Osborne | Mein Leben und meine Suche | E-Book | www.sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 196 Seiten

Osborne Mein Leben und meine Suche

Mein Weg zu Ramana Maharshi
1. Auflage 2024
ISBN: 978-3-7693-4190-4
Verlag: BoD - Books on Demand
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Mein Weg zu Ramana Maharshi

E-Book, Deutsch, 196 Seiten

ISBN: 978-3-7693-4190-4
Verlag: BoD - Books on Demand
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Der Engländer Arthur Osborne (1906-1970), der mehrere Bücher über Ramana Maharshis Leben und Lehre verfasst hat und eine bekannte Gestalt im Ramanashram war, schildert in seiner Autobiografie sein bewegtes Leben, das er von Jugend an der spirituellen Suche widmete. Sie führte ihn zu Réne Guénon und schließlich zu Ramana Maharshi nach Südindien, wo er seine Erfüllung fand. Arthur Osborne berichtet von seinem persönlichen Übungsweg der Selbstergründung mit der Suchfrage "Wer bin ich?", wie der Maharshi sie gelehrt hat, den er in aller Konsequenz verfolgte, und von seinen jeweiligen Erfahrungen. Er reflektiert und erklärt vieles, was diesen Weg betrifft. Zudem erzählt er lebhaft von seinem Leben in verschiedenen Ländern, von seinen wechselnden Berufen, seiner Lagerhaft in Thailand, seiner Familie und natürlich von seinem Meister Ramana Maharshi. Jeder spirituell Suchende wird in diesem Buch viel Nützliches finden und zahlreiche hilfreiche Anregungen, v.a. was den Weg der Selbstergründung betrifft.

