Müller-Braun | Legacy of Stars 2: Gefallene Finsternis | E-Book | www.sack.de
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E-Book, Deutsch, Band 2, 384 Seiten

Reihe: Legacy of Stars

Müller-Braun Legacy of Stars 2: Gefallene Finsternis

Royale Enemies to Lovers Fantasy Romance zwischen einem dunklen Prinzen und der Erbin der Sterne
25001. Auflage 2025
ISBN: 978-3-646-61094-9
Verlag: Carlsen Verlag GmbH
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Royale Enemies to Lovers Fantasy Romance zwischen einem dunklen Prinzen und der Erbin der Sterne

E-Book, Deutsch, Band 2, 384 Seiten

Reihe: Legacy of Stars

ISBN: 978-3-646-61094-9
Verlag: Carlsen Verlag GmbH
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Wenn der Schatten über das Licht der Sterne fällt, wird ein Königreich dem Untergang geweiht sein ...  Shedir hat eine erschreckende Vision: Der Blutprinz wird seinen eigenen Bruder töten. Dabei hat er ihr nur Stunden zuvor seine Liebe gestanden - und sie gerade erst angefangen, ihm zu vertrauen. Doch die Sterne haben ihr gezeigt, dass das Schicksal eines Königreichs nicht leicht zu verändern ist. Um es dennoch abzuwenden, lässt Shedir Lior gefangen nehmen. Der Verrat sitzt tief, aber im Schatten lauert ein noch größerer Feind und die Zeit drängt. Shedir wird klar, dass sie ihren so attraktiven wie geheimnisvollen Prinzen trotzdem braucht, als ihr eine neue Zukunft offenbart wird: Ihrer aller Rettung liegt nicht allein in den Sternen, sondern auch in den magischen Kräften der vier Monde. Und einer von ihnen ist Lior.  »Gefallene Finsternis« ist eine Enemies to Lovers Romance und stellt sowohl das Schicksal als auch das Vertrauen auf die Probe.

Dana Müller-Braun wurde Silvester '89 in Bad Soden im Taunus geboren. Geschichten erfunden hat sie schon immer - mit 14 Jahren fing sie schließlich an ihre Fantasie in Worte zu fassen. Als das Schreiben immer mehr zur Leidenschaft wurde, begann sie Germanistik, Geschichte und Philosophie zu studieren. Wenn sie mal nicht schreibt, baut sie Möbel aus alten Bohlen, spielt Gitarre oder verbringt Zeit mit Freunden und ihrem Hund.
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KAPITEL 1

»Shedir!« Obwohl es nur ein Flüstern ist, dröhnt die Stimme laut in meinem Kopf. Ich blinzle und öffne meine Augen. Erkenne die steinerne Zelle, die mir nach all den Wochen nicht mehr fremd ist. Spüre den leichten Windzug, der zusammen mit dem zarten Mondschein durch das winzig kleine Fenster in das Innere dringt. Feuchtigkeit und Kälte legen sich auf meine Haut und lassen sie unangenehm prickeln.

Das Tropfen des Wassers, das durch die Steine hineindringt, lässt meinen Kopf monoton hin- und herwippen. Ich spüre kaum noch etwas in mir. Da ist nur mein schwacher Körper, der sich fremd anfühlt und in dieser Zelle liegt.

»Shedir«, flüstert die Stimme wieder. Sie ist mir so vertraut. Aber mein Geist ist nicht wach genug, um auf die Erinnerung zuzugreifen. Als hätte er in all der Zeit hier aufgegeben. »Komm zu mir«, flüstert die Stimme und endlich drehe ich mich ihr zu. Doch statt jemanden in diesem düsteren Kerker zu erkennen, ändert sich das Bild um mich herum und wird zu einem Zimmer. Plötzlich lehne ich nicht mehr schwach an der Steinwand, sondern sitze auf einem Bett.

Und dann tritt er zu mir. Ich erkenne ihn und dieses Mal zuckt mein Geist kurz.

»Lior«, hauche ich seinen Namen, als wäre er wirklich hier. Aber es ist nur einer von vielen Träumen. Es ist nicht echt. Und auch er ist nicht hier, um mich in meinem Traum zu besuchen wie früher. Ich habe es mir so oft gewünscht. Aber immer waren es nur dumme normale Träume, in denen sein Gesicht zu einer grausamen Fratze wurde.

»Geh weg«, fauche ich also und drehe mich um. Versuche mir vorzustellen, dieses Bett wäre echt und ich würde morgen nicht mit weiteren schmerzenden Knochen aufwachen.

