Nakamura / Kawahara | Sword Art Online – Fairy Dance – Light Novel 03 | E-Book | www.sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 3, 196 Seiten

Reihe: Sword Art Online

Nakamura / Kawahara Sword Art Online – Fairy Dance – Light Novel 03


1. Auflage 2018
ISBN: 978-3-8420-4938-3
Verlag: TOKYOPOP GmbH
Format: EPUB
Kopierschutz: Adobe DRM (»Systemvoraussetzungen)

E-Book, Deutsch, Band 3, 196 Seiten

Reihe: Sword Art Online

ISBN: 978-3-8420-4938-3
Verlag: TOKYOPOP GmbH
Format: EPUB
Kopierschutz: Adobe DRM (»Systemvoraussetzungen)



Kirito kehrt aus dem tödlichen Battle-MMORPG Sword Art Online in die Wirklichkeit zurück. Er macht sich auf den Weg zu seiner Partnerin und Freundin Asuna. Doch die ist noch nicht wieder aus diesem albtraumhaften Spiel zurückgekommen. Ratlosigkeit und Verzweiflung übermannen Kirito. Sein einziger Anhaltspunkt ist eine rätselhafte Bilddatei, auf der Asuna in Elfengestalt in einem Vogelkäfig zu sehen ist. Wie es scheint, ist sie in einem Hightech-VRMMO namens ALfheim Online gefangen. Um Asuna zu retten, stürzt sich Kirito in ALO, wo sich die Spieler als fliegende Elfen tummeln.

Nakamura / Kawahara Sword Art Online – Fairy Dance – Light Novel 03 jetzt bestellen!

Weitere Infos & Material


Drei tiefblau leuchtende Punkte, aneinandergereiht wie ein kleines Sternbild.

Suguha Kirigaya streckte die Finger ihrer rechten Hand aus und berührte die Lichter.

Die LED-Anzeigen zeigten den Betriebsstatus des »NerveGear«, einem Virtual-Reality-System vom Full-Dive-Typ. Installiert auf der Vorderseite des Helms zeigten sie von rechts nach links den Status der Stromversorgung, der Netzwerkverbindung sowie der Verbindung zum Großhirn an. Wenn die linke Anzeige rot aufleuchtete, bedeutete dies, dass das Gehirn des NerveGear-Nutzers zerstört worden war.

Der Träger des Gear lag in einem unaufhörlichen Schlaf auf einem breiten Bett mitten in einem vollständig weißen Zimmer. Nein, das war nicht der richtige Ausdruck. In Wahrheit kämpfte seine Seele Tag und Nacht in einer weit entfernten Alternativwelt für seine Befreiung und die von Tausenden anderen gefangenen Spielern.

»Brüderchen ...«

Leise sprach Suguha zu ihrem schlafenden Bruder Kazuto.

»Es sind schon zwei Jahre vergangen ... Ich komme bald in die Highschool ... Wenn du nicht schnell zurückkommst, werde ich dich noch überholen ...«

Sie nahm ihre Finger von den LEDs und strich über seine Wange. Während des langen Komas war er abgemagert, und die scharfen Linien seiner Wangenknochen gaben seinem ohnehin androgynen Gesicht ein noch mädchenhafteres Aussehen. Ihre Mutter nannte ihn sogar scherzhaft »unser Dornröschen«.

Nicht nur sein Gesicht war schmaler geworden. Sein ganzer Körper war erbärmlich ausgemergelt und er wog deutlich weniger als seine Schwester Suguha, die von klein auf Kendo trainiert hatte. In letzter Zeit überkam sie die Angst, dass er irgendwann einfach verschwinden würde, wenn das so weiterginge.

Doch Suguha versuchte seit einem Jahr im Krankenzimmer die Tränen zurückzuhalten, so gut es ging. Zu dieser Zeit war sie von einem Mitglied des Innenministeriums aus der Abteilung für das Management der -Krise kontaktiert worden. Der Beamte mit dem langen Pony über einer schwarz gerahmten Brille teilte ihr mit vor Hochachtung triefender Stimme mit, dass der Spielerlevel ihres Bruders sehr hoch sei und er als einer der wenigen Eroberungsspieler ständig an der gefährlichen Front kämpfe.

Wahrscheinlich kämpfte er auch genau in diesem Moment, den Tod immer an seiner Seite. Deswegen konnte Suguha hier nicht weinen. Stattdessen wollte sie lieber seine Hand halten und ihm beistehen.

