Osterhammel Die Entzauberung Asiens

Europa und die asiatischen Reiche im 18. Jahrhundert
1. Auflage 2012
ISBN: 978-3-406-62724-8
Verlag: Verlag C. H. Beck GmbH & Co. KG
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, Band 1823, 574 Seiten

Reihe: Beck'sche Reihe

Asien war eines der großen Themen der Aufklärungsepoche. Im 18.Jahrhundert wurden auch entlegene Teile Asiens bereist und erschlossen. Um 1780 waren die Gebildeten Europas über Asien hervorragend informiert. Asien wurde damals zugleich entzaubert und besser verstanden als in den Jahrhunderten davor. Für eine kurze Zeit wurden Araber, Inder, Perser oder Chinesen zu entfernten Nachbarn, mit denen sich trotz offenkundiger Kommunikationsschwierigkeiten ein Dialog führen ließ. Weltoffenheit und wissenschaftliche Neugier kippten um 1800 in eine neue, heute noch nachwirkende Arroganz um. Zur kolonialen Unterwerfung eines entzauberten Kontinents war es dann nur ein kleiner Schritt. Für die Neuausgabe wurde das Buch um ein Nachwort erweitert, das sich kritisch mit der Diskussion um eurozentrischen «Orientalismus» auseinandersetzt.

Jürgen Osterhammel ist Inhaber des Lehrstuhls für Neuere und Neueste Geschichte an der Universität Konstanz. Für «Die Entzauberung Asiens» erhielt er den «Gleim-Literaturpreis» und den «Anna-Krüger-Preis des Wissenschaftskollegs zu Berlin».

Autoren/Hrsg.

Osterhammel, Jürgen

Fachgebiete

• Geisteswissenschaften Geschichtswissenschaft Weltgeschichte & Geschichte einzelner Länder und Gebietsräume Geschichte einzelner Länder Asiatische Geschichte
• Geisteswissenschaften Geschichtswissenschaft Geschichtliche Themen Kultur- und Ideengeschichte
• Geisteswissenschaften Geschichtswissenschaft Geschichtliche Themen Kolonialgeschichte, Geschichte des Imperialismus
• Geisteswissenschaften Geschichtswissenschaft Weltgeschichte & Geschichte einzelner Länder und Gebietsräume Europäische Geschichte

