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E-Book, Deutsch, 224 Seiten

Müller Widerwortmeldungen

Ypsilon, der Schelm, aus dem kein Narr wurde
1. Auflage 2023
ISBN: 978-3-7568-7360-9
Verlag: BoD - Books on Demand
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Ypsilon, der Schelm, aus dem kein Narr wurde

E-Book, Deutsch, 224 Seiten

ISBN: 978-3-7568-7360-9
Verlag: BoD - Books on Demand
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Müllers drittes Alter Ego, Ypsilon, muss sich in drei Milieus zurechtfinden, die unterschiedlicher nicht hätten sein können: Das der Großeltern, einfachen Oberschlesiern, die es nach Laim verschlagen hatte. Das einer Pasinger Künstlerenklave und das des Internats in Landsberg am Lech, das von einem inbrünstig prügelnden Geistlichen geleitet wurde. Eine Kindheit, die bewältigt werden will. Dabei kann Schlimmeres herauskommen als ein Schelmenroman. Es war Zeit, dass mal wieder einer geschrieben wurde.

Alles, was über Müller zu sagen ist, läßt sich einer Tetralogie entnehmen, deren dritter Teil hiermit erschienen ist. Trilogie kann jeder.

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FÜNF VOR ZWÖLF?
KEIN PROBLEM! Alles wird gut. Nina Ruge (von der Garderobenfrau zur TV-Moderatorin) Wir schaffen das. Dr. A. Merkel, Physikerin, Analystin, Wischensaftlerin Die Politik wird ihre Hausaufgaben machen. Nur bei der SPD bin ich mir da nicht sicher. Dr. Dr. hc. Dr. hc. Dr. hc. Dr. hc. Dr. hc. Dr. hc.
Dr. hc. Dr. hc. Dr. hc. Dr. hc. Dr. hc. Helmut Kohl Der Markt regelt alles. M. A. Christian Lindner (Orden wider den tierischen Ernst) Hol mir mal ‘ne Flasche Bier! Gerhard Schröder, ehemals Putins Mops, danach herrenlos parallel zu einer Lebenswirklichkeit gelten lassen, die damit nichts zu tun hat, also fern aller Rationalität existiert. Die religiösen Lügengeschichten sind die Vorläufer der aktuellen Verschwörungserzählungen und stellen ihnen ihr Kämmerchen in den Köpfen zur Verfügung. Ein dies bestätigendes Vergnügen bot ihm ein vorweihnachtlicher ZDF-Beitrag, wie so viele gestrickt nach dem Motto: Und die Bibel hat doch recht. Er behandelte eines der erstaunlichsten Wunder des alttestamentarischen Gottes: Noah und die Sintflut, Große Mythen aufgedeckt. Man erinnere sich: Der HERR hatte innert sechs Tagen die Welt erschaffen und musste sich, weil es sonst noch niemanden gab, selbst loben: Und Gott sah an alles, was er gemacht hatte, und siehe, es war sehr gut. Es kam dann unter fragwürdigen Umständen zur ersten Weltbevölkerung: Adam wurde wie seine Nachfolger über 900 Jahre alt, zeugte pausenlos Kinder und hat dazu wohl auch auf seine Töchter und Enkelinnen (bis in welches Glied?) zugegriffen. Kain wanderte, nachdem er seinen Bruder erschlagen hatte, aus und nahm sich eine Frau, von der niemand weiß, woher die gekommen sein soll. Dann tauchten plötzlich Gottessöhne auf, machten sich über die Menschentöchter her und zeugten mit ihnen Riesen: Das sind die Helden der Vorzeit, die hochberühmten. (Genesis, 6.1) Das alles schien der HERR, obwohl allmächtig und allwissend, nicht vorausgesehen zu haben, denn jetzt reute ihn seine Schöpfung. Frau Professorin Michaela Bauks, eine Bibelwissenschaftlerin, erklärt das in dem ZDF-Beitrag so: ...aus einer großen Frustration heraus ...