Nieblich | Wahr oder Nicht Wahr | E-Book | www.sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 300 Seiten

Nieblich Wahr oder Nicht Wahr

Erzählungen und Berichte
1. Auflage 2015
ISBN: 978-3-941524-67-5
Verlag: PalmArtPress
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Erzählungen und Berichte

E-Book, Deutsch, 300 Seiten

ISBN: 978-3-941524-67-5
Verlag: PalmArtPress
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Diese erweiterte Ausgabe des Buches enthält wahre, unwahre, skurrile, fantastische, geträumte, biografische und eine Vielzahl an Buch-Geschichten von 1970 bis 2015. Wer das Risiko vor Nebenwirkungen nicht scheut, sollte das Buch ganz lesen. Dann entsteht in Ihrem Kopf ein ganz besonderer Kosmos der Fantasien und Ideen von Wolfgang Nieblich, die er sonst als Maler und Objektkünstler auslebt und umsetzt.

Der Künstler wurde oft gefragt, was er tagsüber, abends und nachts so tue, außer Rotwein trinken und lange schlafen. Der Künstler antwortete: 'Außer meinen Tätigkeiten als Maler, Grafiker, Objektkünstler, Bildhauer, Installationskünstler, Bühnenbildner, Steinesammler, Fotograf, Modellbauer, Streetart-Artist, Verleger, Autor, Herausgeber von Einblattdrucken, Geschichtenerzähler, Liedtexter, Buchbinder, Architekt, Drucker, Vergolder, Illustrator, Möbeldesigner, Grafikdesigner, Schmuckdesigner, Betongießer, Ausstellungsdesigner, Erfinder, Eisenbieger, Querdenker, Schlosser, Ideenproduzent, Zeichner, Programmierer, Informatiker, Modedesigner, Schriftschreiber, Bilderrahmer, Passepartoutschneider, Operateur, Hausmeister von PalmArtPress, Anthologist und Karikaturist, eigentlich nichts.'
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Autoren/Hrsg.


Weitere Infos & Material


Der Art Direktor

Hartmut Hiller erzählte, dass er einen höchst interessanten Auftrag von Prof. Henkel erhalten habe und zwar eine Antimüllkampagne zu entwickeln und dazu eine großformatige Werbebroschüre. Die Broschüre, eher ein Buch, solle in die Kapitel:

Hausmüll · Sperrmüll · Lebensmittelmüll ·

Arzneimüll · Industriemüll · Landwirtschaftsmüll · Chemieabfälle · Autoschrott · Baumüll · Atommüll ·

Elektroschrott · Elektrosmog · Medienmüll ·

Gedankenmüll

unterteilt sein. Für die Texte wurden bereits Müllspezialisten aus aller Welt engagiert. Der Wunsch des Aufraggebers ist es, dass Bernard Condon, der durch sein Buch: Verführung durch Neues viel Aufsehen erregt hat, das Vorwort schreibt. In der Agentur arbeiteten die Mitarbeiter bereits auf vollen Touren, um das Projekt zu stemmen. Endlich mal eine Aufgabe an der man wachsen kann, berichtete er voller Begeisterung.

Der Künstler Hans Leuchtenberg stellte sich zu ihrer Runde und das Gespräch nahm eine Wendung hin zur Kunst. Der Art-Direktor war sichtlich angepisst, weil er sich in seiner Bedeutung auf dem Gipfel der größten Müllberge der Welt nicht entsprechen gewürdigt sah. Hans Leuchtenberg fragte Prof. Henkel welches sein Spezialgebiet sei. 2012

Die Lüge

Die Bilder lügen – damals, heute und in Zukunft sowieso. 2003

Der Erfinder

Theodor S. war Ingenieur und Erfinder auf dem Gebiet von elektromagnetischen Wellen. Manchmal durfte ein Junge aus der Nachbarschaft in die Werkstatt von Theodor, der ihm von seinen Experimenten, Erfindungen und Problemen mit Patentrechten erzählte. Häufig sprach er auch von dem amerikanischen Erfinder Nikola Tesla¹ und kam jedes Mal dabei ins Schwärmen. Theodor S. hatte den Kampf gegen den Elektrosmog angesagt. Er war der Meinung, dass die totale Überbelastung mit elektro-magnetischen Wellen, die sich nicht im Gleichgewicht befinden, die Menschen krank machen. Als Beleg dafür führte er immer wieder Studien an, die vom Militär in den USA, der Sowjetunion oder auch von der englischen Berufsarmee in Auftrag gegeben worden waren und nie der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurden. Manche Dinge sickern dann aber dennoch durch. So gelangte Theodor auch an die Informationen, die ihn wach machten. In einer der Langzeitstudien wurde untersucht, ob gesundheitliche Schädigungen bei Dorfbewohnern auftraten, wenn überdimensionierte Sende- und Empfangsmasten in der Nähe von ihren Dörfern mitten in der Pampa aufgestellt waren. Die Studie kam zu einem eindeutigen Ergebnis: ja, es gab gesundheitliche Schäden in erheblichem Ausmaß bei der Bevölkerung. Deshalb wurden diese Studien auch nicht veröffentlicht.

