E-Book, Deutsch, 264 Seiten
Müller Das Leben soll leicht und fröhlich sein
1. Auflage 2022
ISBN: 978-3-7568-8033-1
Verlag: BoD - Books on Demand
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Wie ich mich von alten Glaubenssätzen und Gesellschaftsmustern befreite
E-Book, Deutsch, 264 Seiten
ISBN: 978-3-7568-8033-1
Verlag: BoD - Books on Demand
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Sich durch die persönliche Entwicklung von den Tücken und Einflüssen des Lebens befreien. Alte Glaubenssätze und Muster gesellschaftlicher Strukturen aufbrechen und ablegen. In ein entspanntes, ruhiges und leichtes Leben zurückfinden, ohne sein Leben dafür komplett aufzugeben oder auf den Kopf zu stellen. In meinem Buch nehme ich Dich mit auf meine Reise der Erfahrungen und Erkenntnisse und lasse Dich daran Teil haben. Finde Deine Parallelen und entwickle daraus Deine eigene Strategie in die Leichtigkeit und Fröhlichkeit.
Thomas Müller wurde 1971 geboren und lebt in der Nähe von Braunschweig, wo er in einem kleinen Dorf auch aufwuchs. Nach dem Realschulabschluss absolvierte er eine Ausbildung zum Industriemechaniker und arbeitete zunächst im Rohrleitungsbau beim lokalen Energieversorger. Es folgte der berufliche Aufstieg zum Industriemeister, Abteilungsleiter und Vertriebschef. Darüber hinaus ließ er sich zum Systemischen Coach-NLP nach dem ECA und zum Heilpraktiker Psychotherapie ausbilden. Parallel unterhielt er ein Gewerbe zur Unternehmens- und Personalberatung. Seit 2013 zog er sich aus dem Management zurück und widmete sich privat der Malerei, dem Internet, der Börsenspekulation sowie der Weiterentwicklung seiner persönlichen Soft-Skills. Das Leben soll leicht und fröhlich sein, ist sein erstes Buch.
Autoren/Hrsg.
Weitere Infos & Material
„Stell dich nicht so an“: Kindliche Ängste
Die ersten Probleme ließen bei mir aber nicht lange auf sich warten. Die bestanden darin, dass ich meine Mutter brauchte. Das war aber zu dem Zeitpunkt nicht möglich. Meine Mutter war auch berufstätig. Zur damaligen Zeit gab es kein Erziehungsgeld, geschweige denn, ein Mutterschutzgesetz. Aus diesem Grund kam es, wie es kommen musste. Die ersten Neurosen prägten sich aus. In meinem Fall waren es Verlustängste. Dadurch, dass meine Eltern beide berufstätig waren. Meine Großeltern väterlicherseits, die auch im gleichen Ort wohnten, waren schon durch meine Schwester belegt. Also wurde ich zu meinen Großeltern mütterlicherseits gekarrt. Die wohnten aber noch ein ganzes Stück von uns entfernt. Und da meine Mutter z.T. im Schichtdienst tätig war, verweilte ich manchmal über eine Woche dort. Ohne andere Kinder, ohne meine Eltern. Und mein Opa, erinnert euch, kam ja nun aus der Landwirtschaft und Stalingrad. Aufgrund dieser Tatsache hatte mein Opa immer ein sehr lautes Organ. Das Ergebnis war dann, dass ich Angst vor ihm hatte. Er hat mir nie etwas getan, ganz im Gegenteil. Stell Dir mal vor, Du hast einen Menschen vor Dir, der ein so lautes Organ hat, dass Du immer das Gefühl hast, der scheißt Dich grade nach Strich und Faden zusammen, obwohl er Dir gerade etwas Nettes sagte. Wenn das in dieser Generation überhaupt möglich war. Er hat so viel physischen Raum eingenommen, dass für mich kein Platz mehr war. Ohne Witz, so war das. Und wie soll man als Kind dann so einem Menschen sagen, was in einem vorgeht, dass man sich gerade nicht wohl fühlt, dass man seine Mutter vermisst, oder einfach die Tatsache kommuniziert: „Opa, ich habe Angst vor Dir“. Das war für mich schier unmöglich. Das war das Muster meines Vaters. Halt die Klappe und lebe weiter. So viel Mut konnte ich damals nicht