E-Book, Deutsch, Band 0238, 384 Seiten
Reihe: Julia Exklusiv
Monroe / Thorpe / Fielding Julia Exklusiv Band 238
1. Auflage 2013
ISBN: 978-3-95446-740-2
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
E-Book, Deutsch, Band 0238, 384 Seiten
Reihe: Julia Exklusiv
ISBN: 978-3-95446-740-2
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
VERLOCKUNG IM PALAST DES SCHEICHS von FIELDING, LIZ
Seit Scheich Hanif die süße Lucy aus der Wüste gerettet hat, fühlt er sich magisch von ihr angezogen! Doch Lucy ist verheiratet - mit einem Betrüger. Erst wenn ihr Mann sie freigibt, scheint eine gemeinsame Zukunft möglich. Aber ihr frisch Angetrauter ist verschwunden ...
NUR EINE ZÄRTLICHE NACHT? von THORPE, KAY
Nach den Liebesstunden mit dem attraktiven Ross Harlow ist Gina zwischen Leidenschaft und Zweifel hin- und hergerissen. Denn der Besitzer einer noblen Hotelkette hält nichts von festen Bindungen. Oder könnte sie vielleicht die eine sein, die den wilden Playboy zähmt?
DIE SEHNSUCHT LÄSST MICH NICHT MEHR LOS von MONROE, LUCY
Wie hat sich Sebastian verändert! Aus dem jungen Griechen ist ein harter, millionenschwerer Unternehmer geworden, der ihren Puls aber immer noch zum Rasen bringt. Als er sie nach Athen einlädt, weiß Rachel genau, was er von ihr will. Doch geht es ihm wirklich nur um Lust?
Die preisgekrönte Bestsellerautorin Lucy Monroe lebt mit unzähligen Haustieren und Kindern (ihren eigenen, denen der Nachbarn und denen ihrer Schwester) an der wundervollen Pazifikküste Nordamerikas. Inspiration für ihre Geschichten bekommt sie von überall, da sie gerne Menschen beobachtet. Das führte sogar so weit, dass sie ihren späteren Ehemann bei ihrem ersten Treffen auf einer Tanzveranstaltung so aus der Fassung brachte, dass er glaubte, sie sei an ihm nicht interessiert, da sie ständig die anderen Paare beobachtete, anstatt ihm ihre volle Aufmerksamkeit zu schenken. Was für ein Irrtum! Natürlich war sie interessiert. Sie glaubt, dass es keine stärkere Kraft als die Liebe gibt, mit deren Hilfe man auch tiefen Schmerz überwinden und trotz der harten Herausforderung des Lebens sein Glück finden kann. Liebesromane können ihrer Meinung nach die intensiven Gefühle der Liebe freisetzen. Für sie sind leidenschaftliche und sinnliche Liebesromane ein wunderschöner Ausdruck für die Wahrhaftigkeit der Liebe, verpackt in einer fantasievollen Geschichte, die man als Leser auf dem Sofa genießen kann. Wenn sie nicht schreibt, liest Lucy gerne - welche Überraschung. Sie kennt sich nicht mit aktuellen TV-Shows aus, mag aber romantische und abenteuerliche Filme und geht gern ins Theater. Die Familie ist für sie das Größte. Seit ihrer ersten Veröffentlichung bei Harlequin im Jahr 2002 wurden mehr als 30 ihrer Bücher herausgebracht, und sie hat nicht vor, ihr Arbeitspensum in der Zukunft zu drosseln.
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2. KAPITEL
Der Raum war kühl und ruhig. Gedämpftes Licht fiel durch die tiefblau und smaragdgrün getönten Glasscheiben, die durchzogen waren von kleinen leuchtend roten Stücken. Lucy hatte das Gefühl, in einer unterirdischen Grotte zu liegen. In einer Grotte mit einem großen weichen Bett.
Sie musste träumen. Mit diesem Gedanken entglitt sie wieder in tiefen Schlaf.
Das nächste Mal, als sie aufwachte, war das Licht heller geworden. Obwohl es ihr schwerfiel, die Augen zu öffnen, versuchte sie doch, sich aufzusetzen und einen Blick auf ihre unbekannte Umgebung zu werfen.
Der heftige Schmerz, der ihren ganzen Körper durchzuckte, überzeugte sie schnell davon, dass sie nicht träumte. Dann erklang dieselbe beruhigende Stimme, die sie schon gehört hatte, als sie im Krankenhaus zu sich gekommen war. „Alles in Ordnung, Lucy. Sie sind hier in Sicherheit.“
In Sicherheit? Was war passiert? Wo war sie? Lucy hob leicht den Kopf, um die hochgewachsene Gestalt vor ihrem Bett in Augenschein zu nehmen. Eine Halskrause erschwerte die Bewegung, und ein Auge war so zugeschwollen, dass sie es nur einen Spaltbreit öffnen konnte. Trotzdem erkannte sie den Mann sofort.