Inhaltsverzeichnis

1;Cover;1
2;Titel;2
3;Zum Buch;3
4;Über den Autor;3
5;Impressum;4
6;Inhalt;7
7;Vorbemerkung;11
8;I. Einleitung;15
8.1;1. Asiens «Niedergang» – Europas Arroganz;16
8.2;2. Die Große Landkarte der Menschheit;18
8.3;3. Diskurszwang, Bildungsfracht, Autismus;21
8.4;4. Differenzwahrnehmung;27
8.5;5. Räume;29
8.6;6. Epochengrenzen;31
9;Wege des Wissens;39
9.1;II. Asien – Europa: Grenzen, Gleichgewichte, Hierarchien;41
9.1.1;1. Asien und Europa im Russischen Imperium;41
9.1.2;2. Das Osmanische Reich: Europäische Großmacht oder barbarische Fremdkultur?;46
9.1.3;3. Asien: Vornehmster der Kontinente?;51
9.1.4;4. Charaktertypus und Enzyklopädie;54
9.1.5;5. Europas Primat – transeuropäische Globalisierung;57
9.2;III. Perspektivenwechsel: Spielräume europäischer Selbstrelativierung;64
9.2.1;1. Kulturtransfer und Kolonialismus;64
9.2.2;2. Theorien des Ethnozentrismus;68
9.2.3;3. Interkultureller Leistungsvergleich;72
9.2.4;4. Diskursive Gerechtigkeit;75
9.2.5;5. Chinesische Interviews, tamilische Briefe;77
9.2.6;6. Niebuhrs Affe;81
9.3;IV. Reisen;85
9.3.1;1. Sir John Malcolms Tafelrunde;85
9.3.2;2. Die Tränen des Mandarins;88
9.3.3;3. Meer und Land;94
9.3.4;4. Ostasien: Mauerreiche;98
9.3.5;5. Südost- und Südasien: Imperiale Freizügigkeit;101
9.3.6;6. Der Nahe Osten: Antikenpilgerschaft;103
9.3.7;7. Abenteurer und Überläufer;108
9.3.8;8. Forscher und Funktionäre;112
9.4;V. Begegnungen;119
9.4.1;1. Strapazen, Enttäuschungen, Katastrophen;120
9.4.2;2. Der mysteriöse Mister Manning;125
9.4.3;3. Dolmetscher und Dialoge;128
9.4.4;4. Sprachblindheit;134
9.4.5;5. Mimesis und Täuschung;136
9.4.6;6. Soziologie der Wahrnehmungschancen;139
9.5;VI. Augenzeugen – Ohrenzeugen: Asien als Erfahrung;143
9.5.1;1. Riesen und Einhörner;143
9.5.2;2. Vorurteilslosigkeit;145
9.5.3;3. Augenschein;151
9.5.4;4. Vor dem Hochgericht der Philosophie;154
9.5.5;5. Methoden der fragenden Klasse;157
9.5.6;6. Hören und Hörensagen;164
9.5.7;7. Local knowledge: Asiatische Wissenschaft in europäischen Texten;168
9.6;VII. Berichten, edieren, lesen: Von der Erfahrung zum Text;176
9.6.1;1. Der Reisebericht als Erkenntniswerkzeug;177
9.6.2;2. Stil und Wahrheit;179
9.6.3;3. Anthologien, Collagen, Super-Erzählungen;183
9.6.4;4. Verbesserndes Übersetzen;192
9.6.5;5. Aktualität und Kanon;196
9.6.6;6. Lesespuren;199
9.6.7;7. Lesekünste;201
9.6.8;8. Brechungen der Repräsentation;207
10;Zeitgenossenschaft und Geschichte;209
10.1;VIII. Das Elementarhistorische: Steppenkrieger, Eroberer, Usurpatoren;211
10.1.1;1. Stammesasien: Attila und die Folgen;211
10.1.2;2. Ein Kontinent der Revolutionen;216
10.1.3;3. Timur: Reichsgründer und Monster;218
10.1.4;4. Nadir Schah: Kriegskomet und Patriot;221
10.1.5;5. Haidar Ali: Tyrann und aufgeklärter Reformer;228
10.1.6;6. Die Modernisierung vulkanischer Politik;232
10.2;IX. Wilde und Barbaren;235
10.2.1;1. Verlorene Wilde;235
10.2.2;2. Viererlei Barbarei;242
10.2.3;3. Dach der Welt;246
10.2.4;4. «Tartarei»: Geographisch, geschichtsphilosophisch, ethnographisch;249
10.2.5;5. Ritter und Exoten auf der Krim;255
10.2.6;6. Ethnologie und Politik der arabischen Freiheit;261
10.2.7;7. Theorie des Nomadentums;264
10.2.8;8. Der Triumph der Seßhaften;267
10.3;X. Wirkliche und unwirkliche Despoten;271
10.3.1;1. Neros und Salomos Erben;271
10.3.2;2. Montesquieu liest Sir John Chardin;275
10.3.3;3. Despotismus und Geschichtsphilosophie;284
10.3.4;4. Zweifel an der «orientalischen Despotie»;289
10.3.5;5. Anquetil-Duperron und die Entdämonisierung des europäischen Asienbildes;293
10.3.6;6. Indien: Translatio despotica;296
10.3.7;7. China: Bürokratisches Management;300
10.3.8;8. Osmanisches Reich: Prätorianer und Papiertiger;304
10.3.9;9. Ex Occidente lux;308
10.4;XI. Gesellschaften: Ordnungen und Lebensformen;310
10.4.1;1. Die Solidarität der Zivilisierten;310
10.4.2;2. Städte;312
10.4.3;3. Batavische Kolonialsoziologie;314
10.4.4;4. Nahsicht: Städtisches Leben in Aleppo;316
10.4.5;5. Sklaven;322
10.4.6;6. Doktoren an der Macht;325
10.4.7;7. Kasten: Religionszwang oder Sozialutopie?;330
10.4.8;8. Feudalismus;340
10.4.9;9. Masken und Gefühle;343
10.4.10;10. Die Geburt der Soziologie aus dem Geiste kultureller Differenz;347
10.5;XII. Frauen;349
10.5.1;1. Der größte Unterschied;349
10.5.2;2. Reiche der Sinne;351
10.5.3;3. Sphären der Häuslichkeit;356
10.5.4;4. «Vielweiberey»;359
10.5.5;5. Arbeit, Freiheit und Opfer;366
10.5.6;6. Fortschritt: Das Galanteriekriterium;370
10.6;XIII. Zeitenwende: Der Aufstieg des Europazentrismus;375
10.6.1;1. Intellektuelle Schwebelagen und neue Ausgrenzungen;375
10.6.2;2. Von Aladins Schatzhöhle zum Entwicklungsland;382
10.6.3;3. Niedergang, Degeneration, Stagnation;385
10.6.4;4. Von der Zivilisationstheorie zur Zivilisierungsmission;394
11;Nachwort zur Neuauflage;405
12;Abkürzungen;419
13;Anmerkungen;420
14;Quellen und Literatur;486
15;Namenregister;554
16;Orts- und Sachregister;567

Über Autor(innen)

Jürgen Osterhammel ist Inhaber des Lehrstuhls für Neuere und Neueste Geschichte an der Universität Konstanz. Für 'Die Entzauberung Asiens' erhielt er den 'Gleim-Literaturpreis' und den 'Anna-Krüger-Preis des Wissenschaftskollegs zu Berlin'.