McCallum | Te quiero heißt, ich liebe Dich | E-Book | www.sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 192 Seiten

Reihe: MIRA Taschenbuch

McCallum Te quiero heißt, ich liebe Dich

Liebesreise auf die Balearen
1. Auflage 2012
ISBN: 978-3-95576-100-4
Verlag: MIRA Taschenbuch
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Liebesreise auf die Balearen

E-Book, Deutsch, 192 Seiten

Reihe: MIRA Taschenbuch

ISBN: 978-3-95576-100-4
Verlag: MIRA Taschenbuch
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Jahrelang hat Jane sich eingeredet, dass die Zeit mit dem reichen Miguel de Tarrago in jenem heißen Sommer auf Mallorca nur eine bedeutungslose Romanze war. Als sie nun auf die Insel zurückkehrt und Miguel wiedertrifft, spricht ihr Herz allerdings eine ganz andere Sprache.

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1. KAPITEL


Strahlender Sonnenschein und das tiefblaue glitzernde Mittelmeer, das heute nur leichten Wellengang hatte, versetzten Jane in Hochstimmung, während sie auf dem schmalen Surfbrett immer mehr an Sicherheit gewann. Der Wind war gerade stark genug, um sie aus der kleinen Bucht hinaus aufs offene Meer zu treiben.

Sie hatte es geschafft! Vor einer Woche hatte sie sich zum ersten Mal aufs Surfbrett gewagt, und jetzt war sie endlich so weit, dass sie allein aufs Meer hinausfahren konnte. Nun brauchte sie Hans und seine Unterrichtsstunden nicht mehr! Sie konnte surfen, so, wie sie wollte, und musste sich nach niemandem mehr richten.

Jane wusste, dass sie einen hübschen Anblick auf dem Wasser bot. Sie hatte kurzes, dunkles Haar und eine sehr schlanke, makellose Figur. Obwohl sie auf den ersten Blick zerbrechlich wirkte, war Jane ziemlich kräftig und robust, was ihr die Männer jedoch nie so recht glaubten. Schon seit sie ein Teenager war, hatte sie ständig vom anderen Geschlecht zu hören bekommen, was sie angeblich alles nicht konnte.

“Du bist nicht stark genug, das Segel außerhalb der Bucht zu halten”, hatte Hans gesagt, und das hatte Jane auf die Palme gebracht.

“Françoise, diese Französin, ist gestern auch hinausgesurft, und bei ihr hast du kein Wort gesagt!”, hatte Jane protestiert. “Sie ist auch nicht größer als ich. Warum machst du dann bei mir so ein Theater?”

Hans hatte jedoch nur gelacht. “Françoise surft schon seit Jahren, und davor ist sie gesegelt. Im Gegensatz zu dir kennt sie sich mit Wind und Seegang aus …”

“Aber heute ist der Wind nicht stark! Wenn ich die Bucht nicht verlassen darf, lohnt sich der ganze Aufwand doch gar nicht!”

Hans hatte sie einen Augenblick lang nachdenklich angesehen und sich dabei über den dichten Schnurrbart gestrichen. “Wenn du unbedingt die Bucht verlassen willst, kann ich dich natürlich nicht davon abhalten. Aber warnen muss ist dich trotzdem. Du gehörst noch immer zu den Anfängern. Warum nimmst du fürs erste Mal nicht eins der kleineren Bretter?”

“Ach, du meinst, ich soll ein Kindersurfbrett nehmen?”, hatte Jane sich aufgeregt. Das unterdrückte Schmunzeln auf Hans’ Gesicht war ihr nicht entgangen.

“Ja, warum nicht?” Dass Hans sich köstlich über sie amüsierte, war Jane nicht entgangen. Dass sie das fast zur Weißglut brachte, wollte sie sich jedoch nicht anmerken lassen.

“Damit bräuchte ich ja ewig, um aus der Bucht hinauszukommen, weil der Wind nicht stark genug ist”, hatte sie eingewandt, doch Hans, der offenbar keine Lust mehr hatte, sich mit ihr zu streiten, hatte bereits dem nächsten potenziellen Kunden entgegengesehen.

