E-Book, Deutsch, 336 Seiten
Müller Ahnenblut
1. Auflage 2019
ISBN: 978-3-7396-7763-7
Verlag: BookRix
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection
Von Engeln & Vampiren
E-Book, Deutsch, 336 Seiten
ISBN: 978-3-7396-7763-7
Verlag: BookRix
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection
DOPPELBAND 'Misty - Im Zwielicht des Blutes' und das Spin-off 'Rachel - Zwischen Engel und Vampir' in einem Band! Ein schwerer Autounfall machte Misty Wayne zur Halbwaise. Seitdem lebt sie mit ihrem Dad zusammen, dessen Arbeit die beiden zu häufigen Umzügen zwingt. In Missoula lernt sie Jasper Grey kennen und lieben. Eines Tages beschließt sie, ihn ihrem Dad vorzustellen, und stößt bei Jasper auf Widerwillen. Zu ihrer Verwunderung reagiert ihr Dad ablehnend auf den Jungen, dem ihr Herz gehört. Er wirft ihn aus dem Haus und erwartet von Misty, Jasper nicht mehr wiederzusehen. Doch dann überschlagen sich die Ereignisse und Misty weiß nicht mehr, wem sie trauen soll, während die Welt ihrem Ende entgegengeht. Geheimnisse drängen ans Licht und ihr Dad ergreift schlagartig die Flucht aus Missoula. Er erzählt ihr eine unglaubliche Geschichte über Engel und Vampire, die ihr bisheriges Leben infrage stellt. Hat Mistys Liebe zu Jasper eine Chance? Wird sie die Geheimnisse lüften können? Jetzt neu! Inklusive des Spin-offs zum Buch Misty - im Zwielicht des Blutes: Rachel - zwischen Engel und Vampir Der zielstrebigen Rachel Harper wird der Boden unter den Füßen weggerissen, als ihr Freund Liam Grey unerwartet die Beziehung beendet. Kopflos rennt sie durch die verregnete Nacht und steigt in das Auto eines Fremden, der sich ihr als Nicolas vorstellt. Doch als sie ihren Entschluss bereut, ist es zu spät, denn Nicolas lässt sie nicht mehr gehen. Er bringt sie auf eine verlassene Farm und unterbindet jeglichen Kontakt zur Außenwelt. Als jedoch Liam plötzlich auftaucht, nehmen die Ereignisse ihren Lauf und sie findet sich in einem Szenario wieder, das jeglicher Realität widerspricht. Rachel ist sich nicht sicher, ob sie den Erzählungen der beiden Glauben schenken kann. Wer glaubt schon an Engel und Vampire?
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Schmetterlinge im Bauch
Mein Blick wanderte aufgeregt zur Uhr. Nur noch zwei Minuten, dann war es endlich so weit. Mr. Bakers Stimme drang nur noch gedämpft an mein Ohr, denn meine Gedanken waren schon längst bei Jasper. Vermutlich quälte er sich ebenso wie ich durch die letzten Minuten, bis wir uns endlich in die Arme fallen konnten. Meine Tischnachbarin Chloe rutschte nervös auf ihrem Stuhl herum. »Dass er aber auch immer auf die Sekunde genau Schluss machen muss«, flüsterte sie mir zu. »Bevor ich euch in die Ferien entlasse, möchte ich ein Lob aussprechen«, sagte Mr. Baker und ließ seinen Blick über unsere Köpfe hinweggleiten. Schließlich hielt er inne. »Rachel Harper, ein tolles Jahr, kaum zu übertreffen. Weiter so, Miss Harper.« »Oh Gott, mir wird schlecht. Was ist das zwischen denen? Steigt die mit ihm etwa ins Bett? Bestimmt treiben die es im Lehrerzimmer«, beschwerte sich Chloe. Ich nickte und verdrehte die Augen. »Ekelhafte Vorstellung. Der hat wohl kein Leben außerhalb dieser Mauern, da leidet die Männlichkeit schon mal«, erwiderte ich leise und dachte bei mir, dass damit wohl seine Blässe zu erklären wäre. Aber leider war ich nicht leise genug, denn einige Köpfe drehten sich zu uns um. Mr. Baker trug dieses typische Lehrersacko mit ovalen Aufnähern an den Ellenbogen. Er zog die Drahtbrille tief auf die Nase und blickte mich über die Gläser hinweg streng an. Doch ehe er mir eine Standpauke über Respekt den Lehrern gegenüber halten konnte, schellte auch schon die Schulglocke und die Klasse setzte sich in Bewegung. Einige räumten noch ihre Sachen in gewohnter Trägheit ein, während andere bereits fluchtartig aus dem Klassenzimmer eilten. Ich gehörte zu denen, die es eilig hatten, und war froh, dass mich Mr. Baker nicht aufhielt. Ich stürmte auf den Flur und wurde von Chloe abgefangen. Wie aus dem Nichts lief sie plötzlich neben mir. »Und? Heute ist wohl der Tag aller Tage?