Morris | Heißer Sommer in Alaska | E-Book | www.sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 130 Seiten

Reihe: Digital Edition

Morris Heißer Sommer in Alaska


1. Auflage 2018
ISBN: 978-3-7337-5487-7
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, 130 Seiten

Reihe: Digital Edition

ISBN: 978-3-7337-5487-7
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Callie weiß genau, wen sie will: Mike! Einen Sommer lang hat sie Zeit, ihn zu erobern. Wer Callie kennt, weiß dass ihr das gelingen wird. Tatsächlich stellt Mike schnell fest, dass seine neue Sekretärin eine tolle Frau ist. Doch ihm kommt nicht der Gedanke, dass sie extra seinetwegen bis nach Alaska gereist ist ...

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1. KAPITEL

„Ich bin spät dran!“, schimpfte Michael Fitzpatrick, als er mit quietschenden Reifen in seinem Dodge Dakota auf das Flugfeld von Kachelak fuhr. In der Ferne sah man eine kleine Cessna stehen, in deren Schatten zwei Personen standen.

Mike schmunzelte. Sein Kollege, Pilot Donovan Masters, flirtete ganz offensichtlich mit seiner Gesprächspartnerin. Mike musste seine Schwester unbedingt davor warnen, dass Donovan ein notorischer Charmeur war!

„Hallo, Schwesterherz!“, rief er, nachdem er ausgestiegen war und auf sie zu eilte. „Tut mir leid, dass ich mich verspätet habe, ich wurde aufgehalten.“

Erst kurz bevor er ganz herangekommen war, sah er, dass die Frau gar nicht seine Schwester, sondern kleiner war, und dass sie kastanienbraunes Haar hatte.

„Hallo“, begrüßte sie ihn, als er sich näherte. „Überraschung! Ich bin es, Callie.“

Callie Webster? Mike schüttelte den Kopf. Was machte denn die in Alaska? Er ging um den Flügel der Cessna herum. „Oh. Callie“, sagte er verwirrt. Unwillkürlich schaute er auf ihr Dekolleté, das von schmalen roten Stoffträgern eingerahmt war, was die üppigen Kurven besonders betonte.

„Ja.“ Sie löste sich von dem Flugzeugflügel, an den sie sich gelehnt hatte, und begrüßte Mike mit einer Umarmung. „Schön, dich wieder zu sehen. Meine Güte, ist das lange her!“

Er umarmte sie ebenfalls, ließ die Arme aber gleich wieder sinken und musterte sie kritisch. „Wieso bist du so luftig angezogen?“ Dabei ging ihn das doch gar nichts an! „So warm ist es hier ja wohl nicht, oder?“

„Wir haben schließlich Sommer.“ Callie zuckte mit den Schultern.

Mike war nicht der Einzige, der auf Callies Busen starrte, Donovan tat es ebenfalls. Mike biss sich auf die Lippen. Geschäftspartner oder nicht, Donovan sollte sich in Acht nehmen! Callie und seine Schwester waren Freundinnen von klein auf, und Mike fühlte sich für sie genauso verantwortlich wie für Elaine.

Er zog sein Flanellhemd aus und reichte es Callie. „Hier, sonst wirst du von Mücken zerfressen.“

„Danke“, sagte sie und legte es sich über den Arm, „aber mich beißt nie etwas.“

Er sah sie mit schmalen Augen an. „Callie, bei uns gibt es mehr als fünfundzwanzig verschiedene Sorten Mücken. Zieh das verdammte Ding an.“

„Na, hör mal“, entgegnete sie leicht empört, „das ist ja höflich, du hast noch nicht mal Guten Tag gesagt.“

„Guten Tag! Wieso bist du überhaupt hier?“

Callie sah Donovan. „Mike und ich sind zusammen aufgewachsen“, sagte sie erklärend zu ihm. „Er ist so etwas wie ein Bruder für mich. Da freut er sich nicht so, mich zu sehen.“

Donovan lächelte amüsiert. „Achten Sie einfach nicht darauf. Ich bin entzückt, und jeder andere bestimmt ebenfalls. Mike zählt nicht.“

„Sie sind wirklich lieb“, sagte Callie freundlich, und ihr Grübchen war zu sehen.

