Morelli | Kloster, Mord und Dolce Vita - Sein letztes Abendmahl | E-Book | www.sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 14, 119 Seiten

Reihe: Schwester Isabella ermittelt

Morelli Kloster, Mord und Dolce Vita - Sein letztes Abendmahl


1. Auflage 2022
ISBN: 978-3-7517-1620-8
Verlag: beTHRILLED
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection

E-Book, Deutsch, Band 14, 119 Seiten

Reihe: Schwester Isabella ermittelt

ISBN: 978-3-7517-1620-8
Verlag: beTHRILLED
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection



Folge 14: Schwester Isabella soll niemandem verraten, wer da in ihrem Kloster übernachtet: Der Gastrokritiker Renato Molinari will die Restaurants von Santa Caterina inkognito für eine renommierte Kochzeitschrift testen. Doch schon bald wird er tot in seiner Gästekammer im Kloster aufgefunden. Die Todesursache: Lebensmittelvergiftung. Isabella und Carabiniere Matteo finden heraus, dass er am Abend zuvor in drei Restaurants gespeist hat. Hat einer der Besitzer absichtlich die Fischsuppe des Restauranttesters vergiftet?

Benvenuto a Santa Caterina! In dem malerischen Toskana-Dorf lebt, arbeitet und betet Schwester Isabella. Die neugierige Nonne hat es sich zum Lebensziel gemacht, den Menschen zu helfen. Und wie ginge das besser als mit dem Aufklären von Verbrechen?

Der junge Carabiniere Matteo ist froh über ihre Hilfe - meistens. Denn eines weiß der einzige Polizist von Santa Caterina: Schwester Isabella hat ihren eigenen Kopf!

Mit Witz, Charme und dem Blick fürs Menschliche ermitteln Isabella und Matteo in der Toskana. Klar, dass dabei auch die italienische Lebenskunst nicht zu kurz kommen darf!

Kloster, Mord und Dolce Vita - eine Krimi-Serie wie ein Urlaub in der Toskana!

eBooks von beTHRILLED - mörderisch gute Unterhaltung!



Valentina Morelli schreibt seit vielen Jahren Romane. Mit "Kloster, Mord und Dolce Vita" setzt sie der Heimat ihres Herzens ein Denkmal und fängt das unvergleichliche Lebensgefühl unter der Sonne der Toskana ein. Krimis sind für sie ein Mittel, zutiefst menschliche Geschichten zu erzählen.

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2


Bei jedem ihrer Schritte schwang die Kette mit der Brosche mit. Sie war schwerer als das silberne Kreuz, das sie zeitweilig als Äbtissin des Klosters getragen hatte.

Aber das störte Isabella nicht. Im Gegenteil: Die Brosche um ihren Hals löste eine innere Ruhe in ihr aus. Sie war der Beweis, dass der Weg, den sie eingeschlagen hatte, der richtige war. Zudem wurde sie durch sie bei jedem Schritt an ihre geliebte Nonna erinnert. Gott hab sie selig!

Wenige Wochen waren seit ihrem Tod vergangen, und noch immer fehlte sie ihr in jedem Augenblick. Es gab so viele ungesagte Dinge, die nun niemals mehr gesagt werden würden. Zum Beispiel, wie dankbar sie ihrer Oma war, dass sie sie auf den richtigen Weg geführt hatte. Ein schicksalhafter Weg, wie ihr diese Brosche einmal mehr verdeutlichte.

Sie war das Erbstück ihrer Oma und trug ein Geheimnis in ihrem Inneren, das Isabella nur als Fügung Gottes deuten konnte. Zumindest ihre Oma hatte es so gesehen. Und auch Isabella fand, dass es kein Zufall sein konnte, dass sich in dem Schmuckstück eine Reliquie der heiligen Katharina befand.

An der Echtheit gab es keinen Zweifel. Denn mit dem Erbstück war ihr auch ein kirchlich beglaubigtes Zertifikat ausgehändigt worden. Die Haarsträhne in der Brosche stammte von der Namensgeberin des Ortes, an dem sie nun lebte.

Mit der einen Hand drückte sie die Klinke der Gästekammer herunter, mit der anderen umfasste sie die Brosche, die einmal mehr dafür sorgte, dass sie sich ihrer Berufung in diesem Ort noch näher fühlte.

Sie zog die Tür auf und hielt erschrocken in der Bewegung inne, als sie einen Mann mitten im Raum stehen sah. Dieser wirkte ebenso verdutzt und ließ ein Band seines Hosenträgers schnellen, den er gerade an der Hose zu befestigen versuchte.

