E-Book, Deutsch, Band 0098, 384 Seiten
Reihe: Julia Ärzte zum Verlieben
Neil / Marinelli / Lynn Julia Ärzte zum Verlieben Band 98
1. Auflage 2017
ISBN: 978-3-7337-0948-8
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
E-Book, Deutsch, Band 0098, 384 Seiten
Reihe: Julia Ärzte zum Verlieben
ISBN: 978-3-7337-0948-8
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
DU BRINGST MEIN HERZ IN GEFAHR von MARINELLI, CAROL
Mit unerklärlicher Macht fühlt Freya sich zu dem geheimnisvollen Fremden hingezogen, den sie bei einer Feier im Hotel trifft. Doch nach einer rauschhaften Liebesnacht folgt kurz darauf das böse Erwachen: Ihr Verführer ist ausgerechnet der neue Herzchirurg ihrer Klinik!
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Joanna Neil startete ihre Karriere als Autorin von Liebesromanen auf ganz unkonventionellem Wege. Alles begann damit, dass Joanna Neil einen Werbespot für Liebesromane sah und von diesem Zeitpunkt an wie verzaubert war. Sie fing an, die Romane zu verschlingen, und war überwältigt. Je mehr sie las, umso mehr hatte sie auch das Bedürfnis selbst Liebesromane zu verfassen. Damals arbeitete sie als Lehrerin für Vorschulkinder, und bis heute liebt sie ihren Job, aber nach ihrem Erfolg als Liebesroman-Autorin hatte sie kaum noch Zeit dafür. Jetzt widmet sie sich ausschließlich ihrer schriftstellerischen Tätigkeit. Joanna Neil versetzt sich bei jeder Liebesgeschichte, die sie schreibt, in ihre Charaktere hinein und erschafft so gefühlvolle und einzigartige Momente in ihren Romanen. Ihre Leidenschaft zu lehren erfüllt sie sich weiterhin als Dozentin für kreatives Schreiben.
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1. KAPITEL
„Du weißt es schon, oder, Freya?“
„Was weiß ich?“ Freya runzelte die Stirn und zog noch einmal kräftig am Reißverschluss, um das Hochzeitskleid ihrer Freundin Beth zu schließen – doch er bewegte sich kein Stück. Ganz anders als bei der letzten Anprobe eine Woche zuvor. „Hast du …?“
Gerade noch rechtzeitig biss sie sich auf die Zunge. Schließlich wusste Freya nur zu gut, wie verletzend eine beiläufige Bemerkung über das Gewicht sein konnte, und das wollte sie Beth nicht antun. Besonders nicht an ihrem Hochzeitstag.
Plötzlich dämmerte es Freya, warum das Kleid so verdammt eng saß. Ihre Freundin hatte vorhin den Champagner abgelehnt, während sie sich auf die Hochzeit am späten Nachmittag vorbereiteten, und der Mädelsabend letzte Woche in Freyas Wohnung war auch eine sehr zahme Angelegenheit gewesen.
Kurz bevor ihre Freundin es aussprach, machte es klick.
„Ich bin schwanger!“
Entsetzt kniff Freya die Augen zu, als wieder eine Freundin ihre frohe Botschaft verkündete, aber als sich Beth zu ihr umdrehte, lächelte sie begeistert. „Das ist ja fantastisch, Beth.“
„Tu doch nicht so, als wüsstest du es nicht schon längst.“
„Ich hatte ehrlich keine Ahnung“, versicherte Freya ihr.
„Dabei hab ich keinen einzigen von den Cocktails getrunken, die du gemixt hast!“
„Das fand ich schon etwas seltsam“, gestand Freya, denn Beth lehnte sonst nie einen Drink ab. „Aber ich habe dir geglaubt, dass du für die Hochzeit entgiften willst.“
Oh, es war wirklich ein überaus braver Abend gewesen – kein Wunder bei zwei Schwangeren und einer weiteren Freundin, die stillte. Den ganzen Abend durfte sich Freya anhören, dass sie bestimmt bald an der Reihe wäre und ob sie denn niemanden treffen würde. Ihre Freundinnen wussten nichts von ihrer Unfruchtbarkeit, darum waren sie nicht absichtlich gefühllos gewesen. Sie hätte ihnen an jenem Abend erzählen können, dass sie eine Blutuntersuchung hatte machen lassen und sich weiteren Tests unterziehen würde, um zu sehen, ob sie für eine künstliche Befruchtung mit einer Eizellenspende infrage kam.
