Müller | Erfolgreich traden mit Poker Know-how | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 256 Seiten

Müller Erfolgreich traden mit Poker Know-how

Strategischer denken - Risiken besser bewerten und Geld effizienter managen.
1. Auflage 2008
ISBN: 978-3-86248-554-3
Verlag: FinanzBuch Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection

Strategischer denken - Risiken besser bewerten und Geld effizienter managen.

E-Book, Deutsch, 256 Seiten

ISBN: 978-3-86248-554-3
Verlag: FinanzBuch Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection



Traden an den Finanzmärkten und Poker funktionieren nach den gleichen Prinzipien. Auf die Analogien zwischen Traden und Poker haben zahlreiche bekannte Autoren und Praktiker immer wieder hingewiesen. Wer will, nutzt diesen Zusammenhang, um seine Fähigkeiten zu verbessern. Dieser interdisziplinäre Ansatz der beiden Autoren Georg Müller und Thorsten Cmiel entspricht dem Zeitgeist. Für erfolgreiches Traden und Poker sind die gleichen Fähigkeiten und Tugenden entscheidend: Disziplin, Geduld und Erfahrung. Auf der Grundlage spieltheoretischer Überlegungen weisen die Autoren nach, warum erfolgreiche Pokertaktiken und Strategien auch für Trader hilfreich sind. Erfolgreicher Traden durch Poker Know-how ist ein Buch für Trader und Leser, die schon immer etwas mehr über die Praxis des diskretionären Tradens erfahren wollten. Nach Einführung in das Konzept der Spieltheorie und ihre Verbindung zum Traden, wird dem Leser grundlegendes Poker Know-how vermittelt: von der Aus-wahl geeigneter Starthände bis hin zu taktischen Überlegungen. Die Autoren zeigen in einem ausführlichen Teil besonders erfolgversprechende und weniger geeignete Setups beim Traden. Die Tradingsituationen werden durchgängig im Buch mit Situationen beim Poker verglichen. So werden die Analogien deutlich und leicht nachvollziehbar. Auf der Grundlage von Typ-Beschreibungen beim Poker (der Ängstliche, der Maniac, der Berechenbare und der Selbstbewusste) schlagen die Autoren den Bogen zu Fehlern beim Traden. Die Selbstbeobachtung im Erleben und Verhalten beim Poker verdeutlicht die Schwächen beim Traden. In einem Teil über die Psyche des Traders erfährt der Leser, warum Veränderungen so schwer zu bewerkstelligen sind und manche Fehler immer wieder auftreten. Poker ist ein geeignetes Mittel einen ständigen Verbesserungsprozess zu initiieren und das bei garantiertem Spaßfaktor.

Georg Müller, 48, ist seit 20 Jahren als Trader aktiv. Sowohl im Swingtrading als auch im Scalping besitzt er jahrelange Erfahrung. Der Selfemadetrader hat als einer der ersten Anbieter in Deutschland Seminare für Daytrader angeboten. Mit der Internet-Seite www.daytrading-info.de informierte Georg Müller von 1999 bis 2003 angehende deutsche Daytrader über den entstehenden Trend in Deutschland. Seine Bücher Daytrading: US-Aktien und Daytrading: Index-Futures wurden von der Fachpresse und seinen Lesern hochgelobt. In den Jahren 2004 und 2005 beschäftigte Georg Müller sich unter anderem intensiv mit der Entwicklung von Handelssystemen und psychologischen Aspekten des Trading. Zur Entspannung spielt der Kölner gerne Pokerturniere. Im Jahr 2007 nahm Georg Müller erstmals an dem bestdotierten Turnier der Welt teil, dem Main Event der World Series of Poker (WSOP) in Las Vegas und landete unter den Top15 Prozent.
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ABSCHNITT 1

Über Spiele



Gespielt wurde schon immer


Spielen hat in der Menschheitsgeschichte starke gesellschaftlich-kulturelle Wurzeln. So wurde die Bedeutung des Spiels für das Wohlbefinden der Bevölkerung spätestens durch den römischen Kaiser Vespasian (39 bis 81 n. Chr.) entdeckt. Dieser ließ in Rom das Kolosseum bauen, eine Spielstätte von bombastischen Ausmaßen, die 50.000 Römern das Beobachten von Gladiatorenkämpfen und anderen brutalen »Spielformen« wie Tierhetzen ermöglichte. Die Spiele dienten der Unterhaltung des Volkes. Außerdem verteilten die Herrscher bei diesen Großveranstaltungen Brot an das Volk. Noch heute ist »Brot und Spiele« (lateinisch: panem et circenses) ein geflügeltes Wort, das ursprünglich von dem römischen Satiriker Decimus Iunius Iuvenalis (ungefähr 60 bis 127 n. Chr.) stammt. Die Kaiser konnten durch die Spiele, die an bis zu 100 Tage im Jahr stattfanden, ein unzufriedenes Volk besänftigen und ihre Macht erhalten. Das antike römische Reich überstand immerhin mehr als 500 weitere Jahre – auch dank des Herrschaftsinstrumentes organisierter Spiele.


