E-Book, Deutsch, 180 Seiten
Orben Die Magier von Gerania
1. Auflage 2022
ISBN: 978-3-98510-954-8
Verlag: Rheingauer Textschmiede
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
E-Book, Deutsch, 180 Seiten
ISBN: 978-3-98510-954-8
Verlag: Rheingauer Textschmiede
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Stefan Orben, geb. 1992 in Kirchheimbolanden, schreibt und publiziert seit 2010und zeigt damit seiner breiten Leserschaft, wie vielfältig seine Fantasie trotz Blindheit ist. Während er bis 2021 noch unter seinem ehelichen Namen, Stefan Herbst, als Autor bekannt ist, geht seine Schriftstellerei weiter - Seit 2022 als Stefan Orben: www.stefanorben.de Neben der Liebe zur Literatur, ist er Kadermitglied der Hessischen Paraleichtathletik und studiert in den Bereichen Sport, Wellness und Fitness. Außerdem engagiert sich Stefan Orben mit seinem Lebensgefährten ehrenamtlich in seiner Wahlheimat - Dem wunderschönen Rheingau: www.booksandsport.com
Autoren/Hrsg.
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Kapitel 2
Ausbildungsbeginn
„Guten Morgen Treana, aufstehen, das Frühstück ist fertig!“, höre ich Tea sagen, während ich die Augen öffne und mich wie im Zeitraffer an den gestrigen Tag erinnere. Ich reibe mir die Augen und antworte: „Guten Morgen Tea, ich komme gleich." Tea schließt die Tür und ich stehe langsam auf. Zuerst laufe ich an das Fenster und ziehe die Vorhänge auf. Draußen scheint bereits die Sonne und an einem kleinen Zierbrunnen, der mitten im Garten steht, flattern ein paar Vögel aufgeregt umher. Danach gehe ich zum Kleiderschrank und hole mir ein Kleid heraus, mit diesem im Gepäck laufe ich anschließend in das Badezimmer und mache mich für den anstehenden Tag zurecht. In der Küche angekommen, wartet Tea bereits am gedeckten Tisch auf mich: „Komm Treana, ich habe dir einen köstlichen Tee eingegossen", sagt Tea freudig. Ich lächle und setze mich zu Tea an den Tisch. Ich nehme mir eine Scheibe Brot und bestreiche sie mit Honig. Dann sage ich: „Ich bin schon ganz gespannt, was ich bei dir lernen werde. Ich möchte dir aber auch im Haushalt helfen, also teile mich bitte auch für solche Aufgaben ein." Tea nickt und sagt: „Das finde ich gut von dir. Du darfst dich um den Garten kümmern. Die Ausbildung wird zunächst erst ganz schön theoretisch. Dies wird dir später aber eine große Hilfe bei der Anwendung deiner Kraft sein." Ich nehme einen Schluck des Tees und sage: „Hmmm, der ist wirklich sehr gut und über diese Aufgabe freue ich mich auch sehr, ich liebe Pflanzen über alles." Tea lächelt verwegen und sagt: „Das wusste ich schon, als ich dich zum ersten Mal gesehen habe. Aber mehr dazu später. Ich räume nachdem wir fertig gefrühstückt haben den Tisch ab. Du kannst währenddessen schon in die Bibliothek gehen." Ich nicke zustimmend zu und esse mein Brot auf. Danach gieße ich mir noch eine Tasse des Tees ein und gehe in die Bibliothek. Meine Tasse stelle ich dort auf den Tisch und laufe die Bücherregale ab. Dort stehen Bücher über Heilpflanzen, Gesteine und deren Wirkung. Die Anwendung von Erdenergie und so vieles mehr. Ich ziehe ein Buch aus einem Regal auf dem „Die Geschichte Geranias" steht. Plötzlich steht Tea hinter mir und sagt: „Da hast du dir genau das richtige Buch ausgesucht, damit wollen wir heute anfangen." Tea und ich setzen uns an den Tisch und Tea schlägt das Buch auf. Zu sehen ist eine Karte von Gerania. „Du kennst sicherlich die zehn Länder Geranias, oder?", fragt mich Tea mit einer hochgezogenen Augenbraue. Ich lächle und zähle auf: „Ja, Lindental, Liliental, Groß-und Klein-Winden, Erdia, Quellia, Sonnental, Lingling, Waldinien und Morania." Tea freut sich und erzählt mir: „Super genau! Jedes Land hat eine beschützende Magierin, beziehungsweise einen Magier. Du wirst nach deiner Ausbildung die Beschützerin Treana von Lindental sein, Liliental wurde vorher von meiner Mutter und jetzt von Grelinde von Liliental beschützt. Groß-Winden beschütze ich, Klein-Winden wird von Alexandra von Klein-Winden beschützt. Erdia von Eva von Erdia, Quellia von Terra von Quellia, Sonnental von Klara von Sonnental, Lingling von Julia von Lingling, Waldinien von Verena von Waldinien und Moranien wird von Tobias von Morania beschützt."
