Miller | Mustang Creek - Ewig ist das Glück für uns | E-Book | www.sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 400 Seiten

Reihe: MIRA Taschenbuch

Miller Mustang Creek - Ewig ist das Glück für uns


1. Auflage 2018
ISBN: 978-3-95576-876-8
Verlag: MIRA Taschenbuch
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, 400 Seiten

Reihe: MIRA Taschenbuch

ISBN: 978-3-95576-876-8
Verlag: MIRA Taschenbuch
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Seit Mick als Produzent eines Dokumentarfilms zum ersten Mal in Mustang Creek war, denkt er immer wieder an die faszinierende Grafikdesignerin Raine McCall. Als sie jetzt wieder vor ihm steht, kann er die Funken, die zwischen ihnen zu sprühen scheinen, nicht mehr ignorieren. Doch im Wilden Westen Wurzeln zu schlagen, stand bisher definitiv nicht in seinem Drehbuch. Kann er als Großstadtmensch mit einem Mädchen vom Land glücklich werden?
»Linda Lael Miller hat mit charmanten Wester-Romances um Cowboys, die die Herzen ihrer Leserinnen höher schlagen lassen, ihre Bestimmung gefunden. Lustig und herzerwärmend!«
RT Book Reviews



Nach ihren ersten Erfolgen als Schriftstellerin unternahm Linda Lael Miller längere Reisen nach Russland, Hongkong und Israel und lebte einige Zeit in London und Italien. Inzwischen ist sie in ihre Heimat zurückgekehrt - in den weiten 'Wilden Westen', an den bevorzugten Schauplatz ihrer Romane.

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1. Kapitel

Raine McCall schaute zuerst verblüfft auf den Bildschirm, dann zur Uhr.

Ihr Computer hatte recht. Zwei Uhr morgens. Heiliger Strohsack!

Oh, sie wäre die Erste, die zugeben würde, dass sie gelegentlich während der Arbeit jedes Zeitgefühl verlor. Aber sie schaffte es immer, ihre Tochter zum Bus zu bringen, und sorgte dafür, dass Daisy die Hausaufgaben erledigte und ein gesundes Frühstück bekam.

Schon seit jeher hatte sie unter dem gelitten, was sie bei sich »KSR« nannte: komischem Schlafrhythmus. Zu allen möglichen Zeiten wach, ging ihr jedes Gefühl für Raum und Zeit abhanden, sobald die Muse sie küsste. Sie war sogar schon am Schreibtisch eingeschlafen. Daisy hatte ihr mehr als einmal mit einer für ihr Alter ungewöhnlichen Reife vorgeworfen: »Mummy, du arbeitest zu hart!« Aber Raine betrachtete das, was sie tat, gar nicht als Arbeit. Traumbilder in die Wirklichkeit zu spinnen, kam ihr vor wie aus einem einzigartigen Quell der Freude zu trinken, und sie bedauerte jeden Menschen auf dieser Welt, der einen ungeliebten Job zu verrichten hatte.

Außerdem war sie nicht allein wach. Als sie sich eine Pause gönnte und ihre Mails durchsah, erschrak sie. Mick Branson? Der Mick Branson hatte ihr eine Nachricht geschickt? Der berühmte Hollywood-Studioboss, viel zu beschäftigt und humorlos – nun gut, wenn sie es sich genau überlegte, lächelte er doch hin und wieder. Er sah gut aus, nur tat sie sich schwer mit seiner kultivierten, aalglatten Art. Sie war ein wahres Wyoming-Girl und hatte eher wenig übrig für Typen in Tausend-Dollar-Anzügen. Sie bevorzugte echte Männer in Jeans, zerschrammten Stiefeln und Cowboyhüten.

Natürlich war sie dem Mann ein paarmal auf der Ranch begegnet, denn er galt als treibende Kraft hinter den Dokumentarfilmen, die ihr Ex-Freund und Vater ihres Kindes, Slater Carson, drehte. Doch eine E-Mail hatte sie von Branson noch nie bekommen. Vor fünf Minuten verschickt? Sie war viel zu neugierig, um diese Mail nicht zu öffnen.

Ich werde über die Weihnachtsfeiertage in Mustang Creek sein und würde mit Ihnen gern etwas Geschäftliches besprechen. Vielleicht bei einem Abendessen?