»Verzeihen Sie bitte, Signore Molinari. Ich dachte, Sie wären im Refektorium zum Frühstück.«

»Buongiorno, Schwester.« Der Klostergast grinste sie verschmitzt an. »Keine Zeit, ich habe heute noch viel zu erledigen und sollte schon längst auf dem Weg sein.« Er stöhnte angestrengt. »Wenn ich doch bloß diese verflixten Hosenträger befestigt bekommen würde.«

Isabella warf einen prüfenden Blick auf ihn. Sie erkannte sein Problem sofort. Sein wuchtiger Bauch, der in einem bunt gemusterten Hemd steckte, war im Weg. Er schob sich über die viel zu weit unten sitzende Hose. Jeglicher Versuch, die Metallklemmen am Hosenbund zu befestigen, scheiterte wohl daran, dass es einem Blindflug gleichkam.

»Warten Sie, ich helfe Ihnen dabei.« Sie wirbelte auf den Mann zu und wurde umnebelt von einer Wolke herben Aftershaves – so intensiv, dass ihr kurz das Atmen schwerfiel.

»Gefällt Ihnen mein neuer Duft?«, fragte der Mann forschend.

»Nun, er ist nicht unangenehm«, erwiderte Isabella ausweichend. Sie hob den Kopf und sah ihm in die Augen. »Aber vielleicht ein wenig zu viel des Guten?«

Er winkte ab. »Ach, das verfliegt mit der Zeit. Ich habe heute einen langen Tag vor mir.«

»Umso wichtiger ist es, dass Sie in den Tag mit einer Mahlzeit starten«, befand Isabella. »Schwester Hildegard hat heute Morgen Ciabatta gebacken und Ihr Rührei zubereitet. Mit Zwiebeln, Knoblauch, Paprika und Tomaten.«

Sogleich knurrte Isabellas Magen. Erst jetzt wurde ihr bewusst, wie hungrig sie selbst war. Kein Wunder, sie war schon vor dem Sonnenaufgang auf den Beinen, um zu beten, eine Runde mit dem Hund zu joggen und alles für die Gäste vorzubereiten. An ein Frühstück hatte sie dabei, wie so oft, keinen Gedanken verschwendet.

Dabei war das Frühstück von Schwester Hildegard ein Gedicht. Seit das Kloster mehr und mehr Gäste beherbergte, war die Küchenschwester voll und ganz in ihrer Rolle aufgegangen und hatte deutsches Flair an den Frühstückstisch gebracht, was die Gäste liebend gern annahmen.

Anstelle spärlicher Mahlzeiten, die aus einem Cornetto und Kaffee bestanden, gab es nun allmorgendlich gebratenen Speck, Spiegel- und Rühreier und die raffiniertesten Aufstriche. In kulinarischer Hinsicht war Schwester Hildegard eine Meisterin ihres Faches.

»Ich habe weder Zeit für ein Frühstück«, wandte Renato Molinari ein, »noch kann ich es mir erlauben, mir den Magen vollzuschlagen. Heute warten einige Gerichte auf mich, die verkostet werden wollen.«

Isabella nickte verständnisvoll und ließ die Metallklammern eine nach der anderen zuschnappen. Molinari hatte ihr bereits von seinem aufregenden Beruf erzählt – streng vertraulich. Denn der Mann in den besten Jahren war Restauranttester der wohl renommiertesten Kochzeitschrift Italiens.

Die Spina di Pesce verstand sich auf die höchsten kulinarischen Ergüsse. Ein Koch, der die begehrte Fischschuppe verliehen bekam, sah einer prächtigen Zukunft entgegen. Schließlich zählte die Schuppe zu den höchsten Kochauszeichnungen Italiens.

Isabella wusste, dass in unmittelbarer Nähe von Santa Caterina ein Koch bereits zwei begehrte Fischschuppen trug, und sein Restaurant, das Signorvino, die erste Adresse für Gourmets in der Toskana war.

Isabella schätzte ebenfalls gutes Essen, liebte es aber bodenständiger. Und davon gab es in der Toskana reichlich. Und im Zweifel tat es Schwester Hildegards selbst gebackenes Ciabatta mit einem Tropfen des klostereigenen Olivenöls. Ein Gedicht!

Ihr Gast, der bereits seit vier Tagen im Kloster logierte, war der Mann, der darüber entschied, wem die Ehre der Fischschuppe zuteilwurde. Molinari hatte es ihr bereitwillig erklärt. Die Redaktion der Spina di Pesce beobachtete die Gourmetszene Italiens ganz genau und behielt jedes Restaurant im Auge, das etwas auf sich hielt.

Molinaris Aufgabe war es, quer durch Italien zu reisen und den exquisiten Adressen einen geheimen Besuch abzustatten. Und nun war er eben in ihrer Region unterwegs und testete die hiesigen Restaurants auf Herz und Nieren. Isabella hatte ihm versprechen müssen, mit niemandem über seine wahre Identität zu sprechen. Nicht mal mit den anderen Klosterschwestern.

