E-Book, Deutsch, 144 Seiten
Nowak GO VISTA: Reiseführer Schweden
1. Auflage 2017
ISBN: 978-3-96141-150-4
Verlag: Vista Point Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
E-Book, Deutsch, 144 Seiten
ISBN: 978-3-96141-150-4
Verlag: Vista Point Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Fragt man nach typisch Schwedischem, fällt wahrscheinlich jedem etwas ein. Für manche sind es die roten Holzhäuser, andere denken sofort an das von Ingvar Kamprad gegründete Möbelhaus oder an leckeres Knäckebrot. Auch so unterschiedliche Dinge wie Elche, Pippi Langstrumpf, ABBA oder den Nobelpreis bringt man sofort mit Schweden in Verbindung. Und wer konnte sich schon dem Medienhype um die Traumhochzeit von Kronprinzessin Victoria mit ihrem Daniel entziehen? Es fällt leicht, sich in Schweden zu verlieben, denn das weite Land im Norden ist erstaunlich vielfältig, sodass jeder bestimmt sein Lieblingsplätzchen findet. Im Süden empfangen einen goldgelbe Äcker, die sich sanft in einer leichten Meeresbrise bewegen. Im Westen lockt die Küste mit langen Sandstränden und traditionsreichen Badeorten. Oder soll es doch lieber ein kleines Ferienhaus auf einer der unzähligen Schäreninseln sein? Wem der Sinn danach steht, der kann hier sogar Robinson spielen und sich für eine Weile auf sein eigenes winziges Eiland zurückziehen, auf dem nur ein einziges Häuschen steht. Das Schweden der Bäume und Seen gibt es vor allem in der Mitte des lang gestreckten Landes. Dort sind die Wälder schier endlos. Wer die Einsamkeit sucht, den zieht es weiter gen Norden, wo es mehr Rentiere und Elche als Menschen gibt. Auch hier ist die Wildnis zwar nicht mehr unberührt, trotzdem ist die Natur fast grenzenlos. Fjälls (Gebirge) mit kahlen, schneebedeckten Bergen, Gletscher, einsame Hochebenen, endlose Wälder, Moore, Seen und glasklare Flüsse bieten Naturerlebnisse im Überfluss. Jenseits des Polarkreises liegt Laponia, ein über 9000 Quadratkilometer umfassendes Schutzgebiet, zu dem die vier Nationalparks - Muddus, Sarek, Padjelanta und Stora Sjöfallet - gehören. Hier kann man tage- und wochenlang im Licht der Mitternachtssonne wandern und sich fast wie in Kanada fühlen.
Christian Nowak, 1954 in Berlin geboren, veröffentlicht Reportagen und Fotos. Außerdem sind von ihm bisher mehr als 50 Reiseführer und Bildbände erschienen. Seine Schwerpunkte liegen in Nordeuropa, Deutschland und im Baltikum. Er ist Mitglied des Berliner Journalistenbüros "Die Reisejournalisten" und betreibt mit Kollegen das Onlineportal "Weltreisejournal".
Autoren/Hrsg.