Jane hatte so getan, als würde sie nachgeben. In Wahrheit aber hatte wilde Entschlossenheit sie gepackt. Sie nahm das Surfbrett, das sie die ganze letzte Woche gehabt hatte, und schob es ins Wasser. Hans würde sich noch wundern! Sie war zwar klein, aber keineswegs schwach und zerbrechlich. Das würde sie allen beweisen!

Jane war fast am Ende der Bucht angelangt, als ein Schnellboot dicht an ihr vorüberzog und dabei so starke Wellen schlug, dass es ihr das Segel aus der Hand riss. Sie versuchte krampfhaft, auf dem schaukelnden Brett stehen zu bleiben. Doch als das Boot zurückkam und eine enge Schleife um ihr Surfbrett drehte, verlor sie das Gleichgewicht und landete im Wasser. Wütend zog sie sich wieder hoch, strich das nasse Haar aus dem Gesicht und setzte sich auf. Was fiel diesem unverschämten Kerl ein? Wenn er wiederkam, würde sie ihm gehörig die Meinung sagen, ganz gleich, wer es war.

“Was für eine Überraschung! Ich dachte, du hättest es aufgegeben, auf Mallorca Urlaub zu machen.” Die warme, dunkle Stimme mit dem leichten spanischen Akzent war Jane nur allzu gut bekannt.

“Miguel!” Sie glaubte ihren Augen nicht zu trauen. Jane fühlte sich sofort zurückversetzt in die Zeit vor fünf Jahren, als sie noch ein Teenager gewesen war – gefangen im Netz des faszinierendsten Mannes, dem sie je begegnet war. Sofort begann ihr Herz höherzuschlagen, wie damals, wenn Miguel in ihrer Nähe war. Sei vernünftig, Jane, versuchte sie sich zu beruhigen. Du bist zweiundzwanzig und keine siebzehn mehr …

“Weißt du was, Jane? Ich hatte ganz den Eindruck, dass du uns absichtlich aus dem Weg gehst. Oder habe ich mich da getäuscht?” Miguel musterte sie so eindringlich von oben bis unten, dass ihr vor Verlegenheit das Blut in die Wangen schoss.

“Da hast du völlig recht!”, fuhr sie ihn an. “Ich bin nur auf dieser Insel”, sie betonte das Wort “nur” dabei, “weil ich hier einen Ferienjob gefunden habe.” Verglichen mit der kühlen blonden Schönheit an Miguels Seite, kam Jane sich vor wie ein Mauerblümchen. “Und wie ich sehe, bist du ja bereits in bester Gesellschaft. Wenn ihr mich nun entschuldigen möchtet, ich surfe nämlich weiter!”

“Du hast doch nicht etwa vor, die Bucht zu verlassen?”, rief Miguel ihr gegen den Wind zu.

“Und wenn schon, was geht dich das an?”, entgegnete sie schnippisch.

“Sei nicht kindisch, Jane! Der Wind da draußen ist zu stark. Du wirst das Segel nicht halten können. Du bist doch sicher vernünftig genug, einen gut gemeinten Ratschlag anzunehmen?”

Jane wäre Miguel vor Wut am liebsten an die Kehle gesprungen. Kaum war er da, musste er sich schon in ihre Angelegenheiten mischen! Warum ließ sie sich nur immer von ihm aus der Fassung bringen? Schließlich war sie kein Teenager mehr, sondern eine Frau von zweiundzwanzig, die ihre Gefühle besser im Griff haben sollte. Jane schluckte ihren Zorn hinunter und antwortete so ruhig wie möglich: “Also gut, ich bleibe in der Bucht. War nett, dich wiederzusehen, Miguel.”

Dann nahm sie das Segel auf, winkte kurz und ließ sich weitertreiben.

Jane blieb nichts anderes übrig, als so lange in der Bucht zu bleiben, bis Miguels Boot verschwunden war. Während sie sich langsam zurück in Richtung Festland treiben ließ, dachte sie darüber nach, wie er sie behandelt hatte, als sie noch ein Teenager gewesen war. Sie biss die Zähne zusammen. Miguel de Tarrago hatte sich nicht verändert. Sicher würde er bei der erstbesten Gelegenheit seiner Schwester erzählen, dass ihre kleine Schulfreundin auf der Insel war. Warum hatte er ausgerechnet jetzt hier auftauchen müssen? Was tat er überhaupt auf Mallorca?