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Vorwort von Katya Douglas
Viele Jahre nachdem mein Vater 1970 gestorben war, öffnete ich einen alten Koffer und fand darin mehrere unveröffentlichte Manuskripte. Es ist seltsam, dass sie so lange Zeit verborgen und unbekannt geblieben waren, aber vielleicht ist es jetzt an der Zeit, diese Geschichte zu erzählen. Wenn man sie liest, ist es faszinierend zu sehen, wie wahrhaftig seine Stimme war und die Jahre überdauerte. Eines der Dokumente war seine Autobiographie, die er The Mountain Path, My Quest betitelt hatte. Als er später die Zeitschrift des Ramanashram unter dem Titel The Mountain Path herausbrachte, beschlossen wir, ihn nicht für den Titel seines Buches zu verwenden, um eine Verwechslung zu vermeiden. Es ist ein geeigneter Titel für die Geschichte seines Lebens, das vor allem der Suche nach dem Weg gewidmet war. Als er sich sicher war, den richtigen Weg gefunden zu haben, verpflichtete er sich zu ihm. Seine Dichtung wie auch seine Prosaschriften zeigen, was für ein Kampf das für ihn manchmal war, wie er mit Dunkelheit und Verzweiflung rang, aber, wie er sich ausdrückt, macht ein Mann, der den Mount Everest erklimmt, keinen Halt, um Geige zu spielen. Durch alle Wechselfälle blieb sein Vertrauen in Bhagavan unerschütterlich, und Bhagavan erkannte seine Demut und Hingabe. Manchmal, wenn er mit geschlossenen Augen in Meditation versunken in der Halle saß, sah Bhagavan ihn mit solcher Liebe an, dass sie einen zum Weinen bringen konnte. Sogar als Kind erkannte ich manchmal, dass das etwas ganz Besonderes war. Er war eine besondere Person und ein besonderer Vater, aber da er der einzige Vater war, den ich jemals kannte, habe ich seine Einmaligkeit erst später verstanden. Natürlich war einiges an ihm auffallend, selbst für mich. Er schreibt, dass er als junger Mann sehr gesellig war. Das mag sein wie es will. Als er ein älterer Mann und mein Vater war, war er sehr still und das Gegenteil davon. Er sprach, aber er schwatzte nie. Ich konnte ihn alles fragen, was ich wollte, und erhielt eine prägnante Antwort. Aber er sprach nie wahllos oder nur, um die Stille zu füllen. Er war ein stiller Mann, und er trug die Stille wie einen Umhang. Ich erinnere mich an einige Geschichten, die dieses Merkmal unterstreichen. Einmal kamen zwei Männer von Delhi nach Tiruvannamalai, nur um meinen Vater zu treffen. Meine Mutter ließ sie auf der Veranda Platz nehmen und machte mit ihrer Arbeit weiter. Nach etwa einer Stunde, als sie draußen nichts hörte, vermutete sie, dass die Männer gegangen waren, und ging hinaus. Sie stutzte, als sie sah, dass alle drei schweigend zusammensaßen, und beeilte sich, ein Gespräch zu beginnen. Sie wollten ihn vieles fragen, waren aber zu aufgeregt oder schüchtern, um ein Gespräch zu beginnen. Als sie schließlich gegangen waren, fragte meine Mutter ihn, warum er nicht mit ihnen gesprochen habe, warum er sie so lange habe schweigend dasitzen lassen. Er wusste nicht, was sie so aufbrachte. Er sagte, dass er gedacht habe, sie wollten schweigen, und wenn sie etwas zu ihm sagen wollten, so hätten sie es nur zu tun brauchen. Einige Zeit nachdem ich von Zuhause ausgezogen war und mit meinem Mann in Pakistan lebte, kam ich zu Besuch. Ich hatte auf dem Bazar in Peshawar einige alte Münzen gekauft und zeigte sie ihm. Ich erzählte ihm, dass man mir gesagt habe, dass sie aus der Regierungszeit eines alten Königs stammen würden. Er sah sie sich an und sagte, dass eine der Münzen noch viel älter sei. „Woher weißt du das“, fragte ich ihn. „Ich habe nicht gewusst, dass du dich für alte Münzen interessierst.“ „Das tu ich auch nicht“, erwiderte er, „aber auf der Münze steht das Jahr.“ „Es ist arabisch“, rief ich aus. „Ich wusste nicht, dass du Arabisch kannst. Warum hast du es mir nie erzählt?“ „Weil du mich nie danach gefragt hast“, lautete seine Antwort. Er hatte die Sprache vor vielen Jahren gelernt, sie aber seit langem nicht mehr angewandt. In all den Jahren war es ihm nie in den Sinn gekommen, zu erzählen, dass er außer Polnisch und Französisch noch eine weitere Sprache beherrschte, und wie ich inzwischen weiß, noch weitere, nach denen ich ihn nicht gefragt hatte. Wie ich bereits gesagt habe, war er kein Mann vieler Worte, aber was er sagte, war wert, gehört zu werden. Auch meine Mutter war Bhagavan sehr zugetan, obwohl ihre Verehrung mehr intuitiv war. Ihr Instinkt war zuverlässig. Als mein Vater zu Beginn des Zweiten Weltkriegs in Bangkok interniert war, erhielt sie von ihm zwei Jahre lang keine Nachricht. Dann kam ein Telegramm vom Kriegsministerium, in dem stand, dass er ermordet worden sei. Wir lebten damals bei unseren Freunden, den Sharmas in Madras. Frau Sharma war furchtbar durcheinander wegen meiner Mutter und versuchte, sie zu trösten. Meine Mutter war ziemlich ruhig. Sie sagte immer wieder: „Sorg dich nicht, es ist ein Irrtum. Wenn Arthur tot wäre, wüsste ich es. Ich weiß, dass er nicht tot ist. Es ist ein Versehen.