E-Book, Deutsch, 144 Seiten
Nowak / Knoller GO VISTA: Reiseführer Irland & Nordirland
1. Auflage 2017
ISBN: 978-3-96141-142-9
Verlag: Vista Point Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
E-Book, Deutsch, 144 Seiten
ISBN: 978-3-96141-142-9
Verlag: Vista Point Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Irland, die 'grüne Insel' - wie oft hat man diese Floskel schon gehört und gelesen, und doch beschreibt sie die Natur des Landes absolut treffend: saftige Wiesen, auf denen je nach Region Schafe oder Kühe weiden, und üppig bepflanzte Vorgärten, in denen auch noch zur Adventszeit Rosen und Ginster blühen. Frost gibt es in Irland nur selten, so verführt das milde Wetter die abgehärteten Iren selbst noch im Dezember, im T-Shirt auf die Straße zu gehen. Erkauft werden muss das viele Grün aber mit Regen, der üppig und gleichmäßig übers Jahr verteilt fällt und der für die Iren ebenso selbstverständlich zum Leben gehört wie ihre Pubs. Drinnen in der Gaststube ist man dann immerhin sicher vor dem Nass von oben. Ein irisches Sprichwort besagt, dass der Innenraum eines Pubs der einzige Ort im ganzen Land ist, an dem es nicht regnet. Ganz so schlimm ist es aber nicht, denn meist verziehen sich die Wolken genauso schnell, wie sie gekommen sind, und die durchbrechende Sonne macht Irland zur 'Insel der Regenbogen'. Dann wirkt alles noch grüner und schöner und man kann den Nationalstolz der Iren verstehen, der sie auch Zeiten großer Not überstehen ließ. Perioden, in denen Hunderttausende zur Auswanderung gezwungen waren, und Zeiten, in denen Kriege und Gewalt das Land zerrissen.
Rasso Knoller, 1959 in Augsburg geboren, lebt heute als Journalist in Berlin. Seit 1989 hat er knapp 100 Sachbücher veröffentlicht. Er hat lange in Helsinki gearbeitet und spricht fließend Englisch, Schwedisch, Norwegisch und versteht Dänisch und Finnisch - seine Reiseschwerpunkte liegen in Nordeuropa und im englischsprachigen Raum. Christian Nowak, 1954 in Berlin geboren, veröffentlicht Reportagen und Fotos. Außerdem sind von ihm bisher mehr als 50 Reiseführer und Bildbände erschienen. Seine Schwerpunkte liegen in Nordeuropa, Deutschland und im Baltikum. Rasso Knoller und Christian Nowak sind Mitglieder des Berliner Journalistenbüros "Die Reisejournalisten" und betreiben mit Kollegen das Onlineportal "Weltreisejournal".
Autoren/Hrsg.
Weitere Infos & Material
Chronik Irlands
Daten zur Landesgeschichte
Älter als die Pyramiden von Gizeh: das Ganggrab in Newgrange Ca. 8000–7500 v. Chr. Aus dieser Zeit lassen sich erste Spuren einer Besiedlung der irischen Insel finden. Ca. 700–600 v. Chr. Die Kelten besiedeln die Insel. Das indoeuro-päische Volk aus Osteuropa bringt die gälische Sprache mit. Um 430 Mit dem heiligen Patrick beginnt die Christianisierung Irlands. In der Nähe des heutigen Dublin werden die ersten Holzkirchen gebaut. 550 Irische Klöster etablieren sich, in Glaubensfragen gibt es jedoch Unterschiede zur Römischen Kirche. Nach rund 100 Jahren geht die Blütezeit der Klöster zu Ende. Das keltische Kreuz Um 800 Erste Wikingerüberfälle auf irische Klöster. Ca. 840 Permanente Wikingersiedlungen entstehen in Irland. 902 Die Kelten besiegen und vertreiben die Wikinger, die jedoch schon 15 Jahre später wieder zurückkehren. 1014 Die Wikinger werden in der Schlacht von Clontarf besiegt. 1169–72 Der englische König Heinrich II. erobert mit seinem Normannenheer den Osten Irlands und wird als Herrscher anerkannt. 13. Jh. Zwei Drittel des Landes sind unter der Herrschaft des englischen Adels, der sich jedoch schnell assimiliert. Daher nimmt gegen Ende des 13. Jahrhunderts der englische Einfluss wieder ab. 1315 Die Schotten überfallen Irland. Edward Bruce, der Bruder des schottischen Königs, wird zum irischen König gekrönt. Er fällt drei Jahre später im Kampf. 1348 Eine verheerende Pestepidemie wütet auf der Insel, rund ein Drittel der Bevölkerung stirbt. 1394 Richard II. landet in Irland und besiegt den König von Leinster, dadurch wird die englische Herrschaft erneut untermauert. Mit St. Patrick beginnt die Christianisierung Irlands 1534 Thomas Fitzgerald zettelt eine Revolte gegen England an. Heinrich VIII. lässt den Aufstand niederschlagen. 1539 Auflösung der Klöster durch Heinrich VIII: 1541 Irland wird zum »Kingdom of Ireland« und der englische König Heinrich VIII. auch König von Irland. 