Das war wirklich interessant, nur steckte sie gerade bis zum Hals in Arbeit, denn sie musste fristgerecht die Etiketten für einige Mountain-Vineyards-Weine entwerfen. Ihr kleines Grafikdesign-Unternehmen hatte einen richtig guten Start hingelegt, deshalb war sie nicht sicher, ob sie noch ein weiteres Projekt bewältigen konnte. Und nach allem, was sie über Mick Branson wusste, würde es gewiss kein kleines Projekt sein.

Sie schrieb zurück: Was hatten Sie sich denn vorgestellt?

Morgen Abend? Falls Sie nichts anderes vorhaben.

Heiligabend?

Na ja, für gewöhnlich verbrachte Daisy diesen Abend mit der Familie ihres Daddys, während Raine es sich allein mit einem Glas Wein und einem Film gemütlich machte. Natürlich wurde sie stets zu dem großen, feierlichen Abendessen eingeladen, aber sie blieb lieber für sich und ging erst am nächsten Tag hin. Sie gaben ihr zwar nie das Gefühl, das fünfte Rad am Wagen zu sein; ganz im Gegenteil, doch Slater brauchte einfach Zeit mit seiner Tochter, ohne dass Raine ständig im Hintergrund umherwuselte. Also lehnte sie jedes Mal dankend ab. Als Daisy noch kleiner war, hatte Raine es nur widerwillig geschafft, diesen besonderen Abend getrennt von ihr zu verbringen. Aber Slater hatte ein Recht darauf, und er war ein wundervoller Vater.

Sie schrieb: Ich kann Ihnen versichern, dass am 24. Dezember kein Restaurant in Mustang Creek geöffnet haben wird. Wir sind hier nicht in Kalifornien. Sie werden zu mir kommen müssen, und ich esse Heiligabend normalerweise einen Hamburger und trinke Wein.

Er schrieb zurück: Das hört sich doch gut an. Ich mag Burger, und Wein trinke ich auch gern. Lassen Sie mich die Getränke mitbringen. Und bitte sehen Sie es mir nach, wenn ich mich selbst einlade.

Sie war nicht sicher, ob er sich selbst eingeladen hatte oder ob nicht sie den ausschlaggebenden Zug gemacht hatte. Sie tippte: Wein: am besten Mountain Vineyards.

Alles klar!

Ich wünsche einen guten Flug.

Danke, aber ich bin bereits hier. Bis morgen. Erwähnen Sie bitte niemandem gegenüber, schon gar nicht Slater, dass ich in der Stadt bin.

Raine lehnte sich zurück und atmete aus, für einige Sekunden hatte sie die Luft angehalten. Nie hätte sie gedacht, einmal einen Abend mit jemandem wie Mick Branson zu verbringen, noch dazu Heiligabend!

Glücklicherweise hatte sie am Tag zuvor das ganze Haus geputzt und irgendwann gemerkt, dass es sich bei dem Geräusch, das sie vage im Hintergrund hörte, um den Staubsauger handelte. Daisy saugte freiwillig, ohne Gemaule? Nachdem sie sich von dem Schock erholt hatte, musste Raine sich eingestehen, dass sie sich in letzter Zeit wohl tatsächlich viel zu oft in ihrem Arbeitszimmer verschanzte. Sicher, das Haus konnte es vertragen, wenn ein bisschen Staub gesaugt wurde – auf dem Küchenfußboden lagen Krümel, und die Wäschekammer hatte eine kleine Säuberung auch bitter nötig.

Gut, jemand wie Mr. Hollywood-Boss Mick Branson, der wahrscheinlich in einer Villa in Beverly Hills residierte, würde wohl kaum von ihrem originellen kleinen Häuschen beeindruckt sein, ganz gleich, wie aufgeräumt es war. Aber er sollte erst einmal ihren Weihnachtsbaum sehen.