»Shedir«, sagt er gebrochen und plötzlich spüre ich seine Berührung an meiner Wange. Ich sehe auf. Er steht da und streicht sanft über meine Wange. Und es fühlt sich so echt an, dass ich schluchze.

»Was ist passiert?«, fragt er und setzt sich neben mich.

Kopfschüttelnd weiche ich zurück. »Geh weg! Das ist nur ein Traum!«

»Ich bin hier, Shedir.« Er nimmt meine Hand und legt sie auf seine Brust, sodass ich seinen Herzschlag spüren kann. »Ich habe monatelang versucht, dich zu erreichen. Wo bist du?«

Krampfhaft schlucke ich gegen meinen trockenen Hals an. Lior reagiert sofort, nimmt ein Glas von dem Nachttisch und hilft mir, etwas zu trinken. Auch das fühlt sich wunderbar echt an.

»Aber das ist es nicht«, sage ich und sehe dabei zu, wie Lior irritiert den Mund verzieht. Er schnipst und plötzlich liege ich in einem roten Kleid auf der Chaiselongue in dem Bordell, in dem wir uns wiederbegegnet sind.

»Wo zu den Göttern bist du, Shedir?« Seine Stimme wird drängender. Gleichzeitig wirkt er schwach. Als würde ihn das hier viel Kraft kosten.

»In Lishan. In Huan.«

»Was?« Seine Hände umfassen mein Gesicht, als würde er mich wach rufen wollen. »Warum bist du dort?«

»Sie haben uns mitgenommen. Er hat …« Mir versagt die Stimme, als ich an den König denke und … Nisha. Tränen wandern über meine Wangen.

Er wischt sie sanft weg, bleibt aber fordernd, als er wiederholt: »Wer hat euch mitgenommen?«

»Der König. Sie haben uns abgefangen. In Tharos, kurz nachdem ihr weggefahren seid.«

Lior steht auf und fährt sich aufgebracht durch sein Haar. »Hat er dir etwas angetan, Shedir? Hat er …« Sein Blick sucht meinen Körper ab.

Ich zucke zusammen. »Er hat Nisha getötet und … ich werde ihn heiraten.« Es ist das Letzte, woran ich mich erinnere, bevor die Tage verschwommen sind. Er sagte, ich würde seine Frau werden.

Liors Hände ballen sich zu Fäusten und der Raum um uns herum versinkt in Nebel. Auch er wird blasser. Wie ein Geist.

»Nein!«, wimmere ich und stehe auf. Ich kann mich kaum halten, also falle ich förmlich in seine Arme. »Bitte lass mich nicht allein. Es tut mir leid«, spreche ich das aus, was ich ihm in den letzten Monaten so gerne gesagt hätte. »Ich musste sie schützen. Ich habe gesehen, was du tun würdest, und …«

»Ich hätte das nie getan, Sternschnuppe. Das schwöre ich auf alles, was mir etwas bedeutet. Deine Vision muss dich getrogen haben.«

»Nein.« Ich schüttle den Kopf. »Sie können nicht falsch sein.«

»Diese war falsch. Ich habe dir damals auf Astras versprochen, dass ich dich niemals in eine dieser Zellen stecken würde, und das meinte ich genau so.«

Unsicherheit ergreift mich. Könnte es wirklich sein, dass ich etwas Falsches gesehen habe? Oder mir die schlimmstmögliche Zukunft offenbart wurde? Allein, weil wir unsere Kräfte vereint haben und Sirrah, Mirfak und auch Alderamin nur vom Schlimmsten bei Lior ausgegangen sind?

»Wann soll die Heirat vollzogen werden, Shedir?« Er verblasst immer mehr. »Schnell!«

»Zum Blutmondfest.«

Lior schließt die Augen. »Ich hole dich. Ich …« Sein Körper ist nun beinahe durchsichtig. Ich falle zu Boden, als er mich nicht mehr halten kann. »Du kannst Ajnur sagen, dass ich ihn töte, wenn er dich anfasst.«

»Ich …« Die Kälte kehrt zurück und ich spüre wieder den kalten, nassen Boden. Als ich die Augen öffne, bin ich wieder in der Zelle. Aber etwas ist anders. Ich sehe hinab auf meinen Unterarm und das Symbol, das die letzten Monate verschwunden war, leuchtet wieder. Ein Stern, der durch eine Linie mit einem Mond verbunden ist. Ich starre es minutenlang an, bis mir endlich bewusst wird, dass Lior mich wirklich in meinem Traum besucht hat. Er war es. Jetzt weiß er endlich, wo ich bin. Und als ich das begreife, platzen die Tränen aus mir heraus. Seltsame Laute verlassen meinen Mund, während ich das Salz schmecke und mit ihm all den Schmerz und die Trauer hinausschreie und weine, bis mir keine Tränen mehr bleiben.

