E-Book, Deutsch, 288 Seiten, Format (B × H): 135 mm x 215 mm
Müller Die Wissenschaft schlägt zurück!
1. Auflage 2019
ISBN: 978-3-8312-6960-0
Verlag: Komplett-Media
Format: EPUB
Kopierschutz: Adobe DRM (»Systemvoraussetzungen)
Kinofilme im Faktencheck
E-Book, Deutsch, 288 Seiten, Format (B × H): 135 mm x 215 mm
ISBN: 978-3-8312-6960-0
Verlag: Komplett-Media
Format: EPUB
Kopierschutz: Adobe DRM (»Systemvoraussetzungen)
Dr. Andreas Müller ist Astrophysiker und war viele Jahre Wissenschaftsmanager im Exzellenzcluster 'Origin and Structure of the Universe' der Technischen Universität München. Seit 2018 ist er Chefredakteur bei 'Sterne und Weltraum' im Verlag 'Spektrum der Wissenschaft'. Wenn der Johannes-Kepler-Preisträger nicht forscht, Lehrern beibringt, wie man Physik spannend vermittelt oder für den YouTube Kanal 'Urknall, Weltall und das Leben' dreht, geht er gerne ins Kino.
Autoren/Hrsg.
Weitere Infos & Material
Kapitel 2: Interstellarer
Raumflug
Anschnallen, festhalten und ooooooooh! Das Gesichtsfeld ist übersät mit hellen Linien, die sich in der Mitte treffen. Der Flug mit Han Solos Millennium-Falken durch die Weiten des Weltalls ist legendär. Er besitzt einen Hyperantrieb, der ihn schneller fliegen lässt als das Licht. Das brauchen alle fiktionalen Weltraumgeschichten, in denen sich Raumschiffe auf Reisen zu anderen Sternen begeben. Denn wäre die Reisegeschwindigkeit »nur« so schnell wie das Licht, wären Raumschiffe Jahre, Jahrzehnte und Jahrhunderte unterwegs, weil die Sterne extrem weit entfernt sind. So viel Zeit bringt kein Film und so viel Geduld kein Kinobesucher mit. Deshalb muss getrickst werden, und dabei bleiben leider die Naturgesetze auf der Strecke.
Filmszene: Ungefähr so sah der Sprung durch die Lichtmauer aus.
Titel »Krieg der Sterne«
(»Star Wars: Episode IV – Eine neue Hoffnung«)
Originaltitel »Star Wars«
Erscheinungsjahr 1977
Regie George Lucas
Schauspieler Marc Hamill, Harrison Ford, Carrie Fisher
Unterhaltungswert 5/5. Ein Actionfeuerwerk!
Auweia-Faktor 2/5. Für Laser und Fluggeräusche.
Science-Faktor 2/5. Einige Technik-Schmankerl, keine Erklärungen.
Größter Aufreger Warum sind die Roboter C-3PO und R2-D2 so bewegungsgestört?
Besonderes Die Mutter aller Weltraumsagas für die ganze Familie.
Auszeichnungen 6 Oscars (u. a. Schnitt, Ton, visuelle Effekte)
Bevor der Physiker jedoch die Keule auspackt, um zum Rundumschlag gegen alle Raumschiffflüge der Filmbranche auszuholen, besprechen wir die größte und umfangreichste Weltraumsaga aller Zeiten: »Star Wars«. Der allererste »Star Wars«-Kinofilm kam im Mai 1977 in die US-Kinos und startete hierzulande als »Krieg der Sterne« im Februar 1978. Ein mehr als 40 Jahre alter Filmschinken? Nix da, trotz des Alters kann auch heute noch jeder damit etwas anfangen.
Zur Handlung von »Krieg der Sterne«
In der Geschichte geht es um das Urmotiv des Kampfes von Gut und Böse. Das »Böse« wird verkörpert von dem Imperium, das in einem diktatorischen Regime über eine ferne, namenlose Galaxie herrscht. Sie bauen eine verhängnisvolle Waffe, den sogenannten »Todesstern«, dessen gebündelte Strahlen ganze Planeten pulverisieren können.