Doch Freya war sehr verschlossen, öffnete sich kaum jemandem.
„Wann hast du es erfahren?“, fragte sie.
„Vor zwei Wochen. Zuerst war ich richtig am Boden zerstört.“
„Am Boden zerstört?“, hakte Freya vorsichtig nach. Dabei wünschten sich Beth und Neil beide eine Familie. Stimmte mit dem Baby vielleicht etwas nicht?
„Naja, ich war ziemlich verärgert“, erklärte Beth. „Wir haben so lange für die Hochzeitsreise gespart, damit alle Getränke inklusive sind …“ Sie rollte über die vermeintliche Ungerechtigkeit die Augen. „Aber jetzt bin ich drüber weg.“
Drüber weg?
Es kostete Freya einiges, ruhig zu bleiben. Doch endlich ließ sich der Reißverschluss schließen, und sie richtete die riesige Schleife an Beths Kleid.
Freya wusste, sie war bei dem Thema empfindlich, aber es ärgerte sie einfach, wenn so über eine Schwangerschaft gesprochen wurde.
„Wissen es eure Eltern schon?“, fragte sie
„Noch nicht. Neil wird die Neuigkeiten während der Rede verkünden, dann können wir die Reaktionen von allen Gästen einfangen. Warnst du den Kameramann vor?“
„Natürlich.“
„Du wirst es nicht vergessen?“
„Ich vergesse nie etwas“, versprach Freya. „Deswegen lässt du mich doch deine Hochzeit planen, richtig?“
Oh, Freya war genervt und gab sich große Mühe, es nicht zu zeigen, aber Beth war wirklich eine schwierige Braut.
„Okay, fertig. Wow! Du siehst umwerfend aus.“
Zum Glück sah man Freya nicht an, wenn sie log. Denn Beth hatte sich für ein langes Schlauchkleid aus elfenbeinfarbenem Tüll mit einer riesigen Satinschleife um die Taille entschieden.
Und leider hatte sie für Freya ein ähnliches Kleid ausgesucht. Allerdings war ihres knielang und altweiß. Sie kam sich vor, als würde sie einen gebrauchten Teebeutel tragen. Aber wenigstens war Freyas Schleife deutlich kleiner. Ihr glattes, braunes Haar war zu Locken frisiert worden, und Beth hatte auf roten Lippen für sie beide bestanden.
Wir sehen aus wie zwei schlecht frisierte Pudel, dachte Freya und starrte ihr Spiegelbild an.
„Trägst du einen BH?“, fragte Beth.
„Das geht unter diesem Kleid nicht“, entgegnete Freya.
„Dann kleb dir Pflaster drüber“, verlangte Beth. „Ich will nicht, dass deine Nippel auf meinen Fotos zu sehen sind.“
Es klopfte an der Tür, und da Bräute an ihrem Hochzeitstag natürlich nicht die Tür öffneten, übernahm die Brautjungfer das. Sie lächelte, als sie Beths Vater sah. Das bedeutete, es war für sie Zeit, im Festsaal noch einmal alles zu kontrollieren.
„Gut, ich fahre dann nach unten und sorge dafür, dass alles vorbereitet ist“, verkündete Freya. „Genieß jeden Moment und überlass alles andere mir.“
„Werde ich.“ Beth nickte. „Ist für Mitternacht alles vorbereitet?“
„Ist es.“
„Alle sollen sehen, wie wir uns küssen, wenn das neue Jahr beginnt.“
„Das werden sie. Ich sehe dich dann unten in der Hotelkapelle.“
„Vergiss die Pflaster nicht“, ermahnte Beth sie. Lächelnd nahm Freya ihr Sträußchen aus roten Blumen, das selbstverständlich zu ihren roten Lippen passte, verließ das Zimmer und atmete tief durch.
Diese Hochzeit zu organisieren, war die reinste Hölle gewesen. Zwei der Hotels, die für Beth und Neil infrage kamen, hatten ihr erklärt, dass die Treppen und Rolltreppen allen Gästen zur Verfügung standen, gerade zu Silvester. Es war nicht gerade leicht gewesen, einen Ort zu finden, der all ihren Ansprüchen genügte, aber Freya hatte es geschafft.