. . . . . .  

Tage und Nächte werden zu einem einzigen Brei aus Stunden, die ich darauf warte, dass er mich wieder besucht. Aber das tut er nicht. Vielleicht war es doch nur ein Traum, der meiner Hoffnung entsprungen ist.

Auf einmal betreten zwei Wachen die Zelle. Nie zuvor habe ich bewusst Menschen hier unten gesehen. Die hellbraunen Leinenhosen und grünen Hemden, über denen sie eine Schärpe in den Staatsfarben Lila und Weiß tragen, wirken, als wären sie für einen Staatsempfang gekleidet. Auch die gleichfarbigen, aber mit Gold verzierten Hüte wirken nicht, als gehörten sie zu einer alltäglichen Uniform. Wie ein scheues Tier weiche ich zurück. Sie reden nicht, stattdessen packen sie meine Arme und schleppen mich hinaus. Mein Körper ist zu schwach, um sich zu wehren. Ich erinnere mich nicht einmal, wann ich das letzte Mal etwas gegessen habe.

Sie tragen mich eine steinerne Treppe hinauf, die schier unendlich zu sein scheint, bis wir in einem Saal ankommen, der vollkommen mit Gold verkleidet wurde. Es blendet mich regelrecht. Ich kneife die Augen zusammen und brauche eine ganze Weile, bis ich wieder sehen kann. Die Wachen setzen mich ab und ich blicke blinzelnd auf den Thron vor mir. Meine Knie schmerzen auf dem heißen, ebenfalls goldenen Boden.

Vor mir sitzt Ajnur. Er scheint nicht mehr nur der Kronprinz zu sein, sondern der König. Der Mann, der Nisha getötet hat. Ich nehme all meine Kraft zusammen und spucke vor seine Füße. Gelangweilt hebt er seine Brauen.

»Du bist also immer noch nicht bereit, dich zu fügen?« Er schnaubt. Die Erinnerungen der letzten Monate in der Zelle sind verschwommen. Kaum greifbar. Aber ich erinnere mich, dass er mir noch in Tharos sagte, dass ich seine Frau werden würde.

»Ich soll einen Mann heiraten, der meine Freundin, ein Mädchen, ohne mit der Wimper zu zucken, getötet hat?«

Ein kraftloses Lachen verlässt meine Kehle. »Ich werde mich Euch nie fügen.«

Er verdreht die Augen. »Das ist es also?« Ajnur wirkt ehrlich überrascht und winkt jemanden zu sich, mit dem er kurz in seiner Sprache spricht, um sich dann wieder mir zu widmen.

»Die Drachen sind seit Jahrtausenden ausgestorben. Und das vor allem, weil es keinen Hüter mehr gab, der rein genug war, damit sich ein Drache an ihn bindet. Und du denkst wirklich, dass ich Nisha einfach so töten würde?«

Nisha? Warum nennt er sie bei ihrem Namen? Er kann sie nicht kennen. Immerhin hat er sie einfach ermordet. Ohne je zu erfahren, wer sie ist. Am liebsten würde ich ihm die Augen auskratzen.

»Ich habe gesehen, wie Ihr sie umgebracht habt«, entgegne ich und höre, wie die Tür hinter mir aufgeht. Automatisch drehe ich meinen Kopf und starre Nisha an. Die Zeit steht still. Immer wieder blinzle ich, aus Angst, dass mich der Schein nur trügt. Und auch wenn sie ein wenig erwachsener wirkt, allein durch ihre stramme Haltung und den ernsten Blick, ist sie es. Hinter ihr tritt Sternschnuppe ein – er ist mittlerweile doppelt so groß wie Nisha, die auf mich zurennt und sich auf mich stürzt.

»Was …?«, frage ich mit schmerzverzerrter Stimme. Ich drücke sie von mir, stehe gemeinsam mit ihr auf und streiche ihr das Haar aus dem Gesicht. Es ist länger geworden und schimmert bläulich, wie auch Sternschnuppes Schuppen. »Du lebst? Aber er hat dich getötet. Ich habe es gesehen.«

»Ich war tot«, gesteht sie ein. »Aber Ajnur hat mir erklärt, dass ein Hüter erst sterben muss, um sich dann bei der Auferstehung auf ewig an seinen Drachen zu binden. Ich kann Sternschnuppe jetzt sogar noch besser hören. Er freut sich übrigens auch, dich zu sehen.« Ein Schnaufen von ihm soll die Aussage wohl unterstützen.

Mir wird schwindelig. Sternschnuppe ist also wirklich ein Drache? Und Nisha seine Hüterin?...



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