Oppermann | Ferrari - Das schnellste Unternehmen der Welt | E-Book | www.sack.de
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E-Book, Deutsch, 263 Seiten

Oppermann Ferrari - Das schnellste Unternehmen der Welt


1. Auflage 2005
ISBN: 978-3-593-40126-3
Verlag: Campus
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, 263 Seiten

ISBN: 978-3-593-40126-3
Verlag: Campus
Format: EPUB
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Ferrari: die emotional stärkste Automarke der Welt, der Inbegriff des Sportwagens. Doch die Marke Ferrari war nicht immer so dominant wie heute. Die Firmengeschichte mit ihren Fehlern und Triumphen liest sich wie ein Lehrstück des Managements.

Christiane Oppermann ist freie Autorin und eine der profiliertesten Wirtschaftsjournalistinnen Deutschlands. Sie arbeitete unter anderem als Redakteurin beim manager magazin und als Ressortleiterin Wirtschaft bei der Woche. Zu ihren Veröffentlichungen zählt unter anderem das Schwarzbuch Banken.
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Inhalt

Einleitung 7

Gründerzeit und Aufbruch
Wie Enzo Ferrari eine Legende schuf.13

Aufwärmtraining17
Autos zum Träumen und Siegen34

Ein unbestelltes Haus
Wie mit Fiat manches besser und vieles schlechter wurde59

Die Zeiten ändern sich63
Das Erbe des Patriarchen 88

Das Comeback
Wie Luca di Montezemolo dem Cavallino die Peitsche gab105

Alte Hasen und junge Pferde109
Die Entdeckung der Langsamkeit128
Annus Horribilis145
Träume auf vier Rädern161
Das schnellste Unternehmen der Welt 178
Die Wiederholungstäter201
Schutzengel, Spielverderber und Milliarden 227

