Michaels | Grayhaven Manor - Das Leuchten der Sehnsucht | E-Book | www.sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 280 Seiten

Michaels Grayhaven Manor - Das Leuchten der Sehnsucht

Roman
1. Auflage 2021
ISBN: 978-3-96148-040-1
Verlag: dotbooks
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Roman

E-Book, Deutsch, 280 Seiten

ISBN: 978-3-96148-040-1
Verlag: dotbooks
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Die Geheimnisse eines alten Schlosses: Der Regency-Roman »Grayhaven Manor - Das Leuchten der Sehnsucht« von Barbara Michaels als eBook bei dotbooks. England im 18. Jahrhundert. Ein schwarzer Regenbogen spannt sich über Grayhaven Manor am nächtlichen Himmel, der Mond taucht alles in ein silbriges, unheimliches Licht ... So sieht die junge Megan das alte Schloss zum ersten Mal, das von nun an ihr Zuhause sein soll. Es scheint ein dunkler Vorbote zu sein: Als Gouvernante ist ihre Stellung im Haus schwierig, ihr kleines Mündel wild und ungezähmt - und der Herr von Grayhaven Manor erscheint ebenso anziehend wie unnahbar. Megan weiß, dass sie ihre Gefühle für Edmund Mandeville um jeden Preis geheim halten muss ... doch seine dunklen Blicke entfachen eine unbändige Sehnsucht in ihr. Als Megan gegen alle Vernunft zu hoffen beginnt, ereignet sich plötzlich immer mehr Rätselhaftes um sie herum. Verbirgt die Adelsfamilie etwa ein gefährliches Geheimnis? Jetzt als eBook kaufen und genießen: Der fesselnde historische Liebesroman »Grayhaven Manor - Das Leuchten der Sehnsucht« von Bestseller-Autorin Barbara Michaels - in der Tradition der großen englischen Romane »Jane Eyre« und »Northanger Abbey«. Wer liest, hat mehr vom Leben: dotbooks - der eBook-Verlag.

Hinter der US-amerikanischen Bestsellerautorin Barbara Michaels steht Barbara Louise Gross Mertz (1927-2013), die auch unter dem Pseudonym Elizabeth Peters erfolgreich Kriminalromane schrieb. Die Autorin promovierte an der University of Chicago in Ägyptologie. So haben auch ihre Romane, für die sie zahlreiche Preise gewann, meist einen historischen Hintergrund. Barbara Michaels veröffentlichte bei dotbooks ihre Romane: »Der Mond über Georgetown« »Das Geheimnis von Marshall Manor« »Die Villa der Schatten« »Das Geheimnis der Juwelenvilla« »Die Frauen von Maidenwood« »Das dunkle Herz der Villa« »Das Haus des Schweigens« »Das Geheimnis von Tregella Castle« »Die Töchter von King's Island« Diese Romane sind auch in den Sammelbänden »Das Haus der Dämmerung« und »Das Haus der dunklen Schatten« enthalten. Außerdem erschienen bei dotboooks ihre historischen Liebesromane: »Abbey Manor - Gefangene der Liebe« »Wilde Manor - Im Sturm der Zeit« »Villa Tarconti - Lied der Leidenschaft« »Grayhaven Manor - Das Leuchten der Sehnsucht« Unter Elizabeth Peters erschienen bei dotbooks ihre Kriminalromane: »Der siebte Sünder - Der erste Fall für Jacqueline Kirby« »Der letzte Maskenball - Der zweite Fall für Jacqueline Kirby« »Ein preisgekrönter Mord - Der dritte Fall für Jacqueline Kirby« »Ein todsicherer Bestseller - Der vierte Fall für Jacqueline Kirby« »Vicky Bliss und der geheimnisvolle Schrein« »Vicky Bliss und die Straße der fünf Monde« »Vicky Bliss und der blutrote Schatten« »Vicky Bliss und der versunkene Schatz« »Vicky Bliss und die Hand des Pharaos«
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Kapitel 3


