E-Book, Deutsch, Band 110, 432 Seiten, Format (B × H): 155 mm x 230 mm
Müller Stasi - Zensur - Machtdiskurse
1. Auflage 2012
ISBN: 978-3-11-094722-9
Verlag: De Gruyter
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark
Publikationsgeschichten und Materialien zu Jurek Beckers Werk
E-Book, Deutsch, Band 110, 432 Seiten, Format (B × H): 155 mm x 230 mm
Reihe: Studien und Texte zur Sozialgeschichte der Literatur
ISBN: 978-3-11-094722-9
Verlag: De Gruyter
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark
Jurek Beckers in der DDR entstandenes Werk dient als Paradigma für die Untersuchung des sozialistischen Kulturbetriebs. Wie verhielten sich politisch-ideologische Interessen zu ökonomischen? Wie funktionierte der Literaturexport von Ost nach West? Wie wirkte sich die Existenz eines deutschen Nachbarstaates im Westen auf die im Kulturbereich der DDR Tätigen aus? Welcher Logik gehorchte die Informationserhebung und -vermittlung des MfS (Ministerium für Staatssicherheit)? Wie erfolgte die Kooperation, Konfliktbewältigung und Auseinandersetzung zwischen Autor, "gelenktem" Literaturbetrieb, politischer Führungselite und Staatssicherheitsdienst? Machtkämpfe wurden nicht nur durch die Position des einzelnen im System determiniert, da Macht instabil ist und daher stets neu strategisch hergestellt werden muss. Der diskurs- und textanalytische Zugriff auf zahlreiche unveröffentlichte Archivalien zeigt, dass die Kerndiskurse um Opposition und Öffentlichkeit entscheidungsbildend und handlungsformend waren: Alle Beteiligten bedienten sich dieser Diskurse, wenngleich sie höchst unterschiedlich funktionalisiert wurden, um Rollen- und Gruppenidentitäten zu schaffen, Positionen zu beziehen und eigene Interessen durchzusetzen. Die Zensur als zentrale Schaltstelle zwischen Opposition und Öffentlichkeit war letztlich kontraproduktiv, da die erforderliche institutionelle und diskursive Pflege das Zensierte konturieren half.




