New | Shanghai - Die Stürme der Zeit | E-Book | www.sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 1241 Seiten

New Shanghai - Die Stürme der Zeit

Roman: Die große China-Saga 1 | Der opulente Asien-Roman des New-York-Times-Bestsellerautors
1. Auflage 2023
ISBN: 978-3-98690-795-2
Verlag: dotbooks
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection

Roman: Die große China-Saga 1 | Der opulente Asien-Roman des New-York-Times-Bestsellerautors

E-Book, Deutsch, 1241 Seiten

ISBN: 978-3-98690-795-2
Verlag: dotbooks
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection



Mit großem Erfolg kommt größerer Neid: Der farbenprächtige China-Roman »Shanghai - Die Stürme der Zeit« von Christopher New jetzt als eBook bei dotbooks. Das glänzende Shanghai in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts: Als einfacher Angestellter hofft der Brite John Denton, hier sein Glück zu machen. Doch schon bald erliegt er dem Rausch dieser andersartigen, schnelllebigen Stadt voll und ganz. Und so wagt er, was verboten scheint: Er verlässt die Sicherheit seiner britischen Firma, eröffnet ein eigenes Geschäft und macht ein Vermögen - nicht nur mit lauteren Methoden. Auch seine Ehe mit einer Amerikanerin endet in einem Skandal, als John sich in die junge Chinesin Su-Mei verliebt ... Je bekannter sein Name wird, desto mehr gerät er ins Visier der Triaden, der chinesischen Mafia - und dann bricht der Bürgerkrieg aus, der fatalen Folgen für John, sein Unternehmen und seine neue Familie haben wird ... »New hat einen Großteil seines Lebens in Asien verbracht und fängt die Farben der Stadt und die Erfahrungen der Auswanderer dort mit sicherem Blick ein. Eine sehr gute Lektüre.« San Francisco Book Review Jetzt als eBook kaufen und genießen: Der packende Historienroman »Shanghai - Die Stürme der Zeit« von Christopher New ist der erste Teil seiner großen China-Saga, die Fans von Edward Rutherfurd und Jeffrey Archer begeistern wird. Wer liest, hat mehr vom Leben: dotbooks - der eBook-Verlag.

Christopher New wurde in England geboren. Er studierte in England und Amerika, war viele Jahre lang Head of Philosophy an der Universität in Hongkong und fühlt sich in Ost und West gleichermaßen zu Hause. Seine Bücher sind international bekannt und mit »Shanghai - Die Stürme der Zeit« stand er viele Wochen lang auf der Bestsellerliste der New York Times. Die Website des Autors: christophernew.com/ Bei dotbooks veröffentlichte der Autor die Romane »Shanghai - Die Stürme der Zeit« und »Hongkong - Im Zeichen des Drachen«.
New Shanghai - Die Stürme der Zeit jetzt bestellen!

Weitere Infos & Material


Teil I


Kapitel 1


Vermutlich hatte ihn die veränderte Bewegung des Schiffes geweckt: Dem Schlingern auf offener See war die Ruhe der Flußmündung gefolgt. Denton richtete sich auf und blickte aus dem Bullauge, durch das der Ventilator ihm feuchte warme Luft ins Gesicht blies. Es dämmerte schon. Der Himmel färbte sich allmählich rosig, und jenseits des ruhigen, noch dunklen, öligen Wassers nahm Denton undeutlich die Küstenlinie wahr, einen flachen verwischten Streifen Land, dunkler und kompakter als das Meer.

Die anderen Passagiere in der überfüllten Kabine schnarchten und seufzten noch im Schlaf. Schnell und leise, um sie nicht zu wecken, zog Denton sich an und machte sich auf den Weg zum Unterdeck. Als er dort ankam, stand die Sonne bereits über dem Horizont, und die Flußufer, jetzt klar und deutlich erkennbar, drängten sich immer näher an das Schiff heran. Gerade kletterte der Lotse an Bord; seine Barkasse, deren rußiger grauer Schornstein schwarzen Rauch ausstieß, schaukelte davon und hielt auf eine Gruppe baufälliger grauer Steinhäuser am Ufer zu. Die lehmiggelbe, undurchsichtige Wasserfläche funkelte unter den langen, schrägen Sonnenstrahlen.