aufbringen, um diese Angst zu überwinden, und zu sagen, was mich wirklich bedrückt und beschäftigt. Im Ergebnis hieß dass dann, dass ich sehr früh angefangen habe, Dinge mit mir selber auszumachen. Wenig zu reden, und vor allem, Tränen zu unterdrücken. Meine Traurigkeit und Schmerz schön in mir drinnen zu lassen. Noch mal zur Erinnerung, ich war noch nicht mal im Kindergarten. Denn auch diese Sprüche kennt wohl jeder: ein Indianer kennt keinen Schmerz Ein richtiger Junge weint doch nicht Du willst doch mal ein richtiger Mann werden Stell Dich nicht so an Was hat das zur Konsequenz? Jetzt könnte man sagen, dass es in dem Alter noch keine so große Rolle spielt. Das verwächst sich ja wieder. IRRTUM. Das ist schon der erste Grundstein, wie ihr später auf andere Menschen zugeht, mit denen umgeht, was das beruflich mit euch macht oder wie viele Freunde ihr habt. Und mein Freundeskreis war sehr übersichtlich. Meiner Abneigung zur Anwesenheit bei meinen Großeltern mütterlicherseits ließ ich auf dem Weg zur Auslieferung freien Lauf im Auto. Mit dem Ergebnis, dass meine Mutter und ich beide Rotz und Wasser heulten, bis zur Übergabe bei Oma und Opa. Aber es sollte ja alles gut werden. Ich kam ja jetzt in den Kindergarten. Man sollte ja meinen, Kindergarten ist ein toller Ort für Kinder. In der Regel ist das auch so. Aber da ich schon den ersten kleinen Hau im Oberstübchen drin hatte, war meine Perspektive eine ganz andere. Warum? Durch die berufliche Situation meiner Eltern hatte ich kaum jemanden zum Spielen. Jetzt betrat ich den Kindergarten, und die Bude war voll mit anderen Kindern, fremden Kindern. Mein erster Eindruck war die totale Überforderung. Dann gab es für diesen großen Kindergarten zwei Erzieherinnen. An die Namen kann ich mich nicht mehr erinnern, aber an die Erscheinungsbilder. Eine junge Dame hatte dunkle Haare, ein nettes Lächeln und eine ruhig wirkende Ausstrahlung. Die war echt nett und ich mochte sie. Dann war da noch die andere. Groß, breite Schultern, kurze rotblonde Haare, ein kleines Oberlippenbärtchen und eine ziemlich kratzige durchdringende Stimme. Ich empfand sie als sehr streng. Und ratet mal, in welche Gruppe ich kam? Richtig, zu dem zurückgelassenen Wikinger, der jetzt meinte, Kinder auf den richtigen Weg der Tugend zu führen. Aller Hemmungen zum Trotz, fing ich an, das Ganze schön blöd zu finden, und wollte dort nicht mehr hin. Meine Mutter versuchte mit Engelszungen, wie es die Mütter ja heute auch noch in und vor den Kindergärten tun, mich dazu zu motivieren, im Kindergarten zu bleiben, um das durchzuziehen. Dann passierte etwas, das ich bis heute nicht erklären kann. Bei einem Spaziergang schwollen mir die Augen zu. Aber so stark, dass ich nichts mehr sehen konnte. Gestochen hatte mich nichts. Allergien waren keine bekannt. Ich habe bis heute keine. Ich musste abgeholt werden und ging dann nie wieder in diesen Kindergarten, oder zu meinen Großeltern, oder sonst wo hin. Ab da war das Thema mit meiner Seele erstmal durch und die Angstzustände waren da. Meine Mutter musste ihren Job aufgeben. So gesehen, war sie nicht unglücklich darüber. Da meine Mutter keine Ausbildung machen durfte, handelte es sich ohnehin nicht gerade um einen Chefarztposten. Das Geld fehlte halt. Zu diesem Zeitpunkt wohnten wir in dem kleinen Ort, in dem meine Großeltern väterlicherseits nach der Flucht gelandet sind, zur Miete. Im Unterdorf sagte man damals. Und meine Großeltern wohnten im Oberdorf. Das hieß 10 Minuten zu Fuß auseinander. Wenn man getrödelt hat. Als Kind dort aufzuwachsen, war wunderschön. Wir waren immer in der Natur. Die Natur war überall. In allen