« Ich mochte sie, aber manchmal konnte sie ziemlich aufdringlich sein. Ihre helle Stimme gab mir in solchen Momenten den Rest. »Ja«, erwiderte ich knapp und hoffte, sie würde es dabei belassen. Fehlanzeige. Sie stellte sich vor mich und versperrte mir den Weg. »Bist du aufgeregt?«, wollte sie wissen. Lächerlich, als würde man das nicht sehen. »Ein bisschen«, antwortet ich und schob sie beiseite, aber Chloe ließ sich nicht abwimmeln. Erneut versperrte sie mir den Weg zu Jasper, den ich am anderen Ende des Flurs entdeckte. Mein Herz machte einen Freudenhüpfer und die Schmetterlinge in meinem Bauch flatterten wild herum. »Hast du mal daran gedacht, was du machst, wenn dein Dad ihn nicht ausstehen kann?« Während sie mir mit ihren Worten einen Stich ins Herz jagte und die Schmetterlinge vertrieb, band sie entspannt ihr schulterlanges, braunes Haar zu einem Pferdeschwanz zusammen. Ich starrte in ihre tiefblauen Augen und wusste keine Antwort darauf. Darüber hatte ich mir noch keine Gedanken gemacht. Andererseits, warum sollte Dad ihn nicht mögen? »Wenn er Jasper sieht, wird er ihn schon mögen«, antwortete ich und schob sie zum wiederholten Mal beiseite. »Sei dir da mal nicht so sicher«, rief sie mir hinterher, aber ich reagierte nicht mehr auf sie und eilte Jasper entgegen. Er schenkte mir ein sanftes Lächeln, als unsere Blicke sich trafen, und wirbelte die Schmetterlinge wieder auf. Seit acht Wochen gingen wir nun schon miteinander, und jedes Mal, wenn wir uns sahen, war es wie am ersten Tag. Er nahm meine Hand und begrüßte mich mit einem Kuss, der mich erst vollständig machte. »Baker hat wohl wieder jede Sekunde ausgekostet«, scherzte er und ich verdrehte die Augen. »Du sagst es. Manchmal denke ich, der wohnt hier irgendwo im Schulgebäude. Ein bisschen tut er mir ja leid«, erwiderte ich. »Warum das denn?« »Naja, er muss ziemlich einsam sein, dass er krampfhaft die Gesellschaft seiner Schüler auskostet.« Jasper lachte und ich liebte sein Lachen, ich liebte sein dunkelblondes, lockiges Haar und die wasserblauen Augen. Ich liebte seine kleinen Ohrmuscheln und die feine Nase. Und ich liebte es, wie er mich liebte. Er tat es auf eine sanfte und zugleich unumstößliche Art. »Ich wette, er hatte wieder einmal seine Freude an dir«, meinte er, hielt einen Moment inne und äffte Mr. Baker nach. »Miss Wayne, ich muss doch sehr bitten. Ein wenig Respekt den Lehrkräften gegenüber ist wirklich nicht zu viel verlangt.« Nun war ich es, die ihr Lachen nicht unterdrücken konnte. »Das kannst du aber gut, warst du im vorherigen Leben vielleicht mal Lehrer?«, scherzte ich, aber er schien das gar nicht lustig zu finden und verstummte. »Was ist? Hab ich was Falsches gesagt?« »Nein. Nein, alles in Ordnung, ich hab nur gerade an die Schlachtbank gedacht, zu der du mich heute verdammt hast«, erwiderte er. »Komm, so schlimm wird das schon nicht. Ich hab den besten und verständnisvollsten Dad auf der Welt. Er wird dich schon mögen«, erwiderte ich und ärgerte mich insgeheim darüber, dass er nun auch so anfing, wie Chloe. »Vielleicht sollten wir damit noch warten«, sagte er, als wir aus dem Gebäude traten. Abrupt blieb ich stehen. »Auf keinen Fall. Ich hab genug von dem Versteckspiel. Es nervt langsam, ihn immer wieder anzulügen. Er glaubt, ich fahre mit Chloe zur Schule und zurück. Er fragt schon die ganze Zeit, warum sie denn nicht mit reinkommt und er ihren Wagen nirgends sehen kann. Langsam gehen mir die Ausreden aus«, klärte ich ihn auf und schmiegte mich an seinen Körper. »Ich will dich der ganzen Welt zeigen. Ich will mich auf den höchsten Gipfel stellen und es herausbrüllen: Ich gehe mit Jasper Grey und wir lieben uns.