»Halt durch ... halt durch, Brüderchen.«

Wie immer hielt sie Kazutos dünne Hand in ihren beiden Händen und betete inständig für ihn, als sie plötzlich eine Stimme hinter sich hörte.

»Nanu, du bist hier, Suguha?«

Hastig drehte sie sich um. »Oh, Mama ...«

Dort stand ihre Mutter Midori. Die automatischen Schwebetüren hatten sich so lautlos bewegt, dass Suguha sie nicht hatte kommen hören.

Rasch stellte Midori den Kosmeenstrauß, den sie in ihrer rechten Hand hielt, in eine Blumenvase auf dem Nachttisch und setzte sich auf einen Stuhl neben Suguha. Sie trug ein lässiges Outfit aus Lederblouson über einem Baumwollshirt und figurbetonter Jeans, also war sie vermutlich auf dem Heimweg von der Arbeit. Mit ihrem leichten Make-up und den am Hinterkopf schlicht zusammengebundenen Haaren sah sie überhaupt nicht aus wie eine Frau, die im kommenden Jahr vierzig werden würde. Sie schien noch lange nicht daran zu denken, sich ihrem Alter entsprechend zu verhalten, was womöglich auch ihrer Arbeit als Redakteurin eines Computermagazins geschuldet war. Für Suguha war sie mehr ältere Schwester als Mutter.

»Du bist ja auch wieder hier, Mama. Seid ihr nicht kurz vor der Druckfreigabe?«

Bei Suguhas Worten grinste Midori. »Ich habe meine Arbeit einem anderen aufgedrückt und mich rausgeschlichen. Zumindest heute wollte ich kommen, wo ich es doch so selten schaffe.«

»Stimmt ... Heute ist schließlich ... sein Geburtstag.«

Einen Moment lang schwiegen beide und betrachteten den im Bett liegenden Kazuto. Der Wind der Abenddämmerung blies ins Zimmer und bewegte die Vorhänge. Ein schwacher Duft von Kosmeen hing in der Luft.

»Kazuto ... ist jetzt schon sechzehn Jahre alt ...«, murmelte Midori stockend. »Ich erinnere mich immer noch daran, als wäre es gestern gewesen. Minetaka und ich haben im Wohnzimmer einen Film geguckt, da stand Kazuto auf einmal hinter uns und sagte: ›Erzählt mir von meinen echten Eltern.‹«

Suguha beobachtete, wie sich ihre blassroten Lippen wie vor Wehmut zu einem bitteren Lächeln verzogen.

»Damals bin ich wirklich erschrocken. Kazuto war erst zehn Jahre alt. Wir wollten es eigentlich noch sieben Jahre für uns behalten ... bis du in die Highschool gekommen wärst, aber er hatte den gelöschten Eintrag im Einwohnerregister bemerkt.«

Diesen Teil der Geschichte hörte sie zum ersten Mal, aber statt überrascht zu sein, lächelte Suguha ebenso bitter wie ihre Mutter. »Das ist so typisch für ihn, oder?«

»Ich war so perplex, dass ich es nicht mal mehr abgestritten habe. Genau das war anscheinend Kazutos Plan, deswegen ärgerte sich Minetaka hinterher, dass er uns reingelegt hatte.«

Beide lachten laut auf und schauten dann eine Weile wortlos auf den schlafenden Kazuto.

Ihr Bruder Kazuto, mit dem sie zusammengelebt hatte, seit Suguha denken konnte, war in Wahrheit ihr Cousin.

Im Gegensatz zu Suguha, dem leiblichen Kind von Minetaka und Midori Kirigaya, war Kazuto das Kind von Midoris Schwester, also Suguhas Tante. Ihre Tante und deren Mann waren bei einem Unfall ums Leben gekommen, als ihr einziges Kind noch kein Jahr alt gewesen war. Kazuto hatte trotz schwerer Verletzungen überlebt und war von Midori aufgenommen worden.

Im Winter vor zwei Jahren hatten Suguhas Eltern ihr die Wahrheit erzählt – kurze Zeit nachdem Kazuto in einer virtuellen Welt namens gefangen worden war. Suguha, die durch diesen Vorfall bereits einen Schock erlitten hatte, war vollends verwirrt gewesen und hatte Midori angefahren, warum sie ihr nicht früher davon erzählt hätten und warum sie es ihr ausgerechnet in diesem Moment erzählen würden.