Über eine Stunde lang lehnte Denton am Heck und beobachtete, wie das flache Land gemächlich vorüberglitt: üppiggrüne, quadratische Reisfelder, dichte, hohe Bambushaine, geduckte Dörfer aus Stein und Lehm, kleine Gebetsschreine, deren aufgebogene, mit glasierten Ziegeln gedeckte Dächer in der zunehmenden Sonnenhitze gleißten. Schmale, überwachsene Gräben säumten die Felder, und ihr träges Wasser schimmerte ab und zu durch das Grün. Die Dörfer wirkten leblos und verlassen, man hörte nicht einmal Hundegebell, doch auf den Feldern herrschte bereits reges Leben: Männer und Frauen standen knietief in den bewässerten Reisfeldern, die Beine gespreizt, die Rücken gebeugt, und griffen nach den Reissetzlingen im Schlamm. Alle trugen ausladende, sich nach oben kegelförmig zuspitzende Strohhüte, deren braungelbe Krempen sich über ihre Schultern breiteten. Unter jeder Krempe baumelte bei Männern wie bei Frauen ein schwarzer Zopf. Manchmal richteten sich die Bauern langsam auf, um den Rücken zu strecken, sahen ohne Neugier dem in der Ferne vorbeiziehenden Linienschiff nach und bückten sich wieder über ihre Arbeit. Ab und zu stampften Wasserbüffel durch den Schlamm der wenigen noch unbestellten Felder oder trotteten geruhsam die Dammstege entlang. Die lehmverkrusteten grauen Tiere wurden von halbnackten Kindern mit spitzen Stecken angetrieben, wobei sie immer wieder merkwürdig schrille Schreie ausstießen. Einige Kinder winkten feixend und grimassenschneidend dem Schiff nach. Das also ist China, dachte Denton immer wieder, fast ehrfürchtig. Das ist also China.

Dann tauchte Everett an seiner Seite auf. »Die Woosung-Festungen haben wir offenbar schon passiert?« fragte er und umklammerte mit sommersprossigen Händen neben Denton die Reling.

»Die Woosung-Festungen?«

»Ja, dort kommt der Lotse an Bord. Eigentlich sind es Ruinen. Wir haben sie um 1840 herum beschossen. Als wir Shanghai einnahmen.«

»Ach ja, ich habe den Lotsen an Bord kommen sehen.«

Everett nickte. Er atmete tief und regelmäßig und mit einem leisen Zischen durch die Nase. »Sie werden sie wiedersehen. Es gibt dort nämlich auch eine Zollstation.«

Auf dem Deck der ersten Klasse über ihnen ertönte der Frühstücksgong. Er wurde von einem halbwüchsigen Jungen mit teigigem, pickligem Gesicht geschlagen, der die weiße Stewardsuniform der P&O-Linie trug. Auch für sie hier unten war es Zeit fürs Frühstück – im stickigen Salon der dritten Klasse mit den einfachen Holztischen und dem Geruch nach abgestandenem Essen.

»Kommen Sie?« fragte Everett.

»Noch nicht gleich«, antwortete Denton schwerfällig. »Ich glaube, ich schau’ mich vorher lieber noch ein bißchen um.«

Er blieb an der Reling stehen, bis es zu spät zum Essen war, und starrte in das gelbliche Wasser, das leise am glatten weißen Schiffsrumpf vorbeiwirbelte. Hölzerne Dschunken zogen vorüber. Ihre steifen, gerippten Segel glichen geflickten braunen Fledermausflügeln. Er betrachtete die hell- und dunkelgrünen Vierecke der Reisfelder und horchte auf den Glockenklang, der hin und wieder durch das gefiederte Laub des den Dörfern schützend vorgelagerten Bambusgürtels drang. Die Sonne brannte allmählich heißer. Dentons Gesicht begann zu glühen. Widerstrebend trat er in den Schatten eines Rettungsboots, schaute jedoch weiter hinaus.

Und dann kam endlich, worauf er halb unbewußt gewartet hatte: die Stadt Shanghai tauchte allmählich aus dem flimmernden Dunst vor ihm auf. Steile schwarze Rauchfahnen zunächst, aus unsichtbaren Schloten und Schornsteinen, dann die hellen Flächen hoher Gebäude, deren Fenster abwechselnd im Sonnenlicht gleißten, dann die dunklen, hochgereckten Finger der Kräne und Schiffsmasten, kahl wie entlaubte Bäume. Während er der näherrückenden Stadt entgegenblickte, hörte er den tiefen, durchdringenden Ton einer Schiffssirene und sah, wie fast im selben Augenblick ein rostfleckiges Linienschiff um die nächste Flußbiegung glitt und sich flußabwärts in Richtung auf das Meer entfernte. Eine Weile betrachtete Denton die beiden schrägen Schornsteine, aus denen rußiger Qualm brodelte, und die stillen Gesichter der Passagiere an der Seitenreling. Dann war der Dampfer vorüber, und er musterte nachdenklich die russische Flagge, die schlaff am Heck über dem lehmig schäumenden Kielwasser hing, das die Schiffsschrauben aufwirbelten. Hinter ihnen arbeitete sich fast direkt in ihrem Kielwasser ein anderer Passagierdampfer flußaufwärts. Als er an einer Boje in der Mitte der Fahrrinne langsam beidrehte, entdeckte Denton am Heckmast die amerikanische Flagge.

