E-Book, Deutsch, Band 03, 357 Seiten
Reihe: Heart and Crafts
Michaels Made with Love - Kuss für Kuss ins Glück
1. Auflage 2018
ISBN: 978-3-7363-0056-9
Verlag: LYX.digital
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection
E-Book, Deutsch, Band 03, 357 Seiten
Reihe: Heart and Crafts
ISBN: 978-3-7363-0056-9
Verlag: LYX.digital
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection
Zweite Chance für die Liebe
Lindsey Morales ist ein Deko-Genie und kann aus so ziemlich allem etwas Wunderschönes zaubern - ihr eigenes Liebesleben aufzumotzen ist jedoch eine ganz andere Sache. Gemeinsam mit zwei Freundinnen betreibt sie einen beliebten Lifestyle-Blog. Als sie ihrer Freundin Anne dabei hilft, ein altes Farmhaus zu renovieren, holt ihre Vergangenheit sie ein - in Gestalt von Derek Walsh, der ihr einst das Herz gebrochen hat und nun als Architekt mit im Boot ist. All ihre Versuche, ihm aus dem Weg zu gehen, scheitern, denn Derek ist fest entschlossen, seinen Fehler von damals wiedergutzumachen und Lindsay davon zu überzeugen, dass man auch die Liebe in neuem Glanz erstrahlen lassen kann.
'Kuss für Kuss ins Glück ist die perfekte Second-Chance-Romance' Heroes and Heartbreakers
Band 3 der Made-with-Love-Reihe
Wenn sie nicht gerade schreibt, kocht oder sich um ihre Familie kümmert, arbeitet Nicole Michaels als Portrait- und Hochzeitsfotografin. Sie schreibt am liebsten Liebesgeschichten mit Happy End und lebt mit ihrer Familie in der Nähe von Kansas City.
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2
Lindsey hielt in der Einfahrt des Bauernhauses und stellte leicht überrascht fest, dass bereits einige Wagen dort standen, einschließlich eines vertrauten – und unwillkommenen – schwarzen Pick-ups. Verflixt! Sie hatte dieses Treffen absichtlich besonders früh angesetzt, weil sie gehofft hatte, auf diese Weise eine weitere Begegnung mit Derek zu vermeiden. Es war drei Tage her, seit er ungebeten in ihre ganz private Valentinsparty geplatzt war, und wenn es nach ihr gegangen wäre, hätten gut und gern drei Monate bis zur nächsten Begegnung verstreichen können. Doch offenbar hatte sie nicht so viel Glück.
Lindsey parkte neben einem schmutzigen Transporter und stieg aus. Das Lachen einer Frau schallte durch die kühle Morgenluft und löste bei Lindsey Selbstzweifel aus. Das musste Vanessa sein, die Journalistin, mit der sie sich hier treffen wollte. Und schon durch die Art des Lachens wusste sie, dass Vanessa sich mit Derek unterhielt.
Als sie um den schmutzigen Lieferwagen herumging, sah sie Derek an einer Ecke der Veranda lehnen und eine zierliche Blondine angrinsen. Sie trug eine hautenge Jeans, hohe Stiefel, eine kurze Lederjacke und ein hinreißendes gestricktes Stirnband. Es war so hinreißend, dass sich Lindsey am liebsten übergeben hätte, erst recht als sie an ihr eigenes Outfit dachte, eine schwarze Leggings, abgenutzte Cowboystiefel und einen übergroßen Pullover mit Fledermausärmeln.
Es spielte keine Rolle. Sie war nicht hier, um mit Derek zu flirten, so viel stand fest. Tatsächlich war sie nicht mal hier, um mit ihm zu reden. Lindsey nahm ihr ganzes Selbstvertrauen zusammen, trat zwischen die beiden und lächelte die Frau an.
»Guten Morgen, Sie müssen Vanessa sein.« Lindsey streckte ihr die Hand entgegen,
»Das bin ich«, sagte Vanessa freundlich, während sie ihr die Hand schüttelte. »Lindsey?«
Lindsey nickte und versuchte die Tatsache zu ignorieren, dass Derek sie ansah. Sie würde ihn nicht beachten. Ihn nicht ansehen. Aber sie spürte seinen Blick bis in ihr Innerstes. So war es immer schon gewesen.