Na ja, irgendwann muss selbst Miguel einmal Urlaub machen, überlegte Jane. Seine Familie besaß die schönste Villa in dieser Gegend. Und wenn Jane ehrlich war, musste sie zugeben, dass Miguel immer noch der attraktivste Mann war, den sie kannte. Obwohl sie während der letzten fünf Jahre alles versucht hatte, das Bild dieses Mannes aus ihrem Gedächtnis zu verdrängen, war es ihr nicht gelungen.

Jane hörte, wie das Boot erneut von hinten auf sie zukam und wappnete sich für den nächsten Angriff. Miguel umkreiste sie ein letztes Mal und verschwand dann mit der schönen Blondine aufs offene Meer.

Während das Surfbrett im Kielwasser des Schnellbootes heftig schaukelte, stieß Jane die schlimmsten Verwünschungen aus. Sie würde es Miguel de Tarrago zeigen!

Nachdem Jane die schützende Bucht verlassen hatte, stellte sie überrascht fest, dass der Wind hier draußen tatsächlich sehr viel stärker blies. Es kostete sie ihre ganze Kraft, das Segel in der richtigen Position zu halten und dabei nicht vom Brett zu fallen.

Einerseits war es herrlich, so rasend schnell übers Wasser zu gleiten, doch andererseits wurde es Jane nun doch ein bisschen mulmig. Der Wind war hier mindestens zehnmal so stark wie in der Bucht. Hatte sie ihre Kräfte vielleicht doch überschätzt? Schon nach wenigen Minuten war sie viel weiter aufs offene Meer hinausgetrieben, als sie ursprünglich vorgehabt hatte. Die Wellen wurden immer höher und machten es zunehmend schwer, auf dem Brett zu bleiben.

Plötzlich drehte der Wind, Jane verlor das Gleichgewicht und fiel zum zweiten Mal ins Wasser. Wütend zog sie sich wieder hoch. Als sie auf dem Brett saß, wurde ihr erschreckend bewusst, dass sie es niemals schaffen würde, aus eigener Kraft zurück zum Festland zu kommen.

Trotzdem wollte sie nicht aufgeben. Sie stand wieder auf und versuchte erneut, gegen den harten Seegang anzukämpfen. Nach einer halben Stunde kräftezehrender Bemühungen ließ sie sich schließlich erschöpft aufs Brett sinken. Erst jetzt bemerkte sie, wie weit sie sich inzwischen von der schützenden Bucht entfernt hatte. Hans musste sie gesehen haben, als sie die Bucht verlassen hatte. Wahrscheinlich wollte er sie zur Strafe für ihre Dummheit zappeln lassen und schickte nur deshalb kein Boot hinaus.

Die Wellenberge wurden immer höher, sodass Jane das Festland kaum noch sehen konnte. Jetzt bekam sie wirklich Angst. Was sollte sie tun, und vor allem, was würde man sagen, wenn sie nicht rechtzeitig an ihrem Arbeitsplatz erschien? Sie war in einer der großen, exklusiven Villen, die die Bucht umgaben, für den ganzen Sommer als Köchin engagiert worden.

Heute Abend sollte Jane ein Dinner für zwölf Personen vorbereiten. Ihre Chefin, Mrs. Waters, war zwar nett und sah die Dinge ziemlich locker, aber das auch nur bis zu einem gewissen Punkt. Sie wäre alles andere als begeistert, wenn die erste Dinnerparty dieses Sommers im wahrsten Sinne des Wortes ins Wasser fiele. Glücklicherweise hatte Jane schon am Morgen den Hauptgang des Menüs vorbereitet. Trotzdem gab es noch viel zu tun, und Kate, die ihr am Abend helfen würde, würde unmöglich alles allein schaffen.

Jane seufzte auf. Wer wusste überhaupt, dass sie surfen gegangen war? Aus ihrer Villa jedenfalls niemand. Selbst wenn jemand sie an...



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