Im Mittelalter galt Spielen zunächst als Gotteslästerung, wurde dann als unproduktives Teufelszeug angesehen und erst später zumindest geduldet. Die katholische Kirche erlaubte ab dem 17. Jahrhundert das Spielen, da man die finanziellen Chancen des Spielbetriebs erkannte und nutzen wollte. Heute spielen Millionen Menschen das in Italien erfundene Zahlenlotto und finanzieren so in vielen Staaten öffentliche Aufgaben. Dabei ist staatlich organisiertes Lottospiel eines der unfairsten aller Glücksspiele: Den Einzahlungen stehen Auszahlungsquoten von etwa 50 Prozent gegenüber: Für einen Euro Einsatz erhält der Spieler also eine Gewinnchance von 50 Cent. Zu Recht wird das Lottospiel daher gelegentlich als Steuer des kleinen Mannes bezeichnet.


Spielen hat nicht nur gesellschaftliche und finanzielle Aspekte. Für die Entwicklung von Kindern ist der Spieltrieb ein wichtiger Aktivposten: Jedes Kind spielt aus Neugier und Lust am Spielen. Dieser Trieb sollte von Eltern und anderen Erziehenden gefördert werden. Aus Sicht der Entwicklungspsychologie helfen Spiele, um Problemlösungsverhalten schon im Kindesalter zu erlernen. Spielformen finden sich sogar in der Tierwelt und beziehen ihre Funktion dort aus dem Erlernen von Überlebenstechniken. Eine einheitliche Definition des Begriffs »Spiel« ist jedoch schwierig, da sie auf viele unterschiedliche Formen angewandt werden muss. Professor Rolf Oerter, emeritierter Professor für Entwicklungspsychologie und Pädagogische Psychologie an der Ludwig-Maximilians-Universität München, nähert sich in einem noch unveröffentlichten Manuskript einer Definition über die Psychologie des Spiels durch Beschreibung von vier wesentlichen Merkmalen: Selbstzweck des Spiels, Wechsel des Realitätsbezuges, Wiederholung und Ritual sowie Gegenstandsbezug. Mit Selbstzweck ist gemeint: Das Spiel wird um der Tätigkeit selbst willen betrieben und dient keinem Zweck außerhalb des Spiels. Der Wechsel des Realitätsbezugs führt zu dem Erleben einer anderen Welt – einem anderen Handlungsrahmen. Schachspieler kennen dieses Phänomen nach einer langandauernden Schachpartie: Sie können nach dem Spiel nicht sofort in die wahrhaftige Realität zurückkehren. Wiederholung und Ritual sind spieltypische Handlungen, die in »exzessiver Form« auftreten können und sich im Ablauf wiederholen. Darüber hinaus nennt Oerter den Gegenstandsbezug des Spiels als Merkmal. Beispiele sind Spielsachen und andere Objekte, denen in der Spielwelt neue Bedeutungen und somit neue Funktionen zugewiesen werden.


Mit Spielen verbinden wir gemeinhin Vergnügen und Entspannung. Spiele dienen – ungewollt vom Spielenden – der Ausbildung und Weiterentwicklung von verschiedenen Fähigkeiten. So fördert etwa das Schachspiel unter anderem das Erfassen von komplexen Zusammenhängen und die eigene Auffassungsgabe. Nach Meinung der Deutschen Schulschachstiftung lässt das »Spiel der Könige« Rückschlüsse auf Charaktereigenschaften zu und fördert die Entwicklung der Persönlichkeit.


Spielen wie die Mathematik vorschlägt



Die Spieltheorie ist ein Teilgebiet der Mathematik mit interdisziplinärer Nutzung. So finden sich spieltheoretische Überlegungen nicht nur für klassische Karten- und Gesellschaftsspiele, sondern auch beispielsweise in der Ökonomie, in der Politik, der Soziologie, der Psychologie und sogar in der Biologie. Die moderne Spieltheorie basiert auf theoretischen Überlegungen der Mathematiker Émile Borel (1871-1956) und John von Neumann (1903-1957). Als grundlegendes Buch mit spieltheoretischen Überlegungen gilt das Werk »Theory of Games and Economic Behavior«, das der Ungar von Neumann zusammen mit seinem deutschen Wirtschaftskollegen aus Princeton, Oskar Morgenstern (1902-1977), verfasste. Morgenstern und von Neumann schrieben ein ganzes Kapitel, das sich mit einem einfachen Pokerspiel beschäftigte. Die Spielregeln waren eine Weiterentwicklung der Überlegungen von Borel, der bei seinem Spiel »la relance« dem ersten zweier Spieler nur zwei Handlungsalternativen zugestand: entweder zu setzen oder zu passen. Passt ein Spieler, dann fällt der gesamte Einsatz automatisch dem anderen Spieler zu. Dadurch erhielt der zweite Spieler einen nachweisbaren Vorteil. Relance war insofern ein unfaires Spiel. Von Neumann/Morgenstern behoben diesen Fehler. Sie gaben beiden Akteuren zusätzlich die Möglichkeit des Checkens (Schieben; dabei bleibt man ohne weitere Erhöhung im Spiel).