„Natürlich“, murmelte Mike. Lieb hätte er seinen Partner wirklich nicht genannt, besonders wenn es um Frauen unter neunzig ging. Was Callie anbetraf … Er schaute sie wieder an und konnte noch immer nicht fassen, was er da sah. Es war nicht nur ihre Kleidung, sondern vor allem ihre Art, so selbstbewusst und sexy!

Sein Hemd hatte sie noch immer nicht angezogen.

Es war schon lange her, dass er Callie Webster gesehen hatte. Und zwar war das auf einem seiner seltenen Besuche zu Hause in Washington gewesen. Wie immer an Weihnachten war die gesamte Familie zur Mitternachtsmesse gegangen. Callie hatte in einem festlichen Chorgewand Orgel gespielt, das lange Haar war zu einem Zopf gebunden – ganz die klassische Pfarrerstochter.

Nach dem Gottesdienst hatte er sie begrüßt, sie kurz umarmt – und sie sofort wieder vergessen. Schließlich war sie die Freundin seiner kleinen Schwester. Die beiden waren als Kinder ziemlich nervig gewesen, und die Tatsache, dass er mit Elaine, seitdem sie erwachsen waren, besser auskam, änderte nicht viel.

„Callie“, fragte Mike, der die Situation endlich wieder in den Griff bekommen wollte, „wo ist denn Elaine?“

„Ach“, Callie machte eine Handbewegung, „sie hatte ja angeboten, diesen Sommer für euch zu arbeiten, ist aber schrecklich beschäftigt und kann nicht einfach irgendwo aufhören und woanders weitermachen.“

„Ich weiß, aber …“

„Und da ich diesen Sommer keine besonderen Pläne hatte, hat sie mich gebeten, ihren Platz einzunehmen“, fuhr Callie unbeirrt fort.

„Ach, so.“

Mikes Gesichtsausdruck schien sie zum Widerspruch zu reizen. „Keine Sorge, ich bin durchaus in der Lage, die Organisation eines Büros zu übernehmen.“

„Bestimmt“, meinte er höflich, „aber Kirchenarbeit ist nicht unbedingt das Gleiche, wie mit Kunden umzugehen, Transportaufträge zu übernehmen, Flugpläne zu koordinieren und Prioritäten festzulegen.“

„Ich betrachte es als Herausforderung.“ Callie warf den Kopf zurück, so dass ihre Haare durcheinander wirbelten Ihr schulterlanges Haar bedeckte die nackten Schultern, und einige Strähnen lagen direkt auf ihrer Brust. Mike stöhnte innerlich. Dabei – was ging ihn Callie Websters Körper an?

Sie war eine nette junge Frau, die sich um ihren Vater kümmerte und in der Sonntagsschule unterrichtete. So eine war sicher nicht fähig, mit harten Geschäftsleuten zu verhandeln und mit anderen Unwägbarkeiten im Flugtransportwesen umzugehen. Außerdem war es nicht leicht, in Alaska zu leben, selbst im Sommer nicht. Vermutlich würde er sich die meiste Zeit um sie kümmern müssen!

Mike versuchte, sich daran zu erinnern, was Elaine über Callies zurückgezogenes Leben in Crockett erzählt hatte. „Aber was macht denn dein Vater? Ich weiß, dass er auf deine Hilfe angewiesen ist und vermutlich allein gar nicht klar kommt, auch nicht bei der Kirchenarbeit.“

„Pop geht es gut. Und die Kirche hat endlich Geld genug für eine Renovierung. Bei all dem Gipsstaub und dem Baulärm werden die mich nicht mal vermissen.“

Außerdem habe ich gar nicht vor, wieder dorthin zurückzukehren, fügte Callie in Gedanken hinzu. Dass sie plante, in Alaska zu bleiben, durfte sie Mike jedoch auf keinen Fall sagen. Wenn er wüsste, dass sie vorhatte, sich zu verheiraten, würde er das garantiert verhindern. Auch wenn sie damit nicht die Wahrheit sagte.

