E-Book, Deutsch, 120 Seiten
Orben Dein Outing muss kein Traum sein
1. Auflage 2022
ISBN: 978-3-98758-016-1
Verlag: Himmelstürmer
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
E-Book, Deutsch, 120 Seiten
ISBN: 978-3-98758-016-1
Verlag: Himmelstürmer
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Sören lebt in der modernen Gegenwart und ist mit seiner langjährigen Schulfreundin Theresa verlobt - Mit ihrem schwulen Bruder James pflegt er eine innige und vertrauensvolle Freundschaft.
Neben Theresa und James, hat Sören nur noch seine kleine Schwester Isabella, da ihre Eltern bei einem Unfall ums Leben gekommen sind.
Doch als die Hochzeit von Sören und Theresa kurz bevorsteht, durchlebt Sören einen Traum, der ihn und seine Gefühlswelt auf den Kopf stellt.
Eine gefühlszerreisende Reise voller Zweifel, Angst und Unsicherheit beginnt, die Sören bewusst werden lässt, was schon seit geraumer Zeit in ihm verborgen liegt.
Aber nach seinem Traum, hört diese Reise der Identitätsfindung nicht auf. Im Gegenteil – Sören muss sich seinen wahren Gefühlen endlich stellen und zu ihnen stehen, auch, wenn das sein bisheriges Leben zerstören wird.
Zum Glück kann die langjährige Freundschaft der vier diesen Konflikt verarbeiten und Geheimnisse, Wut und Sorgen auseinandertreiben.
Letztendlich kann Sören zu seiner eigenen Homosexualität stehen und nach einem dramatischen Ende mit James in die Zukunft blicken.
Ein Buch, dass mit echten Gefühlskrisen das Thema Outing behandelt und aufzeigt, woran unsere Gesellschaft noch heute zu arbeiten hat; Denn Liebe hat nichts mit Akzeptanz zu tun, sondern mit Normalität – Deshalb wendet sich diese Geschichte nicht nur der LSBTQ-Community.
Autoren/Hrsg.
Weitere Infos & Material
Himmelstürmer Verlag, part of Production House, Ortstr.6, 31619 Binnen www.himmelstuermer.de E-Mail: info@himmelstuermer.de Originalausgabe, August 2022 © Production House GmbH Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung des Verlages. Zuwiderhandeln wird strafrechtlich verfolgt Rechtschreibung nach Duden, 24. Auflage Umschlaggestaltung: Olaf Welling, Grafik-Designer AGD, Hamburg www.olafwelling.de Covermotive: dreamstime.com ISBN print 978-3-98758-015-4 ISBN e-pub 978-3-98758-016-1 ISBN pdf 978-3-98758-017-8 Alle hier beschriebenen Personen und alle Begebenheiten sind frei erfunden. Jede Ähnlichkeit mit lebenden Personen ist nicht beabsichtigt. Stefan Orben Dein Outing muss kein Traum sein Vorwort „Homosexualität ist so alt wie die Liebe selbst und macht vor keiner Gesellschaftsschicht halt – dessen muss sich jeder bewusst werden und – vor allem – es akzeptieren; denn: LIEBE IST NICHTS VERBOTENES!“ Stefan Orben Das nachstehende Leben – erzählt aus der Sicht des jungen Mannes Sören – lädt dazu ein, in ein Leben einzutauchen, das sich in einem Gefühlschaos zu verlieren droht. Sörens Gefühle, seine Leidenschaft und der Druck der Gesellschaft, dem er sich ausgesetzt sieht, werden in diesem Roman emotionsnah und lebensecht aufgezeigt. Zunächst weiß Sören selbst nicht, worauf es im Leben wirklich ankommt, und es ist ein weiter Weg bis dahin. Auf seinem Weg der gefühlszerreißenden (Selbst-)Erkenntnis wird er von seiner kleinen Schwester Isabella unterstützt, doch letztendlich muss Sören