Konzerne nutzten die Erfindungen von Theodor S., indem sie die Geräte in ihre Konzernzentralen einbauen ließen, um den Elektrosmog in den Gebäuden in den Griff zu bekommen. Der Gesundheitszustand der Mitarbeiter verbesserte sich schlagartig.

Auch Firmenbosse ließen sich die Geräte in ihren privaten Villen installieren, das zur Folge hatte, dass die Pflanzen in ihren Gärten deutlich besser wuchsen, dass sie am Computer arbeiten oder mit dem Handy telefonieren konnten, ohne von gesundheitsschädlichen elektromagnetischen Wellen bombardiert zu werden.

Auch die Kirche nutzte diese Erfindungen. Kirchen, die über Jahrhunderte trocken waren, die aber in den letzten fünfzig Jahren immer feuchte Wände aufwiesen, waren ein Vierteljahr, nachdem Theodor seine Geräte eingebaut hatte, wieder trocken, weil die Wassermoleküle in ihre ursprüngliche Form zurückversetzt wurden.

In manchen Behörden und Museen, in denen die Räume neben dem Zentralcomputer als Büro nicht genutzt werden konnten, weil die Mitarbeiter nach wenigen Stunden bereits über heftige Kopfschmerzen klagten, waren nach Theodors Einbauten wieder benutzbar.

Da diese Möglichkeit der Bekämpfung von Elektrosmog kaum bekannt war und die klassischen Physiker diese Option auch vehement in Frage stellten, kam der Einsatz von diesen Geräten bei Privatpersonen nahezu nicht vor. Die Bevölkerung wurde einfach dumm gehalten. 2012

1 Nikola Tesla wird vielfach als der größte Erfinder aller Zeiten bezeichnet. Albert Einstein hielt ihn dafür. Als Entdecker der freien Energie ist er fast zu einem Mythos geworden. Inzwischen erinnern sich Wissenschaftler wieder an jenes vergessene und visionäre Genie, das seiner Zeit weit voraus war. Er war verkannt und er wurde bekämpft oder ehrfürchtig bewundert.

Die Mülltaucher

Die städtischen Müllentsorger und private Müllentsorgungsunternehmen werden für ihre Dienste bezahlt. Es gibt jedoch noch ehrenamtliche Entsorger in nicht unbeträchtlicher Zahl. Sie tauchen in die Mülltonnen, die Müll oder Dinge, die für Müll gehalten werden, enthalten, hauptsächlich von Lebensmittelgroßmärkten, ein und entnehmen die noch verwertbaren Dinge.

Jede Art von Lebensmittel finden sie in den Tonnen. Nicht an jedem Tag ist die Beute gleich üppig. Häufig ist von den verpackten Lebensmitteln nur das Haltbarkeitsdatum überschritten, von Salatköpfen nur die äußeren Blätter braun oder Brot ist zwei Tage alt. Abends sitzen die Mülltaucher unter ihren Brücken, teilen ihre Beute auf und tauschen sich aus, wo die für sie besten Mülltonnen stehen. 2012

Der Künstler als Recyclingunternehmer

Inzwischen gibt es eine Vielzahl an Künstlern, die die Dinge, die von normalen Leuten weggeworfen werden, weil alles immer neu oder ein Markenprodukt oder noch schöner, schneller, edler, auffälliger sein muss, sammeln. An den und in den Mülltonnen, besonders in den Großstädten, kann man fast alles finden - alte Schubladen, technische Geräte, Kochgeräte, Besteck, Bretter, Holzplatten, Lampen, Bilderrahmen, Uhren, Münzen, Bücher, Werkzeuge, Möbel, Kleiderbügel…

Ein unerschöpfliches Reservoir für Künstler. Es sind Dinge, die darauf warten, dass aus ihnen Kunstwerke entstehen, wenn der Künstler die entsprechenden Ideen hat, eine unbegrenzte Phantasie und ein Konzept dahinter steht. 2012

Das Gebet einer Mülltonne

Mein Boden rostet

vom Saft des Abfalls.

Mein Bauch ist dick

und wird dicker und dicker.

Mein Deckel klappert im Wind.

