Neumer | Ist eSport wirklich Sport? | Buch | 978-3-96146-812-6 | sack.de

Buch, Deutsch, 80 Seiten, Paperback, Format (B × H): 155 mm x 220 mm, Gewicht: 148 g

Neumer

Ist eSport wirklich Sport?

Buch, Deutsch, 80 Seiten, Paperback, Format (B × H): 155 mm x 220 mm, Gewicht: 148 g

ISBN: 978-3-96146-812-6
Verlag: Diplomica Verlag


Für viele Menschen ist Computerspielen immer noch ein reines Freizeitvergnügen. Die Wenigsten wissen, dass mittlerweile elektronischer Sport – kurz „eSport“ – weltweit verbreitet und in etlichen Ländern bereits als Sport anerkannt ist. Dazu gehören Südkorea, Schweden, Russland, Großbritannien und Brasilien. Dort und in den Vereinigten Staaten erhalten alle professionellen Spieler, genannt eSportler, ein Athletenvisum. Das russische Sportministerium ging sogar einen Schritt weiter und hat mit Erlass vom 29. April 2016 eSport offiziell in den Kanon der Sportarten aufgenommen.
Die weltweit steigende Akzeptanz führte zur Entwicklung großer eSports-Ligen, die global Turniere ausrichten. Zu einer der größten Ligen gehört die europäische Electronic Sports League (ESL). Diese wurde von Turtle Entertainment im Jahr 2000 in Köln gegründet. Bereits 2012 verzeichnete die ESL Mitgliederzahlen in Höhe von 4 Millionen. Doch nicht nur international steigt die Bekanntheit des elektronischen Sports, auch in Deutschland ist vielen der Begriff eSport geläufig. In diesem Buch soll die Professionalisierung von eSports erörtert werden, aber es kommen auch kritische Stimmen zu Wort. Diese Diskussion geschieht immer im Hinblick auf die kontroverse Titelfrage.
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Textprobe:Kapitel 2.1 Kann Sport definiert werden?Bezüglich der Suche nach einer Definition für Sport gibt es verschiedene Annahmen, z.B. dass eine Definition gar nicht möglich sei. So wird beispielsweise geschrieben, "es ist bisher noch nicht gelungen, den S. [Sport, d. V.] in seinen vielfältigen Erscheinungsformen eindeutig zu bestimmen." Andere meinen, "im Hinblick auf die vielfältigen Erscheinungsformen des Sports [...] ist eine genaue begriffliche Festlegung nicht möglich" oder dass es "offenbar keine alle befriedigende, allgemeingültige Formulierung dessen, was Sport ist, gibt" Die hier zitierten Äußerungen haben alle eine Gemeinsamkeit. Sie beschreiben den Sport als vielseitig und beziehen sich darauf, dass eine Definition von Sport immer zu eng gefasst werden würde. Das Risiko besteht also darin, den Begriff zu eng zu fassen, da sonst gegebenenfalls anerkannte Sportarten nicht mehr in dieser Definition mit erfasst werden würden. Ersichtlich sind gleichwohl auch Unterschiede der einzelnen Ansätze. Einerseits wird beschrieben, dass eine Sportdefinition "noch nicht gelungen" sei, andererseits heißt es "eine genaue begriffliche Festlegung" sei "nicht möglich". Es wird sowohl die Meinung vertreten, eine Definition sei nur noch nicht gelungen, als auch eine Definition werde nicht als sinnvoll erachtet und könne auch nicht gelingen. Das Anliegen dieser Arbeit ist allerdings zu klären, ob eSport Sport ist. Es wäre somit hilfreich, eine Definition verwenden zu können. Nachfolgend werden verschiedene Möglichkeiten einer Definition untersucht. Zuerst werden Theorien und Thesen betrachtet, die eine Definition verneinen, um die Gegenargumente zu verstehen und später eine differenziertere Betrachtung der Definitionen zu gewährleisten, die es für möglich halten, den Begriff "Sport" zu definieren. Bevor jedoch die Betrachtung von verschiedenen Definitionen erfolgen kann, werden der Sprachgebrauch und dessen Herkunft beleuchtet.2.1.1 Sprachgebrauch Sport:Das Wort "Sport" stammt aus dem Englischen und ist eine Ableitung vom Begriff "disport". Übersetzt bedeutete Sport "Zerstreuung", "Vergnügen", "Zeitvertreib" oder "Spiel". Hervorgegangen aus dem entlehnten mittelfranzösischen "de porter" = "sich zerstreuen", "sich vergnügen" und dem lateinischen Vulgärlatein "deportare" = "fortbringen", mit der besonderen Bedeutung "zerstreuen, vergnügen". Damit wurden alle Handlungen ohne zweckhafte Bestimmung durch die Alltags- oder Arbeitswelt beschrieben. Sport ist demzufolge aber nicht zweckfrei, unterliegt allerdings nicht nur traditionellen Nützlichkeitserwägungen.2.1.2 Die "Nicht-Definition":Frank McBride, ein Associate Professor of Physical Education an der Wayne State University, begründete die Idee einer "Nicht-Definition" von Sport. Mit seiner Arbeit möchte er von Anfang an diejenigen entmutigen, die einen Definitionsansatz wagen ("The purpose is to discourage attempts at defining the concept of sport").McBride vertritt vier Behauptungen, in denen er die Unmöglichkeit einer Definition beschreibt. In der ersten Behauptung erklärt er, dass weder die Intension24 noch die Extension25 des Begriffes Sport prägnant sei ("Neither the intension nor the extension of the concept sport is concise"). Laut dem Ansatz seiner zweiten Behauptung werden jegliche Versuche fehlschlagen oder als stipulative Definition enden ("Attempts to limit concisely the intension of the concept sport will either fail or end up as stipulative"). Die Definition von Sport kann dementsprechend nur scheitern oder immer zu weit oder zu eng aufgefasst werden. "Die Grenzen des Sportbegriffes könnten nicht aufgefunden, sondern nur gezogen werden; möglich sei also nur eine Festsetzung, keine Feststellung". Die dritte Behauptung stützt sich auf die Aussage, dass der Begriff "Sport" eine Vielzahl von Bedeutungen und Möglichkeiten enthält, diesen zu definieren ("The concept sport is ordinarily employed in a wide variety of ways [...]"). Das Oxford English Dictionary selbst unters


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