Früher im College während der gemeinsamen Unterrichtsstunden wusste sie genau, dass er jede ihrer Bewegungen verfolgte. Sie liebte sein geheimes Lächeln, wenn sich ihre Blicke trafen. Nachdem sie sich besser kennengelernt hatten, lag in seinem Lächeln plötzlich das Versprechen, sie zu küssen, sobald sie einen verlassenen Flur fanden. Manchmal deutete sein Lächeln auch an, dass er daran dachte, wie er sie am Abend zuvor berührt und die verborgenen Stellen ihres Körpers erforscht hatte. Damals genügte ein sehnsuchtsvoller Blick von Derek, um ihre Knie weich werden zu lassen.
»Derek hat mir gerade alles über Anne und Mike erzählt. Wie sie sich kennengelernt haben und wie Anne hier eine Geburtstagsparty ausgerichtet und sich in das Haus verliebt hat.« Vanessa legte eine Hand an die Brust und schaute schwärmerisch. »Es ist wirklich hinreißend.«
Innerlich begann Lindsey zu kochen. Sie spielte mit dem Gedanken, Derek mit Vanessas dämlichem Stirnband zu erwürgen, weil sie sich nämlich darauf gefreut hatte, die Geschichte von Anne und Mike zu erzählen. Das war ihr Zeitungsartikel. Na ja, ihrer, Annes und Callies. Aber auf keinen Fall Dereks.
Anne schrieb eine wöchentliche Kolumne für den Kansas City Star, und die Zeitung hatte angefragt, ob sie für den Freizeitteil einen vierteiligen Bericht über die Renovierung des alten Bauernhauses machen dürften. Das wäre für sie alle von Vorteil: für den Blog, für Annes Partyservice, Callies Konditorei, aber vor allem für Lindsey, weil ihr Raumausstattungsunternehmen noch nicht so richtig in Fahrt gekommen war. So wenig sogar, dass sie noch auf eine Mitbewohnerin angewiesen war, und sie hatte darauf gezählt, dass der Artikel für neue Aufträge sorgte. Wenn nicht bald etwas passierte, würde sie wieder kellnern müssen.
Lindsey setzte ein Lächeln auf. »Wie nett von ihm. Es ist eine tolle Geschichte. Dann bleibt mir wohl nur noch, Sie durch das Haus zu führen.«
Lindsey wollte gerade die Tür öffnen, als sie hörte, wie Vanessa Derek ansprach. »Schließen Sie sich uns an?«
»Nein.« Lindsey drehte sich hastig um. Dabei wurde ihr klar, dass sie vielleicht ein wenig zu heftig reagierte. »Ich bin sicher, dass er viel zu viel zu tun hat. Und es ist einfacher, die Tour zu zweit zu machen.«
Zum ersten Mal an diesem Morgen sah Lindsey ihn richtig an. Das war ein schwerer Fehler. Alles an ihm verströmte Testosteron, von seinem verschossenen grauen T-Shirt über das dicke Flanellhemd bis zu den abgetragenen Jeans. Die Hemdsärmel waren bis zu den Ellbogen hochgekrempelt und entblößten muskulöse, mit feinen dunklen Härchen bedeckte Unterarme. Und weil er ein absoluter Mistkerl war, hatte er einen Werkzeuggürtel umgeschnallt, den sie auf keinen Fall noch mal ansehen durfte. Es war einfach zu viel.
Als sie ihm in die Augen blickte, wurde ihr klar, dass er ihre kleine Bestandsaufnahme genau bemerkt hatte. Er musterte sie, und sein Mund war leicht gekräuselt, wie um zu sagen: Ich hab dich erwischt.
Vor drei Tagen hatte sie sich standhaft geweigert, ihn anzusehen. Aus reinem Überlebenswillen. Er war einfach viel zu attraktiv, und in seinen Augen lagen wieder Versprechungen. Was für welche, wusste sie allerdings nicht. Er wollte, dass sie ihn anblickte, das spürte sie genau. Doch was immer Derek von ihr wollte, sie war sich nicht sicher, ob sie damit umgehen könnte.
Nach einem Moment der unangenehmen Stille stieß sich Derek vom Verandageländer ab und drehte sich schmunzelnd zu Vanessa um. Lindsey hätte am liebsten geschrien. »Lindsey hat recht. Es soll heute Abend heftig schneien, deshalb muss ich den Jungs helfen, ein paar Dinge fertigzubekommen. Es war mir ein Vergnügen, Vanessa.«
Lindsey wartete nicht ab, was Vanessa dazu sagte. Sie wollte das keine Sekunde länger mit ansehen, denn schon die bisherige Interaktion zwischen den beiden hatte ihren Blutdruck in die Höhe getrieben. Wie lange hatte er vor ihrer Ankunft mit Vanessa geflirtet? Hatten sie Nummern ausgetauscht? Sich verabredet? Hatte Derek ihr Komplimente gemacht? Passierte all das jetzt, nachdem sie davongestürmt war? Lindsey gingen hundert Szenarien durch den Kopf, und eines machte sie wütender als das andere.