Alles, was in den folgenden Wochen geschah, bestärkte Megan darin, welch gütiges Schicksal sie nach Grayhaven gebracht hatte. Jeden Abend kniete sie neben ihrem Bett und dankte Gott dafür und flehte, daß dieses Glück nicht plötzlich aufhören möge. Seit dem Tod ihres Vaters war sie nicht mehr so glücklich gewesen; doch auch zu seinen Lebzeiten war ihre tiefe Liebe zu ihm überschattet von ihren Sorgen über seinen Lebenswandel. Hier fühlte sie sich geborgen und in Sicherheit.

Die kleine Caroline war so liebenswert, wie ihre Tante sie geschildert hatte; ein geliebtes Kind, das Liebe geben konnte, begegnete sie jedem Menschen mit bezaubernder Offenheit. Natürlich war sie, wie jedes Kind, zuweilen unfolgsam und neigte zu Temperamentsausbrüchen. Kein Kleidchen war länger als eine Stunde sauber; wenn sie sich nicht vom Unterricht wegstahl, um in den Ställen oder Scheunen zu spielen, war sie in der Küche und bettelte die Köchin, die ohnehin in sie vernarrt war, um ein Marmeladenbrot an; oder sie malte ihre Schürze mit Wasserfarben an, weil sie fand, so sähe sie hübscher aus. Doch wenn die reuige Sünderin ihre schmuddeligen Ärmchen um Megans Knie schlang und krähte, »ich hab’ Sie so lieb, Miß Megan«, fiel es dem weichherzigen Mädchen nicht schwer, ihr zu verzeihen.

Mit Lizzie verstand sie sich bestens. Die Haushälterin hatte das arme, vom Regen triefende Geschöpf, das ihr in die Arme gefallen war, ins Herz geschlossen; Megan hatte das Gefühl, Lizzie brachte ihr eine ähnliche Zuneigung entgegen wie den streunenden Katzen oder aus dem Nest gefallenen Vögeln, die Lina ihr ständig anschleppte, und die sie liebevoll hochpäppelte.

Als sie am Tag nach ihre Ankunft Miß Mandeville fragte, wo sie untergebracht werden sollte, hob diese erstaunt die Augenbrauen. »Gefällt Ihnen das Zimmer nicht? Es liegt neben Linas, das schien mir am günstigsten. Aber wenn Sie es nicht mögen …«

In anderen Familien, für die Megan gearbeitet hatte, wurden die Kinder mitsamt dem Personal, das sich um sie kümmerte, in den entlegensten Teil des Hauses verbannt. Doch Miß Mandeville hielt nichts davon, die Kinder von der übrigen Familie zu isolieren. Außerdem, gestand sie frei heraus, liebte sie etwas Unterhaltung; das Haus war groß und weitläufig, und ohne Lina würde sie ganz alleine den Westflügel bewohnen.

Miß Mandeville war der Mittelpunkt und Vorstand dieses ungewöhnlichen Haushalts. Megans Vermutung über Janes Alter traf beinahe zu. Sie war erst zwanzig. Ihr klares Urteil, ihre Bestimmtheit und ihr Wissen über so viele Dinge ließen sie älter erscheinen. Sie war an allem lebhaft interessiert und löste jede Aufgabe, die sie sich vornahm, doch sie hatte nicht einen Deut weiblicher Eitelkeit. Zugegeben, sie war nicht schön, nicht einmal ›gutaussehend‹ – eine beschönigende Floskel, die auf jedes junge Mädchen der besseren Gesellschaft paßte –, doch sie hatte Qualitäten, die sie anziehender machten als manche Dame mit edlen Gesichtszügen und zierlicher Figur. Nie überschattete träge Langeweile ihre Augen oder zog ihr Gesicht in verdrießliche Falten. Das Leben war für sie ein nicht enden wollendes Vergnügen, und ihre Lebensfreude übertrug sich auf ihre Umgebung.