Ich frage: „Warum gibt es eigentlich nur einen Magier und ansonsten nur Magierinnen?" Tea antwortet: „Das ist eine berechtigte Frage. Eva von Erdia wurde von der mächtigsten und gleichzeitig der Urmagierin erschaffen, Anastasia von Gerania. Eva von Erdia blieb auch die einzige Nachkommin von Anastasia, da sie neben Eva den gesamten Kontinent Gerania schuf und in die zehn Länder einteilte. Von diesem Zauber ist Anastasia nie wiedererwacht und starb letztendlich. Da nun Eva die einzige Magierin in Gerania war, erschuf sie zunächst Terra von Quellia und im nächsten Jahrhundert Tobias von Morania. Eva und Terra arbeiteten Hand in Hand und beschützten Gerania von allem Bösen. Doch Tobias wollte einen neuen Weg einschlagen und Gerania als Einziger beherrschen. Er war dafür, dass alle Länder zu seinem Land werden sollten. Er würde als Alleinherrscher bestimmen welche Nachkommen erschaffen würden und als mächtigster Magier in die Geschichte eingehen. Doch Eva und Terra stellten sich gegen ihn und verbannten Tobias in sein Land. Er könne erst wieder sein Land verlassen können, wenn er bereit dazu ist, sich in die Gemeinschaft der Magier unterzuordnen und gemeinsam für Gerania zu sorgen. Seit diesem Tag hat sich weder Eva noch Terra getraut einen Magier zu erschaffen — deshalb gab es nur noch Magierinnen und auch nicht mehr in jedem Jahrhundert ein Nachkommen."
Ich bin ganz angespannt und frage weiter: „Heißt das, dass Tobias immer noch in seinem Land gefangen ist, bis zum heutigen Tage?" Tea nickt und sagt: „Ja, bis heute wollte er sich nicht der Gemeinschaft der Magier unterordnen und bleibt deshalb immer noch in seinem Land gefangen. Er kann durch diese Verbannung auch keinen eigenen Nachkommen erschaffen, da er an keine Edelsteinschale kommt. Es existieren nur zwei Stück. Eine befindet sich bei Eva, die Zweite bei mir, weil ich die letzte war, die einen Nachkommen erschaffen hat." Ich bin erstaunt und will wissen: „Okay, aber du wolltest mir doch auch noch etwas Anderes erzählen. Du hast doch gesagt, dass du gewusst hast, dass ich Pflanzen liebe, als du mich das erste Mal gesehen hast, warum?" Tea lacht und erklärt mir: „Gut gemerkt. Unter uns Magiern gibt es drei Augenfarben, Grün, Blau und Braun. Keine Mischfarben, oder andere Abweichungen. Jeder Magier mit blauen Augen schützt jedes Gewässer und ist für den Regen und Schnee verantwortlich. Magier mit braunen Augen, so wie ich, sind für die Reinigung des Erdreichs zuständig und versorgen den Boden mit Nährstoffen. Und alle Magier mit grünen Augen, so wie du sie hast, sind für die Gesundheit aller Pflanzen zuständig. Du gibst den Pflanzen die Liebe und Nährstoffe wie Sonnenlicht und Luft damit sie gesund bleiben und wachsen." Ich schaue angespannt drein und sage: „Das ist also meine Kraft. Aber warum kann ich meinen Geist von meinem Körper trennen und Situationen verändern?"Tea schaut mich erschrocken an und fragt nach: „Was meinst du mit deinem Geist vom Körper trennen und die kannst du Situationen verändern?" Ich überlege kurz und antworte Tea dann: „Wenn ich meinen Körper verlasse, kann ich mich selbst von draußen betrachten. Eine Situation war es Mal, dass ich von einem Wolf bedroht wurde und ich