“ Natürlich glaubten alle, dass sie vor Kummer das innere Gleichgewicht verloren hätte, und Frau Sharma war durch ihr scheinbar so irrationales Benehmen so verstört, dass meine Mutter sie trösten musste, während sie selbst ihrem Empfinden treu blieb, dass ihr Mann lebte. Einige Tage später traf ein weiteres Telegramm ein, in dem stand, dass es der falsche Osborne war. Ihre Intuition hat sie geleitet und ihr Vertrauen in Bhagavan, der zustimmte, als mein kleine Bruder Adam ihn bat, seinen Daddy zu beschützen. Dies und ihr eigener Instinkt gaben ihr die Erkenntnis und die Tapferkeit, die Wahrheit zu spüren und den Irrtum zu bemerken. Später erhielten wir alle seine Briefe auf einmal, und anscheinend hatte auch er von uns erst zwei Jahre später Nachricht erhalten. Da ich die Älteste von uns drei Kindern war und die Einzige, die damals schreiben konnte und die sich tatsächlich an den Vater erinnerte, durfte ich ihm meinen eigenen Brief schreiben, obwohl er nicht länger als 25 Worte sein durfte. Ich brauchte lange, alles, was ich ihm zu sagen hatte, darin unterzubringen, und versuchte, es in wenigen Worten zusammenzufassen. Für mich war das nicht so schwierig, wie es nachträglich aussieht, da Kinder die Fähigkeit haben, anzunehmen, was immer das Leben ihnen bietet, und es als gegeben hinnehmen. Wir verlieren diese Gabe, wenn wir groß werden, und müssen hart daran arbeiten, sie wiederzuerlangen. Jetzt spüre ich, wie leidvoll es für meine Eltern gewesen sein musste, angesichts eines so langen Schweigens weiterzumachen. Glücklicherweise hatten sie Bhagavan. Die Jahre, nachdem er aus dem Krieg zurück war, waren für uns Kinder eine große Freude. Unser fast mythischer Daddy war wieder bei uns, und wir schwelgten darin. Er brachte eine neue Sichtweise in unser Leben. Meine Mutter hatte sich während des Krieges alleine mit drei kleinen Kindern und einer unsicheren Zukunft durchgekämpft. Sie war für uns die einzige Autoritätsperson, und es war für sie manchmal schwierig, mit unserem ständigen Sinn für Unfug klarzukommen. Mit der Ankunft meines Vaters erweiterte sich unser Horizont. Wir liebten seine Weisheit und seinen angeborenen Gerechtigkeitssinn. Wir liebten seinen feinsinnigen Humor und die Art, wie er mit einem völlig ernsten Gesicht unsere Mutter neckte, bis wir alle in Lachen ausbrachen, auch sie. Wenn ich zurückblicke, erkenne ich, dass die Freude über das Ende der langen Trennung Lachen in unser aller Leben brachte. Mein Vater war ein begeisterter Gärtner, und ich liebte es, mit ihm am Morgen durch den Garten zu gehen, wenn er alles Grüne begutachtete und pflegte. Er wusste genau, was jede Pflanze brauchte, und prägte meine Liebe zu Gärten, die ich nie verloren habe. Manchmal saß er nachts draußen und zeigte uns die verschiedenen Sterne und Sternbilder. Er erzählte mir auch Geschichten aus der Mythologie, die mich so sehr faszinierten, wie sie auch ihn als Kind begeistert hatten. Als wir klein waren, erzählte er uns die wunderbarsten Gutenachtgeschichten wie die Sage von einer Fee, die in einer Magnolie lebte und auf den Mond-strahlen reiste. Es mag erstaunen, aber wir drei freuten uns auf die Schlafenszeit. Er war ein begabter Geschichtenerzähler. Viele Jahre später, als ich mit meiner kleinen Tochter Aruna zu einem längeren Besuch heimkam, sorgten wir uns, dass sie zu viel Unterricht versäumen würde. Da erklärte sich mein Vater dazu bereit, sie in Englisch und Geschichte zu unterrichten. Sie saßen draußen auf der Veranda. In seiner tiefen Stimme erzählte er ihr Geschichten, und ihre kindlich hohe Stimme unterbrach ihn gelegentlich, um etwas zu fragen. Er machte alles so spannend, dass ich selbst außer Sichtweite drinnen am Eingang saß, um ihm zuzuhören. Meine Mutter saß ebenso im anderen Zimmer. Sie sah mich an, lächelte, legte ihren Finger auf die Lippen, und so saßen wir wie Verschworene schweigend da. In der Zeit, als meine Eltern nach einem spirituellen Weg suchten, war das kein sehr gängiges Unterfangen. Heutzutage sind immer mehr Menschen daran interessiert, eine tiefere Wahrheit zu finden, obwohl oder vielleicht weil wir in einer gefährlichen und...



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