Die Hochzeit fand um siebzehn Uhr statt, dann waren Abendessen und Reden geplant, aber statt sich danach entspannen zu können, musste sie dafür sorgen, dass sowohl der Kameramann als auch der Fotograf nüchtern blieben und zweihundert Gäste rechtzeitig aus dem Ballsaal auf die Haupttreppe kamen. Oh, und Edward, ihr Ex, würde auch hier sein.
Wie bei den anderen drei Hochzeiten, an denen sie dieses Jahr schon teilgenommen hatte.
Freya hatte die Nase gestrichen voll von Hochzeiten!
Sie wusste, dass Beth sie wegen ihrer PR-Fähigkeiten zur Brautjungfer gemacht hatte. Doch das störte sie nicht. Um in L. A. als PR-Berater zu überleben, musste man sich mit seinen Kontakten gutstellen. Beth war Journalistin, und die vielen Stunden, die Freya in die Organisation der Hochzeit gesteckt hatte, würden sich auszahlen.
Schnell betrat sie ihr Hotelzimmer, um sich frisch zu machen. Dabei überprüfte sie auch ihr Make-up und wünschte, sie hätte es nicht getan – es war übertrieben dick aufgetragen.
Und dieses Kleid – es zeigte zu viel von ihren Schultern und ihrem Rücken. Dadurch fühlte sie sich bloßgestellt. Freya drehte sich vor dem Spiegel hin und her und verrenkte sich den Hals – auch wenn sie sich immer wieder sagte, dass alle nur auf die Braut achten würden und nicht auf die Wirbelsäule der Brautjungfer.
Aus Gewohnheit schaltete sie ihr Handy ein und entdeckte mehrere SMS und verpasste Anrufe von ihrem Bruder James.
Arbeit.
Was auch sonst?
James Rothsberg war der Schönheitschirurg in Los Angeles, und die letzten sechs Jahre hatte er alles in den Aufbau der Hollywood Hills Klinik gesteckt. Eine wunderbare Einrichtung für die Reichen und Berühmten. The Hills – wie sie genannt wurde – bot alles von der Geburtshilfe bis hin zu intensivmedizinischer Behandlung und war die Adresse für medizinische Versorgung. Vor zwei Jahren hatte James sie ins Team geholt, und sie hatte ihre PR-Fähigkeiten äußerst gewinnbringend eingesetzt.
Bis jetzt.
Nun war es Zeit, etwas Dank zu zeigen, das hatte sie auch James gesagt.
Und er hatte ihr zugehört.
Aus diesem Grund rief Freya ihren Bruder auch zurück, statt mit den Augen zu rollen, weil er sie Silvester erreichen wollte.
„Hallo, James“, begrüßte sie ihn. „Du hattest angerufen.“
„Ja“, antwortete James. „Freya, ich brauch dich morgen früh um neun in der Klinik.“
„An Neujahr?“, fragte sie verwundert nach.
„Geoff hat angerufen, Paulos Zustand hat sich verschlechtert. Ich habe gerade mit Zackary gesprochen, er hat zugestimmt, sein Vorstellungsgespräch auf morgen vorzuziehen, statt bis Montag zu warten. Ich möchte, dass du dabei bist.“
„Ich?“ Freya versuchte, sich das Zittern ihrer Stimme nicht anmerken zu lassen. „Seit wann brauchst du mich, wenn du medizinisches Personal einstellst?“
„Seit du mich dazu überredet hast, wohltätige Fälle zu übernehmen“, entgegnete James scharf. „Und wenn man bedenkt, dass wir ihn darum bitten werden, seine Fähigkeiten unentgeltlich einzusetzen …“
„Er weiß bereits, dass er manchmal auch ohne Honorar arbeiten wird.“
„Freya?“
Ihr Bruder klang überrascht, weil sie nicht sofort zusagte. Schließlich war Freya diejenige gewesen, die darauf gedrängt hatte, dass The Hills sich darauf einließ. Sie hatte sich nach einem passenden Fall umgesehen, und jetzt kam die Sache endlich ins Rollen. Nur wusste James nicht, dass sich seine sonst so kontrollierte Schwester in eine ungünstige Situation gebracht hatte.
Und dann war da noch etwas, wovon er nichts wusste. Denn der Fall, den...