habe einfach fest daran geglaubt, dass er nur ein Häschen wäre. Ich habe die Augen dabei geschlossen und als ich sie wieder geöffnet hatte, war der Wolf weg und vor mir hoppelte ein Häschen in das Gebüsch. Ich habe mir eingeredet, dass der Wolf gar nicht da war und die Situation bis heute verdrängt." Tea schaut verängstigt umher und sagt: „Treana, wir machen für heute Schluss, ich fühle mich nicht gut." Kaum hat Tea das gesagt, verschwand sie in ihrem Zimmer und kam den ganzen Tag nicht mehr heraus. Ich habe mich den restlichen Tag im Garten aufgehalten. Dort habe ich mir die Kräuterbeete, Blumen und Pflanzen angesehen und mit Hilfe der Pflanzenbücher aus der Bibliothek bestimmen können. Bevor ich am Abend in mein Zimmer gehe, klopfe ich an Teas Tür, doch sie reagiert nicht. Die gesamte Nacht kann ich nicht so recht schlafen, da ich die Reaktion von Tea nicht einordnen kann. Ich frage mich, ob mit mir etwas nicht stimmt. Oder warum hat sie als ich von meiner Situation erzählt habe solch ein ängstliches Gesicht gemacht?
Kapitel 3
Tea erklärt sich
Ich stehe noch vor den ersten Sonnenstrahlen auf und schleiche an Teas Tür vorbei in die Bibliothek. Dort suche ich die Buchregale nach einem Hinweis ab, der mir Teas Verhalten erklären könnte, doch finde einfach nichts. Ich lese fast eine ganze Stunde Buchrücken und entscheide mich zum Schluss für ein Buch mit dem Titel „Mein Nachkommen".
Ich fange an zu lesen und erfahre von den Edelsteinschalen, welche Wirkungen sie haben und dass man sie neben der Erschaffung von Nachkommen auch zur Heilung anwenden kann. Wenn man Heilkräuter in der Schale gemörsert und die gewonnenen Öle auf erkrankte Körperteile, oder Pflanzen träufelt regeneriert sich das erkrankte Gewebe, beziehungsweise die erkrankten Zellen. Außerdem finde ich die Geschichten und die Fundorte der geschlechtsspezifischen Blumen, die man zur Erschaffung eines Nachkommens benötigt. Ansonsten steht aber nichts geschrieben, was mich weiterbringen würde. Zudem fehlen am Ende einige Seiten. Gerade als ich das Buch wieder auf dessen Platz gestellt habe, steht Tea in der Tür und während sie mir ein paar Buchseiten entgegen hält, sagt sie: „Hallo Treana, es tut mir leid, wie ich mich gestern verhalten habe. Hier sind die Buchseiten, die deine Frage beantworten werden und mein Verhalten begründen." Ich nehme die Buchseiten und setze mich an den Tisch um die Seiten zu lesen. Dort steht geschrieben:
„Das Erschaffen von Nachkommen: Wenn Sie im Besitz einer Edelsteinschale sind und sich für eine der geschlechtsspezifischen Blume entschieden haben, warten Sie auf den Augenblick, in dem der Vollmond an der höchsten Stelle des Himmels steht. Legen Sie die gewählte und in voller Blüte stehende Blume in die Edelsteinschale. Nehmen Sie nun ein von Magie unberührten, aber scharfen Gegenstand und schneiden sich damit in eine Ader. Lassen Sie so viel Blut in die Edelsteinschale laufen, bis die Blume vollständig bedeckt ist. Binden Sie nun Ihren Arm fest ab, sodass kein weiteres Blut mehr aus Ihrer Ader läuft und benetzen die Schnittstelle mit einer heilenden Tinktur. Konzentrieren Sie sich ganz auf Ihren Willen einen Nachkommen zu erschaffen und sprechen folgende Formel:...