Müll, Müll, nur Müll, Abfall und Müll.

Was soll nur aus uns Mülltonnen werden?

Wir werden sterben,

wenn Ihr aus der Zivilisation

eine einzige Mülltonne gemacht habt! 1971

Die große Müllpest

Es ist Freitag. Hans-Georg Müllerstedt will zur Arbeit fahren. Er geht in die Tiefgarage unter seinem Wohnhaus. Und er stolpert. Er fällt über Müllsäcke die im Eingangsbereich der Garage gestapelt sind.

Er stürzt so unglücklich, dass er sich den Oberschenkelhalsknochen bricht. Fast eine Stunde lang liegt er auf dem kalten Betonfußboden bis ihn ein anderer Mieter findet, der sofort den Notarzt ruft.

Es vergeht fast noch eine Stunde bis der Notarztwagen eintrifft. Der Arzt entschuldigt sich mit den Worten: „Es ist richtig schwierig mit dem Auto durch die Stadt zu kommen, überall liegen riesige Müllberge auf den Straßen und es werden täglich mehr.“ Obwohl das Krankenhaus nur zweieinhalb Kilometer entfernt liegt, brauchen sie über eine halbe Stunde für den Transport.

Die Stadt war voller Müll und nicht nur diese Stadt. Ein wochenlanger Streik der Müllfahrer im ganzen Land, der sich inzwischen auf ganz Europa ausgeweitet hatte, behinderte das öffentliche und private Leben aller Bürger. Am Anfang waren nur die Mülltonnen randvoll. Dann standen zu Bergen aufgetürmte Müll- und Plastiktüten um die Tonnen herum. Danach stellten die Bewohner ihren Müll in Kartons oder Tüten einfach auf den Höfen ab. Als die Höfe voll waren, kamen die Bürgersteige vor den Häusern dran. Heimlich entsorgten auch Einwohner ihren Müll in öffentlichen Parks oder im Umland der Städte. Hohe Strafandrohungen bewirkten nichts. Die Müllspießbürger, die zuvor ständig mit Mülltrennung beschäftigt waren, hatten inzwischen auch resigniert.

Von staatlicher Seite wurden zunächst Hilfsprogramme zur Müllbeseitigung aufgelegt. Als diese nicht den gewünschten Erfolg brachten, wurde die Armee mit diesen Aufgaben betraut. Kolonnen von Militärfahrzeugen transportierten den Müll aus den Städten. Doch die Müllberge wuchsen schneller als die militärische Entsorgung bewältigen konnte.

Der Innen- und Verteidigungsminister, auch einige Oberbürgermeister, waren inzwischen von ihren Ämtern zurückgetreten, weil sie der Meinung waren, ihre öffentlichen Aufgaben zum Wohle des Landes nicht mehr erfüllen zu können. Ratlosigkeit herrschte allenthalben. Die Regierungsmannschaft war nur noch bedingt handlungsfähig. Sie rief den allgemeinen Notstand aus.

Inzwischen hatten sich die Bürger neue Entsorgungsstrategien ausgedacht. An Stricken, Drähten und Seilen hingen sie die Mülltüten aus den Fenstern. Manche Hauswände waren von der Traufhöhe abwärts fast vollständig mit Müll verkleidet. Die Städte stanken wie die Pest. Ratten, die zuvor nur in der Kanalisation anzutreffen waren, spazierten auf den Straßen. Sie fanden reichlich zu fressen und beachteten die Menschen überhaupt nicht.

Die hygienische Gesamtsituation hatte sich so dramatisch verschlechtert, dass Menschen in Scharen erkrankten und eine geordnete medizinische Versorgung schon lange nicht mehr...


Der Künstler wurde oft gefragt, was er tagsüber, abends und nachts so tue, außer Rotwein trinken und lange schlafen. Der Künstler antwortete: "Außer meinen Tätigkeiten als Maler, Grafiker, Objektkünstler, Bildhauer, Installationskünstler, Bühnenbildner, Steinesammler, Fotograf, Modellbauer, Streetart-Artist, Verleger, Autor, Herausgeber von Einblattdrucken, Geschichtenerzähler, Liedtexter, Buchbinder, Architekt, Drucker, Vergolder, Illustrator, Möbeldesigner, Grafikdesigner, Schmuckdesigner, Betongießer, Ausstellungsdesigner, Erfinder, Eisenbieger, Querdenker, Schlosser, Ideenproduzent, Zeichner, Programmierer, Informatiker, Modedesigner, Schriftschreiber, Bilderrahmer, Passepartoutschneider, Operateur, Hausmeister von PalmArtPress, Anthologist und Karikaturist, eigentlich nichts."



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