Weitere Infos & Material
Chronik
Daten zur Landesgeschichte
10000 v. Chr. Ende der Eiszeit, das Inlandeis zieht sich langsam zurück. 8000–4000 v. Chr. Das Klima wird wärmer. Nomadisierende Jäger und Fischer der Altsteinzeit streifen durch das Land und dringen bis in den Norden vor. 2500 v. Chr. Erste Spuren von Ackerbau und Viehzucht. 1800–500 v. Chr. Die Bronze gelangt nach Skandinavien. Felsritzungen und Waffenfunde sind Spuren aus dieser Zeit. 600 v. Chr.–500 n. Chr. Eisenzeit. Die Menschen im Norden erlernen die Eisenverhüttung. Zahlreiche Handelskontakte. Der Geschichtsschreiber Tacitus erwähnt 98 n. Chr. das Reich der Svear am Mälarsee. Der Runenstein von Gripsholm entstammt der Wikingerzeit 750–1050 Wikingerzeit. Mit ihren schnellen Langschiffen treiben die Wikinger erfolgreich Handel bis nach Russland und Byzanz, verbreiten auf ihren Raubzügen aber auch Angst und Schrecken. 1164 Schweden wird Erzbistum und Uppsala Sitz des Erzbischofs. 1252 Birger Jarl gründet Stockholm. 1397 Die Kalmarer Union vereinigt die Königreiche Dänemark, Norwegen und Schweden. Sie soll ein Gegengewicht zur norddeutschen Hanse bilden. Erik von Pommern, ein Adoptivsohn von Margarete I. von Dänemark, wird König der Union. Formal bestand die Union trotz wiederholter Streitigkeiten und kriegerischer Handlungen bis zum schwedischen Aufstand von 1523 unter Gustav I. Wasa. 1520 Stockholmer Blutbad. König Christian II. von Dänemark lässt auf dem Stortorget fast hundert oppositionelle Adlige hinrichten. 1523 Schweden wird unter König Gustav I. Wasa, vormals Gustav Eriksson, wieder selbstständig. 1628 Das königliche Kriegsschiff »Vasa« sinkt auf der Jungfernfahrt im Stockholmer Hafen. 1630 König Gustav II. Adolf greift in den Dreißigjährigen Krieg
ein und verhindert damit die Niederlage der Protestanten. 1658 Frieden von Roskilde. Schweden ist auf der Höhe der Macht und erhält von Dänemark die Provinzen Skåne und Bohuslän. 1700–18 Der Große Nordische Krieg unter Führung von König Karl XII. beendet die Vormachtstellung Schwedens. Der Feldzug gegen Russland endet mit einer vernichtenden Niederlage. Aus Gustav Eriksson wurde 1542 König Gustav I. Wasa 1718–72 Während der sogenannten Freiheitszeit schwindet der Einfluss des Königs, politisch gewinnt der Reichstag an Bedeutung. Die Wikinger Am 8. Juni 793 verwüsteten die Wikinger das Kloster Lindisfarne auf einer Insel im Nordosten Englands. Es war wahrscheinlich nicht der erste Überfall nordischer Seefahrer, aber er ging als Beginn der Wikingerzeit in die Geschichtsbücher ein. Damit hatten die Krieger in den Drachenbooten ihren Ruf als mordende und plündernde Horde weg. Dieser Eindruck sollte ihnen lange anhaften, doch das Bild von den mordenden Barbaren ist nur teilweise richtig. Sie waren nämlich auch geniale Schiffsbauer, verstanden viel von Navigation und fertigten kunstvollen Schmuck. Die meiste Zeit lebten sie zudem als friedliche Bauern in Dörfern mit mehreren Gehöften, in deren Zentrum jeweils ein bis zu 30 Meter langes Haupthaus stand. Eine Hälfte bewohnten die Menschen, die andere das Vieh. Gegen Ende der Wikingerzeit wurden die Höfe immer größer und hatten bis zu 50 Meter lange Haupthäuser ohne Stall. Souvenir: nachgemachter Goldschmuck aus der Wikingerzeit Aus den Handelsplätzen der Wikinger entwickelten sich die ersten Städte Skandinaviens. Ihr wichtigstes Handelszentrum wurde Haithabu in der Nähe des heutigen Schleswig. Von dort organisierten sie ihren Handel mit ganz Skandinavien und den Ländern Europas. Obwohl die einstige Wikingerhochburg später vollständig zerstört wurde, umschließt der halbkreisförmige Wall noch heute