über die nicht sehr gute Schöpfung oder gar nicht gute Schöpfung muss man sagen, schickt Gott die Flut. Ypsilon war sich sicher, dass man Frau Bauks vor vierhundert Jahren für diese Formulierung Feuer unter dem Hintern gemacht hätte und zwar unter der Oberaufsicht von Ratze, wenn es ihn damals schon gegeben hätte. Dann kommen Wissenschaftler zu Wort, die nicht unter der Kuratel der Glaubenskongregation stehen. Altertumsforscher beweisen anhand von Tontafeln, dass es sich bei der Fluterzählung um ein Plagiat aus dem 1000 Jahre älteren Gilgamesch-Epos handelt. Geologen ersehen aus Bohrkernen, dass es zwar Überschwemmungen durch Euphrat und Tigris gab wie man sie auch vom Nil kennt, jedoch nie ein sintflutähnliches Ereignis. Zwar stieg nach der letzten Eiszeit auch der Meeresspiegel des Schwarzen Meeres an, ließ sich dafür aber viele Hundert Jahre Zeit. Die Schreckensbilder, die die Doku einleiteten, mit einer Weltuntergangsstimmung und auf dem Wasser treibenden Leichen wichen einem Landregen und zeigten Noah, wie er durch einen aufgeweichten Boden stapfte, um statt einer 130 Meter langen Arche einen primitiven Pfahlbau für seine Familie zu errichten, was seinen Möglichkeiten eher entsprach. Das ficht Prof. Bauks nicht an, sie beharrt darauf, dass die Sintflut – wie in der Bibel beschrieben – stattgefunden hat und würde wohl Ypsilons Folgerung, der HERR habe sich damit zum Vorbild aller Massenmörder und zur Blaupause für Psychopathen gemacht, empört zurückweisen. Dass ihm der Begriff des Kollateralschadens unbekannt war, befreit ihn nicht von dem Vorwurf, bei seinem Strafgericht Kinder, Säuglinge und sogar ungeborenes Leben, das bekanntlich jedem Christen besonders am Herzen liegt, gnadenlos mitersäuft zu haben. Frau Bauks findet das nicht verwerflich, sie sieht die Angelegenheit positiv: Eigentlich ist es ein Lernprozess Gottes, der hier durchlaufen wird. Und damit ist die Fluterzählung nicht Katastrophenerzählung sondern Hoffnungserzäh-lung. Zumal dieser Gott am Ende sagt: Nie wieder werde ich eine vergleichbare Katastrophe über die Welt bringen. Na, da hat die Welt aber Glück gehabt, dachte sich Ypsilon. Zu dumm, dass dem Führer diese Argumentation nicht eingefallen ist: statt sich zu erschießen, hätte er nur versprechen müssen, nie wieder Vergleichbares anzustellen. Und man würde ihn heute noch vergöttern. Ypsilon rekapitulierte für sich: Die Sintflut ist eine geophysikalische Unmöglichkeit, selbst nach 40 Jahren ununterbrochenem Starkregen wären nur kleinere Hügel bedeckt. Einen stabilen mehrgeschoßigen Kasten von 130 Metern Länge zu bauen, nur aus Holz, würde selbst mit heutigen Mitteln nicht gelingen. Auch nur drei Prozent der Tierwelt einzufangen, dort unterzubringen und zu verköstigen gelänge nie und nimmer. Man frage einen Zooangestellten. Dennoch glauben Menschen, auf dem Berg Arafat o.s.