Angeführt wird das Böse durch den Kommandanten Darth Vader, den heute jedes Kind kennt. (Den »Imperator« lernt der Zuschauer erst in Teil 3 beziehungsweise Episode VI kennen.) Mit tiefer, asthmatöser Stimme, schwarzem Helm und Gesichtsmaske sowie schwarzer Kleidung bleibt sein wahres Aussehen zunächst verborgen.
Die »Guten« heißen bei »Krieg der Sterne« Rebellen. Sie wollen die Herrschaft des Bösen beenden und den Bau des Todessterns durchkreuzen. Chefin der Rebellen ist Prinzessin Leia, dargestellt von Carrie Fisher. Sie kommt an die geheimen Baupläne des Todessterns, gerät jedoch in Gefangenschaft. Leia speichert einen Hilferuf beim kleinen, piepsenden Droiden R2-D2 (»R zwo D zwo«), der zusammen mit dem »goldigen« Protokolldroiden C-3PO entkommen kann. Dummerweise geraten die beiden Roboter in die Fänge von Restmetallverwertern, die sie auf dem Planeten Tatooine (zu dem kommen wir in Kapitel 4) an den Meistbietenden verhökern. Das ist niemand Geringerer als der Onkel von Luke Skywalker. Luke ist die Hauptfigur des Films und wird verkörpert von Mark Hamill. Leia instruierte vor ihrer Gefangennahme R2-D2, einen Verbündeten aufzuspüren, nämlich Obi-Wan Kenobi (Alec Guinness), um ihm den Hilferuf in Form eines Hologramms vorzuspielen. Luke folgt dem Droiden, und sie finden Obi-Wan. Es stellt sich heraus, dass er ein Jedi-Ritter ist, der Lukes Vater kannte. Obi-Wan schenkt Luke ein Lichtschwert und führt ihn in die Geheimnisse der »Macht« ein, einer speziellen Fähigkeit, um Suggestion, Telekinese und Telepathie auszuüben. Auch Darth Vader hat diese Macht.
Die imperialen Truppen sind ihnen jedoch schon auf den Fersen. Sie töten Lukes Onkel und Tante. Luke versucht nun zusammen mit Obi-Wan, Leia zu retten. Sie treffen den Schmuggler Han Solo (Harrison Ford) mit seinem haarigen Co-Piloten und Freund Chewbacca (Peter Mayhew), der zur Alien-Rasse der Wookies gehört. Mithilfe von Solos Raumschiff, dem Millennium-Falken, gelingt ihnen die Flucht vor dem Imperium. Sie machen sich auf den Weg zu Alderaan, Leias Heimatplaneten. Unterdessen wird Prinzessin Leia von Darth Vader gefoltert, damit sie den Aufenthaltsort der Rebellen verrät, aber sie bleibt standhaft. Als Luke & Co. bei Alderaan ankommen, erleben sie eine böse Überraschung: Das Imperium hat den Planeten mit dem Todesstern pulverisiert! Sie entdecken den Millennium-Falken und ziehen ihn mit einem Traktorstrahl ins Innere des Todessterns. Den Insassen gelingt es jedoch, sich zu verstecken und sich in Verkleidung sogar Zutritt zum Kontrollzentrum zu verschaffen. Obi-Wan deaktiviert den Traktorstrahl, doch dann kommt es zum Lichtschwert-Kampf zwischen ihm und Darth Vader, bei dem Obi-Wan getötet wird.
Luke, der mittlerweile seine ersten Erfahrungen mit der »Macht« hatte, nimmt eine Erscheinung des toten Obi-Wan wahr, der ihn auffordert zu fliehen. Das gelingt ihnen auch, inklusive Leia, aber nur, weil es das Imperium so wollte. Die »Bösen« hatten nämlich am Millennium-Falken einen geheimen Sender angebracht, um den Stützpunkt der Rebellen herauszubekommen.
Die Rebellen schmieden unterdessen einen Plan zur Zerstörung des Todessterns. Sie können einen Schwachpunkt ausmachen, mit einem kleinen Raumschiff in sein Inneres fliegen und ihn zerstören. Am Todesstern kommt es zu einer heftigen Weltraumschlacht zwischen den Raumschiffen der Rebellen und des Imperiums. Nachdem andere Rebellenpiloten scheiterten, gelingt es Luke mit seinem X-Wing-Starfighter – einem kleinen Raumflugzeug –, den Todesstern tatsächlich mit einem gezielten Laserschuss zu zerstören.
