Novak | Ich und die Heartbreakers - Make my heart sing | E-Book | www.sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 2, 432 Seiten

Reihe: Die Heartbreakers-Reihe

Novak Ich und die Heartbreakers - Make my heart sing


1. Auflage 2018
ISBN: 978-3-641-22461-5
Verlag: cbt
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, Band 2, 432 Seiten

Reihe: Die Heartbreakers-Reihe

ISBN: 978-3-641-22461-5
Verlag: cbt
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Manchmal ist das Leben eine Wundertüte

Büffeln, Sparen, und dann aufs College – so lautet Felicitys Plan. So, wie ihre ehrgeizige Mutter es von ihr erwartet, seit Fels Schwester Rose vor Jahren spurlos verschwunden ist. Doch als Felicity auf einem Maskenball den heißen Alec kennenlernt, der sich als Mitglied der legendären Boyband Heartbreakers entpuppt, erscheint vieles in neuem Licht. Auch was damals zwischen ihrer Mutter und Rose wirklich geschah. Zusammen mit Alec begibt sich Felicity auf einen aufregenden Roadtrip, um endlich Rose zu finden.

Ali Novak schreibt zeitgenössische Liebesromane für junge Erwachsene und ist Absolventin des Programms für Kreatives Schreiben an der Universität von Madison, Wisconsin. Ihren ersten Roman »Ich und die Walter Boys« schrieb sie im Alter von fünfzehn Jahren. Seit sie die Geschichte online gestellt hat, wurde sie mehr als 33 Millionen Mal gelesen und von Netflix verfilmt.
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KAPITEL 1

Heute war der Geburtstag meiner Schwester. Ich habe gebetet, dass meine Mutter dieses Jahr durch irgendein Wunder nicht daran denken würde. Heute Morgen hatte sie auch tatsächlich nichts gesagt, während ich mir mein Müsli zubereitete – kein Wort darüber, dass wir uns Rose’ Lieblingsfilme anschauen oder bei Vine & Dine zu Abend essen sollten, worauf sie für gewöhnlich bestand –, und ich hatte das als ein Zeichen dafür gedeutet, dass meine Gebete erhört worden waren.

Das waren sie nicht.

Stattdessen stand, als ich von meiner gemeinnützigen Arbeit nach Hause kam, ein roter Cupcake auf dem Tisch und daneben eine Karte, die Rose nie lesen würde. Ich bin kein gläubiger Mensch, also war es nur logisch, dass meine Bitte von wem auch immer da oben ignoriert worden war. Trotzdem grummelte ich vor mich hin, als ich meinen Rucksack auf den nächstbesten Stuhl stellte.

Ich atmete tief durch. »MOM

Für einen Moment war es still, aber dann hörte ich in dem kleinen Schlafzimmer, das an die Küche angrenzt, eine Schublade zuknallen. Zwei Sekunden später ging die Tür auf.

»Hallo, Schätzchen!« Mom hatte sich ein Handtuch um ihr blondes Haar gewickelt, trug eine Gesichtsmaske und den Bademantel, den ich ihr vor zwei Jahren zu Weihnachten geschenkt hatte. Mit Zehentrennern aus Schaumstoff an den Füßen kam sie in die Küche gehumpelt. Meine Augenbrauen gingen in die Höhe. Mom lackierte sich die Zehennägel nur, wenn sie ein Date mit ihrem Freund Dave hatte.

Okay, vielleicht ist das mit dem Geburtstag doch nicht so schlimm, wie ich dachte.

»Wie war es im Diner? Hast du viel Trinkgeld bekommen?«

»Mom, ich hatte meine Schicht für dieses Wochenende doch abgesagt. Das habe ich dir gestern schon erzählt.« Samstags und sonntags bekam ich am meisten Trinkgeld – sie musste also viel an Rose gedacht haben, wenn sie bei unserem Gespräch so völlig abgeschaltet hatte. Oder sie war von der Vorfreude auf ihre Verabredung mit Dave abgelenkt gewesen. Hoffentlich Letzteres. »Die Kinderkrebshilfe veranstaltet heute Abend einen großen Wohltätigkeits-Ball, das weißt du doch. Heute Morgen habe ich beim Aufbau geholfen.«

»Ich weiß nicht, warum du deine Zeit mit unbezahlter Arbeit verschwendest«, sagte sie. »Du brauchst Geld, kein gutes Karma.« Sie zog die Unterlippe zwischen die Zähne, ein sicheres Zeichen dafür, dass ich ihrer Meinung nach einen schweren Fehler machte. Sie war immer sehr besorgt, wenn es um Geld ging. Ein entfernter Verwandter könnte ihr ein beträchtliches Vermögen vermachen, ja, sie könnte sogar im Lotto gewinnen und bliebe doch immer eine Pfennigfuchserin. Aber dafür machte ich ihr keinen Vorwurf. Dad hatte sie schließlich ohne einen Cent sitzen lassen, da war das irgendwie verständlich.