Das erste Mal, als sie ihn gesehen hatte, hatte er ein Messer in der Hand gehalten. Sie schluckte. Ihr Mund war furchtbar trocken.
„Erinnern Sie sich?“, fragte er. „An den Unfall?“
„Ich erinnere mich an Sie“, antwortete sie mühsam. Er hatte das Tuch abgelegt, das er zuvor um den Kopf getragen hatte, und sie konnte sehen, dass sein Haar lang und dicht war und im Nacken von einem dunklen Band zusammengehalten wurde. Seine Stimme war sanft, doch die durchdringenden dunklen Augen und die leichte Adlernase strahlten etwas Wildes, Gefährliches aus.
„Sie sind Hanif al-Khatib“, sagte sie. „Sie haben mir das Leben gerettet und mich aus dem Krankenhaus zu sich genommen.“
„Gut. Sie erinnern sich also. Haben Sie sich etwas ausgeruht?“
„Wo bin ich?“ Ihre Stimme war schwach und heiser. Sogleich goss Hanif ein Glas Wasser ein und half Lucy, sich aufzurichten. Dann hielt er ihr das Glas an die Lippen, die auf ihre doppelte Größe angeschwollen zu sein schienen. Ein Teil des Wassers erreichte dabei tatsächlich ihre Kehle, der Rest lief ihr das Kinn hinunter und in die Halskrause hinein.
Er öffnete den Verschluss und entfernte die Halskrause, dann trocknete er mit einem Tuch vorsichtig die Haut darunter.
„Dürfen Sie die einfach so abnehmen?“, erkundigte sie sich nervös und befühlte ihren Hals.
„Meiner Erfahrung nach taugen solche Halskrausen nicht viel, aber der Arzt meinte, sie sollten sie lieber anbehalten, bis sie wieder bei Bewusstsein sind.“
„Ihrer Erfahrung nach? Haben Sie denn schon so häufig einen Autounfall gehabt?“
„Nicht mit Autos, sondern mit Pferden.“ Er zuckte mit den Schultern. „Beim Polo kommt es häufiger zu Zusammenstößen zwischen Pferd und Reiter.“
„Wo bin ich?“, wollte sie wissen. „Und wer sind Sie?“ Sein Name war ihr nicht genug, sie wollte mehr über den Mann wissen, der sie bei sich aufgenommen hatte.
„Als ich in England lebte, haben meine Freunde mich Han genannt.“
Das erklärte zumindest sein perfektes Englisch und die vollendeten Umgangsformen.
„Und wie nennen Ihre Feinde Sie?“ Die Frage war ihr herausgerutscht.
Mit ausdrucksloser Miene antwortete er: „Mein voller Name lautet Hanif bin Jamal bin Khatib al-Khatib, und meine Feinde wissen, dass sie das niemals vergessen sollten.“
Sie versuchte, sich anders hinzusetzen, und verzog vor Schmerz das Gesicht.
Sofort war Hanif wieder ganz der fürsorgliche Krankenpfleger. „Der Arzt hat Ihnen ein Schmerzmittel verschrieben. Soll ich Ihnen eine Tablette geben?“
„Nein danke, nicht nötig.“ Es fiel ihr so schon schwer genug zu denken, und sie hatte das Gefühl, dass sie alle ihre Sinne benötigen würde, um die notwendigen Antworten auf ihre Fragen zu bekommen. „Sie haben mir Ihren Namen schon vorhin genannt.“ Nur dass er diesmal viel länger war. Steve hatte ihr erklärt, wie sich arabische Namen zusammensetzten, und sie wusste, dass sie den Namen ihres Gastgebers entziffern musste, um mehr über ihn zu erfahren. „Bin bedeutet ‚Sohn von‘, nicht wahr?“
Er nickte leicht mit dem Kopf.
„Das bedeutet, Sie sind Hanif, Sohn von Jamal, Sohn von …“
„Khatib.“
„Sohn von Khatib aus dem Hause Khatib.“ Der Name kam ihr bekannt vor. Hatte Steve ihn irgendwann erwähnt? „Und das hier ist Ihr Haus?“
Dumme Frage. Nicht einmal die besten Zimmer in den exklusivsten Privatkliniken konnten so edel aussehen. Kunstvolle Schnitzereien an den Wänden, mit Blumen verzierte Fensterrahmen, bei denen jedes einzelne Blütenblatt aus polierten Halbedelsteinen bestand, kostbare Möbel, die eines Palastes würdig gewesen wären …
„So ist es. Sie werden es hier bequemer haben als im Krankenhaus. Es sei denn, Sie haben Freunde in Ramal Hamrah, bei denen Sie lieber wohnen würden. Gibt es irgendjemanden, den ich anrufen soll? Wir haben es bereits unter Ihrer Telefonnummer in England versucht, aber dort hat niemand geantwortet.“ Er wies auf ein Telefon auf dem Nachttisch. „Sie können es gerne noch einmal selbst probieren.“
„Nein, dort ist niemand.“ Und auch sonst gab es niemanden, der sich für ihren Zustand interessieren könnte. „Ich lebe allein. Es tut mir leid, dass ich Ihnen solche Umstände bereite.“ Lucys Blick fiel auf ihre Arme, und ihre Augen weiteten sich. Die Schnitte waren genäht worden und die Schürfwunden gereinigt. Trotzdem war es kein schöner Anblick.