seinen eigenen Weg gehen – sein Leben, wie er es liebt, akzeptieren. Doch wie soll man sich verhalten, wenn man nicht in der Lage ist, seine Gefühle zu sortieren? Wie soll man sein Leben gestalten, wenn man noch gar nicht weiß, wer man ist und wo man hingehört? Wer zeigt einem auf, was in einem verborgen zu sein scheint? Und wem vertraut man sich mit all seinen Gedanken, Sorgen und Ängsten an? Diese und viele weitere Fragen wird sich Sören stellen müssen, um sich und seinen Platz in der Welt zu finden. – Wird dies lediglich für ihn selbst Relevanz haben oder werden seine Entscheidungen richtungsweisend für seine Mitmenschen sein? Kapitel 1 Der neue Kammerdiener „Wenn ich nur wüsste, was mit mir los ist …“ Dieser Satz wird in der nächsten Zeit sehr oft in meinem Kopf herumgeistern und ich werde ihn mir zunächst selbst nicht erklären können. Ich bin jetzt schon 17 Jahre alt und habe bei den Mädchen, die ich auf Bällen kennenlerne, einfach kein Glück. Auch meine kleine Schwester Isabella lacht mich immer wieder aufs Neue aus, weil die Prinzessinnen und Töchter des Hochadels quasi vor mir flüchten, dabei gebe ich mir doch so viel Mühe! Ich bin äußerst charmant und aufrichtig zu meinen Tanzpartnerinnen, aber es will einfach nicht „funken“, egal wie sehr ich mich auch bemühe. Na ja, ich habe es eigentlich auch gar nicht so eilig. Ich möchte mein junges Leben genießen dürfen, aber das Gesetz … – Ja, das schreibt vor, dass das älteste Kind des Königs, also ich, spätestens mit 18 Jahren heiraten muss, um den Thron des Vaters besteigen zu dürfen. Mein Vater, König Johannes, beharrt aufs Dringlichste darauf und lässt keinen Kompromiss zu, obwohl ich ihn schon darum bat, das Vermählungsgesetz zu ändern. Da er mir dies immer wieder unter die Nase reibt, versuche ich weiterhin mein Bestes und tanze mit jedem heiratsfähigen Mädchen, in der Hoffnung, bis zu meinem 18. Geburtstag die Richtige zu finden. Marlene, meine Mutter, sieht das nicht ganz so streng wie mein Vater. Doch leider hat sie als Frau des Königs keine Gesetzesgewalt und versucht daher meinen Vater noch umzustimmen. Ihr persönlich ist es gleich, ob ich mit 18 oder erst später heiraten würde. „Hauptsache, du findest dein Liebesglück“, sagt sie stets zu mir, und ich bin froh, dass sie bei diesem Thema auf meiner Seite steht. Meine kleine Schwester Isabella ist 16 Jahre alt und hat, was die Heirat angeht, keinen Gesetzesdruck. Sie kann sich jederzeit aussuchen, wann und wen sie letztendlich zum Mann nehmen will. Gott sei Dank darf ich zumindest auch frei wählen, wen ich heiraten will – obwohl mir die Tochter des Herrn Grafen von Rosenberg regelrecht aufgedrängt wird. Mein Vater verspricht sich durch diese Heirat ein gutes Geschäft, da das Land von Herrn Graf von Rosenberg ein Weinbaugebiet ist und dort die besten Weine abgefüllt werden. Aber Theresa, die Tochter des Herrn Grafen von Rosenberg, ist so was von hochnäsig und eingebildet – einfach nur abstoßend! Aber mein Vater sagt immer wieder: „Sören, wenn du bis zu deinem 18. Geburtstag nicht selbst ein Mädchen zur Heirat ausgewählt hast, wirst du mit Theresa vermählt!