»Um ein Stipendium zu bekommen, muss ich in meiner College-Bewerbung gemeinnützige Arbeitsstunden vorweisen können«, entgegnete ich mit gepresster Stimme. Ich musste gezielt meine Kiefermuskeln entspannen, um nicht mit den Zähnen zu knirschen und Mom anzufahren. Wir hatten das schon tausend Mal durchgekaut, aber sie begriff immer noch nicht, dass diese jetzt geopferten Stunden sich später bezahlt machen würden.

Seit vier Jahren war es mein größter Wunsch, nach Harvard zu gehen. Aber Mom konnte schon unseren Haushalt nur mit knapper Not über Wasser halten. Also war klar, dass ich das Geld fürs College allein aufbringen musste. Das bedeutete, ich war auf Stipendien angewiesen – und zwar auf viele. Und was macht sich besser in einer Bewerbung als freiwillige Arbeit bei einer Wohltätigkeitsorganisation? Mom dachte, ich könnte mein Studium mit der Arbeit im Diner bezahlen, aber egal wie viele Schichten ich auch schob, es würden dabei nie die happigen 45 Riesen herumkommen, die ich jährlich für die Studiengebühren aufbringen müsste. Und dazu kam ja noch die Miete.

Immer wenn wir über Studiengebühren diskutierten, sprach Mom die Treuhandfonds an, die sie und mein Dad vor ihrer Trennung für uns eingerichtet hatten. Einen für Rose, einen für mich. Sie tat so, als würde mein Fonds all meine Probleme lösen, aber das Geld darin würde nur für ein einziges Semester reichen, nicht für die acht, die bis zum Abschluss erforderlich waren. Ich war wirklich nicht undankbar, aber da ich selbst dafür verantwortlich war, mein Studium zu finanzieren, musste ich das große Ganze im Auge behalten. Denn ich wollte keinesfalls den Rest meines Lebens auf einem Berg Studienschulden sitzen.

Du hast sie nicht gerufen, um mit ihr über Geld zu streiten, rief ich mir ins Gedächtnis. Das Studium – genauer gesagt dessen Finanzierung – war ein ständiger Streitpunkt zwischen uns, also war es nicht überraschend, dass ich mich hatte ablenken lassen.

»Aber ich denke trotzdem …«

»Was soll der Cupcake?«, fragte ich und wechselte damit das Thema.

»Felicity, nicht das schon wieder.« Mom verschränkte die Arme und sah mich mit zusammengekniffenen Augen an. Die grüne Crememaske auf ihrem Gesicht gab ihrem Versuch, eine grimmige Miene aufzusetzen, etwas Lächerliches. Sie war nie gut darin gewesen, mich und Rose zu maßregeln. Nicht, dass ich eine strenge Hand gebraucht hätte. Ich war das, was sie das perfekte Kind nannte, immer ein freundliches Lächeln auf den Lippen und immer gehorsam. Rose war das genaue Gegenteil, ein rebellisches Kind, das wie Taz von den Looney Tunes durch einen Raum fegen und ein Chaos aus Spielzeug und Saftflecken hinterlassen konnte.

Als wir älter wurden, hatte sich daran nichts geändert. Ich hatte die Hausregeln befolgt, Rose dagegen hatte Mom mit frechen Widerworten einfach niedergewalzt. Sie war nachts aus dem Haus geschlichen, um im Auto ihres gerade aktuellen Freundes rumzuknutschen – und das auch noch mitten in der Woche.

»Nur weil du dich weigerst, zu feiern, Felicity, bedeutet das nicht, dass ich es nicht tun sollte.«

»Eine Person muss anwesend sein, damit man ihren Geburtstag feiern kann.« Genau diese Unterhaltung hatte immer eine sehr ermüdende Wirkung auf mich, als würde mich jedes Wort Kraft kosten. Einen Moment lang ließ ich die Erinnerung an den letzten 23. Juli zu, auf den ich mich wirklich gefreut hatte. Wie ich am Vorabend Rose’ Geschenk – ein über Monate von mir zusammengestelltes Erinnerungsalbum mit Bildern von uns – sorgfältig eingepackt und es mit stolzgeschwellter Brust neben Moms Geschenk auf den Küchentisch gestellt hatte. Dann kehrte das kalte, übelkeitserregende Gefühl zurück, wie damals, als ich ihr Bett am nächsten Morgen leer vorgefunden hatte. »Rose ist weg, Mom. Seit vier Jahren.«

Das Gesicht meiner Mutter wurde traurig.