Doch sie war zweifellos exzentrisch. Miß Jane fand nichts dabei, die Röcke zu schürzen, um auf einen Baum zu klettern, weil sie Kirschen für Lina pflücken wollte. Einmal beobachtete Megan voller Entsetzen, wie sie sich durch eine glotzende Zuschauermenge drängte und ein junges Kätzchen rettete, das neben den Hufen eines riesigen Bullen spielte. Ihre Kleider waren zwar aus feinem Material, doch einfach geschnitten. Ihr glattes Haar trug sie zu einem schlichten Nackenknoten gebunden, den ein Haarnetz festhielt. Sie arbeitete zuviel, als daß ihre kleinen gebräunten Hände schön bezeichnet werden konnten; aber sie hatte niedliche, kleine Füße mit einem hohen Rist – ein sicheres Zeichen jahrhundertelanger, adeliger Vorfahren. Ihre Füße waren das einzig Schöne und Aristokratische an ihr. Ihr rundes, stupsnasiges Gesicht mit dem breiten Mund war gewöhnlich wie Schwarzbrot.

Von allen seltsamen Eigenschaften, die ihre Arbeitgeberin besaß, beeindruckte Megan eine am meisten. Am Morgen nach ihrer Ankunft frühstückte Miß Mandeville mit Megan und Lina. Doch nach zwei, drei hastigen Bissen stand sie auf und sagte, es sei Zeit für sie, zur Arbeit zu gehen.

»Ich hatte eigentlich vor, mich heute ein paar Stunden Ihnen zu widmen, aber es gibt da einige Probleme mit einem Webstuhl im Betrieb. Wenn ich nicht nach dem Rechten sehe, stehen die Dummköpfe nur herum, kratzen sich am Kopf und diskutieren endlos.«

»Der Betrieb?« wiederholte Megan.

»Mandevilles Spinnerei und Weberei. Sie werden noch nichts davon gehört haben; wir sind ein kleines Unternehmen und wollen es auch bleiben. Also, dann bis heute Abend.«

Megan blieb der Mund vor Erstaunen offen, und Lina kicherte glucksend. Mandevilles Spinnerei! Und sie hatte Edmund Mandeville für einen noblen Herrn gehalten.

Es gab einen deutlichen gesellschaftlichen Rangunterschied zwischen dem Adel, der davon lebte, seine Güter zu bewirtschaften, und einer neuen Mittelklasse, deren Reichtum aus Bergwerken und Industrieunternehmen rührte. Beide Klassen hatten zwar Geschäftsbeziehungen miteinander, pflegten aber kaum gesellschaftlichen Verkehr. Die lächerliche Aufregung, wenn ein Landjunker an der Abendgesellschaft eines Neureichen teilnahm, der blödsinnige Triumph, den die Gastgeberin ausspielte, der es gelungen war, den Paradiesvogel an ihre Tafel zu locken, war Stoff zahlloser Karikaturen. Erziehung, gute Manieren, Reichtum hatten nichts damit zu tun: Ein Tropfen dekadenten, blauen Blutes genügte, um seinen Besitzer über die Masse der Bürgerlichen zu erheben. Und der aristokratische Snob war der festen Überzeugung, für ihn seien die höchsten Wolken im Himmel wegen seiner adeligen Herkunft reserviert.

Als Megan ihrem zukünftigen Arbeitgeber im Büro von Miß Jordans Vermittlungsagentur gegenübergestanden war, wies alles an ihm auf seinen adeligen Hintergrund hin – sein edel geschnittenes Profil, der feine Anzug, die gedehnte, weiche Stimme. Die Blässe seiner kürzlich überstandenen Krankheit ließen sein gewelltes, brünettes Haar dunkler erscheinen, der militärische Schnauzer und die langen Koteletten unterstrichen das Gleichmaß seiner aristokratischen Züge, die ebenso fein modelliert, wie die seiner Schwester grob und gewöhnlich waren.