Ein klein wenig beneidete sie ihn um seinen schmackhaften Job. Sie stellte es sich unfassbar aufregend vor, ständig unterwegs zu sein und in den fantastischsten Restaurants speisen zu dürfen. Allerdings schien dies nicht unbedingt der gesündeste Lebensstil zu sein.

Molinari mochte um die fünfzig sein, sah aber alles andere als gesund aus. Er hatte starkes Übergewicht und eine rötliche Gesichtsfarbe, die auf einen überhöhten Blutdruck schließen ließ. Das war eine Kombination, die in diesem Alter brandgefährlich sein konnte.

»So, Signore.« Isabella trat von dem Mann einen Schritt zurück und musterte sein Erscheinungsbild. »Die Träger sitzen wie angegossen. Da verrutscht nichts mehr.«

Sie half ihm in das über dem Stuhl hängende Jackett und hielt überrascht inne, als es aus dem Inneren aufklingelte.

Da Molinari bereits mit beiden Armen mitten im Jackett steckte, fischte sie das Mobiltelefon aus der Innentasche, drückte die Annehmentaste und hielt es ihm ans Ohr, woraufhin der Mann dankbar nickte und sich weiter in die Tiefen seiner Jackettärmel zwängte. »Si, Molinari hier, pronto«, bellte er in das Telefon. »Ach, Sie sind es! Für Sie habe ich nun überhaupt keine Zeit.«

Als seine Finger endlich aus der Ärmelöffnung hervorlugten, nahm er ihr das Telefon aus der Hand und wandte sich von ihr ab. Die andere Hand schien noch immer den Ausgang aus dem Jackett zu suchen. Isabella kam ihm zu Hilfe.

»Da können Sie noch so sehr fluchen. An meinem Eindruck wird das nichts ändern.« Er stieß ein wüstes Lachen aus und dachte überhaupt nicht daran stillzuhalten, während Isabella ihm den Jackettkragen richtete. »Sie hatten ihre Chance, und Sie haben es verbockt.«

Doch dann erstarb das Lachen, und er wurde lauter und roter im Gesicht. »Wollen Sie mir etwa drohen?«

Er lauschte in den Hörer, und Isabella tat so, als würde sie dem Gespräch überhaupt nicht folgen. »Nein, es reicht!«, fuhr Molinari auf. »Jetzt hören Sie mir zu. Mir haben schon ganz andere Leute gedroht, glauben Sie bloß nicht, ich lasse mich von Ihnen einschüchtern. Die Spina di Pesce hat ihren exquisiten Ruf schließlich nicht grundlos. Und hiermit betrachte ich unser Gespräch als beendet. Ciao!«

Sein dicker Finger drückte so fest auf das Display, dass Isabella befürchtete, das Glas würde zerspringen. Der Mann sah sie schnaubend an. »Eine Unverschämtheit ist das, was sich manche Leute erlauben.«

»Alles in Ordnung?« Isabella sah ihn peinlich berührt an.

»Natürlich. Manche kommen eben nicht mit der Wahrheit klar.« Sein Zeigefinger richtete sich auf sie. »Und die zeigt sich stets im servierten Teller. Da hilft alles Schönreden nichts mehr.« Er verstaute das Telefon im Jackett, schnappte sich seine Schlüssel vom Nachttisch und zwinkerte Isabella mit noch immer hochrotem Kopf zu. »Danke für Ihre Hilfe. Ich muss los.«

Im Stechschritt stapfte er an ihr vorbei und trat – eine herbe Duftwolke hinter sich herziehend – aus dem Zimmer.

Isabellas Blick fiel auf das ungemachte Bett. Überhaupt herrschte großes Chaos in der kleinen Stube.

»Warten Sie nicht mit dem Abendessen auf mich!«, rief er ihr noch schnell im Gehen zu. Er klang plötzlich gut gelaunt. »Ich werde gleich drei davon haben.«

Während sie das Bett abzog, stellte sie zum ersten Mal in ihrem Leben ihre Berufswahl infrage. Sie liebte ihren Dienst an der Gemeinde und für Gott. Daran gab es keinen Zweifel. Und doch verspürte sie eine tiefe Sehnsucht, wenn sie sich das...


Morelli, Valentina
Valentina Morelli schreibt seit vielen Jahren Romane. Mit "Kloster, Mord und Dolce Vita" setzt sie der Heimat ihres Herzens ein Denkmal und fängt das unvergleichliche Lebensgefühl unter der Sonne der Toskana ein. Krimis sind für sie ein Mittel, zutiefst menschliche Geschichten zu erzählen.

Valentina Morelli schreibt seit vielen Jahren Romane. Mit "Kloster, Mord und Dolce Vita" setzt sie der Heimat ihres Herzens ein Denkmal und fängt das unvergleichliche Lebensgefühl unter der Sonne der Toskana ein. Krimis sind für sie ein Mittel, zutiefst menschliche Geschichten zu erzählen.



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