen Brüste, die sich unter dem weißen Top abzeichneten … Er konnte den Blick nicht davon lösen. Jedem gesunden Mann zwischen sechzehn und siebzig wäre es genauso gegangen. Ihr Körper schien ihm noch verführerischer zu sein als früher.

Sanft, aber bestimmt drückte er die Tür auf. „Dir passt es vielleicht nicht, aber mir. Sogar sehr gut.“

Unwillkürlich machte sie ein paar Schritte rückwärts und ließ ihn ein. Schnell sah er sich in dem aufgeräumten, gemütlichen Wohnzimmer um. Irgendetwas fehlte. Doch dann ging ihm auf, was es war. Alles war zu sauber, zu ordentlich. Es lagen keine Spielsachen herum, keine Puzzles oder Bilderbücher auf dem Couchtisch. Nichts wies darauf hin, dass hier ein Kind zu Hause war.

An der gegenüberliegenden Wand standen gut bestückte Bücherregale. Kieran musterte sie kurz. Offenbar war Olivia immer noch sehr vielseitig interessiert, denn ihm fielen moderne Romane, aber auch Geschichtsbücher und Kunstbände auf. Schon auf der Uni war sie durch ihre Intelligenz aufgefallen und durch ihre Fähigkeit, natürliche Kreativität mit einem gesunden Geschäftssinn zu verbinden.

Aber was war das? An einer Wand hing ein gerahmtes Foto. Er trat näher, um es genauer zu betrachten. Sofort erkannte er den Hintergrund und erinnerte sich an das Wochenende, das er mit Olivia in Englands Lake District verbracht hatte. Sie hatte ihre Doktorarbeit über die berühmte Kinderbuchautorin Beatrix Potter geschrieben und hatte ihm unbedingt das Haus zeigen wollen, in dem Peter Rabbit erdacht worden war. Danach hatten sie sich in einem gemütlichen Bed and Breakfast einquartiert, und wenn Kieran an die Tage und vor allem Nächte mit Olivia zurückdachte, konnte er seine sexuelle Erregung nur schwer unterdrücken. Hatte er später jemals wieder so empfunden?

Himmel, wie sehr hatte er versucht, sie zu vergessen und seinem Vater ein guter Sohn zu sein! Oft hatte er bezweifelt, dass seine damalige Entscheidung richtig gewesen war. Er hatte Olivia ohne Erklärung, ohne ein einziges Wort verlassen, weil es ihm Angst machte, wie sehr er ihr verfallen war. Doch er hatte sich nach ihr gesehnt. Mein Gott, wie sehr hatte er sich nach ihr gesehnt! Nach der eleganten, witzigen und schönen Olivia, die dazu noch einen Körper hatte, der einen Mann verrückt machen konnte.

Entschlossen schob er diese Gedanken beiseite. Es bestand durchaus die Möglichkeit, dass genau diese Frau ihn auf eine Art und Weise hintergangen hatte, die nicht zu verzeihen war. Das durfte er nie vergessen. Dieses erste Treffen nach sechs Jahren hätte besser irgendwo in der Öffentlichkeit stattfinden sollen. Denn hier so ganz ohne Zeugen, war Kieran sich selbst nicht sicher, wozu er vielleicht fähig war …

Er trat etwas näher an das Bild heran. Olivia blickte lächelnd in die Kamera und hielt ein kleines Mädchen an der Hand. Kieran sah genauer hin, und ihm stockte der Atem. Das war ganz eindeutig eine kleine Wolff! Die weit auseinanderstehenden Augen, der ernste Blick, das ausgeprägte Kinn. Er fuhr herum und durchbohrte Olivia mit seinem Blick. „Wo ist sie? Wo ist meine Tochter?“

Olivia nutzte das schauspielerische Talent, das sie von ihren Eltern geerbt hatte, um ihr Gegenüber verwirrt anzusehen. „Deine Tochter?“

Kieran zog die dunklen Brauen zusammen. „Nun tu doch nicht so. Zu solchen Spielchen bin ich nicht aufgelegt. Ich will sie sehen. Und zwar sofort.“ Ohne ihre Antwort abzuwarten, ging er auf die Treppe zu.

Olivia versuchte gar nicht erst, ihn zurückzuhalten. Irgendwie hatte sie immer gewusst, dass sie sich eines Tages erneut begegnen würden. Jedoch war sie davon ausgegangen, dass sie bestimmen würde, wie dieses Treffen ablief. Kieran Wolff war der erste und auch der einzige Mann, mit dem sie bisher geschlafen hatte. Bevor sie ihn kennenlernte, war sie ein schüchternes und eher einsames Mädchen gewesen, das gern las und darüber die Wirklichkeit vergaß. Durch ihn hatte sie eine ganz neue Welt entdeckt, ein anderes Leben voller Sinnlichkeit und sexueller Freuden.

Und dann war er verschwunden. Bei dem Gedanken daran verlor sie sofort jegliche Schuldgefühle. Zu genau erinnerte sie sich, wie sehr sie unter der abrupten Trennung gelitten hatte.

Oben auf der Treppe sah Kieran sich kurz um. Dann stürzte er durch die geöffnete Tür in ein Zimmer, das ganz eindeutig von einem kleinen Mädchen bewohnt wurde. Der weiße Baldachin über dem Bett war mit rosa Schleifen geschmückt, an der Wand hingen große Poster aus Zeichentrickfilmen, und ein Paar Ballettschuhe hing an einem Haken an der Tür.

Einen Augenblick lang war Olivia gerührt, als sie sah, mit welch traurigem Lächeln sich Kieran in dem Raum umsah. Doch dann nahm sie sich zusammen. „Ich frage dich noch einmal. Weshalb bist du gekommen, Kieran?“ Sie musterte ihn mit einem, wie sie hoffte, gleichgültigen Blick. Er hatte sich zwar verändert, doch sie musste zugeben, dass er immer noch gut aussah. Er war leger gekleidet, trug das dunkle Haar kurz geschnitten und wirkte, als wolle er wie Indiana Jones gleich zu seinem nächsten Abenteuer aufbrechen. Auch aus diesem Grund hatte sie damals gar nicht erst versucht, mit ihm Kontakt aufzunehmen.

Erstaunt sah er sie an. „Dann weißt du also, wer ich bin?“

„Allerdings. Vor ein paar Jahren habe ich einen Privatdetektiv engagiert, um die Wahrheit über Kevin Wade herauszufinden. Du kannst dir vorstellen, wie überrascht ich war, als ich feststellen musste, dass es...



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