1:0 für die »Guten«, doch Darth Vader hat überlebt und holt zum Gegenschlag aus: in der Fortsetzung »Star Wars: Episode V – Das Imperium schlägt zurück« (? Kapitel 4, Seite 139).
Die »Star Wars«-Kinofilme
Es ist die erfolgreichste Filmreihe aller Zeiten. George Lucas war bis 2012 Produzent, Regisseur und Drehbuchautor von »Star Wars«. Nach den ersten drei Teilen, die 1977, 1980 und 1983 in die Kinos kamen, erschienen nach einer längeren Pause erst im Jahr 1999 neue Filme – die sogenannten Prequels–, die die Vorgeschichte der Original-Trilogie erzählen. Seither heißen die Teile »Episoden«, die nach dem Verlauf der Handlung von I bis VI nummeriert sind. In der Prequel-Trilogie erfahren wir unter anderem, wie aus Anakin Skywalker – Lukes Vater – Darth Vader wurde.
Im Jahr 2012 vertickte Lucas seine Firma »Lucasfilm« an die Walt Disney Company. Disney ließ den neuen »Star Wars«-Geist nach einer weiteren längeren Pause mit »Das Erwachen der Macht« im Jahr 2015 wiederauferstehen. Wieder ein Riesenerfolg! Nicht zuletzt, weil die Stars der ersten Stunde – Hamill, Ford, Fisher – wieder dabei waren. Seither erscheinen jährlich immer neue »Star Wars«-Filme, auch Spin-offs, die separate Handlungsstränge weiterverfolgen (»Rogue One«, »Solo« und »Boba Fett«). Allein die hier gelisteten Kinofilme haben nach Schätzungen der Website »the-numbers.com« 9,3 Milliarden US-Dollar eingespielt (Stand: August 2018). Dazu kommen weitere Milliardenbeträge durch Einnahmen von Merchandising (Figuren, Spielzeug-Lichtschwerter, T-Shirts usw.).
In chronologischer Reihenfolge ihres Erscheinungstermins lauten die Filme:
1977: »Star Wars: Episode IV – Eine neue Hoffnung«. Ursprünglich: »Krieg der Sterne«.
1980: »Star Wars: Episode V – Das Imperium schlägt zurück«
1983: »Star Wars: Episode VI – Die Rückkehr der Jedi-Ritter«
1999: »Star Wars: Episode I – Die dunkle Bedrohung«
2002: »Star Wars: Episode II – Angriff der Klonkrieger«
2005: »Star Wars: Episode III – Die Rache der Sith«
2015: »Star Wars: Das Erwachen der Macht«
2016: »Rogue One: A Star Wars Story« (Spin-off)
2017: »Star Wars: Die letzten Jedi«
2018: »Solo: A Star Wars Story« (Spin-off)
2019, geplant: »Star Wars: Episode IX«
2019, geplant: »Star Wars: Boba Fett« (Spin-off)
Mein Fazit zu »Krieg der Sterne«
Ich war vier Jahre alt, als dieser erste Film in die Kinos kam. Natürlich war ich da noch viel zu jung fürs Kino. Allerdings waren die frühen 80er-Jahre ja ein Jahrzehnt der VHS-Videorekorder und -Videokassetten. Bei einem Freund (Danke, Dierk!) hatte ich die Original-Trilogie im Alter von etwa zwölf Jahren sehen können und war wie alle Kids damals absolut begeistert! Faszinierend ist, dass »Star Wars« bis heute Jung und Alt in seinen Bann zieht. Auch meine Söhne sind voll darauf abgefahren.
Vielleicht ist es Nostalgie, aber für mich als Mittvierziger bleiben die ursprünglichen drei Teile mit Luke Skywalker, Han Solo und Prinzessin Leia unerreicht. Die Mischung stimmt einfach: Klar, es gibt viel Action und verblüffende, spektakuläre, nie dagewesene Tricks. Doch was uns als Zuschauer bei der Stange hält, ist eine wundervoll erzählte, spannende und wendungsreiche Geschichte, die sich erst in allen drei Teilen zu einem plausiblen Ganzen formt. »Star Wars« hat liebevoll gezeichnete Figuren und glaubwürdige Charaktere, die sich auch entwickeln können...