Sie sah so todunglücklich aus. Als hätten wir die Rollen getauscht, fühlte mich in diesem Moment wie die Mutter, die ihr leidendes Kind trösten musste. Aber dann warf ich wieder einen Blick auf den Cupcake. Es war einer von denen, die teuer aussahen – mit geschwungener Glasur und roten Streuseln – und die es nur bei der schicken, vornehmen Konditorei gegenüber von Moms Büro gab. Das dumme Ding hatte wahrscheinlich über fünf Dollar gekostet und würde am nächsten Morgen ungegessen in den Müll wandern.

»Felicity«, begann sie und blinzelte aufsteigende Tränen weg.

Ich wandte mich ihr wieder zu; meine Nasenflügel bebten. »Bitte nicht«, entgegnete ich und hielt eine Hand hoch. Ich hätte wissen sollen, dass es eine schlechte Idee war, den verdammten Cupcake anzusprechen. Mom trauerte gern so, als wäre Rose gestorben, aber ich würde bestimmt nicht um jemanden trauern, der mich im Stich gelassen hat. »Vergiss, dass ich es angesprochen habe, okay?«

Moms Gesichtsausdruck veränderte sich. Sie sah mich an, als hätte ich unsere Familie betrogen. Dabei war ich nicht diejenige, die entschieden hatte, dass sie uns nicht mehr brauchte. Ich war nicht diejenige, die weggerannt und für immer verschwunden war.

»Asha holt mich um vier ab«, sagte ich schließlich und beendete damit das angespannte Schweigen zwischen uns. »Ich muss mich fertig machen. Bestell Dave schöne Grüße von mir.«

Als ich in Richtung meines Schlafzimmers ging, spürte ich, wie sie mich mit ihrem Blick verfolgte. Also richtete ich mich etwas gerader auf und tat, als wäre alles in Ordnung. In Wahrheit brannten meine Augenlider, und mir war schwer ums Herz, aber ich wartete, bis meine Tür geschlossen war, bevor ich mich aufs Bett warf und den Tränen freien Lauf ließ.

Später am Abend, nachdem ich meine gerötete Haut und die verheulten Augen mit einer Schicht Foundation abgedeckt hatte, war von meinem kleinen Zusammenbruch nichts mehr zu sehen. Außerdem tat es auch gut, aus dem Haus zu kommen. West Hollywood war farbenfroh und lebhaft; das half mir zu vergessen, wie sehr ich den Geburtstag meiner Schwester hasste. Ich nannte ihn auch den Tag des Verlassens.

»Es ist sinnlos«, sagte Asha. Sie lehnte an der Theke der Garderobe und stützte das Kinn in die Hand. Als sie einen missmutigen Seufzer ausstieß, wirbelten ihre Ponysträhnen wie Federn im Aufwärtswind. »Wir verschwenden unsere Zeit.«

Viele Jahre Freundschaft mit Asha hatten mich ihr konstantes Gejammer zu ignorieren gelehrt. Sich zu beschweren war für Asha so etwas wie ein Hobby, eine Art Zeitvertreib, wenn sie Langeweile hatte. Dennoch hob ich fragend eine Augenbraue.

Wie konnte sie nicht aufgeregt...


Link, Michaela
Michaela Link lebt mit ihrem Mann und engstem Mitarbeiter auf einem aufgelassenen Bauernhof in Norddeutschland. Sie hat zahlreiche Romane aller Art aus dem Englischen ins Deutsche übersetzt und auch selbst einige phantastische und historische Romane geschrieben.

Novak, Ali
Ali Novak schreibt zeitgenössische Liebesromane für junge Erwachsene und ist Absolventin des Programms für Kreatives Schreiben an der Universität von Madison, Wisconsin. Ihren ersten Roman »Ich und die Walter Boys« schrieb sie im Alter von fünfzehn Jahren. Seit sie die Geschichte online gestellt hat, wurde sie mehr als 33 Millionen Mal gelesen und von Netflix verfilmt.



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