Literatur243
Chronik245
Bildnachweise256
Register257


Einleitung

"Barchetta", "Monza", "Enzo Ferrari", "Maranello", "612 Scaglietti" - das sind Namen, die Bilder von rasend schnellen Sportwagen, eleganten Karosserien und die Klangkulissen aufbrausender Zwölfzylinder-Motoren heraufbeschwören. "F2004", "Hockenheim", "Formel 1" und "Ferrari" sind die Zauberformeln, die Millionen Menschen vor die Fernseher locken und Armeen rotkostümierter Fans mit Kind, Caravan und Camping-Grill an die Rennpisten treiben. Kein anderes Autounternehmen übt eine so magnetische Wirkung auf Menschen aller Schichten, Kulturkreise und Einkommensklassen aus wie die Scuderia Ferrari. Selbst in den biederen Wohnvierteln und Schrebergärten flattern in der Rennsaison die roten Fahnen mit dem schwarzen Pferd auf gelbem Grund. Was hat Ferrari, was die anderen Unternehmen - die auch schnelle und schöne Wagen herstellen - einfach nicht haben?
Wie gelang es, aus den Autos, die in der kleinen Fabrik in Maranello gebaut werden, wahre Kunstwerke des Automobil-baus, den Inbegriff von Leistung und Leidenschaft zu schaffen? Schon zu Enzo Ferraris Zeiten gründete der Ruhm der Firma, vor allem aber ihr finanzielles Überleben, auf den "für die Straße" produzierten Sportwagen, die die kleine, hoch qualifizierte Mannschaft in Maranello für die Reichen und Berühmten in aller Welt gefertigt hat. Mit ihnen sollte das Geld für den Rennsport verdient werden. Diese Fahrzeuge aus der Fabrik nahe Modena sind auch heute hoch begehrte Preziosen des Luxusautomobilmarktes.
Kein anderer Rennstall im Formel-1-Zirkus war in den vergangenen Jahren so erfolgreich wie die Scuderia Ferrari. Das Unternehmen mit dem steigenden Pferd im Emblem hat alles kassiert, was sich in der Königsklasse des Autosports gewinnen ließ. Die Souveränität und Kontinuität, mit der Ferraris Formel-1-Piloten einen Sieg nach dem anderen für die Rennwagenbauer aus Maranello einfuhren, hatte die Teams der Konkurrenten fast zu Statisten degradiert.
Selbst erfolgreiche Automobilkonzerne wie BMW und DaimlerChrysler konnten die Siegesserie der "Roten" lange nicht brechen. Immer wieder fuhren ihre Teams den roten Stars der Asphaltpisten, Michael Schumacher und Rubens Barrichello, hinterher.
Lange Zeit versuchten die Renndirektoren der Wettbewerber, den Erfolg der Ferraris mit der überragenden Begabung des Formel-1-Superstars Michael Schumacher zu erklären, der emotionslos und präzise jede Strecke zu meistern schien und seinen Boliden als Erster über die Zielgerade brachte. Fünfzehn teils schwere Unfälle hat "Schumi", wie ihn seine Fans bewundernd nennen, in seinem Rennfahrerleben
überstanden - ohne erkennbare Blessuren davonzutragen.
Seit aber Rubens Barrichello, Ferraris zweiter Formel-1-Fahrer, zweimal auch den Titel des Vizeweltmeisters errang, lässt sich die Erfolgsserie nicht mehr mit dem überragenden Talent von Michael Schumacher allein erklären. Irgendetwas muss die Scuderia Ferrari anders gemacht haben als die anderen Mannschaften.
Dies ist eine Frage, die längst nicht nur die Automobilmanager umtreibt, sondern auch in anderen Konzernen von größtem Interesse ist. Wie gelang dem Ferrari-Management das Kunststück, aus einer Truppe von hochsensiblen Spezialisten und überbezahlten Chaoten ein Team zu schmieden? Wie schafften sie es, ihre Mannschaft immer wieder aufs Neue zu motivieren? Nach jeder erfolgreichen Saison Leistung und Leidenschaft der Techniker, Ingenieure und Fahrer pünktlich zum Beginn des neuen Rennjahres neu zu entfachen?
Der Erfolg der vergangenen Jahre hat auch altgediente Ferraristi überrascht, denn sie erinnern sich noch an die mageren Jahren der Scuderia, als die roten Flitzer bestenfalls im Mittelfeld die Zielgerade passierten, wenn sie nicht wegen technischer Mängel vorher die Rennstrecke verlassen mussten. Das waren die Zeiten, als die Scuderia nur noch vom Mythos der Vergangenheit zehrte. Von dem im
Rückblick verklärten Erfolg des Gründers Enzo Ferrari, der zu den großen Pionieren im Automobilbau zählt. Denn ihm war es gelungen, seinen Rennstall durch alle Krisen immer wieder auf Siegeskurs zu führen und eine Marke zu schaffen, die selbst ein Vierteljahrhundert nach dem Tod des Patrons trotz zahlreicher Niederlagen und Misserfolge nichts von ihrem strahlenden Image verloren hat.
Doch Siege auf den Rennstrecken und die Erträge aus der Amateursparte reichten schon zu Enzo Ferraris Zeiten nicht: Ohne die Hilfe eines mächtigen Partners, des Autokonzerns Fiat, wäre die Scuderia wie viele ehemalige Konkurrenten längst nur noch ein Kapitel in der Rennsporthistorie.
Der Wechsel des Familienunternehmens in den Großkonzern Fiat hat den Rennstall nicht nur vor der drohenden Pleite und dem Untergang gerettet, sondern ihm nach Jahren der Mittelmäßigkeit auch einen neuen, modernen Patron beschert, der den Vergleich mit Enzo Ferrari, was Leidenschaft für den Rennsport und Führungsstärke angeht, nicht scheuen muss. Luca di Montezemolo, der in seiner Jugend für kurze Zeit noch unter Ferrari gearbeitet hatte, gelang das Kunststück, den Geist des Alten zu pflegen und dennoch neue Erfolge zu erzielen: diesmal auf der Rennstrecke und im Unternehmen.
Auch die Erwartungen der modernen Mediengesellschaft haben neue Maßstäbe gesetzt. Aus dem einst exklusiven Zeitvertreib ehrgeiziger junger Männer ist im vergangenen Jahrhundert ein globaler Rennzirkus, ein Milliardengeschäft der internationalen Markenkonzerne und TV-Anstalten geworden. Daimler-Chrysler, BMW, Ford, Renault, Toyota und Ferrari schicken ihre High-Tech-Flitzer auf die Asphaltpisten - und ein Millionenpublikum in aller Welt schaut zu. Bernie Ecclestone ist der Intendant dieser Wandershow. Seine Hauptaufgabe ist es, das Publikum bei Laune, die Spieler, die Automobilkonzerne und Motorsportler an der langen Leine und die Sponsoren in Spendierlaune zu halten.
Dieser profitable Dreisprung drohte in den vergangenen Jahren aus dem Gleichgewicht zu geraten. Der Dauersieger Schumacher im Ferrari begann Langeweile im Publikum zu verbreiten. Die Autokonzerne muckten gegen das Diktat des grand old man auf. Deshalb wurden die Regeln des multimedialen Monopolys geändert und die Teams zu einer Änderung ihrer Strategie gezwungen. Die neuen Regeln verlangen vor allem von Ferrari, dessen Stärke auf ausgedehnten Testprogrammen und unlimitiertem Verschleiß von Motoren, Reifen und Material beruht, rigoroses Umdenken. Nicht nur Geschwindigkeit ist im Rennzyklus 2005 gefragt, sondern Dauerleistung - ein Kriterium, das bei Ferrari eine große Rolle spielt, wenn es um die Disziplinierung von Mitarbeitern geht, nicht aber um die Wiederverwendung von Motoren und Material.
Die Analyse von Ferrari wird auch Erkenntnisse liefern, die für Spitzenmanager anderer Unternehmen von großem Interesse sein können: Wie können Tradition und Innovation eine Symbiose eingehen und als überzeugende Führungsinstrumente die Mitarbeiter zu Hochleistungen motivieren? Dabei geht es auch darum, wie aus einer internationalen Truppe von Spezialisten ein eingeschworenes Team geformt werden kann. Denn von allen Branchen hat der Motorsport die längste Erfahrung mit multinationalen Mannschaften.
Ferrari - das ist ein Marketing-Miracle, die Kreation einer weltweit anerkannten Marke, wie es nur wenige gibt und die seit mehr als einem halben Jahrhundert die Phantasie vieler Menschen beflügelt. Es ist vor allem aber ein Fallbeispiel für die erfolgreiche Transformation eines autokratisch geführten Familienunternehmens in ein modernes Unternehmen, das mit einer Mischung aus Leidenschaft und
zeitgemäßen Managementmethoden auf Erfolgskurs gehalten wird - und sich vom Leistungsdruck im Formel-1-Zirkus immer wieder emanzipieren konnte.


Christiane Oppermann ist freie Autorin und eine der profiliertesten Wirtschaftsjournalistinnen Deutschlands. Sie arbeitete unter anderem als Redakteurin beim manager magazin und als Ressortleiterin Wirtschaft bei der Woche. Zu ihren Veröffentlichungen zählt unter anderem das Schwarzbuch Banken.



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