1560 Königin Elizabeth I. erklärt Irland zu einem protestantischen Land – die katholische Mehrheit wird zunehmend unterdrückt. Englisches Recht wird eingeführt. In der Folgezeit kommt es zu häufigen Aufständen, die immer wieder niedergeschlagen werden. Das »Book of Kells« wurde vom 11. bis Mitte des 17. Jahrhunderts in Kells aufbewahrt, bevor es in den Besitz des Trinity College in Dublin gelangte 1649 Oliver Cromwell landet in Irland und schlägt einen seit Anfang der 1640er Jahre gärenden Aufstand brutal nieder. Es folgt eine Zwangsumsiedlung katholischer Landbesitzer nach Westirland. 1689 Katholische Truppen unter James II. belagern Derry 105 Tage lang. Viele Bewohner sterben an Hunger und Krankheiten. Die Kanonen, mit denen die Stadt verteidigt wurde, sind heute noch auf der Stadtmauer zu sehen. 1690 Am River Boyne kämpfen zwei britische Könige gegeneinander. James II., der die irische Sache unterstützt, unterliegt Wilhelm von Oranien. Dessen Sieg wird bis heute von den protestantischen Unionisten in Nordirland gefeiert. 1691 Die Briten führen die Strafgesetze ein, die es den irischen Katholiken u. a. verbieten, öffentliche Ämter auszuüben. 1731 Der »Belfast Newsletter« erscheint erstmalig – es ist die älteste bis heute erscheinende Zeitung der Welt. 1782 Das irische Parlament, in dem nur Protestanten vertreten sind, erhält mehr Rechte. 1797/98 Ein Aufstand der »United Irishmen«, der das Ziel der Unabhängigkeit des Landes hat, wird niedergeschlagen. Der Anführer Theobald Wolfe Tone wird von den Engländern verhaftet und begeht Selbstmord. Mural in der Shankill Road in Belfast zu Ehren von Oliver Cromwell, Lordprotektor von England, Schottland und Irland im 17. Jahrhundert 1800 Das Parlament löst sich selbst auf, da die Engländer die meisten Abgeordneten mit großen Geldsummen bestochen haben. 1801 Im »Act of Union« wird Irland mit dem Königreich Großbritannien vereinigt. Dublin wird Hauptsitz der britischen Verwaltung. 1803 Erneuter – wieder erfolgloser – Aufstand gegen die Briten. 1823 Gründung der »Catholic Association« durch Daniel O’Connell, die 1829 die Aufhebung der anti-katholischen Gesetze erreicht. Das bewegende Denkmal der Großen Hungersnot (The Famine) am Custom House Quay in Dublin 1845–48 Große Hungersnot: Eine Million Iren sterben. Eine große Auswanderungswelle beginnt. Dublin erlebt einen Bevölkerungszuwachs, denn wer nicht auswandern kann, versucht sein Glück in der Stadt. Der Ruf nach besseren Pachtrechten wird laut, der Widerstand gegen London wächst. 1867 Der Aufstand der »Irish Republican Brotherhood« gegen die Briten wird niedergeschlagen. 1879 Als die Preise für landwirtschaftliche Produkte drastisch sinken und die Bauern ihre Pacht nicht mehr bezahlen können, werden sie von den Eigentümern vertrieben. Gründung der »Land League«, die für Reformen der Pachtgesetze kämpft. Ab 1880 Charles Parnell Stewart wird immer mehr zur führenden Person im irischen Widerstand. Er kämpft für Autonomie und Bodenreformen. In Nordirland formiert sich eine Bewegung, die gegen die irische Selbstständigkeit eintritt. 1893 Gründung der »Gaelic League« zum Schutz der irischen Sprache und Literatur. 1905 Gründung der Partei »Sinn Fein«, die zum passiven Widerstand gegen die britische Herrschaft auffordert. 1911 Am 31. Mai läuft die »Titanic« in Belfast vom Stapel. Das von der Reederei Harland & Wolff gebaute Schiff gilt als technisches Meisterwerk. 1913 Generalstreik in Dublin. 1916 Osteraufstand gegen die Briten. Die Aufständischen rufen die Irische Republik aus, werden aber nach sechs Tagen besiegt. Die Anführer werden hingerichtet, 300 Menschen getötet und die Innenstadt Dublins verwüstet. Erst durch die übertriebene britische Reaktion provoziert, schlägt sich die Bevölkerung, die bis dahin wenig Interesse für die Rebellion zeigte, auf die Seite der Aufständischen. 1919 Die irischen Abgeordneten im Parlament von Westminster gründen in Dublin ein eigenes Parlament, rufen die Unabhängigkeit Irlands aus und bilden unter Eamon de Valera eine eigene Regierung. Das General Post Office in Dublin ist 1916 Schauplatz des Osteraufstands 1919–21 Unabhängigkeitskrieg, der mit dem englisch-irischen Vertrag und der Gründung des Freistaates Irland sowie der Teilung der Insel endet. Irland erhält in dem Vertrag beschränkte Unabhängigkeit. In Nordirland beherrschen die Protestanten Verwaltung und Wirtschaft. 1922–23 Irischer Bürgerkrieg: Innerhalb der irischen Parteien kommt es zum Streit über den englisch-irischen Vertrag. Bald werden die Streitigkeiten auch mit Waffengewalt ausgefochten. 4000 Menschen kommen ums...