Es gab kein bestimmtes Thema, was das Schmücken betraf; wenn ihr etwas gefiel, kaufte sie es und hängte es auf. Eulen und glitzernde Rentiere, aber auch ein Glas-Shrimp mit Flügeln und eine Boa fanden sich zwischen kunterbunten antiken englischen Glaskugeln. Sie hatte sie extra etwas höher aufgehängt wegen Mr. Bojangles, ihrer riesigen, sonst eher scheuen Maine-Coon-Katze, deren Spieltrieb beim Aufstellen des Weihnachtsbaumes geweckt wurde. Wenn man am Baum vorbeiging, riskierte man ständig eine plötzliche Attacke auf die Fußknöchel, denn im Dezember betrachtete Mr. Bojangles den Baum als sein Versteck. Daher bestand der Schmuck in der unteren Hälfte aus weichen Stoff-Eichhörnchen und – häschen sowie aus Tannenzapfen-Imitaten, mit denen er herumspielen durfte. Außerdem war da noch Daisys riesiger Hund Samson, der jedes Mal, wenn er an dem Baum vorbeilief, irgendetwas herunterriss. Keine Chance für ihren Weihnachtsbaum.

»Definitiv kein Designer-Teil, sieht eher aus wie von ’nem geistig verwirrten Kobold geschmückt«, lautete Daisys Kommentar dazu.

Raine liebte den Baum.

Er entsprach exakt ihrem Stil. Und es war überhaupt nichts an den Kuriositäten auszusetzen, die an ihm baumelten. Sie löschte die Lichter und fragte sich auf dem Weg ins Bett, wie um Himmels willen sie in diesen Schlamassel geraten war.

Hollywood-Boss Mick Branson würde Heiligabend bei ihr zu Hause Hamburger essen!

Slater Carson würde sich schlapp lachen.

Das Flugzeug setzte auf der verschneiten Landebahn auf, und Mick sprach ein stilles Dankgebet für den erfahrenen Piloten und vielleicht ein wenig jahreszeitlich bedingtes Glück, während es ununterbrochen weiterschneite. Ein unruhiger Flug, und Mick schätzte sich selbst eigentlich nicht als nervösen Passagier ein. Doch beim Flug über die Berge war ihm ein- oder zweimal mulmig geworden.

Dabei war er schon überall gewesen. Asien, Afrika, Südamerika, Australien, Europa … Er lebte in Los Angeles, aber er mochte Wyoming. Hier fühlte es sich an wie im Urlaub, und den konnte er wirklich dringend gebrauchen.

Andererseits würde es auch nicht gerade unangenehm werden, Raine McCall wiederzusehen. Dieser Gedanke überraschte ihn, denn sie war so gar nicht sein Typ. Trug triste Röcke und hielt offenbar nicht viel von Make-up. Er wäre überrascht, wenn sie ein Paar hochhackiger Pumps besäße. Ihr künstlerisches Temperament stand in krassem Kontrast zu seiner Unternehmer-Disziplin, doch irgendwie fand er das faszinierend. Sie war eine natürliche Schönheit, ohne sonderlich darauf zu achten. Vielleicht reizte ihn gerade das. Raine hatte nichts Künstliches an sich – man bekam genau das, was man sah. Ganz abgesehen davon hatte er das Gefühl, dass es ihr vollkommen gleichgültig wäre, wie viel er verdiente. Er nahm an, dass materielle Dinge für sie nicht wirklich wichtig waren.

Wie dem auch sei, er hatte diese Reise mit einer doppelten Absicht geplant.

Er wollte Slater, der nicht bloß ein Kollege, sondern auch ein Freund war, mit der TV-Premiere von Der Wilde Westen … Noch immer Wild überraschen. Und er wollte Raine sehen. Zwischen beiden Vorhaben bestand eine Verbindung, da Raine und Slater eine gemeinsame Vergangenheit und eine Tochter hatten. Slater war längst glücklich mit einer anderen verheiratet, und mit ein paar beiläufig gestellten Fragen hatte Mick herausgefunden, dass Raine gerade mit niemandem zusammen war.

Die Sache konnte kompliziert werden, und er hasste Komplikationen. Geschäftliche Deals waren heikel und komplex genug, deshalb gestaltete er sein Privatleben so simpel wie möglich.

Raine war alles andere als simpel. Ihre Kunst war außergewöhnlich, und dieses wundervolle Meerjungfrauen-Etikett, das sie für den Sekt des Carson-Weingutes entworfen hatte, trug dazu bei, dass davon mittlerweile an einem einzigen Tag mehr Flaschen verkauft wurden als von allen anderen Weinen zusammen. Und das Unternehmen lief vorher schon nicht schlecht. Irgendwie bezweifelte er, dass Raine diesen Triumph überhaupt registriert hatte.

Dennoch war er an ihrem Talent nicht...



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