Die Spieltheorie stellt den Spielenden und nicht das Spiel in den Mittelpunkt ihrer Überlegungen: Spieltheoretiker entwickeln mathematische Modelle, die das Verhalten der Spieler vorherzusagen versuchen, und zwar unter der Annahme des Verfolgens einer optimalen Spielstrategie. Damit bereichert die Spieltheorie herkömmliche ökonomische Modelle. Wirtschaftswissenschaftler greifen traditionell auf den sogenannten homo oeconomicus zurück. Dieser fiktive Wirtschaftsteilnehmer handelt in der Theorie immer egoistisch, profitorientiert und rational. Diese Annahme ist in einer abstrakten Entscheidungswelt sinnvoll, aber wirklichkeitsfremd. Die Spieltheorie geht einen Schritt weiter: Der homo ludens ist in seinen Handlungen völlig frei. Er handelt zwar ebenfalls rational, aber auch nach situativen Kriterien, da er nach der optimalen Aktion in einer bestimmten Spielsituation sucht. Ein Beispiel aus jüngster Vergangenheit soll dies veranschaulichen.


Oliver Kahn verlor ein Spiel gegen Jens Lehmann


Der Torwart-Titan hätte bei der Fußball-WM 2006 möglicherweise zwischen den Pfosten gestanden, wenn er spieltheoretischen Überlegungen gefolgt wäre. Zumindest hätten sich seine Chancen verbessert: Sein Kontrahent Jens Lehmann hatte sehr geschickt frühzeitig angekündigt, dass er als Nummer Zwei im Tor nicht zur Verfügung stehen würde. Oliver Kahn schätzte die Situation falsch ein und reagierte nicht. Zwar kennen wir nicht die Gedanken von Jürgen Klinsmann im Frühjahr 2006, aber versetzen Sie sich nur für einen Moment in seine Lage: Wenn Sie sich für Jens Lehmann entscheiden, dann nimmt der gleichstarke Torhüter Oliver Kahn »vielleicht« auf der Ersatzbank Platz. Entscheiden Sie sich hingegen für Oliver Kahn, dann macht Jens Lehmann im Sommer Urlaub. Wie lautet Ihre Entscheidung? Die Antwort eines Spieltheoretikers ist eindeutig: Sie sollten sich für Jens Lehmann entscheiden, denn die mögliche »Auszahlung« ist größer. Nach der Ankündigung von Jens Lehmann konnte Oliver Kahn Chancengleichheit für sich nur erreichen, indem er sofort die gleiche Konsequenz bei seiner Nichtberücksichtigung als Nummer Eins angekündigt hätte.


Spieltheoretische Überlegungen haben natürlich auch in Alltagssituationen eine wichtige Bedeutung. Sie helfen beispielsweise beim Vorbereiten auf spezielle Situationen: Ein Angestellter will in einer Besprechung mit seinem Personalchef ein höheres Gehalt herausholen. Dafür muss er sich nicht nur eine schlüssige Argumentationskette zurechtlegen, sondern er sollte mögliche Gegenargumente seines Gesprächspartners kennen und widerlegen können. Anders als bei eindimensionalen Aktivitäten ist das Ergebnis eines Spiels also nicht nur von den eigenen Fähigkeiten abhängig, sondern auch von denen der Mitspieler. Ein zweites Beispiel: Eine Gewerkschaft will einen hohen Lohnabschluss erzielen. Dafür benötigen die Arbeitnehmervertreter nicht nur eine gefüllte Streikkasse, sondern der Verhandlungskontrahent muss davon auch wissen. Drohungen und das Aufbauen von glaubwürdigem Drohpotential ist in vielen Spielsituationen ein probates Mittel, um die eigenen Ziele zu erreichen.


Eine der interessantesten Spielsituationen mit Milliardeneinsatz war die deutsche UMTS-Linzenzversteigerung im Jahr 2000. Der Staat...


Georg Müller, 48, ist seit 20 Jahren als Trader aktiv. Sowohl im Swingtrading als auch im Scalping besitzt er jahrelange Erfahrung. Der Selfemadetrader hat als einer der ersten Anbieter in Deutschland Seminare für Daytrader angeboten. Mit der Internet-Seite www.daytrading-info.de informierte Georg Müller von 1999 bis 2003 angehende deutsche Daytrader über den entstehenden Trend in Deutschland. Seine Bücher Daytrading: US-Aktien und Daytrading: Index-Futures wurden von der Fachpresse und seinen Lesern hochgelobt. In den Jahren 2004 und 2005 beschäftigte Georg Müller sich unter anderem intensiv mit der Entwicklung von Handelssystemen und psychologischen Aspekten des Trading. Zur Entspannung spielt der Kölner gerne Pokerturniere. Im Jahr 2007 nahm Georg Müller erstmals an dem bestdotierten Turnier der Welt teil, dem Main Event der World Series of Poker (WSOP) in Las Vegas und landete unter den Top15 Prozent.



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