« Er legte seine Arme um meinen Rücken und zog mich fester an sich heran, um mich zu küssen. Vom Parkplatz her ertönte Beifall. So waren sie nun mal, Jaspers Freunde. Sie nutzten jede sich bietende Gelegenheit zum Feiern. Ein ausgelassenes Grüppchen, aber aus einigen von ihnen wurde ich einfach nicht schlau. Liam beispielsweise. Seit Jasper mit mir zusammen war, ging Liam uns weitestgehend aus dem Weg. Er grüßte zwar, aber irgendetwas beschäftigte ihn und er beließ es bei einem knappen Hallo. Anfangs dachte ich, er sei eifersüchtig. Aber er hatte selbst eine Freundin. Ausgerechnet Rachel Harper hatte ihn sich gekrallt und sich damit in Jaspers Freundeskreis gedrängt, der nun auch meiner war. Die anderen machten den Eindruck, als freuten sie sich für uns. Einige von ihnen so sehr, dass es manchmal peinlich war. So, wie jetzt. Ich hätte auf den Beifall gerne verzichtet und ein bisschen Privatsphäre mit Jasper genossen. Wahrscheinlich war das Schulgelände einfach der falsche Ort für Diskretion. »Dann fahren wir heute also vor und ich halte direkt vor eurem Haus?«, schlussfolgerte er und ich freute mich über sein Verständnis. »Er wird dich lieben, du wirst sehen«, erwiderte ich, während wir zum Auto gingen. Der alte Dodge hatte bestimmt schon bessere Zeiten gesehen, aber er tat, was ein Auto tun musste. Er brachte uns von einem Ort zum anderen. Die ganze Fahrt über schwieg er, was sehr ungewöhnlich war. Aber ich störte ihn nicht. Wahrscheinlich bereitete er sich seelisch auf das Zusammentreffen mit meinem Dad vor. An der Kreuzung unterhalb meiner Straße hielt er an. »Noch kannst du es dir überlegen«, sagte er und sah mich eindringlich an. Ich schüttelte den Kopf. »Jetzt oder nie«, erwiderte ich. »Vielleicht wäre nie die bessere Alternative. Du hast es so gewollt«, antwortete er und trat aufs Gas. »Du tust gerade so, als würde dich mein Dad fressen. Würdest du ihn kennen, hättest du nicht solchen Schiss vor ihm«, sagte ich und war angesichts seiner Weigerung ein bisschen eingeschnappt. »Ich hab keinen Schiss. Ich will nur keine schlafenden Hunde wecken«, erwiderte er schroff und fuhr rechts ran, als mein Zuhause neben uns auftauchte. Jetzt regte sich auch mein Bauchgefühl, das mich offensichtlich daran hindern wollte, auszusteigen. Mein Herz pochte vor Aufregung und meine Knie verwandelten sich in Pudding. Trotzdem öffnete ich etwas unbeholfen die Beifahrertür und stieg aus. Jasper ging um den Wagen herum und nahm meine Hand. »Sag hinterher nicht, ich hätte dich nicht gewarnt«, sagte er. Er sah richtig niedlich aus, wenn er sich Sorgen machte. Zwischen seinen geraden Brauen bildete sich eine feine Furche und seine Augen bekamen diesen verführerischen Schlafzimmerblick. Ich atmete tief durch und schritt voran, während er dicht hinter mir blieb. Vorsichtig öffnete ich das weiße Gartentor und hoffte, Dad würde nicht zufällig einen Blick aus dem Fenster werfen. Ich wollte ihn unvorbereitet antreffen. Also führte ich Jasper leise an dem Anbau vorbei zur Haustür und wandte mich ihm zu. »Ganz egal, wie du ankommst, ich werde dich immer lieben und niemand kann sich zwischen uns stellen«, versuchte ich ihm die Angst zu nehmen und versiegelte meine Worte mit einem Kuss, den er sanft erwiderte. In meiner Tasche ertastete...