Sollten ihre Reize bei ihm nicht landen, würde sie schon jemand anders finden. Sie war es leid, die stille, pflichtbewusste Pfarrerstochter zu sein, die sich so verhielt, wie jeder es von ihr erwartete. Callie Webster würde von nun an jemand anders sein: kühn, geheimnisvoll, wagemutig. Eben eine Frau, die klare Vorstellungen hatte von dem, was sie wollte, und die alles unternehmen würde, um das zu erreichen!

Jeder wusste, dass es in Alaska von Junggesellen nur so wimmelte. Ein idealer Platz, um sein Image zu ändern. Mike würde es kaum merken, wie ihm geschah.

„Ich denke, es wird ausgezeichnet klappen mit Callie“, meinte Donovan freundlich.

„Das kann ich mir vorstellen“, murmelte Mike.

„Vielen Dank“, sagte Callie zu Donovan, die Mike nun ignorierte. „Wir werden sicher prima miteinander auskommen. Ich bin froh, dass Sie mich in Anchorage abgeholt haben. Mike hätte mich bestimmt am Flughafen stehen lassen.“

„Gern geschehen, Ma’am.“

„Hör mal, Callie, das funktioniert so nicht“, unterbrach Mike sie. „In Kachelak kannst du nicht bleiben. Die Hotels sind zu teuer, und Mietwohnungen gibt es nicht.“

Callie schaute unschuldig drein. „Aber Elaine hätte doch auch bei dir gewohnt, oder?“

„Ja, schon, na ja, das war ursprünglich der Plan, aber du bist schließlich nicht Elaine.“

Hoffentlich vergisst du das nicht, Freundchen, dachte sie. Callie hatte nicht vor, sich wie eine kleine Schwester von ihm behandeln zu lassen. Nicht mehr, jedenfalls. „Das verstehe ich nicht, ich würde doch nicht stören.“

„Darum geht es n…“

„Sie können bei mir wohnen“, bot Donovan schnell an und legte den Arm um Callies Taille.

Und Callie wusste, dass Donovan ahnte, worauf sie es abgesehen hatte, nämlich auf Mr. Fitzpatrick. Genauer gesagt, auf einen Trauschein mit ihm.

Er schien das gutzuheißen, was nur bedeutete, dass überzeugte Junggesellen nichts gegen eine Ehe hatten – jedenfalls bei anderen.

„Ausgezeichnete Lösung.“ Callie lachte innerlich, denn Mike schien kurz davor zu explodieren. „Sind Sie sicher, dass ich Sie nicht störe?“

„Kein bisschen“, versicherte Donovan, „es wird mir ein Vergnügen sein.“

„Das wird es nicht“, fuhr Mike dazwischen. „Sie wohnt bei mir.“

Donovan legte den Kopf schief. „Nun sieh mal einer an! Erst wolltest du Callie nicht. Und nun willst du ihr auf einmal nicht das Gefühl geben, unwillkommen zu sein, nachdem sie den ganzen Weg gemacht hat, nur um uns zu helfen.“

„Es ist ja nicht so, dass ich sie nicht will“, sagte Mike so ärgerlich, dass er Callie schon beinahe wieder leid tat. „Wir brauchen sie ja dringend.“

Obgleich das keineswegs romantisch klang, erfüllte es Callie mit Freude. Sie hatte einige Beziehungen gehabt – aber eigentlich nur, um Mike zu vergessen. Vor langer Zeit war sie sogar mal verlobt gewesen, aber mehr aus Freundschaft und nicht aus Liebe. Und wenn Keith nicht bei einem Autounfall ums Leben gekommen wäre, hätte sie mit ihm vermutlich eine gute Ehe geführt.

Einen Moment lang dämpfte die Erinnerung Callies Freude. Sie...



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