ä. habe man Spuren der Arche gefunden. Das bot Ypsilon erstens die Gelegenheit, ein nicht steigerbares Adjektiv zu steigern: Gaga, gagaer, gläubig. Und zweitens sich zu fragen, ob auch er den menschenverachtenden Verschwörungsmist von Frau Bauks verbreiten würde, böte man ihm wie ihr ein festes monatliches Gehalt von über 6.000 Euro und die damit verbundene beruhigende Pension? Wobei er nicht mal im Sold der Kirche stehen, sondern nur dem depperten Steuerzahler zur Last fallen würde. Obwohl ihn die Verzweiflung über den Zustand der Menschheit zum Teilzeitzyniker hatte werden lassen, war Ypsilon sich sicher, dass: Nein. Weil es hieße, sich in die universitären Sphären zu begeben, die Sinclair Lewis in Elmer Gantry schon vor fast 100 Jahren die Welt des frommen Schmarotzertums genannt hatte. Und er dabei noch unter das Niveau eines Aluhutträgers sänke, der sich wenigstens insofern auf naturwissenschaftlich gesichertem Terrain bewegt, als ihn diese Kopfbedeckung tatsächlich schützen kann, z.B. vor Wärmestrahlung. Ypsilon mutmaßte, dass die gefühlt aufkommende Wissenschaftsfeindlichkeit mit Pseudo- und ScheinwissenschaftlerInnen wie Bauks und Merkel zusammenhing. Bei ihrem Großen Zapfenstreich, einer widerlichen militärisch-religiösen Pompzeremonie, die im Schein von Fackeln abgehalten wurde und auch wegen der unangebrachten Stahlhelme an Naziaufmärsche erinnerten, ließ die von sich selbst zutiefst ergriffene Noch-Kanzlerin Großer Gott, wir loben dich spielen. Loben wofür? Dafür, dass er die Sintflut, die nie stattgefunden hat, kein zweites Mal nicht über die Menschheit hereinbrechen ließ? Wieviel Un-Sinn passt in einen von Religion ausgehöhlten Schädel? Wer, erwachsen geworden, immer noch glaubt, dass eine Jungfrau mehr als heiße Luft gebären kann, der hält platterdings alles für möglich. Anstatt sich wie Ypsilon zu fragen, warum das Mädel unbedingt jungfräulich sein musste? Weil für die Vollmachos, also die unverbesserlichen weißen alten Männer die Vorstellung, ihr Jesulein sei durch einen Geburtskanal in die Welt gepresst worden, in dem sich vorher schon ein Sterblicher vergnügt hat, ein Schock wäre, der ihr Pimmelchen auf Bifigröße zusammenschrumpeln lassen würde? Ach Gottchen! Und wenn einer Blinde wieder sehen machen und Tote auferwecken kann, wieso soll dann ein anderer nicht per Mikrochip-Impfung die Menschheit unter seine Kontrolle bringen können? Und wenn das Schlucken von Oblaten, das Heruntermurmeln von Beschwörungsformeln und das Gewinke von feierlich kostümierten Vorbetern ein Leben nach dem Tod zur Folge hat, dann ist einfach alles möglich, da sehen die Klugscheißer aus Wissenschaft&Forschung alt aus. Die westeuropäischen Universitäten waren im Mittelalter unter dem Bildungsmonopol der Kirche entstanden. Die hatte besonders die Philosphen fest im Schwitzkasten, was sich bei denen, die sich wie etwa Wittgenstein und Kierkegaard nicht von ihren religiösen Überzeugungen lösen konnten, verheerend auswirkte. Sie trugen zeitlebens heftige innere Konflikte aus. Für sie galt, was zur bekanntesten Sentenz eines ihrer Nachfolger werden sollte: Es gibt kein richtiges Leben im falschen. Passend dazu fiel Ypsilon ein Satz aus Die innere Schönheit des Universums ein, dem Spielfilmdebut von Lisa Langseth. Eine junge Frau aus der Unterschicht landet dank ihrer Begeisterung für Mozart und unter Zuhilfenahme kleiner Schwindeleien erst an der Rezeption eines Konzerthauses und später, als die Familie des Chefdirigenten über ein Wochenende verreist ist, in dessen Bett. Der hatte sie mit kleinen Aufmerksamkeiten und dem Kierkegaard-Zitat Mut ist das einzige Maß im Leben zunächst...



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