„Machen Sie sich keine Sorgen“, beruhigte Hanif sie. „Solche Verletzungen verheilen recht schnell. Ein oder zwei Wochen, dann wird man kaum noch etwas sehen.“ Er lächelte. „Haben Sie Hunger?“
„Danke, ich möchte Ihnen nicht noch länger zur Last fallen. Wenn Sie mir bitte ein Taxi rufen würden?“
„Ein Taxi?“ Er runzelte die Stirn. „Wozu brauchen Sie ein Taxi?“
„Um zum Flughafen zu fahren.“
„Davon würde ich Ihnen dringend abraten. Sie sollten sich zumindest ein oder zwei Tage erholen.“
„Ich kann aber nicht hierbleiben“, beharrte Lucy.
„Es wird ohnehin einige Zeit dauern, bis Ihr Pass ersetzt ist. Ich muss Ihnen leider mitteilen, dass alles, was Sie im Jeep bei sich hatten, verbrannt ist.“
„Verbrannt?“ Bei dem Gedanken, wie knapp sie dem Tod entronnen war, lief ihr ein kalter Schauer über den Rücken. „Ich muss mich sofort um neue Papiere kümmern.“ Sie richtete sich so schnell auf, dass ihr ganz schwindelig wurde.
„Überlassen Sie das ruhig meinem Assistenten. Er wird sich um alles kümmern“, versicherte Hanif ihr. „Ihre Papiere werden fertig sein, sobald Sie wieder in der Lage sind zu reisen.“
„Warum tun Sie das?“, wollte sie wissen. „Warum sind Sie so freundlich zu mir?“
Er schien überrascht. „Sie sind fremd in diesem Land. Sie brauchen Hilfe. Es ist meine Pflicht, Ihnen zur Seite zu stehen.“
„Sie haben mich aus dem Auto gezogen, bevor es in Flammen aufgegangen ist. Ich weiß, dass ich Ihnen mein Leben verdanke.“
Er verbeugte sich leicht. „Mash’Allah. Ihr Leben ist in guten Händen.“
„Mein Leben ist einzig und allein in meinen Händen“, gab sie etwas ungehalten zurück. Sie war diesem Mann vielleicht zu Dank verpflichtet, aber das hieß noch lange nicht, dass sie ihm trauen konnte. Schon zu oft in ihrem Leben hatte sie auf schmerzhafte Weise erfahren, dass man niemandem vertrauen durfte, dass man immer auf sich selbst gestellt war.
„Wir sind alle in Gottes Hand“, antwortete er ruhig. Er schien in keiner Weise verärgert, vermutlich hielt er ihr zugute, dass sie sowohl unter Schock als auch unter dem Einfluss von Beruhigungsmitteln stand. Solche Medikamente ließen die Menschen zuweilen ihre Zurückhaltung und ihre Umgangsformen vergessen. Ihre Großmutter war kurz vor ihrem Tod auch auf Schmerzmittel angewiesen gewesen. Die ganze Enttäuschung und die Wut, die sich ein Leben lang angestaut hatten, hatten sich in diesen letzten Wochen Luft gemacht …
„Es tut mir leid“, sagte Lucy. „Sie sind so gut zu mir, und ich bin auch noch undankbar.“
„Niemand ist in Bestform, wenn er einen schweren Unfall hinter sich hat“, antwortete er ernst.
Lucy bemühte sich zu lächeln, hatte allerdings keine Ahnung, ob ihr geschwollenes Gesicht die Botschaft übermitteln würde.
„Sie müssen etwas essen, um wieder zu Kräften zu kommen. Was darf ich Ihnen bringen lassen?“
Am liebsten hätte sie einfach noch etwas getrunken, aber sie schwieg aus Angst, dass ihr wieder die Hälfte des Wassers das Kinn hinunterlaufen könnte. Doch Hanif schien ihre Gedanken zu lesen, oder vielleicht hatte sie auch nur allzu sehnsüchtig auf das leere Glas geschaut. Er stand auf, füllte es und trat neben ihr Bett.
„Lassen Sie sich Zeit.“ Damit hielt er ihr das Glas an die Lippen und wartete geduldig, bis Lucy den Arm ausgestreckt hatte, um das Glas zu stützen. Dabei vermied sie es, ihn anzusehen. So eine körperliche Nähe zu einem Mann war sie nicht gewöhnt. „Genug?“, fragte er, nachdem sie schließlich in kleinen Schlucken das ganze Glas geleert hatte.
Sie setzte an, um zu nicken, doch erinnerte sich gerade noch rechtzeitig, wie schmerzhaft jede einzelne Kopfbewegung war. Stattdessen sah sie zu ihm auf. Ihre Blicke trafen sich, und für einen kurzen...