Als sie im Hausflur stand, atmete sie tief durch. Wenn sie diesem Mann immer wieder begegnete, würde sie ihre Reaktionen in den Griff bekommen müssen. Es würde nicht funktionieren, wenn sie ständig eifersüchtig und wütend wirkte. So wollte sie gar nicht sein – und vor allem wollte sie ihm diese Befriedigung nicht verschaffen.
Bald würden sie beide zu einer Hochzeit gehen. Vielleicht kam er in Begleitung. Möglicherweise bat er Vanessa gerade, ihn zu begleiten. In dem Moment wurde Lindsey klar, dass sie sich daran gewöhnen musste, Derek zu sehen, und sie würde sich ebenfalls daran gewöhnen müssen, ihn mit anderen Frauen flirten zu sehen. Denn das tat er immer. Lindsey wünschte, es würde ihr nicht so viel ausmachen. Und warum tat es das überhaupt? Sie wollte nichts mit dem Mann zu tun haben, also konnte es ihr doch egal sein, ob er sich mit Vanessa verabredete.
»Wow!« Beim Klang von Vanessas Absätzen auf dem Parkett fuhr Lindsey aus ihren Gedanken hoch. »Dieser Mr Walsh sieht ja unverschämt gut aus. Haben Sie gesehen, wie ihm der Werkzeuggürtel an der Hüfte hängt?«
Lindsey, die immer noch mit dem Rücken zu Vanessa stand, verdrehte die Augen. »Ach du je. Ist mir gar nicht aufgefallen.«
»Sie müssen diesen Mann schleunigst aus seinem Elend erlösen. Ich wünschte, ich könnte das für Sie erledigen.«
Lindsey drehte sich langsam um und versuchte, nicht zu überrascht zu wirken. »Elend? Was meinen Sie?«
Vanessa grinste. »Oh bitte! Er ist vollkommen in Sie vernarrt. Zuerst dachte ich, er schwärmt so davon, wie talentiert Sie sind, weil er sich für Ihren großen Bruder hält. Aber sobald Sie in der Einfahrt hielten, hat er nur noch auf Sie geachtet. Und wie er Sie angesehen hat, als Sie näher kamen, das war eindeutig.«
Lindsey schnappte zitternd nach Luft und schüttelte den Kopf. Vanessa und sie hatten sich ein paar geschäftliche E-Mails geschrieben, mehr nicht. Sie kannten sich nicht gut. Sie waren keine Freunde. Aber plötzlich hatte Lindsey ein tiefes Verlangen danach, sie nach weiteren Details auszuquetschen, als ob sie in der Mädchentoilette der Highschool stünden.
Aber trotzdem, was für ein Arsch! Was fiel ihm ein, überhaupt Interesse an ihr zu zeigen? »Vielleicht kam es Ihnen so vor, aber zwischen uns ist nichts. Ehrlich, wir kommen nicht mal besonders gut miteinander aus.«
»Das ist nur sexuelle Spannung. Sie müssen sie aus der Welt schaffen. Unbedingt.« Vanessa lachte. »Aber genug davon. Das geht mich ja alles nichts an. Schauen wir uns das Haus an.«
»Ja«, sagte Lindsey. Widerwillig gestand sie sich ein, dass sie von Vanessas Bemerkungen Herzklopfen bekommen hatte. Dereks Aufmerksamkeit war das Letzte, was sie wollte. Das hatte sie alles schon hinter sich. Ihre körperliche Reaktion konnte nur eine motorische Erinnerung sein. Sie musste ihrem Körper zeigen, wer der Boss war.
Vanessa legte ihre Handtasche neben der Haustür ab und betrachtete den zweigeschossigen Flur. »Das ist hinreißend. Ich habe mir heute Morgen noch mal die Vorher-Fotos angesehen, die Matt im Dezember gemacht hat. Es ist erstaunlich, was Sie zuwege gebracht haben. Es ist Ihnen gelungen, das ursprüngliche Aussehen beizubehalten und wieder zum Strahlen zu bringen.«
Lindsey freute sich über das...