“ Allein dieser eine Satz lässt meine Suche nach einem Mädchen niemals abklingen, denn bevor ich Theresa zur Frau bekomme, nehme ich lieber unsere Beiköchin Susanna, auch wenn sie überhaupt nicht meinem Typ entspricht. Doch bis dahin habe ich noch genau 10 Monate Zeit, in denen unzählige Bälle und Feste vor mir liegen, um auf Brautschau zu gehen. Zu allem Übel muss ich mich ab heute auch noch an einen neuen Kammerdiener gewöhnen. Fritz, mein bisheriger Kammerdiener, ist mittlerweile 60 Jahre alt und geht in Ruhestand. Also liege ich weiterhin in meinem Bett und warte, schon etwas angespannt, auf den Moment, wenn an meine Zimmertür geklopft wird und ich heute zum ersten Mal von meinem neuen Kammerdiener geweckt werde … Draußen höre ich schon den lauten Vogelgesang und das Plätschern des majestätisch aussehenden Springbrunnens, der mitten im Schlossgarten steht. Auch die Sonne scheint bereits durch das große Fenster unter dem schweren roten Vorhang hindurch und ich denke mir: „Wo bleibt er nur? Es muss schon nach 08:00 Uhr sein.“ Als ich mich aufsetzen will, klopft es an meine Zimmertür. Ich rufe: „Ja bitte! Ich bin schon wach!“ Als die Tür aufgeht, betritt ein junger Mann mein Zimmer und sagt leicht angespannt, aber mit einem freundlichen Lächeln: „Guten Morgen, mein Prinz. Ich bin Ihr neuer Kammerdiener. James ist mein Name.“ Nachdem James die Tür wieder geschlossen hat und sich vor mein Bett stellt, fährt er fort: „Darf ich Ihnen bei etwas behilflich sein, mein Prinz?“ Ich bekomme immer noch kein Wort heraus und starre James mit großen Augen an. Wenn er sich mir nicht als mein neuer Kammerdiener vorgestellt hätte, würde ich denken, ein gut gebauter und stattlicher Prinz stünde vor meinem Bett. Er muss ungefähr so groß sein wie ich. Schlanke Figur, aber keinesfalls mager, braunes, kurzes Haar und „wunderschöne grüne Augen“ … – Oh nein! Habe ich das jetzt gerade laut gesagt oder – so wie jetzt – nur gedacht?, überlege ich verzweifelt. Hastig, um mich aus meiner Schockstarre zu befreien, sage ich: „Hey, wie alt bist du?“ Habe ich das jetzt wirklich gefragt? Ich bin doch nicht bei einem Date, wo man sein Gegenüber die Standardfragen wie Alter, Hobbys und so weiter stellt, denke ich und bin peinlich berührt. Schnell werfe ich ein: „Na ja, ich dachte mir nur … Du kannst eigentlich nicht sehr viel älter sein als ich, oder?“ James bleibt erstaunlich professionell und von meinem Gestammel unbeeindruckt. Er antwortet mir: „Mein Prinz, ich bin 19 Jahre alt.“ Ich überlege kurz und frage neugierig weiter: „Okay, was hast du die letzten Jahre so gemacht und wer sind deine Eltern?“ Noch bevor James antwortet, denke ich mir erneut: Oh Mann, Sören, was für Fragen stellst du denn? Das ist dein Kammerdiener und nicht dein neuer bester Freund und Spielgefährte. Aber James strahlt irgendetwas aus, irgendetwas, was mich diese Fragen stellen lässt … Dann antwortet James: „Mein Prinz, ich bin der Sohn eurer Köchin Sieglinde und eures Stallknechts Thorsten. Ich selbst bin zur Schule gegangen und habe eine Ausbildung zum Schneider absolviert. Dürfte ich Sie nun auch etwas fragen?“ Ich nicke, worauf James ein breites Lächeln aufsetzt und fragt: „Wollen Sie heute den ganzen Tag im Bett verbringen?“ Oh, natürlich. Ich sitze immer noch in meinem Bett, die Bettdecke bis ans Kinn gezogen und die Hände im Schoß liegend, fällt mir auf, als ich...