Gemächlich folgten sie der nächsten Flußbiegung und waren auf einmal mitten in der Stadt. An Steuerbord ragten hinter einem weitläufigen grünen Park große steinerne Bauwerke mit säulenverzierten Fassaden empor. Auf der Hafenseite wucherte ein schmutziggraues Elendsviertel mit zusammengepferchten Wohnhäusern, Fabriken und Lagerschuppen. Auf dem Fluß wimmelte es von Wasserfahrzeugen aller Art – Linien- und Frachtschiffen, Kohlenschuten, Barken, Leichtern und Dschunken. Zwischen ihnen und dem Ufer dümpelten kleinere Boote gemächlich auf dem glatten, trägen Wasser, chinesische Sampans, die am Heck mit einem einzigen Riemen gerudert wurden. Von den Kais drangen, wie aus einem Schmelztiegel kommend, die verschiedensten Laute und Geräusche herüber – rufende Stimmen, quietschende Räder, rasselnde Ketten, Trillerpfeifen; Frachtgut schlug dumpf auf dem Boden oder in den Frachträumen auf. Das also ist China, dachte Denton wieder, halb freudig erregt, halb furchtsam. Er ging nach unten.

Alle anderen Passagiere hatten die Sechserkabine schon geräumt. Ihre Koffer und Reisekisten stapelten sich vor der Tür. Denton legte rasch ein paar Kleidungsstücke zusammen und packte sie in den großen, verbeulten Metallkoffer, den sein Vater bei einem Londoner Pfandleiher für ihn gekauft hatte. Die enge Kabine im untersten Deck war jetzt, da das Schiff nicht mehr fuhr und der Ventilator keine Luft mehr hereinblies, heiß und stickig. Er begann zu schwitzen, zog sein Jackett aus und nahm die Krawatte ab. Sein bester Kragen, den er tags zuvor für drei Pence in der Schiffswäscherei hatte stärken lassen, war schon wieder feucht und zerknittert.

Als er den Kofferdeckel schloß, hörte er draußen stampfende Schritte näherkommen, dann plötzlich eine befehlsgewohnte Stimme. Ein großer Mann in weißer Drillichuniform schob die Tür auf, zog den Kopf ein und trat in die Kabine. Seinen Tropenhelm hielt er in der Hand. Er schien die Tür völlig auszufüllen.

»Denton?« Sei verschwitztes Gesicht zierte ein struppiger rotblonder Schnauzbart. »Ich bin Mason. Soll Sie abholen.« Das klang eher nach lästiger Pflicht als nach Vergnügen. »Wo ist Ihr Kram? Ist das alles?« Er schnaubte geringschätzig und streckte, als falle es ihm erst jetzt ein, eine fleischige rote Hand aus, die ebenfalls schweißnaß war. »Ich bin Mason«, wiederholte er. »Tag. Bloß ein Koffer?« Großspurig schrie er einen Befehl über die Schulter, worauf ein kleiner Chinese mit krummem Rücken barfuß herbeitappte. Unterwürfig und wachsam sah er sich in der Kabine um, als erwarte er, geohrfeigt oder getreten zu werden. Mason wies auf den Koffer. »Ein Stück, nach oben«, befahl er kurz.

Der Chinese trug verblichene blaue Hosen und einen formlosen, zerschlissenen Kittel. »Master keine mehr Stück?« fragte er singend und schüttelte den Kopf, so daß der hüftlange Zopf auf seinem Rücken tanzte. Über der Stirn war sein Kopf geschoren, was sein Gesicht seltsam nackt und maskenhaft erscheinen ließ.

»Ein Stück!« wiederholte Mason ungehalten. »Hopp, hopp, nach oben! Master später lucki-lucki, du verdammter Idiot.« Er sah sich angewidert in der Kabine um, während der Chinese den Koffer schulterte und damit hinauswankte. »Sind Sie froh, hier rauszukommen, will ich meinen, was?«

Ehe Danton antworten konnte, fuhr Mason mit einem Stirnrunzeln fort: »Was ich sagen wollte ... Sie haben doch wohl Jackett und Krawatte, oder? Dann ziehen Sie lieber beides an.«

»Ja, ich wollte gerade ...«

»An Ihrer Stelle würde ich sie anziehen«, sagte Mason noch einmal, ohne auf Dentons Einwurf zu achten. »Der Chef ist scharf auf so was.«

»Jawohl.« Denton zog folgsam seine Krawatte zurecht und schlüpfte unter Masons kritischem, mißmutigem Blick in sein Jackett.

»Da drin werden Sie ganz schön schwitzen«, sagte Mason vorwurfsvoll, wobei er die Spitzen seines Schnauzbartes mit dem Fingerknöchel nach oben strich. »Konnten Sie sich vor der...



Ihre Fragen, Wünsche oder Anmerkungen
Vorname*
Nachname*
Ihre E-Mail-Adresse*
Kundennr.
Ihre Nachricht*
Lediglich mit * gekennzeichnete Felder sind Pflichtfelder.
Wenn Sie die im Kontaktformular eingegebenen Daten durch Klick auf den nachfolgenden Button übersenden, erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Ihr Angaben für die Beantwortung Ihrer Anfrage verwenden. Selbstverständlich werden Ihre Daten vertraulich behandelt und nicht an Dritte weitergegeben. Sie können der Verwendung Ihrer Daten jederzeit widersprechen. Das Datenhandling bei Sack Fachmedien erklären wir Ihnen in unserer Datenschutzerklärung.