das ehemalige Stadtgebiet. Der Handel wurde hauptsächlich auf dem Seeweg abgewickelt. Rund 300 Jahre lang, von 750–1050 n. Chr., dauerte das Zeitalter der Wikinger. In dieser relativ kurzen Zeit unternahmen sie unzählige Reisen – als Kaufleute, Plünderer oder Kolonisatoren. Grönland, Island, Amerika, England, Irland, Spanien, Portugal, Nordafrika, Italien, Byzanz und das Kaspische Meer waren Ziele ihrer Reiselust. Ihre schnellen, hochseetüchtigen Schiffe waren damals konkurrenzlos. Manchmal kamen die Angreifer mit einer ganzen Flotte, oft aber auch nur mit einem Schiff, und ehe sich Widerstand formieren konnte, waren sie schon wieder auf hoher See. Seit Beginn ihrer Eroberungsfahrten wurden die Wikinger in fernen Ländern sesshaft. In Frankreich besiedelten sie die Normandie, sie gründeten Dublin und auch auf Island und Grönland entstanden Wikingersiedlungen. Ihre Abenteuerlust führte sie sogar bis nach Nordamerika, wo sie zumindest zeitweise Ansiedlungen unterhielten. Interessantes über die Wikinger erfährt man in dem Roman »Die Abenteuer des Röde Orm« von Frans Bengtsson (dtv Taschenbuch, 1997). 1792 Gustav III. wird in der Stockholmer Oper ermordet. 1814 Während der Napoleonischen Kriege kämpft Schweden an der Seite der Engländer. Nach dem Sieg Frankreichs und Russlands muss Schweden Finnland an Russland abgeben, bekommt von Dänemark aber Norwegen zugesprochen. Seit dem Ende der Napoleonischen Kriege 1814 beteiligt sich Schweden nicht mehr an militärischen Auseinandersetzungen und verfolgt bis heute eine Neutralitätspolitik. 1818 Der ehemalige Marschall Napoleons, Jean-Baptiste Bernadotte, wird vom Reichstag zum neuen König Karl XIV. Johann gewählt, da Karl XIII. ohne Thronfolger geblieben ist. 1850–1930 Rund ein Viertel der Bevölkerung wandert nach Amerika aus. 1901 Der Nobelpreis wird erstmals verliehen. 1905 Die Union mit Norwegen wird friedlich aufgelöst. 1914–45 In beiden Weltkriegen bleibt Schweden neutral. 1969 Der Sozialdemokrat Olof Palme wird Ministerpräsident. 1973 König Carl XVI. Gustaf aus dem Hause Bernadotte wird König. 1976 heiratet er in der Stockholmer Domkirche die Deutsche Silvia Sommerlath. Aus der Ehe gehen drei Kinder hervor: Victoria (14.7.1977), Carl Philip (13.5.1979) und Madeleine (10.5.1982). 1979 In einer Verfassungsreform wird die weibliche Thronfolge eingeführt. Prinzessin Victoria ist nun Thronfolgerin. 1980 Der deutsch-schwedische Journalist und Philatelist Jakob von Uexküll gründet den Right Livelihood Award, der als »Alternativer Nobelpreis« bekannt wird. Die jährlich verliehene Auszeichnung wird an Personen vergeben, die sich für die Lösung dringender Probleme in den Bereichen Umwelt, Bildung, Menschenrechte, Armut, Gesundheit und Abrüstung einsetzen. In der Regel teilen sich drei Preisträger die durch Spenden finanzierte Geldsumme. 1986 Olof Palme wird Opfer eines Attentats. Das Verbrechen wird nie zweifelsfrei aufgeklärt. Schweden leidet besonders stark unter der radioaktiven Wolke aus Tschernobyl. 1995 Schweden wird Mitglied der Europäischen Union. Doch der Beitritt erfolgt mit gemischten Gefühlen, die agrarwirtschaftlichen Subventionen sind willkommen, doch allen europäischen Richtlinien will sich das Land nicht anschließen. 2000 Eröffnung der Öresundbrücke zwischen Kopenhagen und Malmö. 2001 Das Parlament stimmt mit großer Mehrheit gegen die Abschaffung der Monarchie. 2003 Bei einem Referendum stimmen knapp 56 Prozent der Schweden gegen die Einführung des Euros. Die Verweigerung der dritten Stufe der Wirtschafts- und Währungsunion hat unter anderem ihren Grund in der strikt neutralen Haltung Schwedens. Die...