Selbst jetzt nach zwei Jahren bedrückte sie im Grunde ihres Herzens noch immer ein Gefühl der Entfremdung, weil sie die Einzige war, die nichts davon gewusst hatte. Doch langsam begann sie, die Gefühle ihrer Eltern zu jener Zeit zu verstehen.

Der ursprüngliche Plan ihrer Eltern war es gewesen, Suguha die Wahrheit zu sagen, sobald sie in die Highschool käme. Doch dann fassten sie den bitteren Entschluss, ihr alles früher zu erzählen, solange Kazuto noch am Leben war. Schon im ersten Monat nach dem -Vorfall war eine schreckliche Zahl von zweitausend Todesopfern zu beklagen. In dieser Situation blieb ihnen nichts anderes übrig, als sich auf Kazutos Tod gefasst zu machen. Zweifellos wollten sie zumindest nicht bereuen müssen, dass Suguha nichts gewusst hatte, wenn alles vorbei wäre.

Während Suguha mit etlichen zwiespältigen Gefühlen zu kämpfen hatte, hatte sie Kazuto oft in diesem Krankenzimmer besucht, in dem er untergebracht war, und angestrengt nachgedacht. Was hatte sie eigentlich verloren, wenn ihr Bruder nicht ihr wahrer Bruder war?

Die Antwort, zu der sie letztendlich gekommen war, war: Nichts.

Nichts würde sich ändern. Nichts war kaputtgegangen. Ob bevor oder nachdem sie die Wahrheit kannte, sie hatte sich immer nur Kazutos Überleben und seine Rückkehr gewünscht.

Doch seit zwei Jahren wurde nur eine Hälfte ihres Wunsches erfüllt.

»Du, Mama ...?« Suguha sprach leise, ohne den Blick von Kazutos Gesicht abzuwenden.

»Was denn?«

»Glaubst du, dass Kazuto seit der Mittelschule nur noch Onlinespiele gespielt hat, hat etwas damit zu tun?«

Dass er nicht das leibliche Kind der Kirigayas war, sprach Suguha zwar nicht aus, doch Midori schüttelte prompt den Kopf.

»Nein, das hat nichts damit zu tun. Immerhin hat er sich schon mit sechs Jahren aus Schrottteilen in meinem Zimmer eigene Geräte zusammengebastelt. Er hat wohl eher meine Leidenschaft für Computer geerbt.«

Suguha kicherte und stieß den Arm ihrer Mutter mit dem Ellbogen an. »Übrigens, Oma hat mir mal erzählt, dass du in deiner Kindheit auch ein großer Spielefan warst.«

»Stimmt, ich habe schon als Grundschülerin Onlinespiele gespielt. Dagegen ist Kazuto gar nichts.«

Abermals lachten beide, dann warf Midori einen liebevollen Blick auf den im Bett liegenden Kazuto. »Aber ich gehörte in keinem der Spiele zu den Top-Playern. Mir fehlte es an Ausdauer und Entschlossenheit. Das hat er nicht mit mir, sondern mit dir gemeinsam. So wie du schon acht Jahre lang Kendo trainierst, ist Kazuto noch immer am Leben. Bald wird er ganz unerwartet zurückkehren.«

Midori tätschelte Suguhas Kopf und stand auf. »Also, ich gehe schon mal nach Hause. Komm du bitte auch, bevor es allzu spät wird, ja?«

»Ja, ist gut.«

Als Suguha nickte, sah Midori wieder zu Kazuto und sagte leise:...



Ihre Fragen, Wünsche oder Anmerkungen
Vorname*
Nachname*
Ihre E-Mail-Adresse*
Kundennr.
Ihre Nachricht*
Lediglich mit * gekennzeichnete Felder sind Pflichtfelder.
Wenn Sie die im Kontaktformular eingegebenen Daten durch Klick auf den nachfolgenden Button übersenden, erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Ihr Angaben für die Beantwortung Ihrer Anfrage verwenden. Selbstverständlich werden Ihre Daten vertraulich behandelt und nicht an Dritte weitergegeben. Sie können der Verwendung Ihrer Daten jederzeit widersprechen. Das Datenhandling bei Sack Fachmedien erklären wir Ihnen in unserer Datenschutzerklärung.