Himmelsrichtungen. Aber war dann alles gut? Nein, das war es nicht. Ich war noch in dem Alter, in dem man mittags als Kind noch ein Schläfchen gemacht hat. Meine Schwester war, keine Ahnung wo. Mein Vater war zur Arbeit und ich war nun endlich mit und bei meiner Mutter. Als ich dann wieder wach wurde, rief ich meine Mutter. Es gab aber keine Reaktion. Sie konnte mich nicht hören. Denn sie war im Garten beschäftigt. Nur dadurch, dass sie das Rufen nicht hörte, kollabierte ich nun völlig. Das Ganze entlud sich irgendwie zwischen einem Vulkanausbruch und kapitalem Nervenzusammenbruch, der vermuten ließ, man würde mich gerade dahinraffen. Denn, erst war ich nur an Orten, an denen ich nicht sein wollte, und / oder sogar Angst hatte und auf einmal war ich zwar an dem Ort, an dem ich sein wollte, aber allein und verlassen. Es war ja nicht so. Aber es fühlte sich so an. Kindliche Leichtigkeit: Leben ohne Bewertung Wir sind hier, weil wir uns alle irgendwann mal dafür entschieden haben hier zu sein. Um zu lernen, zu wachsen und unseren Aufgaben zu stellen. Richtig, unseren Aufgaben. Bei mir stellten sich bereits sehr früh ganz eklatante Herausforderungen ein, denen ich mich stellen sollte. Das bereits zu einem Zeitpunkt, an dem man an alles Mögliche denkt. Aber ganz bestimmt nicht an Selbstreflexion oder sich den Themen zu stellen, um diese zu bearbeiten. Ich denke mal, es wird hier an dieser Stelle aber ganz deutlich, wo die Herkunft meiner Reaktionen zu suchen sind. Was uns schon sehr früh zu etwas werden lässt, was uns die Richtung vorgibt. Was hat das aber mit kindlicher Leichtigkeit zu tun? Es macht zunächst erstmal den Eindruck, dass ich gebrochen wurde. Seelisch hinüber, und zu nix mehr zu gebrauchen. Naja, Gott sei Dank hat die Natur für solche Fälle vorgesorgt. Wenn Kinder auf die Welt kommen, halten die ja keine Bedienungsanleitung hoch, wie das jetzt so funktionieren soll mit dem kleinen Käfer. Säuglinge, und auch kleine Kinder, haben anfangs noch sehr weiche Knochen. Der einzige Grund, warum das so ist, ist der, weil die Kleinen regelmäßig eine Radelle drehen und / oder sich die Eltern manchmal etwas dämlich anstellen. Und damit die lieben Kleinen nicht gleich kaputt gehen, gibts von der Natur erstmal weiche Knochen, und eine gehörige Portion Geduld. Die kindliche Leichtigkeit fängt damit an, dass Kinder in der Regel nicht bewerten. Das tun sie einfach nicht. Kinder haben noch im Kindergartenalter, wie ich finde, gesunde Wertvorstellungen. Es ist ihnen völlig egal, wie groß das Auto des Vaters eines Spielkameraden ist. Toller Satz, oder? Aber genau diese verqueren Gedanken tragen Erwachsene mit sich rum. Es ist Kindern völlig schnurz, ob die Eltern Konzernvorstände sind oder einen Halbtagsjob haben, der vielleicht gerade mal für die Grundversorgung reicht. Und das kann ich aus eigener Erfahrung hier nur bestätigen. Aus falschen Motivationen war eine berufliche Karriere für mich auch elementar wichtig. Später gehe ich da noch genauer drauf ein. Wenn ich meinem Sohn eine Absage in der Sandkiste erteilte, war ihm das schnurzegal, dass ich noch einen Vorstandstermin hatte. Und dieses Verhalten hielt sich mindestens bis zur 5. Klasse. Wenn nicht noch länger. Kindliche Leichtigkeit verbinde ich sehr stark mit einem Gefühl. Es ist ein Gefühl des Glücks, der Wärme, der Geborgenheit und vor allem der Sorglosigkeit. Getragen wird dieses Gefühl durch Momente, die diese Gefühle hervorrufen, durch die Erfahrungen, die ich gemacht habe. Das A und O ist die Sorglosigkeit. Habt ihr mal ein Kind in der Natur beobachtet? Es nimmt sich Zeit für jeden ach so kleinen...