Megan schämte sich ihrer oberflächlichen Gedanken. Miß Mandeville war eine echte Dame, auch wenn sie wie ein Dienstmädchen aussah. Aber was, in aller Welt, hatte sie mit einem Industriebetrieb zu tun?

Nur die ärmsten Frauen der Unterschicht waren gezwungen, in Fabriken zu arbeiten, solche, denen ihre Männer entweder den Lebensunterhalt nicht bezahlen konnten oder wollten.

Lina starrte sie immer noch an. Ihre Augen waren groß und blau und neugierig wie die der Siamkatze.

Tachin war das einzige Mitglied des Haushalts, an der Megan nichts lag. Eigentlich mochte sie Katzen gern und trauerte immer noch dem Verlust von Miß Prissy nach, ihrer geliebten Perserkatze, die sie in Paris zurücklassen mußte, als ihr Vater wieder einmal zu einer übereilten Abreise aus einer Stadt gezwungen war, in der die Herren, die ihn dringend wegen seiner Schulden zu sprechen wünschten, zu zahlreich geworden waren. Tachin war keine normale Katze. Sie machte kein Hehl daraus, wie gleichgültig Megan ihr war, und ihre krächzenden Kommentare klangen auf eine etwas enervierende Weise wie ein Sprache, die sie nicht verstand. Die allgemeine Theorie, nur Hunde würden ihre Zuneigung auf eine bestimmte Person fixieren, ist töricht; die meisten Hunde sind kritiklose Tölpel, die jedem, der sie gönnerhaft streichelt, dankbar die Hand lecken. Tachin war nur auf eine einzige Person fixiert. Ihre Verliebtheit in Jane war beinahe würdelos; stundenlang konnte sie zu Füßen ihrer kleinen Herrin liegen und sie voller Bewunderung anhimmeln. Sie duldete zwar Lina und auch die Dienerschaft, nahm sogar Liebkosungen geduldiger hin, als man annehmen konnte, doch sie behandelte alle anderen Menschen mit kühler Herablassung, ja beinahe Mißbilligung. Linas Augen hatten im Augenblick den gleichen Ausdruck.

Megan runzelte die Stirn. »Iß dein Frühstück!« sagte sie schärfer als beabsichtigt.

Linas Unterlippe schob sich bedrohlich nach vorne, aber sie tat, wie ihr befohlen. Megan fühlte sich sogleich schuldig. Warum hatte sie gleich so hochfahrend reagiert?

»Haferbrei zum Frühstück ist auch nicht mein Fall«, gestand sie, verschwörerisch flüsternd. »Aber wir müssen aufessen, sonst schimpft uns Lizzie.«

Sofort beruhigte sich Lina wieder, und sie machte ein Spiel daraus, wer am schnellsten seine Schüssel geleert hatte, und im Nu war der verhaßte Haferbrei gegessen.

Megans Neugier über Jane und die Fabrik verflog nicht so schnell, und sie konnte nicht widerstehen, Lizzie danach zu fragen. Lizzie erzählte voller Begeisterung: »Na ja, Fräulein, seit ihr Vater tot ist, ist sie jeden Tag in der Fabrik – ach schon vorher, als unser guter Herr zu krank war, um sich um das Geschäft zu kümmern. Ich weiß gar nicht, was die ohne sie machen würden. Sie können sich gar nicht vorstellen, was sie alles kann, all die Papiere, die Briefe, die Akten und die vielen Zahlen – das ist das Schlimmste, die Zahlen –, aber sie liest alles durch und sagt den Männern, was sie tun müssen.«

»Und sie gehorchen ihren Befehlen?« fragte Megan.

»Nun, sie ist doch schließlich die Tochter von Herrn John. Er war der gütigste Herr im ganzen Land. Er nahm sie schon mit in die Fabrik, als sie noch ein kleines Mädchen war. Sie war der Liebling aller. –...



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